Passau Bahnhof (österreichisch)

  • Hallo,
    die schönen Frabfrankatur-Briefe nach Schärding haben mich darauf gebracht, mal einen eigenen thread für den gesuchten österreichischen Durchgangssempel "Passau Bahnhof" anzulegen.
    Vielleicht kann der "Vater der Ortsstempel", der liebe maunzerle, der ja auch einen Beitrag dazu in einem der Rundbriefe der ArGe Bayern (klassisch) verfasst hat, hier einige einführende Zeilen posten, um das Thema zusammenzufassen.
    Auch die im "Farbfrankatur"-thread gezeigten Briefe sollten hier nochmals vorgestellt werden.
    Ich zeige hier einen Postvereins-Nahbereich-Brief bis 10 Meilen aus Obernzell ins böhmische Krumau vom 13. Mai 1865, der über Passau und Linz lief.

  • Hallo mikrokern,


    Der "Papi" ist schon da und stellt jetzt erstmal seine Albenseite mit diesem Stempel ein. Weitergehende Informationen beinhaltet mein von Dir erwähnter Artikel, von dem es allerdings eine neuere Fassung gibt, die In der österreichischen Fachzeitschrift "Die Briefmarke" erschienen ist und die Erkenntnisse bezüglich der Handschrift enthält, die ich unserem lieben VorphilaBayern verdanke. Ich kläre mal ab, wie es sich rechtlich mit der Einstellung dieser Fassung verhält, und würde diese dann hier nachschieben.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo zusammen,


    gerne folge ich dem Ruf und zeige den Schärding-brief auch an dieser Stelle.


    Ein einfacher Brief in den Postverein von dem mittelfränkischen Nürnberg
    nach dem 27 Meilen entfernten Schärding am Inn in Oberösterreich. Als
    ich den Brief sah, ging mir sofort das in unmittelbarer Nähe liegende
    "Passau" durch den Kopf. Und richtig auf der Rückseite war der
    Passau-Stempel. Aber nicht irgendeiner, nein der gesuchte
    österreichische Stempel "Passau Bahnhof", über den maunzerle schon
    hinreichend in den Rundbriefen der Arbeitsgemeinschaft Bayern (klassisch
    - was sonst) geschrieben hat.




    Grüße aus Frankfurt


    hasselbert

  • Hallo liebe Freunde,


    Ich muss hier leider ein wenig als Spielverderber auftreten und zwar für die, die einen Brief mit diesem Stempel als Transitstempel besitzen. In Ergänzung zu meinem Artikel bin ich gezwungen mitzuzeilen, dass dieser als Transitstempel bei weitem nicht so selten ist wie bisher vermutet. Ich habe einmal begonnen, die Belege zu archivieren bis es dann plötzlich so viele wurden, dass sich diese Mühe nicht mehr gelohnt hat. Eine genaue Zahl kann ich daher nicht nennen, aber ich, dessen Sinne für diesen Stempel geschärft sind, stolpere fast regelmäßig über so ein Exemplar. Ich schätze, dass ich bisher an die 50 solcher Briefe gesehen habe. Das macht den Stempel zwar noch lange nicht zu einer Massenware, aber eine echte Rarität ist er auch nicht. Die Zeiten, da weniger als 10 solche Belege bekannt waren, liegen schon 20 Jahre zurück. Ein solcher Beleg sollte daher vor allem im Einkauf nicht überbewertet werden. Ich würde bei einem solchen Brief höchstens einen Zuschlag von € 50,-- für angemessen halten.
    Wohlgemerkt, das gilt nur für die rückseitige Verwendung als Transitstempel. Als Entwerter bleibt er weiterhin eine Rarität mit eben den von hasselbert erwähnten 2 bekannten Briefen und etwa einer Handvoll losen Marken, von denen ich aber nur 3 nachweisen kann.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

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    • Offizieller Beitrag

    Ich schätze, dass ich bisher an die 50 solcher Briefe gesehen habe. Das macht den Stempel zwar noch lange nicht zu einer Massenware, aber eine echte Rarität ist er auch nicht. Die Zeiten, da weniger als 10 solche Belege bekannt waren, liegen schon 20 Jahre zurück.

    Hallo manuzerle



    Es ist ganz interessant was du hier erzählst :)
    Ich wusste nicht dass es so war, aber es freut mich dass es so ist. Als Sammler finde ich es schöner wenn man etwas mit grösseren Anzahl belegen kann. Dann ist es nicht mehr ein Zufall sondern Gebrauch. Die Ausstellern denken sicher etwas anders ;)



    Hallo die Runde


    Die Bayernsammlern nehmen normalerweise nur die Bayernbriefe in Anspruch. Aber wie ist es auf Österreichischer Briefe? Bis jetzt habe ich der Passau Bahnhof nur auf einen österreichischen Brief gefunden. Und ich sage leider ist es so. Ich hätte gern etwas mehr vergleichsmaterial gehabt.


    Ich zeige aber was ich habe, und hoffentlich kann euch etwas zu dieser Brief sagen. ;)


    Der Brief ist in Neuern in Böhmen in 1865 zum Post gebracht und ist über Passau und Innsbruck nach Feldkirch gebracht.
    Der Brief war schon einmal hier gezeigt geworden, dann ohne Kommentare von anderen. ??


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde der besonderen Stempel,hallo in die Runde,


    Danke fürs Zeigen dieser tollen Belege :thumbup:


    Bei dem Passau Stempel ist mir der finanzielle Einsatz klar, den
    dieser als Entwerter benötigt.
    Schon in der Boker Sammlung gingen mir die Augen über, wo er
    ja auf der9kr gezeigt wird und auf der 3kr maunzerle, der hätte
    auch in der Boker Sammlung Platz gefunden...


    Wie sind jedoch die Briefe nach Schärding zu bewerten?
    Mit der Besonderheit des 3kr Nahbereichportos kenne ich mich von
    der aktuellen Bewertung her nicht so gut aus.


    Danke für eure Rückmeldungen.


    Liebe Grüsse
    Oliver

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    3kr Nahbereichportos

    Hallo Oliver



    Kurze Kommentar.
    Ein Nahbereichsporto gab es in der Postverein nicht. Es war ein normaler Portostufe die bis 10 Meilen gereicht hatten. Bayern hatte ein Nahbereichsporto in der Postvereinszeit nur gegenüber Schweiz und Frankreich.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    Ich muss gestehen, dass ich zur Zahl der österreichischen Brief leider keine Angaben machen kann.




    Hallo Oliver,
    Man geht bisher davon aus, dass nur bayerische Briefe, die in Schärding den Zug verließen, diesen Stempel tragen können, d.h die Zahl der 10-Meilen-Briefe ist hier überproportional hoch, denn nach Österreich reichte ja die mögliche Destination nicht weit hinein. D.h. ein Kreis von 10 Meilen um Schärding auf beyerischer Seite umfasst alle möglichen Aufgabeorte für 3 Kreuzer-Frankaturen und da kammen doch eine Menge Aufgabeorte in Frage. Allerdings muss ich gestehen, dass ich diesen Aspekt bisher noch nicht berücksichtigt habe. Das wäre vielleicht ein Feld, das man noch beackern könnte. Momentan kann ich aber zum leider keine Angaben dazu machen.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:



    ps Hallo Nils,
    Ich habe es so aufgefasst, dass Oliver mit Nahbereich die 10 Meilen Zone gemeint hat!

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle ()

  • Ich muss hier leider ein wenig als Spielverderber auftreten und zwar für die, die einen Brief mit diesem Stempel als Transitstempel besitzen. In Ergänzung zu meinem Artikel bin ich gezwungen mitzuzeilen, dass dieser als Transitstempel bei weitem nicht so selten ist wie bisher vermutet...


    ...Mist! Und ich hatte mich schon gefreut, deren 2 zu besitzen! ;(
    Brief aus Griesbach ins österr. Grieskirchen vom 13. März 1862, frankiert mit einer MiNr 2, Pl. 5.

  • Lieber Maunzerle, lieber Nils,


    ja so hatte ich es gemeint.
    10 Meilen als "Nahbereich" mit 3kr Portostufe.


    Aber danke Nils, Du hast Recht der "Grenz" Nahbereich mit Schweiz und Frankreich
    war mir geläufig und ist natürlich etwas anderes, da es Postvereinsausland war.


    Viele Grüsse :)
    Oliver


    mikrokern, da siehst Du ja wie es mir geht, wenn ich laufend hoffe 1866
    Kriegsbriefe zu finden, die dann doch keine sind ;( :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss gestehen, dass ich zur Zahl der österreichischen Brief leider keine Angaben machen kann.

    Hallo manuzerle


    Du siehst, bei diesem Stempel gibt es viele Aspekte die interessant sind.


    Als Entwerter gibt es leider wenige Beispiele, aber die es gibt deutet wohl an Zufallsentwertungen weil die Briefe bei "falschen" Postamt eingeliefert sind?


    Als Transitstempel von bayerische Briefe nach Österreich.


    Als Transitstempel von Österreich durch Bayern nach Österreich. Zufall? Hoffentlich will es sich noch einige melden die ähnliche Briefe zeigen können :)


    Also ein postgeschichtlich hochinteressanter Stempel :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Vielleicht gibt es auch andere Verwendungen von diesem Stempel?



    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Freunde,


    Heute kann ich Euch noch eine der wenigen losen Marken mit dem Stempel zeigen. Ich habe sie zur besseren Präsentation mit Falz auf eine Kopie eines Blankostempels befestigt. Seit ich den Brief habe, fristet das Stück in meinem Doublettenalbum ein eigentlich unwürdiges Dasein. Falls es einer von Euch daraus befreien möchte, kann er mir gerne eine private message schicken.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo zusammen,


    hallo maunzerle, der Stempel glasklar auf einer Marke, ja das hat so was. Wenn das ein ganzes Briefstück wäre,.... Aber wenn und aber nützt hier nichts, deshalb ist meine Begierlichkeit auf dieses Stück, das ich schon in Händen hatte, nicht so groß.


    Hier ein Brief der 1. Gewichtsstufe vom niederbayrischen Obernzell (unweit von Passau) nach dem 51 Meilen entfernten Kremnitz, damals Österreich/Ungarn heute Slowakei. Der Brief ging über Pressburg, heute Bratislava.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,


    Auch Dein Brief bestätigt, dass nur Briefe, die zwischen dem letzten bayerischen Paketschluss in Geiselhöring und dem ersten österreichischen in Schärding postalisch behandelt werden mussten, den österreichischen Passauer tragen. Obernzell liegt ja unmittelbar an der Grenze donauabwärts von Passau. Da kam er sicher in Passau in den Zug. Vermutlich werden ihn die Bayern im Bahnhof Passau an die Österreicher übergeben haben.


    Viele Grüße in die Mainmetropole von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo manuzerle


    Es ist eine interessante Theorie du da nennst und welche ich gut finde. Somit kann man eine Angrenzung anfangen. Welche Briefe hat natürlich die Übergang in Passau/Österreich zugehört? Das kann man wohl nur, falls möglich, durch Briefbeispiele herausfinden.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    Ich gehe morgen nochmals auf diese These ein, aber dazu muss ich am PC sitzen und nicht an diesem kümmerlichen Netbook. Den will ich aber heute nicht mehr hochfahren, denn das dauert immer 8 - 12 Minuten. Ich mach das morgen in aller Ruhe.


    Viele Grüße und einen geruhsamen Schlaf


    maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,


    In den posts 8 und 14 sind mir leider Fehler bzw. Ungenauigkeiten passiert, weil ich aus dem Gedächtnis nicht mehr alles parat hatte und nachgeschaut hatte ich gestern leider nicht. Eine Schlamperei, die eigentlich nicht zu verzeihen ist!


    Also: Für die bayerischen Briefe, die den Passauer Österreicher als Transitstempel tragen, gilt, dass er nur auf Briefen vorkommt, die offen kartiert, also nicht in Kartzenschlüssen verpackt, in Passau eingingen und dort von der bayerischen an die österreichische Post übergeben wurden. Da der letzte Kartenschluss vor der Grenze in Bayern in Geiselhöring und der erste österreichsiche in Wels (nicht in Schärding, wie gestern von mir fälschler Weise gepostet) war, sollte der Transitstempel nur auf Sendungen von Adressaten und/oder Absendern zwischen Geiselhöring und Wels vorkommen. Darauf bin aber nicht ich gekommen, sondern das haben Philatelisten des Briefmarkenklubs Vindobona schon 1984 herausgefunden. Sie hatten allerdings nur wenige Briefe als Basis für ihre These. Ihr könnt nun mit der Suche nach Belegen beginnen, die dieser These widersprechen.


    Nils' österreichischer Brief stammt aus Neuern im Böhmerwald, dürfte also auch offen dem österreichischen Postamt im Bahnhof Passau übergeben worden sein. Das behaupte ich jetzt mal ohne die Postverbindungen aus dem Böhmer- und Bayerwald nach Passau zu kennen.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

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    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle ()

    • Offizieller Beitrag

    Darauf bin aber nicht ich gekommen, sondern das haben Philatelisten des Briefmarkenklubs Vindobona schon 1984 herausgefunden. Sie hatten allerdings nur wenige Briefe als Basis für ihre These. Ihr könnt nun mit der Suche nach Belegen beginnen, die dieser These widersprechen.

    Hallo manuzerle


    So ist echter Forschung :) :) Eine Hypothese stellen und dann versuchen diese zu zerstören. So kann man gute Ergebnisse machen. Und dieses Forum soll, wenn möglich helfen. ;)


    Der Neuern Brief lief vielleicht von Österreich über Bahn nach München und weiter über Kufstein nach Innsbruck und Feldkirch. Die Österreichern hatten eine andere Stempelpraxis als in Bayern weil die oft bei Grenzausgang gestempelt geworden ist, oder bei letzten Kartenschluss. Hat man in Bayern so nie gemacht.
    Ein Weg von Neuern über Bayern nach Passau wäre möglich, aber wenig Wahrscheinlich. Ob oder wenn wir noch einen Brief in diese Richtung finden sollte, können wir vielleicht eine bessere Hypothese finden. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,


    hallo maunzerle,


    einen hab ich noch. Der Brief geht vom niederbayrischen Breitenberg (geschl. Mühlradstempel 56) im sogenannten "Passauer Land" nach dem 8 Meilen entfernten Linz in Oberösterreich, natürlich über Passau. Ich habe immer geglaubt, was ich für drei tolle Briefe habe. Von den von mir geschätzten 10 wären das ja immerhin

    30 %. Aber jetzt wissen wir alle mehr, dank dem kenntnisreichen maunzerle.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Lieber hasselbert,


    Ich hoffe, Du kannst mir noch einmal verzeihen. Ich kann doch nichts dafür. Außerdem stelle ich fest, dass auch Dein neu vorgestellter Brief ins Schema passt.



    Viele Grüße aus Straubing von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)