Die Verwendung von frankierten Briefen zur Bareinzahlung war in Preussen ab dem 1.9.1852 möglich. Die Gebühr für diese Dienstleistung der Post - ein Vorläufer der Postanweisung - betrug ab dieser Zeit (bis zur nächsten Tarifänderung im Jahre 1861) 1/4 Sgr pro angefangenen Thaler, aber mindestens 1 Sgr. Ein Beispiel hierfür ist die folgende Ganzsache U4A von Golub im ehemaligen Westpreussen nach Schlesien. Die Gebühr für Bareinzahlung von (aufgerundet) 5 Thalern betrug 1 1/4 Sgr., die Briefgebühr für die Inlandsstrecke von 312 km betrug 3 Sgr., also insgesamt 4 1/4 Sgr. Die von dem Wertstempel der Ganzsache nicht abgedeckten 1/4 Sgr. wurden vermutlich vom Absender bar bezahlt (Vermerk 1/4 in Rötel). Unklar ist mir der blaue Vermerk links unten - soll das "frei" heissen und die vollständige Bezahlung bestätigen?

Allgemeines und Übersicht zu Preußen-Stempel
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Die Oktogone sind immer sehr schön
, leider auch meist recht teuer, weshalb ich die bei meiner Sammlung "Entwertung der Kopfausgaben" leider weglassen muss.
Zum Stempel kann ich noch was sagen. Es handelt sich um einen großen Einkreisstempel mit Uhrzeit unten waagerecht. Folgende 25 Orte führten solch einen Stempel, Königsberg hatte alleine 4 verschiedene Ausführungen:
ARNSBERG, BERLIN, BONN, BRESLAU, BRIESEN W. PR., COESLIN, DANZIG, GLOGAU, GOLLUB, HAGEN, HÜRTGEN, KÖNIGSBERG PR:, KÖNIGSBERG PR., KÖNIGSBERG Pr., KÖNIGSBERG i. PR., MARIENWERDER, MEISDORF, MESCHEDE, MOECKOW, ORANIENBURG, STERNBERG, SALZKOTTEN, TREUENBRIETZEN, WARBURG,
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Wieder was gelernt, Danke, Erwin! Vermutlich gibt es einen Grund, warum es genau diese 25 Orte sind, die diesen Stempel haben, und danach auch keine mehr hinzukamen.
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Vermutlich gibt es einen Grund, warum es genau diese 25 Orte sind, die diesen Stempel haben, und danach auch keine mehr hinzukamen.
Ich glaube nicht, daß es dafür eine Begründung gibt. Irgendwie erinnert mich die gerade Uhrzeit-Gruppe an die späteren Klaucke-Stempel.
Dieter
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Eine sehr systematische Übersicht, Danke, Erwin! Und da Du ja Stempel-Experte für Preussen bist: gibt es ein Buch, dass Du zu dem Thema empfehlen würdest?
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Herzlichen Dank für die tolle Liste, und sogar mit Abbildungen! Unglaublich, wieviel Material es hier gibt. Bei Oldenburg lagen zwischen dem Erscheinen der letzten beiden Werken 110 Jahre.
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Ich zeige jetzt mal nach und nach alle meine Listen, in denen ich die mir bekannten Stempel der besonderen Stempelformen aufgelistet habe.
Hier die großen Versuchsstempel,
DkIa, Zweikreisstempel bo2zVon Dieter Klesammler habe ich eine Liste mit den aktuellen Früh- und Spätdaten bekommen und hier eingefügt
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Hier die Rechteckstempel in Füsseldorfer Sonderform
Lieber Erwin,
was ist eine Füsseldorfer Sonderform?
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Ist ja schon gut
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Bravo Erwin für die gute Systematik der Stempeleinteilungen. Da sind wir in der Schweiz in Sachen Stempelliteratur noch hinter dem Mond!
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Ich habe das Karteiblatt Schlesische Sonderform noch mal verbessert, sieh weiter oben.
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Die Stempel in Düsseldorfer Sonderform habe ich auch nochmal gravierend überarbeitet.
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