Die Normalbriefe NDP

  • Hallo BaD


    so wie ich das verstehe:


    Der Behändigungsschein musste neben den Brief offen mit aufgegeben werden. Das für die Rücksendung bestimmte Formular musste schon bei der Aufgabe mit der Adresse für die Rücksendung versehen werden.
    Das Porto wurde hier schon im voraus bezahlt und am 18.08.69 in Zwenkau abgestempelt.
    Ich vermute die Gebührvon 2 Sgr. für die Zustellung wurde schon in Zwenkau verklebt.Ebenso das Bestellgeld von 1/2 Sgr.für die Rücksendung?
    Abgestempelt nach erfolgreicher Zustellung wurde in Leipzig (21.08.69)
    Rückgesendet von Leipzig nach Zwenkau am 21.08 und mit Ausgabestempel von Zwenkau am 22.08 versehen.


    Anbei noch die Verordnungen.


    Link1


    Link2


    schönen Gruss
    Peter

  • Hallo Peter,
    danke für die Antwort. Die Aussagen über Insinuations-Dokumenten mit Behändigungsschein im Internet, ob Wikepedia, Sammlern mit Austellungssammlungen, Tabellen u.s.w., sind meist unverständlich und teilweise wiedersprechend. Erstaunlicherweise habe ich mich selbst ergoogelt, als ich vor mehr als 2 Jahren in einem Forum eine Antwort gab, die zu diesen Behändigungsschein auch nicht passt. Obwohl ich keinen Brief des NPD besitze, interessiert mich jeder Beleg, den ich nicht verstehe( da gibt es noch viele). Also an philabooks Geld überwiesen und jetzt ist es da, " Die postalische Behandlung von Insuationsdokumenten von Sachsen ( 1843) bis NPD (1871) von Renate Springer.
    Es gibt im NPD zwei sehr verschiedene Perioden in Bezug auf Insinuationen. Die erste datiert vom 1.1.1868 bis 31.12.1869.
    Bei unserem Beispiel wurde die Rücksendefrankatur in Zwenkau schon verklebt und vorausentwertet. Dies war auch Vorschrift, wenn der Absender baar bei der Aufgabe bezahlte. Der Empfänger des Dokumentes musste die Insinuationsgebühr ( meist 2,5 Groschen, selten 1,3 Groschen) bezahlen und das Ausgabepostamt verklebte die Marken und entwertete sie ( oft mit alten Stempeln). Die Marken innen sind also von Leipzig und dort entwertet worden. Hätte der Adressat die Gebühr verweigert, wäre das Dokument trotzdem zugestellt worden, bei Rückgabe des Behändigungsscheins hätte aber das Gerichtsamt in Zwenkau zahlen müssen.
    Ab dem 1.1.1870 wurde vieles anders, da hätte z.B. Zwenkau alle Kosten übernehmen können.
    Beste Grüße von Bernd

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für die Klärung des modus operandi bei diesem qualifizierten Postdienst.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Ich habe noch eine Frage zu Deiner Antwort.
    Du schreibst

    Insinuationsgebühr ( meist 2,5 Groschen, selten 1,3 Groschen) bezahlen und das Ausgabepostamt verklebte die Marken und entwertete sie


    War die Insinuationsgebühr nicht 2 Gr. und setzt sich die 2 1/2 Gr. aus Gebühr und Bestellgeld zusammen ?


    schöne Grüsse


    Peter

  • Hallo Peter,
    wie ich gerade gelesen habe, haben wir es bei dem Beleg mit einer Insinuation in der NPD-Zeit nach sächsischen Gebühren (vom 1. Mai 1867) zu tun.
    Die 2,5 Groschen waren eine festgesetzte Gesamtsumme, die dem ausgebenden Postamt ( Briefträger?) zustand.
    Erst ab dem 1.1.1870 galten in Sachsen die Gebühren zur Insinuation des NPD.
    Somit ist es nicht verwunderlich, das wenig zusammenpasst mit den Gebührentabellen des NPD.
    Beste Grüße
    Bernd

  • Liebe Sammelfreunde


    vor kurzem wurden eine Menge Belege zwischen MD und Quedlinburg angeboten, welche ich dann auch alle mitgenommen habe.


    Dabei waren drei aus dieser Zeit und alle gingen an Hern Louis Friedrich Strube. Das schöne, diese Belege sind an unterschiedlichen Postämtern aufgegeben worden.
    Der erste von 26.09.1868 am Hauptpostamt, der zweite vom 08.02.1870 in der Stadt-Postexpedion am Alten Markt und der letzte vom 27.08.1870 in Magdeburg-Neustadt.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hier mal ein Auslandsbrief nach Amsterdam mit "Zwei-Groschen" Marke des Norddeutschen Postbezirks. Gestempelt am 13.1.1868, Franco-Stempel (bis zur grenze) auf der Vorderseite.
    Empfänger vermutlich:
    Albert van Geuns (1806-1879), Gründer der Bankverkehrsgesellschaft Luden en van Geuns an Amsterdam.


    Gruß Helmut

  • Hallo Sammlerfreunde,


    anbei ein weiterer Beleg aus der Kategorie "Normalbrief", hier gelaufen Anfang 1870 aus dem - seinerzeit preussischen - Mühlhausen (Thüringen) nach Zweibrücken. Auf der Vorderseite sieht man mittig einen runden Abdruck, der darauf schließen lässt, dass das Stück unter einen Stapel mit anderen frisch versiegelten Briefen geraten ist.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo liebe Freunde,


    diesen Wertbrief mit einem Exemplar der Mi.Nr. 5 habe ich vom letzten Tauschtag mitgenommen.
    Das Wertfeld des ungültigen 2-Silbergroschen-Ganzsachenumschlags von Preußen wurde überklebt.


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Lieber VorphilaBayern,


    tolles Stück - da sage noch einer, der NDP wäre langweilig ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liebe Freunde,


    ... langweilig sieht dieser Brief hier auch nicht aus - zwar nicht mein Sammelgebiet, aber optisch doch sehr fein.


    Absender : Telegraphist Bartels, Kriegs. Telegraphen Station Pilsum - Empf. Fräulein Therese Bartels Bevensen bei Uelzen, Felpostbrief vom 17.09.1870 ab Greetsyhl (Greetsiel) - Paketbegleitbrief - eigentlich portofrei, hier aber frankiert mit NDP Mi.Nr. 17 - 2 Groschen - vorbezahltes Bestellgeld - schönes Siegel, Ankuftsstempel Bevensen, Ausgabestempel, sauberer Brief ...


    ... hab´ich was vergessen.. :)


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker,


    wunderbares Stück! Aber warum Feldpostbrief und trotzdem frankiert?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    warten wir mal auf Kommentare der Spezialisten - ich denke, das Bestellgeld musste mit Marken frankiert werden ...

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Volker,
    die Erklärung ist einfach: Es ist ja kein einfacher Feldpostbrief, sondern ein Paketbegleitbrief. (Glückwunsch zu dem schönen Beleg !!)
    Also kein Bestellgeld, sondern normale Gebühr. Solche Feldpostpaket-Begleitbriefe aus der Kriegszeit sind begehrt.
    Viele Grüße,
    Joachim.

    Ei guude, wie?

  • Hallo zusammen,


    aus dem schönen Nossen (Sachsen) wurde anbei ins - nicht weniger schöne - Bad Ems adressiert... mit einem kleinen Zusatz-Fauxpas bzgl. der Geographie. Die NDB-Post hat sich davon letztendlich nicht irritieren lassen und zwei Tage später in Bad Ems zugestellt. Verwendet wurde die im Januar 1868 verausgabte Ganzsache U1b (schwarzer Überdruck / Klappenstempel 1).


    + Gruss


    vom Pälzer

  • Hallo Hesse,


    deine Erklärung zu dem von Volker gezeigten Paketbegleitbrief ist leider falsch.


    Laut Post- und Telegraphen-Handbuch 1868 § 35 "Postsendungen von oder an Militairpersonen


    innerhalb des Norddeutschen Bundes" betrug das Porto für Pakete an Soldaten ohne Wert-Deklaration unabhängig von der Entfernung bis zum Gewicht von 6 Pfund einschließlich 2 Sgr. Die Begleitbriefe waren mit dem Rubrum "Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit des Empfängers" zu kennzeichnen.


    Der Begleitbrief erfüllt beide Kriterien nicht!


    Da sich der Brief mittlerweile in meiner Sammlung befindet, kenne ich den Absender:
    "Telegraphist Bartels, Kriegs=Telegraphen=Station Pilsum".


    Es handelt sich um eine postinterne Mauschelei. Korrekt waren 6 Sgr. für die 8. Progression bis 6 Pfund zu zahlen. Das der Brief bei der Ankunft nicht nachtaxiert wurde, ist wohl der Kriegssituation geschuldet.


    Gruß
    1870/71