• Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Briefumschlag aus Chemnitz (Sachsen) vom 31. Dezember 1826, an den kgl. preuß. Hauptmann und Kompagnie Chef Heinrich August von Helldorf in Luxemberg (ich denke, in die Bundesfestung Luxemburg). Zu den Taxierungen müssen sich die Experten äußern.

    Hierzu aus dem Internet:

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    bin kein Experte, aber DAS ist mal eine Bombe! :P:P:P

    Auslag 1 3/4 Groschen dürfte das Porto von Sachsen bis zur preussischen Grenze darstellen. Der Brief war mit 1 1/4 Loth oben links gewogen worden und daher schwer.

    Preußen addierte 3 Groschen für sich bis Trier (s. roter Tintenvermerk unten rechts), so dass man Luxemburg mit 4 3/4 Groschen belastete. In Luxemburg wurden vom Empfänger 40 Decimes eingezogen, was mir sehr viel zu sein scheint für die kurze Strecke, oder sollten es 40 Centimes sein, die aber weniger wert waren, als 4 3/4 Groschen? Vlt. hilft uns eine versierte Luxemburgerin mit vorübergehendem Aufenthalt in Ulm hier weiter ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • In Luxemburg wurden vom Empfänger 40 Decimes eingezogen, was mir sehr viel zu sein scheint für die kurze Strecke, oder sollten es 40 Centimes sein, die aber weniger wert waren, als 4 3/4 Groschen? Vlt. hilft uns eine versierte Luxemburgerin mit vorübergehendem Aufenthalt in Ulm hier weiter ...

    der Brief datiert auf den 31 Dezember 1826, kam also irgendwann im Januar 1827 in Luxemburg an. Ab dem 1 Januar 1827 mussten die Brieftaxen in niederländischen cents vermerkt werden. Dies müssten dann 40 nl cents (alias 8d) sein.

    zur Umrechnung Groschen / nl cents kann ich leider im Augenblick keine Angaben machen, meine ganze Literatur ist eingepackt

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Hallo zusammen,

    100 Cents entsprachen 17 Sgr. Zur Markenzeit legte Preußen, dessen Vertrag auch für Sachsen relevant war, allerdings Umrechnungssätze fest, die zu geradzahligen Groschenbeträgen führten (Rundungen zugunsten der Postkasse).

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Lulu,

    vielen Dank - mir war das genaue Datum nicht bewusst, aber so wird jetzt ein Schuh draus.

    Gerundet wurde glaube ich gerechnet 5 Cents = 1 Groschen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Ralph,

    mit der Umrechnung ist das wegen 100 Cts = 17 Sgr. nicht ganz so einfach. Du kennst doch sicher die Beilage mit den Umrechnungstabellen, die die Arge Hannover/Braunschweig dem Rundbrief 82 beigelegt hatte. Die genannte Reduktion steht da auf Seite 21.

    liebe Grüße
    Dieter

  • Bin nicht bewandert mit Briefen aus den 'deutschen Landen'. Ich habe aber weitergesucht: 1 gros wurde mit 6 centièmes berechnet ( Postcircular n° 197, Artikel 10 vom 20 Juni 1825) .

    Unsere 4 3/4 Gros ergäben durch Aufrundung auf den nächsten vollen Nenner 30 cents. Somit verblieben 10 cents fürs Inland

    ????

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Lieber Dieter,

    passt doch für die grobe Umrechnung.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Im Anhang Scann von besagtem Artikel 10. Auf Niederländischer Seite wurde bei eingehenden Portobriefen der Silbergros zu 6 centièmes verrechnet. Dies geht auch aus den Portotabellen hervor. Beispiel Aachen über Trier 4 SG = 24 cents für den Empfänger aufgerundet auf 25c.

    Für abgehende Franco Briefe ist der Umrechnungsfaktor 5 cents: nach Aachen zb wurden 5 SG berechnet. Für Aachen macht dies keinen Unterschied. Bei einer Destination/Herrkunft wie Chemnitz schon nur so als Beispiel:

    abgehend 4,75 SG zu 5 cents = 23,75 aufgerundet auf 25

    eingehend 4,75 x6 = 28,5 aufgerundet 30


    ganz schön knifflig, aber wie gesagt mir fehlt es da an Erfahrung. Ich verbleide lieber beim Austausch mit Frankreich ;) ist viel einfacher

  • Hallo Lulu,

    ich ziehe übrigens den niederländischen Text vor. Den verstehe ich eher als Französisch.

    Ja, bis 1850 war Preußen - Frankreich viel einfacher. Was in Preußen noch erstes Gewicht war (bis ¾ Loth), war in Frankreich ja erst 3. Gewicht (10-14,9 Gr.). ;)

    viele Grüße
    Dieter