Abstempelungen von 1 Kreuzer-Frankaturen während der Mühlradzeit

  • …In Würzburg gab es am Bahnhof erst sehr spät einen eigenen Stempel, da fehlen mir aber auch die Belege aus dieser Zeit.…

    Hallo bayernjäger,


    die Orte mit Haupt- und Filialpostämtern erschweren die Auswertung. Wenn es also in Würzburg lange Zeit nur ein Postamt gab, wären diese Belege besonders interessant.


    Das gleiche trifft auf Postexpeditionen kleiner Orte zu, da dort der gesamte Ablauf in einer Hand lag.

    Klaus hat hier mit seiner Aufstellung zu Neustadt Haartd schon gut vorgelegt.


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Hermann,


    der Brief ging an Baron Franz von Pölnitz.

    Vielleicht war er gar nicht als Postbrief gedacht, sondern sollte durch Corporal Schwarz, später geändert in Cadet Reindl, direkt überbracht werden.


    Wie es dann zu der sonderbaren postalischen Behandlung in Bamberg kam, bleibt mir allerdings rätselhaft.


    Beste Grüße

    Will

  • Liebe Freunde,


    das sind doch sehr interessante Belege und Informationen, die bisher von Augsburg, Bamberg und Neustadt/Haardt eingestellt wurden.

    Für eine Auswertung ist es noch zu früh, aber da kommt sicher noch einiges dazu.


    Und wie sieht es für die anderen Hauptbriefpostexpeditionen aus, wie Nürnberg, Regensburg, Landshut oder München?


    In kleineren Orten gab es sicherlich nicht so häufig Ortsbriefe. Aber auch hier sind viele Belege in Euren Sammlungen versteckt, wie Neustadt zeigt.

    Wer kann hier etwas zeigen?


    Auch Aufstellungen, wie sie oisch in Beitrag 97 gemacht hat, sind hilfreich.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,


    nur ein Ortsbrief von Wemding Sc kann ich zeigen.

    Die frankierte 1 Kreuzer gelb entwertet mit Halbkreisstempel "WEMDING 15/4".

    Auf der Brief-Rückseite wurde der mit Siegellack verschlossene Brief zusätzlich über der Verschlussstelle

    mit dem MR "576" von Wemding quasi "amtlich versiegelt", was postalisch sicher nicht korrekt war.

    Ich vermute, dass die zusätzliche Versiegelung mit Mühlradstempel wegen dem pikanten Briefinhalt

    erfolgte. Der Postler machte "sein Ding", ohne sich um Verordnungen zu scheren.


    Das Sammlungsblatt ist eingestellt. Die Briefvorderseite ist eine Kopie.


    Gruss Kilian

  • :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Kilian,


    ein außergewöhnlicher, wenn nicht kurioser Brief.


    Der Expeditor hat seinen Stempel hier trocken (nicht eingeschwärzt) gebraucht.

    Vielleicht war er selbst der Absender?


    Zeigt der Siegellack unter der Klappe einen anderen Eindruck?

    Zeigt der Siegellack den Abdruck des Mühlradstempels? Man könnte dann annehmen, dass der MR in den nicht gehärteten Siegellack gedrückt wurde.

    Dann hätte der Expeditor den MR in der Hand gehabt zum Versiegeln, hat ihn aber zur Seite gelegt, um mit dem Ortsstempel die Marke zu entwerten?


    Lässt sich da an dem Brief noch etwas erkennen?


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,


    der Ortsbrief jetzt aufgefaltet.

    Der MR wurde wahrscheinlich in das mit noch feuchten Siegellack befestigte Briefpapier eingedrückt.

    Es ist eine deutliche Stempelprägung in das Papier vorhanden.

    Wie von dir vermutet, hat derjenige, der den Brief versiegelt hat, auch gleich den Mühlradstempel aufgebracht.


    Gruss Kilian

  • Vielen Dank, Herr Cargnel !

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)