Preußen - Bayern

  • Hallo liball,


    unter #36 hat der liebe VorphilaBayern einen ganz ähnlichen Brief eingestellt, der auch hinsichtlich der Taxierungen einen Frankobrief zeigt, bei dem die eine Hand die andere übermalte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    vielen Dank für den Hinweis.
    Der Brief von VorphilaBayern dürfte wohl ein Teilfrankobrief gewesen sein und 3 Kr. war der bayerische Portoanteil.
    Gehe ich recht in der Annahme, dass bei Briefen nach Zweibrücken der Kantonsbote nicht im Spiel war, da dort ein bayerisches Postamt war?


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    zwar ist der liebe HOS der größte Kenner von Zweibrücken - aber du hast natürlich Recht, dass es dort eine reguläre Postzustellung gab und es keines Kantonsboten bedurfte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    wenn sich der Gabentisch leert und man feststellt, dass sich die Familie hinsichtlich der starken, philatelistisch gesteuerten Interessen des zu Beschenkenden stark zurück gehalten hat, ist es nur legitim und verständlich, wenn sich jener selbst auf dem Markt umsieht, um diesem Mangel abzuhelfen.


    Dank des netten Hinweises eines lieben Forumsmitglieds gelang es mir per Sofortkauf für meine Mini - Sammlung der Abzugs-, Weiter- und Retoursendungen einen zu schnappen, bei dessen finaler Beschreibung ich Imponderabilien zu gewärtigen habe.


    Aufgegeben und geschrieben wurde das unter 1/2 Loth leichte Briefchen in Paderborn am 24.8. bzw. 25.8.1843. Die Adressatin war keine geringere als die Frau Gräfin von Haxthausen in Würzburg.


    http://worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=15952&sid=


    Die Aufgabepost taxierte den Portobrief mit 5 Silbergroschen, die Bayern nach dem PV Bayerns mit Preußen ab 1.4.1835 in 18 Kr. zu reduzieren hatte und addierte 6 Kr. für sich auf das Porto von 24 Kr. auf.


    Leider residierte Ihre Erlaucht gerade nicht dorten, sondern es begab sich, dass sie sich nach Neuhaus bei Neustadt an der Saale (heute: Bad Neuhaus bei Bad Neustadt an der Saale) verfügt hatte, wohin man ihr diesen Brief nachsandte. Da er nicht ausgeliefert sein konnte, sonst hätte man das Porto von 24 Kr. vor der Weiterleitung bezahlt gehabt, scheint die Post selbst die Adresse korrigiert zu haben.


    Bei der Weiterleitung lief der Brief aber "zurück", also nicht weiter nach Bayern, sondern nördlich, hätte also im Falle der sofortigen Hinsendung von Preußen aus weniger Porto gekostet!


    Man muss aber von bayer. Hand 29 Kr. notiert haben, weil Bayern den Brief ja nicht mehr aus der Hand gegeben hatte, so dass man für die Strecke Würzburg - Neustadt a. d. S. 5 Kr. hätte taxiert haben müssen. Leider gab es nie ein 5 Kr. Porto für einfache Briefe in Bayern (Regulativ vom 1.12.1810). Demnach konnte es nur bei einer Supplirung von Briefen der 2. Gewichtsstufe (über 1/ bis 1 Loth) 4 1/2 Kr. Porto = 5 Kr. Porto geben, die bis 6 Meilen unterwegs waren.


    Aber die Entfernung betrug 8 Meilen, so dass man bei einfachen Briefen über 6 - 12 Meilen hätte 4 Kr. ansetzen müssen. Die Differenz kann auch nicht durch einen Botenlohn erklärt werden, weil das Porto von 29 Kr. von Würzburg aus notiert worden sein musste und dort wusste man sicher nicht, ob und wie hoch etwaige Botenlöhne im 62 km entfernten Neustadt nach Neuhaus sein würden, zumal sie auch dann nicht als Postporto verrechnet werden durften.


    Für Ideen bzw. eine Lösung wäre ich sehr dankbar. :)

  • Hallo bayern klassisch,


    eine Lösung kann ich leider nicht liefern.
    Nur wenn der Brief von Paderborn gleich direkt nach Neustadt an der Saale gelaufen wäre, hätte sich am preußischen Porto von 5 Sgr. nichts geändert, da gemäß der Anlage D zum PV von 1835 das Porto bei Briefen aus Paderborn nach den Königlich Bayerischen Kreisen diesseits des Rheins immer 5 Sgr. betrug. Das bayerische Porto wäre dann jedoch bei 8 Kr. gelegen (Anlage E).


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    das ist völlig richtig - aber hier meine ich, dass die Post in Würzburg die Strecke von sich aus nach Neustadt an der Saale zu taxieren hatte. Selbst wenn sie die in der Anlage zum Vertrag notierten 8x angenommen hätte, wäre die Rechnung mit 18x für Preußen und jetzt 8x für Bayern = 26 anders ausgefallen, als die Taxen dies weisen.


    Es bleibt immer noch ein sonderbarer Brief.


    Vielen Dank für deine Mühewaltung - vlt. sehen wir auch den Wald vor lauter Bäumen nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • vlt. sehen wir auch den Wald vor lauter Bäumen nicht.


    ...jo, so isses...vielleicht...


    + Gruß !


    ...von demjenigen, welcher volllstes Verständnis dafür entwickeln kann, dass wenn sich ein Gabentisch leerte und man feststellen musste, dass sich die Familie hinsichtlich der starken, philatelistisch gesteuerten Interessen des zu Beschenkenden stark zurück gehalten hat, sich jener selbst auf dem Markt umsieht, um diesem Mangel abzuhelfen... :thumbup:

  • Hallo Pälzer,


    tolle Karte - danke dafür! :P:P


    Hätte ich Dubletten, wüsste ich, wie ich sie nächstes Jahr los bringe - einfach in Weihnachtspapier einwickeln und als Geschenk unter den Gabentisch - sollte funktionieren! :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ...waren es dann auch Deiner Meinung nach 5 Kr Botenlohn ? ...1843 waren 5 Kr ja soooo viel auch nicht, oder ?


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    einen Botenlohn von 5 Kr. würde ich heute zum ersten Mal sehen ... Das war ein Mittagessen mit Getränk und Nachtisch, daran glaube ich hier weniger.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...hmm, man muss in solchen Fällen ja alles in Betracht ziehen: 4 Kr Porto für die Nachsendestrecke Würzburg > Neustadt a.d.Saale und 1 Kr für den Bote ins dort nahe gelegene Neuhaus ?


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    dann hätte Würzburg das Porto für die Weiterleitung anschreiben müssen, also entweder 4x oder das Gesamtporto von 28x.


    Das steht aber nirgends. Wenn die 29x = 28x Postporto und 1x Botenlohn darstellen sollten, hätte sie Würzburg notiert haben müssen. Wie hätte man in Würzburg wissen können, dass es dort 1x Botenlohn gegeben haben sollte?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bk,


    ich bin ja nun wahrlich kein Vorphila-Spezi, deswegen erst nochmal die - dämliche - Grund-Frage, ob A) eine innerbayerische Weiterleitung seinerzeit gebührenpflichtig war und B) wie hoch die Kosten für einen Ortsportobrief waren.


    + Gruß


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    die Weiterleitung einfacher Briefe bis 1/2 Loth über 6 - 12 Meilen wie hier hätte 4x. gekostet.


    Ortsbriefe hatten kein festgeschriebenes Porto, weil sie keine Gegenstände der bayer. Postverwaltung darstellten. Sie blieben ja nur im Gewahrsam des Expditors. Üblicherweise kosteten sie 2x ohne Gewichtsprogression.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Abend,
    die Taxen – Hieroglyphen für mich! :wacko:
    Aus Preußen - Barmen,
    von eine bekannte alte Textilfirma Engels und Söhne (hier Lohnt sich aus diese Unternehmer Familie Friedrich Engels zur erwähnen, welcher sich für die Arbeiterklasse interessiert und ein Kommunistische Revolutionär wird)
    an Großhändler Zumstein in Kempten – Bayern, 31. Mai 1823.
    Danke F.

  • Hallo Filigrana,


    der Absender zahlte wohl 3 1/2 Gutegroschen für Preußen und 1 1/2 Gutegroschen für Taxis bis Aschaffenburg. Ab dort 14x für Bayern bis Kempten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Danke schön BK,
    was sind die 3? Hat hier jemand die Ggr auf Sgr umgerechnet?
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,


    mit Sgr. wurde m. E. erst 1825 gerechnet, zuvor nur mit GGr., daher gab es hier nichts umzurechnen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammelfreunde


    vorhin aus dem Postkasten geholt, ein nettes Brieflein vom 06.03.1833 von Magdeburg nach Hof.
    Vorderseitig sind nur 18 Kreuzer angeschrieben. Siegelseitig ist nichts erhellendes.


    Die Leitung wird über Erfurt erfolgt sein - Transit Taxis und schon war man am Ziel. Wie setzen sich nun die 18 Kreuzer zusammen. Diese entsprechen auch 5 Sgr.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf