Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • Ich komme nochmal auf meinen Einlieferungsschein in #3797. Ich komme mit der Berechnung nicht ganz hin. Bei Gegenstand entziffere ich bei dem Kürzel eventuell "Brief"?

    Wenn es ein Wertbrief war, kostete das Porto für 76 Meilen in der 3. Entfernungsstufe und 2. Gewichtsstufe 6 Sgr.

    Prokuragebühr für 2000 Thaler über 50 Meilen 2 Sgr. je 100 Thaler = 40 Sgr. Das maacht aber erst 46 Sgr. Fehlen also noch 5 Sgr. Wer weiß weiter?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo zusammen,

    bei dem folgenden Insinuationsschein erbitte ich Hilfe.

    Zum einen ist für mich die Franchise König. ??? Sache (links unten Frontseite) unklar.

    Zum anderen der Name des Absenders/Adressaten: Der Name steht links unten unterhalb der Franchise, dann als Adresse für die Rücksendung An den König. Geometer Herr Grabert und dann noch einmal im Kopf des eigentlichen Dokuments, 1.Zeile: über die Zustellung der Vorladung des Geometer Grabert

    Wie geschrieben, lese ich "Grabert", ist das richtig?



    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    Königliche Dienst Sache lese ich und Grabert auch.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    danke für die schnelle Antwort.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo zusammen,

    ich bräuchte wieder einmal Hilfe beim entziffern der Schrift eines Briefes von 1491.

    Ich würde mich sehr freuen wenn jemand helfen könnte.

    Wichtig wäre auf jeden Fall die Anschrift und der Absendeort.

    Bei der Anschrift lesen wir:


    Dem Apt zu Langh.... (könnte es Langheim heißen?)

    Liebe Grüße Matthias


    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • ... ich lese Langheym - heute wohl Langheim.


    Schönes, altes Stück!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Michael,


    etwas älteres konntest du wohl nicht auftreiben. Diese Schrift ist eindeutig ausgehendes Mittelalter. In der Oberstufe hat man uns mal mit solchen Texten geärgert. :(


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Ralph und Dieter,


    erst einmal vielen Dank für den ersten Versuch und für das Kompliment.

    Hoffentlich kann noch jemand helfen.

    Interessant wäre auch noch der Absendeort in der letzten Zeile.

    Eventuell Roßla?


    Viele Grüße

    Matthias

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Lieber Matthias,


    ich lese Roßla und das könnte heute das Gesuchte sein. In jedem Fall ein früher Brief und in sehr guter Erhaltung in früher deutscher Currentschrift.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Matthias,


    Langheym lese ich auch und vermute, dass es sich dabei um Klosterlangheim (5km südöstlich von Lichtenfels) handelt.

    Auch Roßla ist ziemlich klar, aber ob es sich z.B. um Roßla im Harz, oder Rosslau an der Elbe, oder einen ganz anderen namensähnlichen (Kloster-)Ort handelt, ist noch fraglich.

    Ich versuche mal bei Gelegenheit, mit dem Text weiterzukommen und halte Dich per PN auf dem laufenden.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Roda127:


    Anbei noch der Text (ging doch schneller als erwartet), allerdings mit ein paar Lücken und Fragezeichen.
    Aber ich denke, den Zweck des Briefes kann man erkennen.

    Vielleicht gibt es auch noch eine Idee zur Ortsbezeichnung "Saluelt" ?


    Fraderns D.


    Unsern grus Zuvor Wuerdiger lieber andechtiger. Unser Burger Zu

    Saluelt(?) Hans Dentscher(?) hat uns jezund mit berIngelegtem seym

    ..tlichen anbrengen ---- ersucht. Darauß wir verstehenn

    ... er umb sein anfrevlich erbgute vor euerm pfortten gericht

    mit merglicher Darstreckunge(?) seiner ... , eynen sweren langenn

    handel gefurt. Da Ime keins pillichen rechten Sondern beswerlich

    merglich verkurzunge(?) widerfaren sey, Des er sich an uns als seinen

    landsfursten beclagt, mit anruffung wie Ir Daraufß vernemenns

    werdennt. Wann wir indes nicht gern horen, und die unsern zu

    yrem rechten aufß Pillichkeit zuhanthaben ... . So ist unser Begerunge

    Ir wollet den unsern Zu seym rechten nach nodturft versichern, auch gepurlich

    In die Ding sehen und verschaffen. Das dem Ime unsern, das seine, das

    Ime von pillichkeit und rechts wegen zustehet und gepuret an fürder

    ... und verzihen folgen und werden ..., und auch mit pillicher erzeigunge also

    darInnen halden, Das er sich weiter keiner unrechtlichen verkürzung

    beclagen uns auch nicht unser ersuchen Durffe anders furnemens

    Zuvermayden, Darann erzeigt Ir uns neben der pilligkeit gut

    gefallen. Date Roßla uf Mitwochen nach Galli* Anno D. LXXXXI


    Dem Apt Zu Langheym


    Viele Grüße

    Gerd


    Nachtrag: * Galli ist der Namenstag des heiligen Gallus (16. Oktober).

    Da der 16.10.1491 nach Jul. Kalender ein Freitag war, wurde der Brief offenbar am 21.10.1491 geschrieben.

    5 Mal editiert, zuletzt von Mittelfranke () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Lieber Gerd,


    wir wußten ja schon, was du entziffern kannst, aber jetzt der spätmittelalterliche Text. Ich bin schwer beeindruckt. :thumbup: :)  :thumbup: :) :thumbup:

    Bist du Historiker?


    Gruß aus Uedem

    Dieter

  • Lieber Dieter,


    ich bin wahrlich kein Historiker, sondern nur historisch interessiert.

    Und mit dem Transkripieren alter Schriften habe ich erst hier im Forum so richtig angefangen.

    Vor zwei Jahren habe ich bei meinem ersten Brief aus dem 30-jährigen Krieg hier noch selbst um Hilfe gebeten.

    Ich kann den alten Spruch nur bestätigen, dass Übung den Meister macht.
    Wenn man auf die Eigenheiten des Schreibers eingeht (z.B. "wie schreibt er die Vokale?") und immer öfter die gleichen Floskeln der jeweiligen Zeit liest, ist es gar nicht so schwer.

    Etwas vorbelastet war ich allerdings dadurch, dass in der 3. Klasse unserer Volksschule eine alte Lehrerin meinte, uns Sütterlin beibringen zu müssen. Und an der Uni habe ich Anfang der Achtziger die Mathematikarbeiten der Mediziner korrigieren dürfen (deren Schreibstil kam dem Althochdeutschen oft sehr nahe ;) ).


    Noch einen schönen Abend nach Uedem

    Gerd

  • Lieber Roda127


    noch eine Idee zu "Saluelt":

    Da damals "v" und "u" weitgehend synonym verwendet wurden, könnte es auch

    "Salvelt" heißen, was sich eventuell auf das heutige "Saalfeld" beziehen könnte.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Lieber Gerd (Mittelfranke),


    bin soeben nach Hause gekommen und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. :!: :thumbup:

    Vielen lieben Dank und Hochachtung.

    Ich werde mir morgen den Text mal langsam durchlesen und versuchen zu verstehen.

    Dieses Langheim / Klosterlangheim ist ja der Ort wo ich wohne.


    Für heute erst einmal liebe Grüße aus Klosterlangheim

    Matthias

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Lieber Matthias,


    gerne geschehen. Das war keine große Sache wenn man erst mal verstanden hat, dass der Verfasser meist keine i-Pünktchen, Umlautpünktchen und u-Überstriche verwendete.


    Ich habe übrigens noch oben kleinere Korrekturen eingebracht und das Datum de Briefes analysiert.

    Außerdem noch die Adresse auf dem Deckblatt; sie lautet wohl:


    Dem Apt zu Langheym fur

    Hansen Dentscher von Salvelt


    Viele Grüße nach Langheym

    Gerd

  • Lieber Gerd,

    nochmals recht vielen Dank die "Übersetzung".

    Ich persönlich habe dazu zu wenig Material um mich da rein zu lesen. Aber dafür haben wir ja dieses wunderbare Forum!

    Leider gehört dieser tolle Beleg nicht mir sondern einem Sammlerfreund welchem es eigentlich um den Absendeort ging.

    Wenn es wirklich mein Wohnort ist - Klosterlangheim - wäre dies für mich natürlich um so faszinierender.

    Zu der Zeit als der Brief dahin ging hieß der Abt Johann IV. Er hatte diese Funktion von 1476 - 1494 inne.


    Viele Grüße Matthias

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.