• boh eih, ehrlich.

    Jetzt, nach der Erleuchtung kann ich sogar "an der Lahn" lesen.

    Ist der ""frei"-Vermerk" damit gleich Franko?

    Wurde im Großherzogtum Hessen auch mit Silbergroschen bezahlt und brauchte deshalb nichts umgerechnet werden?

    Wurde der Brief in Frankfurt an die Thurn und Taxis-Post übergeben?

    Ist der "BIEDENKOPF" ein Ankunftsstempel?

    War Preußen gegenüber der Thurn und Taxis-Post zahlungspflichtig?

    Warum wurde der Brief denn nicht mit Briefmarken, die gab's ja schließlich schon seit 1850, frei gemacht?

    An Literatur habe ich mir die "Vorphilatelie" von Feuser/Münzberg vor ein paar Tagen zugelegt und von Münzberg noch "Das Großherzogtum Berg 1806-13", in die Schrift konnte ich aber, wie auch in Heft 25 der Arge NDP, aus Zeitgründen noch nicht richtig eintauchen.

    Mir geht es bei dem Ganzen nur um Langenberg und davon habe ich nur ein paar Briefe aus der Vorphilatelie, die ich gerne hier von euch Experten entschlüsseln lassen würde. Vor einiger Zeit kam mir die Idee, von Langenberg, meinem Geburtsort, eine Post- und Stempeldokumentation für mich persönlich zu erstellen, denn das ist ein abgeschlossenes Gebiet. Die drei Städte Langenberg, Neviges und Velbert wurden zum 31.12.1974 24:00 Uhr aufgelöst. Zum 01.01.1975 0:00 Uhr wurde eine neue Stadt mit dem Namen Velbert, mit den Stadtteilen Langenberg und Neviges, gegründet; Postleitzahl 5620 und Anfangs im Stempel Velbert-Langenberg, aber diese Zeit interessiert mich nicht mehr.

    Ab der Reichspost habe ich einen relativ guten Stempelüberblick, aber die Zeit davor ist für mich sehr nebelig, deshalb bin ich froh, dass ich diesen "Verein" überhaupt gefunden habe. Meine eigentliche philatelistische Beschäftigung liegt bei der Arge Bauten 1948 und bei der Poststempelgilde.

    Vielen Dank für eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Peter

  • Hallo Peter

    der Stempel von Frankfurt a.M. ist ein Transitstempel - der Brief wurde dort nach Biedenkopf weiter speditiert. Der Stempel von Biedenkopf ist natürlich ein Ankunftsstempel.

    Der Brief wurde sicherlich am Schalter aufgegeben und dort bar bezahlt. Die Schalterbeamten notierten dies und klebten keine Marken darauf, was sie auch nicht mußten.

    Der Brief stammt aus der Zeit des DÖPV - das Franco bzw. Porto stand bei der Briefpost immer der aufgebenden Postverwaltung zu.

    Jeder Beleg wurde bei der Aufgabe erfaßt, aber auch dort wo er bearbeitet wurde, wie hier in Frankfurt a. M. und auch am Ziel. Somit war es von allen Seiten möglich, genau zu sagen, wer von wem was bekam.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • P.S. Kann man den Titel ändern in Preussen - Thurn und Taxis? Danke!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Peter,

    frei oder franco, d.h. der Absender zahlte. Deshalb ist die Frankogebühr auch rot in Silbergroschen vermerkt, weil der Brief von Frankenberg in Preussen abgesandt wurde.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Vorab meinen Dank für eure Antworten.

    Eine weitere Frage ergab sich mir noch:

    Was bedeutet denn die 5/20 (wenn ich es richtig gedeutet haben sollte) oben links?

    Liebe Grüße

    Peter

  • Hallo Peter,

    bei Recobriefen in Preussen musste der Brief verwogen werden, bei deinem war das Ergebnis 5/20 Loth.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein mit 1 Sgr. (Nr. 6a) frankierter Brief von 1857 aus dem preußischen Kreuznach ins hessische Mainz. Die Marke schön mit dem Nummernstempel 280 entwertet, beigesetzt der große Zweikreisstempel und mittig in blauer Tinte der Bestellkreuzer der Taxis-Post.

    Interessant ist die Rückseite. Neben dem Distributionsstempel von Mainz sind 2 Durchgangsstempel der Taxis-Post zu sehen, von Bingen und Rüdesheim.

    Wie auf der Karte zu sehen ist, bedeuten diese Stempel, dass der Brief von Bingen (schon in Hessen) mit der Fähre über den Rhein nach Rüdesheim (Nassau) gebracht wurde und mit dem Zug östlich bis Wiesbaden lief, um dann wieder über den Rhein nach Mainz zu gelangen. Diese Bahnstrecke, die Nassauische Rheinbahn, war mit dem Teilstück Rüdesheim-Wiesbaden am 11.8.1856 eröffnet worden.

    Gruß

    Michael

  • + 1

    Die besten und interessantesten DÖPV - Briefe sind fast ausnahmslos die, die für 1 Groschen / 3 Kreuzer auf die Reise gingen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief aus Ronsdorf (heute zu Wuppertal gehörig) an die Justushütte in Gladenbach im Großherzogtum Hessen von 1862.

    Mit 2 Sgr. (Nr. 11a) für <20 Meilen korrekt frankiert, sieht man rückseitig die Postübernahme in Dillenburg und den Ankunftsstempel von Gladenbach.
    Da die Justushütte, hier ein Link zur interessanten Geschichte, offensichtlich etwas ausserhalb lag, wurden 2 Kr. Landbestellgeld in der üblichen Manier 0 / 2 notiert.

    Viele Grüße

    Michael

  • Noch einer aus der Kiste:

    Ein Schreiben aus Duisburg nach Frankfurt/Main. Der Brief ist vom 5.6.1853 und wurde am nächsten Tag mit der 3. Tour ausgetragen.

    Der Aufgabestempel ist sehr ungwöhnlich, da die Uhrzeitangabe nur auf 12 - lautet. Bisher habe ich nur komplette Einsätze gesehen (oder er fehlte ganz).

    Das benutzte Gerät hat bei Münzberg die Nr. 10, die seit 1852 bekannt ist. Der Verwendungs-Zeitraum reicht vermutlich nur bis Mitte der 1860er Jahre, da seitdem K2 eingesetzt wurden.

    Der Bahnpoststempel Deutz-Minden erstaunte mich zuerst, aber da der Brief am nächsten Tag zugestellt wurde kann er nur über Hamm und Kassel transportiert worden sein. Lediglich zwischen Paderborn und Warburg gab es bis Juli 1853 noch eine Lücke im Bahnnetz.