• Hallo Sammlerfreunde,

    zum Auftakt der Mi-Nr. 139, d.h. des - so schön rotorangenen - 7 1/2 Pfennig Germania-Wertes mit dem Aufdruck Freistaat Bayern ein Beleg, mit dem sich die Aufmerksamkeit auf den Gültigkeitszeitraum dieses Freimarkensatzes lenken lässt.

    Bekanntlich im Mitte Mai 1919 in der Pfalz früh und dann in ganz Bayern Ende September 1919 an den Postschalter gekommen, waren die Marken schon kurz danach wieder außer Kurs geraten, d.h. nur bis 31.01.1920 gültig.

    Das war dem Absender des nachstehenden Belegs vom 20.02.1920 offensichtlich nicht gewahr, so dass der für den Ortsverkehr mit 15 Pf - eigentlich portogerecht - frankierte Brief beanstandet und mit dem entsprechenden Nachporto belegt worden ist.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pälzer

    Danke fürs Zeigen :) :)

    Deine Belege aus dieser Zeit finde ich sehr interessant. Für mich war diese Zeit eher langweilig mit Sammlerbriefe oder andere Unverständlichkeiten, bis jetzt.

    Hoffentlich kommt es mehr aus dieser Zeit ;)
    Und wenn ich was aus der Vilstal findet, zeige ich auch was :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    wenn wir gerade bei der Mi-Nr. 139 von etwas finden reden:

    Finde einmal eine Einzelfrankatur einer 7 1/2 Pfennig Bayern-Freistaat-Germania Marke portogerecht auf Ortspostkarte. Dann darfst fröhlich sein ^^

    Denn das ist lt. Gebührentabelle nur bis 01.10.1919 möglich gewesen, d.h. in der Pfalz mit der Mi-Nr. 139 im Zeitraum von deren Ausgabedatum 17.05.1919 - 01.10.1919 (= 4 1/2 Monate) und im übrigen Bayern vom dortigen Ausgabedatum 30.09.1919 - 01.10.1919 - wenn man es also ganz genau nimmt gerade mal 1 Tag :D


    Schönen Gruß ! ;)

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (3. August 2011 um 23:33)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pälzer

    Einen Tag ist laaaange Zeit :D :D :D

    Gemeint war es Belege aus die Zeit nach der 1. Weltkrieg bis in der 20-iger Jahren. Und es war generell gedacht, nicht nur diesen Thread.

    Aber wenn ich etwas von diesen Tag finden würde, dann zeige ich es hier ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    jaaa, immer her damit ! :D Ich habe auch verstanden, dass Du es generell gemeint hast, ich wollte nur stellvertretend für die richtig spannenden Sachen dieser Zeit in diesem thread auf eine Besonderheit mit der Mi-Nr. 139 hinweisen. Und solche generell herauszufinden ist ohne der Kenntnis insbesondere der Gültigkeit / Verwendungszeit der Marken und der nach dem 1. WK rasch wechselnden Gebühren kaum möglich.

    Nehmen wir bspw. nachstehenden Beleg u.a. auch mit der Mi-Nr. 139. Was haben wir da: Eine eingeschriebene Drucksache. Auf den ersten Blick denkt man: Wau, was für eine Kombination ! Man sieht auch rückseitig einen Ankunftsabschlag, der R-Brief ist also echt gelaufen, wau ! Im Juni 1919 lt. Gebührentabelle für die Drucksache im Fernverkehr 5 Pf, für das Einschreiben 20 Pf, macht zusammen das verklebete Porto von 25 Pf. Passt also auch, wau !

    Nur: Wer verschickt schon Drucksachen per Einschreiben und hinterläßt darauf keine Absenderangabe ? Mit der schön ordentlich der Reihe nach applizierten Markenvielfalt und deren akkurate Entwertung liegt der Verdacht nach Sammlerbrief (doch) sehr nahe, zumal der Brief im Juni 1919 von der bayer. Pfalz nach Nürnberg verschickt worden ist, wo es solche Marken seinerzeit ja noch nicht gab.

    Fazit: Wegen der kuriosen und gebührenkonformen Portostufenkombination schon (ein bischen) interessant, viele würden dazu aber nicht mehr als "nette Spielerei" sagen. Das nur mal als Beispiel für einen Grenzfall, den letztendlich - wie immer - jeder für sich selbst entscheiden muss.

    Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    von diesen Poststücken, seien es jetzt eingeschriebene DS, Postkarten oder Briefe, existierten sicher 10.000e. Sie kommen heute noch zu Tausenden vor - allein in Sifi findet man immer, ohne es zu wollen, mehrere Dutzend jedes Jahr in den Kisten. Viele sind nicht echt gelaufen, was man bei deinem Stück nicht sagen kann. Ob sie notwendig waren, weiß man nicht ohne den Inhalt zu kennen, aber sie dürften zu 99,9% eher sammlerischen Hintergründen ihre Existenz verdanken, als aus der postalischen Not geboren worden zu sein.

    Mit der frühen Pfalz - Verwendung verfügen sie natürlich über einen historisch - postgeschichtlichen Hintergrund, dessen Existenz sie ihre Existenz zu verdanken haben. Als Pfälzer Heimatsammler darf man sich solch ein Stück also gerne hinlegen, zumal der Preis dafür überschaubar ist oder zumindest sein sollte.

    Wenn es mit diesen Marken von der Pfalz Bedarfspost gibt, dann nur in ganz verschwindend geringer Menge und diese zu kaufen wäre man gut beraten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen!

    Na, dann zeige ich hier auch mal einen Brief mit 2 Exemplaren der Mi.Nr.139 + 1 x Mi.Nr. 138 - Brief bis 20 Gramm - vom 1.10.1919 von München nach Köln - nichts außergewöhnliches - aber was soll´s - in meinem nächsten Beitrag kommen dann wieder: lose Exemplare natürlich! ;)

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo zusammen!

    .... versprochen .... angedroht .... oder, wie auch immer .... :D

    ... hier einige lose ( ungeprüfte ) Exemplare der Mi.Nr. 139.

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten :love:
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Da dieses interessante Sammelgebiet offensichtlich zum Erliegen gekommen ist, möchte ich es mit einem Ortsbrief von Nürnberg wiederbeleben. Es handelt sich hier um einen Ortsbrief mit bis zu 20 g von Nürnberg vom 31.10.19, der in der Portoperiode vom 1.10.1919 bis 5.5.1920 mit 15 Pf zu frankieren war. Die Germania-Marken mit Aufdruck "Freistaat / Bayern" waren, wie alle wissen, nur bis 31.1.1920 gültig, so daß die Portoperiode für diese Frankatur eigentlich nur bis 31.1.1920 anzusetzen ist ;) .

    Der Ortsbrief ist mit 2 x 7 1/2 Pf (Mi.Nr. 139) frankiert. Die Absenderangabe wurde leider abgeschnitten. Trotzdem ein, wie ich finde, schöner Bedarfsbeleg.

    Gruß
    Postarchiv

  • ... und wieder ein Pfennigzeit - Schmankerl. Wie hoch werden diese HAN eigentlich im richtigen Leben bezahlt? Weiß da einer was darüber?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... das Konvolut beim PF scheint sich wirklich gelohnt zu haben ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    .

    was die Kronacher Post bei der anbei ins ca. 70 km weiter südlich liegende Bamberg adressierten Postkarte geritten bzw. nicht geritten hat, werden wir nicht mehr ergründen können. Jedenfalls hatte sich die seit 01.08.1916 gültige Gebühr von 7 1/2 Pf für die Postkarte im Fernverkehr mit der Tarifänderung vom 01.10.1918 auf 10 Pf und darüber hinaus mit der Tarifänderung vom 01.10.1919 - längst - auf den doppelten Betrag von 15 Pf erhöht !!! Das lässt sich jetzt durchaus schon mal als "krass" bezeichnen. So also ein kleines Weihnachtsgeschenk der Post an die Korrespondenten.

    .

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... immerhin scheint es damals noch Gymnasialprofessoren gegeben zu haben, was sich mit dem Vorgehen heutiger Schul- und Bildungspolitiker überhaupt nicht mehr verträgt.

    Respekt, Bayern! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Pälzer,

    die Bögen der Freistaat Bayern auf Germania haben für bayrische Marken ein Besonderheit,

    je eine Hausauftragsnummer für Urmarke und Aufdruck!

    Somit unzweifelhaft beides in der Reichsdruckerei Berlin hergestellt.

    Aufdruck mit HAN 1224.19 bei wirklichen Bedarf ab 17.Mai 1919 in der Pfalz ausgegebene Werte zu 2 1/2 ; 5 ; 7 1/2 und 10 Pfennige.

    Alle weiteren Wertstufen ( teils auch HAN 1224.19, aber der Großteil HAN 3103.19) ab 30.9.2019 in ganz Bayern ausgegeben.

    Beste Grüße Bernd

    ,

  • Hallo BaD,

    vielen Dank für die Klarstellungen ! Anbei habe ich einmal einen Bogenunterand der 139 mit HAN 3167.19 für die Marke eingescannt. Ich gehe dann davon aus, dass die HAN für den Freistaat-Aufdruck die in schwarzer Farbe ist. Fraglich ist mir nur noch die schwarze 1 und die orangene 2 (bei dem Briefstück anbei dann 3) .

    Ich habe dann auch noch ein in Ludwigshafen a.Rh. gestempeltes Briefstück beigefügt, das vom 27. Mai 1919 stammt, hier ist HAN für die Marke 3167.18. Nach meinem bescheidenen Wissen stellen die beiden Ziffen am Schluss das Geschäftsjahr dar. Aber wie sollte das wiederum zu der HAN mit der Endung .18 passen ?

    Viele Grüße !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    zum Unterrandzehnerstreifen postfrisch:

    Sehr schön mit beiden HAN und den Formnummern.

    Da die Bögen nicht einzeln sondern 4 Bögen gemeinsam bedruckt wurden erhielt jeder einzelne eine Nummer (1-4). So konnten bei Qualitätsmängeln oder Plattenfehlern die jeweiligen Bogen schnell gefunden unf gegenfalls aussortiert werden. Das Geschäfts- und Rechnungsjahr der Reichsdruckerei war immer von 1. April bis zum 30. März des Folgejahres, das bedeutet eine HAN 18 konnte auch im März 19 gedruckt worden sein. Bei dem Bogen passt es perfekt, der Aufdruck kam im April/Anfang Mai 19 auf die Bögen.

    Zum Briefstück:Phantastisches Briefstück 10 Tage nach Auslieferung der Marke in der Pfalz gebraucht mit HAN der Urmarke ( Mi.99). Michel bewertet diese HAN H6167 18 gestempelt mit 60 Euro.

    Da ist aber die HAN auf dem Seitenrand. Diese HAN wie bei Dir auf dem Unterrand ist viel seltener.

    Da sind 140 Euro angegeben. Das ist schon ein Hammer, war mir nicht bekannt. Die einzige HAN von allen Marken der Serie 28.Juli 1916 ( 98-100) die es auch auf dem Unterrand gibt. Wurde extra für den Bayerauftrag ein zusätzliche Druckmaschine benutzt. Sehr rätselhaft.

    Das alles macht dein Briefstück noch seltener.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bad,

    wieder sei von hier aus recht herzlichst gedankt für die wertvollen Hinweise ! 139 ist schon immer meine Bayern Pfennigzeit-Favoritin gewesen, seit heute umso mehr.

    Anbei noch ein Markenpaar mit Abschlag Kirchheimbolanden vom 4. Juni oder Juli 1919 und HAN vom Unterrand. Zwei weitere Fragen treiben mich aber noch um, wenn man sie irgendwie noch klären könnte, wäre das Prämium:

    Zum einen gibt es verschiedene Farbnuancen des schwarzen Freistaat Bayern-Audrucks, matt, glänzend und rußig. Was könnte die Ursache dafür gewesen sein ?

    Und warum hatte man die doch recht groß angesetzte BY-Germania-Freimarkenserie mit 16 Werten von 2 1/2 Pf bis 5 Mark, die im rechtsrheinischen Bayern erst am 30.09.1919 an den Schalter kamen, bereits wieder am 31.01.1920 außer Kurs gehen lassen ?

    Viele Grüße !

    vom Pälzer