Die Postgeschichte von Blexen / (2024)

  • Die Postgeschichte von Blexen

    Blexen ist heute ein Stadtteil der niedersächsischen Stadt Nordenham im Nordosten des Landkreises Wesermarsch an der Wesermündung (gegenüber von Bremerhaven), in dem mehr als 2.750 Menschen leben.

    Im Jahr 1855 hatte Blexen 1.762 Einwohner. Blexen hatte damit statistisch einen Anteil von 0,67 % am Postverkehr in Oldenburg. (Ohrt, S. 221)

    Undatierter Vorphilabrief mit dem handschriftlichen Ortsaufgabevermerk "Blexen" nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion, Sammellos 11127)

    Die (nachweisbare) Geschichte der Poststempel von Blexen beginnt ca. im Jahr 1830. Ohrt hat hier auf Briefen in diesem Jahr einen kleinen einzeiligen Langstempel "BLEXEN" registriert. (Ohrt, S. 169, Nr. 8 a.; Feuser 337-1)

    Es gibt aber noch einen weiteren L1 "BLEXEN", der sehr wahrscheinlich noch älter ist und der sich von dem von Ohrt erfassten Stempel "BLEXEN" unterscheidet.

    Brief mit dem schwarzen L1 "BLEXEN" (TYPE I) nach Osternburg (aus einem Sammellos, 147.- Felzmann- Auktion vom 5.11.2013, Los-Nr. 11127)

    Dieser Stempeltyp ist weder bei Ohrt noch bei Feuser erfasst. Dieser L1 hat in den Buchstaben ein etwas größeres "B" von Blexen und weicht auch in den Formen des "E" von dem anderen L1 "BLEXEN" ab.

    Vorphila-Brief aus dem Jahr 1834 mit dem ersten Poststempel von "BLEXEN" (schwarzer L1) nach Oldenburg (aus einem ebay-Angebot) (Ohrt, S. 169, Nr. 8 a.; Feuser 337-1)

    Brief mit dem schwarzen L1 "BLEXEN" und dem handschriftl. Vermerk "13/6" nach Oldenburg (aus einem Sammellos, 147.- Felzmann- Auktion vom 5.11.2013, Los-Nr. 11127) (Ohrt, S. 169, Nr. 8 a.; Feuser 337-1)

    Dieser schwarze L1 "BLEXEN" wurde auch nach der Einführung der 1. Freimarkenausgabe im Jahr 1852 weiterverwendet. Im Bild ein Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A) mit Federkreuzentwertung nach Abbehausen, bei dem der schwarze L1 "BLEXEN" nur als Ortsaufgabestempel eingesetzt wurde (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 682)

  • Im August 1853 wurde auch in Blexen auf Anweisung der oldenburgischen Postverwaltung die Stempelfarbe von schwarz auf blau umgestellt.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 I - 1/30 Thaler in dunkelblau mit dem blauen L1 "BLEXEN" und einem handschriftl. Datumsvermerk "8/1" nach Ellwürden (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 682)

    Brief Oldenburg Nr. 2 III - 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "BLEXEN" nach Abbehausen (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 140)

    Am 29.03.1857 wurde der alte vorphilatelistische Langstempel "BLEXEN" gegen einen zweizeiligen Rahmenstempel (Ra2) BLEXEN ausgetauscht (Ohrt S. 169, Nr. 8 c.). Auch diesen Stempel bezog die oldenburgische Postverwaltung vom Graveur H.G. Schilling in Berlin (Ohrt, S. 127 f.).

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler, die linke Marke in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "BLEXEN", die rechte Marke in dem dunkelblau der Papierlieferung D (m.E.) mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 9/4" (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 3 I - 1/15 THaler im blassen fleischrot mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 1/11" (209. Auktion Rauhut & Kruschel vom 15.01.2022, Los-Nr. 862)

    Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 1, 1/3 Groschen in olivgrün mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 3/6" nach Ovelgönne (Auktionshaus Christoph Gärtner GmbH & Co. KG, Auktion vom 7. April 2018, Los-Nr. 104)

    Brief Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) mit dem Ra2 "BLEXEN 26/9" (380. Auktion Heinrich Köhler vom 24. Mörz 2023, Los- Nr. 4015)

  • Brief Oldenburg Nr. 6a - 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 24/4" nach Rastede (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 682)

    Briefstück Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im blassen rosa der 2. Aufl. mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 16/10" (Auktionshaus Christoph Gärtner GmbH & Co. KG, Auktion vom 7. April 2018, Los-Nr. 212)

    Brief mit einem Viererstreifen der Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen in gelborange (2. Aufl.) mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 24/3" mit rückseitigem Amtssiegel der Gemeinde Blexen an den Deichgeschworenen Ritter zu Alttreuenfeld (8. Boker-Auktion vom 12.11.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 332) Dies ist eine der spektakulärsten Frankaturen von Oldenburg und eine Altdeutschland-Seltenheit allerersten Ranges.

    Paar Oldenburg Nr. 11a, 1/2 Groschen hellrotbraun mit dem Ra2 "BLEXEN" (Corinphila Auction AG, Auktion 210-212 vom 24. Nov. 2016, Los-Nr. 221)

  • Bfst. Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen kobaltblau mit dem Ra2 "BLEXEN 7/6" (178. Auktion Dr. Derichs am 13. September 2024, Los-Nr. 1201)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen zinnoberrot (2. Aufl.) mit dem PF "Unterrand unterbrochen" und den blauen Ra2 "BLEXEN 24/2" nach Ellwürden (aus einer Schlegel-Auktion)

    Der Plattenfehler der Oldenburg Nr. 13 "Unterrand unterbrochen" ist im Handbuch von Florian Berger, S. 40 abgebildet. Nach meiner Beobachtung kommt der Plattenfehler nur auf der zinnoberroten 2. Aufl. der Nr. 13 vor. Im Bild eine ungebrauchte Nr. 13 mit diesem Plattenfehler aus meiner Sammlung.

    Bfst. mit einer Mischfrankatur einer Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen in rot und einer Oldenburg Nr. 17A - 1 Groschen in rosa mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 6/12" (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 344)

  • Brief mit einem Paar und einer Einzelmarke der Oldenburg Nr. 15A - 1/3 Groschen grün mit dem Ra2 "BLEXEN 27/7" nach Struckhausen (bei Ovelgönne) (Auktion Till Neumann vom 01.03.2003, Los-Nr. 252)

    Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 15A, 1/3 Groschen in grün mit dem Ra2 "BLEXEN 28/7" nach Jever (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 348)

    Oldenburg Nr. 17A - 1 Groschen rot PF II "doppelter Rahmenbruch obere Umrandung" mit dem Ra2 "BLEXEN 23/2" (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 18A - 2 Groschen in blassultramarin mit dem Ra2 "BLEXEN 9/10" nach Oldenburg (Auktion Till Neumann vom 01.03.2003, Los-Nr. 318)

  • Nach dem Ende der Oldenburg-Zeit wurde der alte Oldenburg-Ra2 "BLEXEN" ab dem Jahr 1868 zunächst auf Marken des Norddeutschen Postbezirks, später dann auf Brustschilden des Deutschen Reichs nachverwendet. Paul Ohrt, S. 169 hat eine späteste Verwendung des Stempels am 25.04.1874 registriert. Nach meiner Beobachtung ist dieser Stempel sogar noch bis 1875 nachverwendet worden.

    Die Stempelfarbe wurde irgendwann zwischen dem 08.12.1868 und dem 04.11.1870 von blau auf schwarz geändert. Ohrt hat am 07.12.1868 auf einem Blexen-Beleg noch blaue Stempelfarbe registriert und am 04.11.1970 bereits schwarze (Ohrt, S. 237). Eine genauere Eingrenzung ist mir auch nicht möglich.

    Ganzsachenausschnitt (U 1) mit einer NDP Nr. 16 - 1 Groschen und dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 28/10" nach Westerstede (aus meiner Slg.)

    Bfst. mit einer NDP Nr. 17 - 2 Groschen und dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 1/9" (aus meiner Slg.)

    Briefstücke mit einer Deutsches Reich Nr. 3 - 1/2 Groschen (kleiner Brustschild) mit dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 3/7" (1872) und einer Deutsches Reich Nr. 19 - 1 Groschen (großer Brustschild) mit dem Ra2 "BLEXEN 18/4" (1873 oder später) (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Deutsches Reich Nr. 33, 10 Pfennige und einer Deutsches Reich Nr. 34, 20 Pfennige mit dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 15/9" (1875) nach Oldenburg ( 42. Harlos Auktion vom 16. Juni 2021, Los-Nr. 998)

    Als Ablösestempel des alten oldenburgischen Ra2 "BLEXEN" wurde ein Einkreiststempel (K1) "BLEXEN", hier auf Brief mit einer DR Nr. 41, 10 Pfennig und dem Datum 26.8.1885 nach Oldenburg (aus einem ebay-Angebot)