Norwegen-Altdeutschland

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Es ist höchster Zeit dass ich meine Briefe aus Norwegen die nach Altdeutschland gelaufen waren. Und wer glaubt dass einen Norwegen viele solche Briefe hat, muss neu denken. Ich hätter aber gern noch einige schöne Briefe gehabt. Einige kommen mal dazu, hoffentlich.
    Die Briefe sind schon mal in anderen Forum gezeigt, passt aber auch hier ein :) :)


    Der erste Brief der ich zeigen will ist mein Drammen-München Brief aus 1874. Der Absender hat 7 Skillinge bezahlt welche 9 Kreuzer Rheinisch entsprach.
    Leider weiss ich wenig über den Laufweg.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    alle Briefe von Norwegen nach Bayern sind selten, egal von wann, ob frankiert wie hier, oder unfrankiert. Die Leitung dürfte über Hamburg - Frankfurt - Stuttgart - München erfolgt sein, auch wenn in den 70er Jahren praktisch keine Transitstempel mehr auf die Poststücke kamen (ich kenne das nur von den wenigen Laufzetteln, die natürlich die Strecke in Deutschland so ablaufen mussten, wie der ihnen zugrunde liegende Gegenstand).


    Ich habe keinen Frankobrief aus dieser Zeit nach Bayern. :( Aber kein Wunder, wenn du sie alle kaufst. 8o


    Ich hoffe, wir sehen hier noch mehr solcher Schmankerl. :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Briefe aus Norwegen nach Bayern gibt es nicht viele, hast du recht. Aber Briefe nach Altdeutschland gibt es viele, besonders nachdem Schleswig-Holstein ein Teil der Deutsche Postordnung in 1864 geworden war. Nach Süd gibt es eher wenige.


    Den Laufweg war sicher wie du den beschreibst. :)


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Briefe nach Preussen ist häufiger zu finden als nach Bayern.


    Hier ein Brief der ich schon vorher im anderen Forum gezeigt habe. Muss ich aber hier auch zeigen :) :) :)


    Von Christiania (Oslo) nach Eupen in Oktober 1865 abgeschickt. Und die Reise hat den Absender 16 Skilling gekostet.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ein sehr schöner Brief. Eupen war damals preußisch, wurde aber nach dem 1. Weltkrieg um 1920, wenn ich nicht irre, Belgien zugeschlagen, auch wenn die Leute dort immer noch deutsch reden. Einst, im späten 17. Jahrhundert, wurde es sogar von einem Bayern regiert (der Erzbischof von Köln war ein Bayer!).


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Köln hatte mehrere bayerische Bischöfe von 1583 bis 1761. Die Wittelsbachern wussten wie und wo man macht holen konnte. Die Bischofssitze war ja wichtigen Machtpositionen und man hat die Sitze wenn möglich für die Familien gehalten.
    Die Geschichte Eupens ist sehr umfangreich. Eupen ist auch der Grund dass Belgien 3 offiziellen Sprachen haben.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ich sehe schon, du bist gut über den Zielort informiert. :) Heute wird die "social phialtely" immer größer geschrieben, weil viele Informationen via Internet leicht verfügbar sind, was früher unmöglich war. Es lohnt also immer, auf bayerische Belange zu achten, auch wenn ein Brief von Norwegen nach Preußen lief. ;)


    Ich hoffe, wir sehen noch viele norwegische Briefe von dir (oder anderen, wenn sie haben).


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe, wir sehen noch viele norwegische Briefe von dir (oder anderen, wenn sie haben).

    Hallo bayern klassisch


    Leider gibt es wenige Briefe aus Norwegen in meine Sammlung noch, ob Binnennorwegisch oder nach grossen Welt. Aber ich habe vor es etwas zu ändern, und ab und zu etwas zu kaufen. Wenn ich was habe, will ich es hier zeigen. Muss auch zuerst etwas Literatur kaufen, so dass ich die Briefe beschreiben kann. Den Vielfalt ist grösser als man vielleicht denken kann.


    Ich stimme zu dass die Geschichte ein Teil der Postgeschichte ist. Sogar sehr wichtig. :)
    Und Internet hat es einfacher gemacht. Aber ein guten Buch ist unschlagbar. :) :) :)


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Es ist ja lange her dass ich hier was gezeigt habe.


    Diesmal einen Brief von Christiania nach Verden in Preussen, 16. März 1867 abgeschickt und 21. März angekommen.
    Der Absender schreibt immer noch Verden in Hannover statt Preussen. Ich bin sicher dass der Absender politisch gut informiert war und auch wusste dass Verden jetzt preussisch war. Aber alt Gewohnheiten ändert sich ja nicht sooo schnell.


    Der Brief ist mit 16 Skillinge frankiert geworden. Davon hat Norwegen 8 Skillinge behalten, 4 Skillinge RM für Dänemark und 2 Silbergroschen für Deutschland (Sirkulære 17, 1865).


    Da der erste Schiff nach Deutschland ist erst 21. März gelaufen, so dass dieser Brief über Schweden und Dänemark geschickt war.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,


    nachdem bei diesem Thema schon einige Jahre nichts mehr gezeigt wurde, möchte ich folgenden Brief aus Christiania nach Uhlfeld vom 6.6.1851 vorstellen.

    Befördert wurde er zunächst auf der Schiffspostroute von Christiania (Sandösund) nach Kopenhagen. Von dort weiter per Schiff in das mecklenburgische Wismar mit dem Mecklenburgischen Dampfschiff "Obotrit". In Wismar wurde "Aus Daenemarck d. Mecklenburg" gestempelt. Ein weiterer Brief mit diesem Stempel nach Bayern ist mir nicht bekannt.

    Schwierig ist jedoch die Interpretation der angeschriebenen Taxen, insbesondere wo dies jeweils geschehen ist.

    Zuerst angeschrieben wurden links unten 3/3 Sgr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Norwegen in Sgr. taxiert wurde. Am ehesten noch bei der Umspedition in Kopenhagen auf das mecklenburgische Schiff. 3 Sgr. für Norwegen und 3 Sgr. Seetransport bis Kopenhagen.

    Bei der Ankunft in Wismar wurde in roter Tinte dieses fremde Porto in 5 1/4 Sgr. berichtigt. Vermutlich deshalb, da gemäß der Bekanntmachung im Regierungsblatt für das Großherzogtum Mecklenburg vom 4.3.1850 das norwegische Porto bis Kopenhagen 8 1/4 mecklenb. Schillinge beträgt. Umgerechnet waren dies 5 1/4 Sgr. Hier hinzu kam noch das dänische Porto einschl. Seetransport bis Wismar von 3 Sgr. Das gesamte fremde Porto lag somit bei 8 1/4 Sgr. Nun fehlte noch das Postvereinsporto, welches gar nicht angeschrieben wurde.

    Umgerechnet von Preußen wurde lediglich das norwegische Porto von 5 1/4 Sgr. = 18 Kr. Es fehlen jedoch das dänische + Postvereinsporto von zusammen 6 Sgr.

    In Bayern hätten insgesamt 8 1/4 Sgr. = 29 Kr. + 9 Kr. Postvereinsporto = 38 Kr. eingehoben werden müssen. Ob dies geschehen ist?

    Für andere Interpretationshilfen wäre ich dankbar.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    was hast du denn da wieder für einen Hammer aus dem Hut gezaubert? Kein Wunder, dass es Jahre dauert, bis in diesem Segment ein Brief gezeigt werden kann und dann noch ein solcher! :love::love::love:


    Meines Erachtens ist da vieles schief gelaufen. Die Taxinterpretation sehe ich wie du - Bayern hat aber nur 3 Sgr. / 3 Sgr. gelesen und diese vertragsfalsch in 18x reduziert und das ist ganz sicher das, was Rosenfeld und Hopf in Nürnberg auch für ihn bezahlt hatten (blaue Tinte von Nürnberg). Aus 1851 habe ich schon ein paar vergleichbare Briefe aus Skandinavien gesehen, bei denen auch große Probleme wegen der verschiedenen Währungsreduktionen ihre Spuren auf der Vorderseite hinterlassen haben.


    Den Transitstempel "Aus Dänemark d. Mecklenburg" sieht man mit viel Glück vlt. 2 mal in seinem Leben auf einem Brief nach Bayern; jetzt nur noch ein Mal, wenn überhaupt.


    Danke fürs Zeigen dieser Bombe. :love::love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liball,

    vielleicht ist der Brief teilfrankiert bis Dänemark (und dann ggf. die "8" links oben das norwegische Franko).
    Jedenfalls sind die "3/3" das dänische und das Postvereinsporto. Und das wurde - wie eben schon abgeleitet - mit 18 Kreuzern bezahlt.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,


    wobei auch das falsch wäre, weil ausländische Porti paritativ abzurechnen waren, also 3 Sgr. fremdes Porto = 10,5 Kreuzer gerundet 11 Kreuzer, also 11 + 9 = 20 Kreuzer. Die 18x waren in jedem Fall falsch.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph und nordlicht,


    vielen Dank für eure Anmerkungen.

    An einen Teilfrankobrief glaube ich nicht, da 8 sk.sp. bis Dänemark zu wenig wären, da die norwegische Inlandsgebühr zu dieser Zeit schon bei 6 sk.sp. lag.

    Aufgrund der Streichungen gehe ich davon aus, dass zunächst die 3/3, dann 5 1/4 / 3 und dann 18 angeschrieben wurden. Wenn 3/3 das dänische und das Postvereinsporto wären, dann wäre dies frühestens in Mecklenburg angeschrieben worden. Wo wurde dann der rote Gebührenbaum notiert?

    Der blaue Strich von Nürnberg geht über 5 1/4 in rot und 3 in schwarz. Nicht gestrichen wäre dann 3 in rot und 3 in schwarz. War dies Zufall?

    Wenn nicht, hätte der Postler in Nürnberg die nicht gestrichenen 6 Sgr. in 18 Kr. umgerechnet, obwohl dies wie Ralph schon geschrieben hat eigentlich 20 Kr. ergeben hätten.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    ich denke weiterhin, dass dein letzter Satz Bestand haben wird.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liball,
    trotzdem würden die 8 Skilling Species gut passen, da sie der norwegischen Seegebühr von Christiania nach Kopenhagen entsprechen.
    Die 3/3 können m.E. auch schon vor Mecklenburg schon angeschrieben worden sein, da der Silbergroschen auch die Vertragswährung mit Dänemark war.
    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,


    die norwegische Seegebühr lag zwar bei 8 sk.sp.

    Meines Erachtens fehlt jedoch die norwegische Inlandsgebühr. Oder wurde diese nicht angeschrieben?


    Grüße von liball

  • Hallo liball,

    vermutlich stimmt es, dass die norwegische Inlandsgebühr von 6 sk.sp. auch zu zahlen war, wenn der Brief mit dem Schiff befördert wurde.
    Es wäre ungewöhnlich, wenn die Gebühren nur teilweise angeschrieben wurden, aber ich kann mit einem vergleichbaren Brief leider weder das Eine noch das Andere belegen. Die Zeitspanne für solche Briefe ist auch recht kurz, da ab 1852 bereits neue Regeln galten.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,


    nochmals vielen Dank.

    Zudem waren gemäß den zu diesem Zeitpunkt gültigen Postverträgen zwischen Norwegen, Dänemark und Preußen Teilfrankobriefe gar nicht zulässig.


    Grüße von liball