• Hallo,

    nachfolgenden Beleg möchte ich gerne zeigen:

    25 Rp. sitzende Helvetia auf Brief (1. Gewichtsstufe) von Genf am 5.12.1914 ins deutsche besetzte Belgien nach Brüssel. (Brüssel war bereits am 20. August 1914 von dt. Truppen besetzt worden)
    In der Schweiz war der Brief extra mit einem violetten Einzeiler "via Deutschland" versehen worden, da dies aufgrund der Kriegsumstände der naheliegendste Leitweg war. Theoretisch hätte der Brief noch über Frankreich, "Rest"-Belgien und die neutralen Niederlande laufen können. Offensichtlich schien dies jedoch dem Absender der sicherere Weg.

    M.W. wurde der Briefverkehr mit ausgewählten Ländern (Schweiz, Holland, Spanien etc.) des neutralen Auslandes erst im Jahre 1915 freigegeben.
    Dies dürfte auch der Grund sein, warum der Brief mit einem Ra2 "Zurück wegen Kriegszustand" und dem handschriftlichen Vermerk "Mit der Schweiz keine Verbindung" versehen wurde und am 14.12.1914 wieder in Genf eintraf.

    Worauf ich mir noch keinen Reim machen konnte, da ich ihn auch zum ersten Male sehe, ist der französisch-sprachige L 4 auf der Rückseite des Briefes:
    "Service graduit pour la transmission de correspondance entre civilis...(Adresse)" (Übersetzung: Kostenloser Dienst für die Übertragung von Korrespondenzen zwischen Zivilisten)

    Ich vermute Mal, dass es sich um einen Absenderstempel handelt, möglicherweise eine art Vermittlungsdienst.
    Korrekturen, Ergänzungen stets willkommen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



  • Hallo Georg,

    Der „Service gratuit pour la transmission de la correspondance entre civils“ war eine Schweizer Organisation, die einen Korrespondenzaustausch zwischen den von Deutschland besetzten Gebieten und dem Rest der Welt vermittelte. Sie wurde im September 1914 gegründet.

    Ich weiß nicht, welche Form diese Korrespondenz hatte oder ob dieser Dienst den ganzen Krieg über andauerte.
    Hierunter ein Brief aus den besetzten Gebieten an diese Organisation in der Schweiz. Von Saint Quentin (Etappenhauptort der Etappen Inspektion 2.) nach Genf, 1915.

    Viele Grüsse.

    Emmanuel.

  • Guten Abend Schorsch,

    so einen Beleg hätte ich auch gerne einmal :P:thumbup:Es handelt sich im eigentlichen Sinne jedoch nicht wie betitelt um einen Zensurbeleg 1914-18. Einen solchen thread hatte ich schon 2012 für das Deutsche Kaiserreich angelegt hier:

    Pälzer
    28. Dezember 2012 um 21:30

    Da das von Dir angerissene und von vals59 super klargestellte Thema ein durchaus spezielles ist, würde ich vorschlagen, Du nennst den thread einfach um auf bspw. den Titel Vermittlungbriefe Krieg 1914-18 und ich nenne meinen thread um in Zensurbelege Krieg 1914-18.

    Wäre das für Dich ok ? Ich denke, so lässt sich in Zukunft besser auch für andere Einsteller damit arbeiten.

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • @Tim,

    es wäre wesentlich pragmatischer, die Beiträge von hier ganz einfach unter Deinen "alten" Thread zu hängen. @admin - geht das??
    Ein neues Thema würde ich um Himmels Willen nicht aufmachen.

    Ich muss zugeben, dass es für jemanden, der dieses Forum nicht tagtäglich nutzt und über Wochen/Monate konsequent verfolgt, aufgrund der vielen Verästelungen schon eine Herausforderung darstellt, für die Beiträge den richtigen Ordner zu finden. Insofern bitte ich um Nachsicht.

    Beste Grüße
    Schorsch

  • Hallo Schorsch,

    das wird für die admins kein Problem sein, das würde so natürlich auch passen. Dass sich ein Forum bei soviel Ländern und Themen verästeln muss bleibt ja nun nicht aus. Die admins haben zu Recht an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, dass man dazu die Suche (Lupe oben rechts) verwenden kann, um durchzuchecken, was es unter einem bestimmten Stichwort schon an angelegten threads gibt. Wenn jeder einen neuen anlegt ohne das Vorhandensein eines bereits dazu einschlägugen identifiziert zu haben, wächst die besagte Herausforderung ja nur noch weiter.

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis