Losbeschreibungen in Auktionen

  • Liebe Sammlerfreunde,

    Ist auch aufgefallen dass in letzter Zeit in Auktionen die Losbeschreibungen mit fehlerhaften Marken sehr verniedlichend umgehen? Zum Beispiel werden die angeschnittenen Marken bei folgendem Belegausschnitt als leicht berührt beschrieben.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    das macht man schon, seit es gedruckte Kataloge gibt.

    Mein Lieblingsausdruck ist "dreiseitig vollrandig", statt "angeschnitten".

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • das macht man schon, seit es gedruckte Kataloge gibt.

    Lieber Erwin,

    ob man schon so lange Beschreibungen verniedlicht, entzieht sich meiner Kenntnis. Es war aber jedenfalls schon so, als ich Ende der 70er Jahre meine ersten Auktionskataloge bekam.

    liebe Grüße
    Dieter

  • Hi Erwin

    Maybe auction houses sell better, if they dont write "DEFECT" in the title.

    That does not work for me, as I get ***annoyed*** with the auction house for wasting time, looking on defect lots, which I would never have spent time on, if I knew they were defect.

    The stamps in your example are not "leicht berührt" - they are plain and simple defect!!!

    Cheers, OLe

  • Hallo zusammen,

    den Vogel abgeschossen in Bezug auf berührte Marken hat der BPP in seinen Sonderregeln für bestimmte Marken:

    Während berührte Marken bei anderen Sammelgebieten (z.B. Taxis) mangels Nachfrage bei losen Marken nur mit deutlichen Abschlägen - wenn überhaupt - zu verkaufen sind, gilt eine berührte Sachsen Mi 2 dort ausdrücklich als "einwandfrei".

    Kommentar überflüssig.

    Beste Grüße

    Altsax

  • :D:D:D Der Michel katapultiert sich immer mehr ins Aus ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • :D:D:D Der Michel katapultiert sich immer mehr ins Aus ...

    Lieber Ralph,

    hier geht es ausnahmsweise nicht um den Michel, sondern um den BPP, der in Ergänzung seiner Prüfordnung Sonderregeln für bestimmte Sammelgebiete aufstellt. Darin heißt es:

    "Sachsen

    Mi.-Nr. 2

    Alle Auflagen dieser Marke zeigen im Bogen einen sehr engen Klischeeabstand; Prüfstücke, deren Markenbildrand höchstens an einer Seite minimal berührt ist, gelten als einwandfrei und werden entsprechend signiert bzw. in Befunden/Attesten als einwandfrei beschrieben („üblicher/ausgabetypischer Schnitt“ o.ä.)."

    Zweifellos hat die Mehrzahl dieser Marken Schnittfehler. Das ist schon in ihrer weit überwiegenden Verwendung für Drucksachenfrankaturen begründet, bei deren Massenversand weniger sorgfältig gearbeitet wurde. Es gibt aber immer noch reichlich vollrandige Marken.

    Unabhängig davon wird keine Marke "einwandfrei", weil die Mehrzahl der existierenden Stücke (Schnitt-)Mängel hat. Eine derartige Aufwertung minderwertiger Stücke dient lediglich dem Verkäufer, nicht aber dem Sammler und sollte daher von einem an objektive Beurteilungen gebundenen Prüververein nicht in sein Regelwerk aufgenommen werden.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    sorry, hatte ich missinterpretiert, aber wenn die BPP etwas formulieren, wird es i. d. R. 1 zu 1 im nächsten Michel abgedruckt. Sonst hätten sie dort ja nichts Neues zu berichten ...

    Ich sehe das genau wie du - aber es passt gut zu den anderen Umständen, in denen wir heute leben ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich habe jetzt extra nochmal darauf geachtet:

    1. angeschnittene Marken werden durchweg als berührt oder leicht berührt beschrieben

    2. Marken mit Randlinienschnitt werden als „gut gerandet“ beschrieben

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • In dieser Hinsicht empfinde ich die Atteste von Herrn Heinrich, BPP-Prüfer für Württemberg, als vorbildlich: er spricht meiner Erfahrung nach immer vom "ausgabetypischen Schnitt", sagt aber nie nur "einwandfrei".

    Aber bei Attesten ist das auch gut machbar. Schwierig wird es dagegen bei Prüfer-Stempeln auf der Markenrückseite - da muss sich der Prüfer entscheiden...

  • Hallo zusammen,

    im aktuellen Schlegel-Katalog findet sich folgendes Los:

    Dieser "einmalige Entwurf" wird mit 2.000 € ausgerufen. Die handschriftliche Datumsangabe 18.2.(1)850 suggeriert, daß die Zeichnung vor Ausgabe des Sachsendreiers angefertigt worden ist. Dazu kommen lt. Losbeschreibung einige "Provenienzen", ohne die heutzutage offenbar kein besseres Los mehr auskommt.

    Ein Nachweis dafür, daß dieser "Entwurf" jemals die OPD Leipzig erreicht hat oder gar in deren Auftrag angefertigt worden ist, fehlt völlig.

    Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, zu denen seriöse Auktionshäuser soche Stücke nicht in ihre Kataloge aufgenommen hätten.

    Beste Grüße
    Altsax

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-S (27. Oktober 2024 um 12:05)