Fingerhutstempel der Vormarkenzeit (VMZ)

  • lieber bayern klassisch,


    vielen Dank - wenn wir dich nicht hätten :D:D


    Ungewöhnlich bei dem Brief finde ich auch, dass der Absender - der ja vom württembergischen Innenministerium ja was will - sein Gesuch porto und nicht franko verschickt.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    wenn der Expeditor ihn annahm, hatte die fremde Post das Nachsehen. War der Inhalt für das Ministerium wichtig (von außen war das ja nicht ersichtlich) und die TT - Post in Württemberg hätte ihn retour geschickt, ohne ihn zugestellt zu haben, hätte das ernste Schwierigkeiten nach sich ziehen können. Da entschied man sich lieber für die pragmatische Variante.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Bayernfreunde,


    in diesem Thread sind mit den Beiträgen 3 und 5 Chargé-Briefe mit dem Fingerhutstempel von Zettlitz und einem kleinen Kastenstempel zur Aufnahme der Manualnummer gezeigt worden.
    Diese kleinen Kastenstempel kennen wir ja nur auf einigen Briefen von Zettlitz und Kronach.


    Jetzt konnte ich einen weiteren Zettlitz-Brief an Land ziehen - siehe Scan.


    Hierzu habe ich eine Bitte:
    Der Verkäufer sagte mir, dass dieser Brief wohl um das Jahr 2000 rum (vielleicht noch Ende der neunziger Jahre oder auch in 2001 oder 2002) beim Auktionshaus Feuser in Stuttgart versteigert worden ist. Da ich keine Feuser-Kataloge habe, wäre ich dankbar, wenn mal jemand der Forumsmitglieder bei Gelegenheit in seinen Feuser-Katalogen - soweit er sie denn hat - nachschauen würde. Hier würde mich interessieren, wie der Brief seinerzeit beschrieben war, welchen Ausruf er hatte und wie er verkauft wurde.


    Schon jetzt vielen Dank
    und viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayern-Kreuzer,


    der Brief wurde auf der 42. Feuser-Auktion am 13.5.1998 angeboten. Der Ausruf war 500 DM. Die Ergebnisliste habe ich leider nicht.


    Beschreibung:


    1839, Zettlitz, Fingerhut-K1 nebst L1 CHARGE und kleinem stummem R1 (für hs. Einsatz der Kartierunsnummer 24) auf Brief nach Bamberg (vs. etwas Aktenschrift), sehr selten.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    vielen Dank für Deine Info über den Zettlitz-Brief. Ich hoffe, ich habe Dir nicht zuviel Arbeit gemacht.


    Es handelt sich bei dem Brief aus der 42. Feuser-Auktion jedoch nicht um meinen neuen Brief. Hier wurde ein anderer Brief mit Fingerhutstempel von Zettlitz zusammen mit dem kleinen stummen Kastenstempel verkauft, den ich jedoch auch habe (siehe Beitrag 3 in diesem Thread). Insofern ist auch diese Information für mich interessant.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,


    heute bin ich mit meiner Sammlung der bayerischen Fingerhutstempel aus der Vormarkenzeit ein gutes Stück weiter gekommen:


    Der Fingerhutstempel von Reichenhall ist zum einen sehr selten und zum anderen ein sehr schwieriger Stempel. Ich habe bisher erst 12 Briefe mit diesem Stempel registriert. Bis auf eine Ausnahme sind auf diesen Briefen alle Abschläge schwach bis sehr schwach, teilweise ausgefallen und oft kaum lesbar.


    Insofern war ich froh, den folgenden Brief erwerben zu können. Auch hier ist der Stempel mehr aufgehaucht als abgeschlagen, aber man kann ihn noch ganz gut lesen.
    Es handelt sich um einen hübschen Brief mit komplett vorgedruckter Anschrift. Inhalt hat er leider nicht; aber man kann ihn sicher in des Jahr 1834 datieren.
    (Das Postamt in Reichenhall ist am 9.11.1834 beim großen Stadtbrand von Reichenhall abgebrannt und dabei verbrannte auch der Fingerhutstempel. - Der Brand vernichtete 2/3 der Bauwerke in Reichenhall.)


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,


    der folgende Brief lief als Fahrpostbrief (Paketbegleitbrief - mit einem "Paquet von 300 f" ) am 23.12.1837 von Ingolstadt Ob. nach Schwabach Mf.


    Der Brief wurde frei versandt. Das Franko wurde bei Fahrpostbriefen meist nur auf dem Einlieferungsschein festgehalten (und nicht, wie bei der Briefpost, auf der Siegelseite des Briefes vermerkt). Für Sendungen von Privaten ab Behörden und Ämter bestand bei Fahrpostsendungen Frankaturzwang.


    Als Aufgabestempel wurde der Einzeiler (Winkler 7) von Ingolstadt abgeschlagen. Lt. Winkler wurde dieser Stempel in Ingolstadt meist als Fahrpoststempel gebraucht.


    Warum siegelseitig ? ein weiterer Ortsstempel von Ingolstadt aufgesetzt wurde - diesmal der Fingerhutstempel "Ingolstadt 23/12" - kann ich mir jedoch nicht erklären. Wenn hier im Forum jemand etwas dazu sagen kann, würde ich mich freuen.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,


    mit dem folgenden Brief habe ich Probleme:


    Er lief am 7.8.1833 von Neustadt a/A nach Nürnberg (Entfernung ca. 5 Meilen).
    Als Aufgabestempel wurde der Fingerhutstempel von Neustadt a/A in schwarz aufgesetzt. Es ist ein Abschlag aus der Anfangszeit der Fingerhutstempel und hier besonders schön und klar abgeschlagen.


    Was mich jedoch irritiert ist der "frey"-Vermerk des Absenders unten links. Danach müsste es sich ja eigentlich um einen Frankobrief handeln und auf der Rückseite mit 3 oder 4 Kreuzern taxiert sein. Einen Scan der Rückseite kann ich mir jedoch ersparen; die Rückseite ist blütenweiß und enthält keinerlei Ziffern oder Sonstiges.


    Ich vermute, dass der Brief vom Landgericht Neustadt irrtümlich als Dienstbrief gesehen wurde. Vielleicht wurde er zusammen mit anderen Dienstbriefen des Landgerichtes aufgegeben und ist deshalb ohne Frankierung durchgeschlüpft?


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern - Kreuzer,


    ein sehr schöner Brief!


    Von Neustadt an der Aisch sind mir mehrere Fälle bekannt, bei denen der Absender frankierte, aber die Notation des Frankos auf der Siegelseite vergessen wurde. Jetzt kenne ich einen mehr. :D


    Man erkennt aber am fehlenden Vermerk R.S. bzw. P.S., dass es einer der Dienstbriefe war, die die Ausnahme von der Regel darfstellten, denn sonst hätte man ja nicht frankieren müssen. Es ist immer schön, solche "Ausreißer" zeigen zu können, zumal in der Qualität.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Bayernfreunde,


    bei den kleinen Fingerhutstempeln der Vormarkenzeit wurde das Datum täglich neu umgesteckt. Da passierte es schon mal, das die Tagesziffer oder die Monatsziffer - oder auch beide Ziffern - kopfstehend umgesteckt wurden.
    Das waren jedoch Ausnahmen. Eine besondere Bewertung verdienen solche Stempelabschläge m.E. nicht.


    In Mühldorf wurden jedoch regelmäßig beide Ziffern kopfstehend eingesetzt. - siehe 2 Beispiele.


    Mich würde interessieren, ob es überhaupt Fingerhutstempel von Mühldorf gibt, bei denen die Datumsziffern nicht kopfstehend eingesetzt sind. Gesehen habe ich bisher noch keinen.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber 1870/71,


    ja, der Mühldorfer Expeditor hat seinen Stempel fast immer so aufgesetzt. Die Datumsziffern standen dabei gerade und waren ohne Schwierigkeiten lesbar. Der Ort "Mühldorf" stand dabei immer auf dem Kopf.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    vielleicht hat der Expeditor mit jedem Abschlag seinen Ärger darüber zum Ausdruck gebracht, dass man ihn offiziell bis 1844 immer nur als Briefsammler führte?


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,


    wer weiß, vielleicht war das der Grund. :D:D


    Aber ich würde doch mal gerne einen Brief sehen, bei dem das Datum nicht kopfstehend eingesetzt ist. Der Mühldorfer Fingerhut ist ja kein seltener Stempel. Vielleicht gibt es doch jemand im Forum, der einen ordnungsgemäß gesteckten Stempel zeigen kann (oder ihn schon mal in einem Auktionskatalog gesehen hat).


    Feuser schreibt in seinem Vorphila-Handbuch: "Datum fast immer kopfstehend".
    Im Umkehrschluss heißt das doch, es muss auch Stempel geben, bei dem das Datum nicht auf dem Kopf steht.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,


    nochmal zum Mühldorfer Fingerhutstempel:


    Jetzt wollte ich es aber genau wissen und habe dieserhalb mal den Vorphila-Prüfer, Herrn Pietz angeschrieben.
    Herr Pietz hat mir dann mitgeteilt, dass auch er noch nie einen Mühldorfer Fingerhutstempel mit richtig eingesetztem Datum gesehen hat(immer nur kopfstehend).
    Also kann ich mir künftig die Suche danach sparen.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,


    nochmal - ein letztes mal - zum Mühldorfer Fingerhutstempel der Vormarkenzeit.


    Jetzt konnte ich einen weiteren Mühldorfer Fingerhutstempel erwerben. Er hat nicht mehr seinen vollen Inhalt, sondern nur noch Teilinhalt mir 2 Bearbeitungsvermerken vom 27.5.1837 und 20.6.1837. Der Brief ist also sicher am 9.6.1838 von Mühldorf aus nach Wasserburg gelaufen.


    Hier kann man den Stempel drehen und wenden wie man will - man liest immer nur den "9/6".
    Also doch mal ein Mühldorfer mit richtig eingesetztem Datum. :D:D


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    vlt. solltest du erwägen, eine Spezialsammlung zu Mühldorf zu initiieren:


    Richtig gesteckte Daten beim Fingerhutstempel:


    1.1., 2.2., 3.3., 4.4., 5.5., 6.6., 9.6., 7.7., 8.8., 6.9., 9.9., 10.10., 11.11. und 12.12..


    Habe ich eines vergessen?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern klassisch,


    das mit der Spezialsammlung wird aber so nicht hinhauen.
    Der Mühldorfer Expeditor hat ja jeweils beide Ziffern - für den Tag und den Monat - kopfstehend eingesetzt.
    Ein " 2/2 " z.B. wird dann auch immer nur kopfstehend zu lesen sein.


    M.E. klappt das nur bei den Daten " 9/6 " und " 6/9 ".


    Viele Grüße
    (und jetzt ist aber für heute Schluss im Forum)
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    war auch nicht ganz ernst gemeint von mir. :thumbup:


    Guten Rutsch!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,
    habe hier und in der Literatur schon einiges über kopfstehende
    Datumseinsätze beim Müldorfstempel gelesen.
    Das sind mMn. nicht die einzigen erwähnenswerten Kopfsteher.
    Den Zweibrücker gibt es auch oft mit kopfstehendem Datumsfeld.
    Ich habe davon sogar mehr als richtig gesteckte Stempel.
    Oder ist das zufällig nur bei mir so?


    viele Grüße von
    woodcraft