Hallo Siegfried,
Den ??
Denen Wohl Edlen und Gestrengen Vnnßren
Lieben Getreuen Joachim Conrad
und Hannß Wilhelm Gebrüdern von
Seckhendorff
Langenfeldt
Hallo Siegfried,
Den ??
Denen Wohl Edlen und Gestrengen Vnnßren
Lieben Getreuen Joachim Conrad
und Hannß Wilhelm Gebrüdern von
Seckhendorff
Langenfeldt
Guten Abend,
anbei der Briefinhalt - ein Kärtchen mit geprägtem Rand - aus dem 1870/71er Krieg.
Wer kann die 7. und 8. Zeile meiner Transkription ergänzen?
Gruß
1870/71
Geliebte Tante! S`ist glaub` ich wie=
der einmal Sontag. Und während
du in unserer Kirche für mich betest,
schreibe ich in einem ziemlich öden
Wachthause, in einer räuchrigen Stube
aber vor einer höchst ?
? sitzend, diese inigen ?
an dich und die anderen Lieben. Wir
liegen noch immer in Palay u. be=
Hallo 1870/71 ,
leider kann ich auch nicht alles mit Bestimmtheit lesen, aber vielleicht hilft das etwas weiter:
Wachthause, in einer räuchrigen Küche
aber vor einem höchst wohltätigen
Feuer sitzend, diese in(n)igen Grüße
Viele Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
super und vielen Dank!
Jetzt lese ich auch "wohltätigen Feuer". Nur mit der "Küche" kann ich mich nicht anfreunden.
Wenn mein Scanner endlich funktioniert schicke ich die Kartenrückseite mit bewegendem
Text, Der Krieg ist halt immer grauenhaft!
Beste Grüße
Rudolf
Hallo,
welcher Krieg? Der vor 150 Jahren oder mit deinem Scanner?
beste Grüße
Dieter
Hallo,
nach mühevoller Verhandlung haben wir uns geeinigt!
Hier nun die Kartenrückseite.
(Wir) beschäftigen uns außer mit Requisiti=
onen mit Betasten? der geschlagenen
Armee u. mit Sengen u. Brennen von
Dörfer, deren Bewohner so verblendet
sind, auf uns zu schießen. Gestern haben
wir Varize der Erde gleich gemacht u.
die ganze männliche Bevölkerung getödtet.
Eine so furchtbare, aber leider Gottes noth=
wenige Art von Kriegsführung. Gott gebe
bald ein Ende. Mit inigster Liebe
Neffe (?) Kurt
1870/71
Lieber Erwin,
ich lese "Asessor" und "Neue Schweidnitz Str." und "reicht nicht".
super,
danke Ralph
Hallo Siegfried,
„Stadtgerichts-Protokollisten Herrn Dr. Bescherer“?
Beste Grüße
Will
Anscheinend war der Dr. ein Weihnachtsmensch.
Jedenfalls ein weiterer hübscher Brief von Siegfried. Hoffentlich hat noch ein paar in der Schublade.
beste Grüße
Dieter
Noch zum Beitrag #2703 von 1870/71 mit dem schrecklichen Bericht über Kriegsgräuel im 1870er Krieg folgender Link (engl.):
Schlacht von Varize
Viele Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
Die von Rudolf gezeigte Karte und die Schlacht um die Brücke von Varize fanden nicht zur selben Zeit statt.
Der Brand von Varize am 15. Oktober 1870 folgte auf die Kämpfe vom 14. Oktober zwischen der deutschen Kavallerie und Mitgliedern der Nationalgarde aus den Dörfern Varize und Civry.
Die Schlacht um die Brücke von Varize fand am 29. November statt.
Viele Grüsse.
Emmanuel.
Hallo Emmanuel
vielen Dank für den Hinweis. Dann wurde das bedauernswerte Dorf wohl zweimal verwüstet.
Ich bin immer noch entsetzt über die Grausamkeit, die auf der zweiten Seite der Karte zum Ausdruck kommt, nachdem auf der ersten Seite der Tante in der Heimat wohl eher "Soldaten-Romantik" vermittelt werden sollte ...
Viele Grüße
Gerd
Hallo 1870/71,
Betasten = Bestehlen?
Beste Grüße
Will
Hallo Will,
"Bestehlen" gefällt mir besser, als mein für möglich gehaltenes "Betasten". Danke!
Hallo Emmanuel,
vielen Dank für deinen wertvollen Hinweis. In "Der deutsch-französische Krieg 1870-71 von
S. Mittler, Berlin 1881 war ich nicht fündig geworden. Dort sind nur spätere Gefechte aufgeführt.
Das Briefchen wurde aufgegeben bei der Feldpost-Expedition de Avantgarde des 5. Armee-
Korps, die der 4. Kavallerie-Division zugeteilt worden war. Standort war vom 12.10. bis 18.10.1870
Péravy, etwa 5 km südlich von Patay (Aufenthaltsort des Absenders Müller = Kommandant
der Feldwache N III).
Viele Grüße
Rudolf
Liebe Freunde,
bei dem Inhalt dieses Bittbriefes fehlen mir noch ein paar Worte. Der Landwirt hat zum Briefende gemerkt, dass der Platz etwas eng wird und dann nicht mehr so sauber geschrieben....
Viele Grüße, Siegfried
Da ich mit meinem Zehentbeitrag / pro 1846. mit 26 f 41 ¼ kr noch in / Rückstand bin, so ersuche ich das Hochgräfliche Domänenamt ganz / gehorsamst mir noch einige Wochen / Nachsicht zu geben, indem ich auf / verschiednen Forderungen zu ….. / habe, welche ich beitreiben will. / Wir haben ….. in eine schlechte Ge-/treid und Hopfenernde gehabt und / must dieses Jahr selbst Korn kaufen. / Zu dieser … bin ich mit aus- / gezeichneter Hochachtung und gehorsamster ……/ …. Hochgräflichen Domänenamtes / ganz gehorsamster / Johann Adam Götz / Diebach den 1. April 1847.
Links oben noch ein Vermerk des Gräf. Dom. Amts:
Die Zehntgemeinde / zur Zahlg. des / Rückstandes aufgefordert / C. de. 8/4. 47
Hallo Siegfried,
etwas kann ich beitragen:
Da ich mit meinem Zehentbeitrag / pro 1846. mit 26 f 41 ¼ kr noch in / Rückstand bin, so ersuche ich das Hochgräfliche Domänenamt ganz / gehorsamst mir noch einige Wochen / Nachsicht zu geben, indem ich auch / verschiednen Forderungen zu machen / habe, welche ich beitreiben will. / Wir haben ohnehin eine schlechte Ge-/treid und Hopfenernde gehabt und / must dieses Jahr selbst Korn kaufen. / Zu dieser Hoffnung bin ich mit aus- / gezeichneter Hochachtung und gehorsamsten / Respekt / …. Hochgräflichen Domänenamtes / ganz gehorsamster / Johann Adam Götz / Diebach den 1. April 1847.
Ich Hoffe, ich liege richtig mit meinen Ergänzungen.
beste Grüße
Dieter
Danke Dieter, das müsste stimmen. Das letzte fehlende Worte heißt
Respekt / Euers Hochgräflichen Domänenamtes.