Hallo in die Runde,
nachfolgenden Beleg möchte ich gerne zeigen:
5 H. Ganzsache mit 25 H. Zusatzfrankatur von Lemberg/Lwow 4 - 9. VIII. 1915 nach Wien. (Tarif: 5 H. Postkarte + 25 H. Einschreibegebühr) Soweit nicht unbedingt ungewöhnlich.
Soweit ich den Text entziffern kann, handelt es sich um eine Zahlungsbestätigung - also reinsten "Bedarf".
Was das Ganze aber zu einem "Sahnetörtchen" macht ist:
1. Der Einschreibestempel von Lwow 4
2. Der Notstempel (Ra3) von Lemberg/Lwow 4
Geschichtlicher Hintergrund:
Lemberg gehörte von 1772 bis 1918 zum Kaiserreich Österreich.
Während des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt am 2. September 1914 von der russischen Armee erobert und von den deutschen/österreichischen Truppen am 22. Juni 1915 wieder zurückerobert.
Man kann davon ausgehen, dass wenige Wochen nach der Rückeroberung noch nicht wieder in allen Postämtern reguläre Stempel vorlagen, so dass zu Aushilfsmaßnahmen gegriffen werden musste.
Die vorliegende Notmaßnahme war mir bis dato unbekannt. Kann mir zufällig jemand aus der Leserschaft Hinweise auf Literatur geben oder auf Quellen verweisen, wo dieser Stempel schon mal aufgetaucht ist? Oder gar einen weiteren Beleg zeigen?
Beste Grüße
Postgeschichte-Kemser
Österreich - Notmaßnahmen 1. Weltkrieg
-
-
* schubbs * bevor es verschwindet