Mühlradstempel-Besonderheiten

  • Lieber Kilian,

    vielen Dank für deine Antwort auf meinen Brief aus Arnstein.

    Das ist ja interessant. Dann gab es von Bamberg ja mindestens 4 geschlossene Mühlräder mit der Nummer 20. Der Stempel, der nach der Neuverteilung von Arnstein geführt wurde, scheint dann wohl der letzte Bamberger gMR 20 gewesen zu sein?

    Viele Grüße

    und einen schönen Sonntag

    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,

    genauso ist es. Obwohl ich eine Verwendung des MR "20", Type d schon im Oktober 1855

    notiert habe, ist die Type d auf einem Brief von Bamberg nur selten zu sehen.

    Vielleicht können die "Bamberger" hierzu noch etwas sagen.

    Einen wunderbar klaren Abdruck der Type d kann ich auf einer 9 Kreuzer grün zeigen.

    Ob von Bamberg oder Arnstein kann nicht bestimmt werden.

    Schöne Pfingstfeiertage

    Gruss Kilian

  • Moin,

    Der besagte "Arnsteiner gMR 20" mit dem weiten Ziffernabstand ("Type d") war kurz vor Ende der ersten Verteilung noch bei der Bamberger Stadtpost im Einsatz.

    Kilian Kleinhenz (Kilke) hat bereits im RB 42 (2004) auf Seite 2161 einen Brief von Bamberg nach Christiania (Norwegen) mit einer 33 Kr. Buntfrankatur gezeigt, der 2003 bei Deider für schlappe 6500.- Euronen zu haben war.

    Der Ortsstempel datierte vom 19. Oktober, als Jahr wird 1855 angegeben. Ich nehme an, die Jahresangabe stammt aus der Auktionsbeschreibung, mir erscheint sie ein Jahr zu früh. Meine Zweifel beruhen auf der Beobachtung, dass sämtliche mir vorliegenden Briefe aus der zweiten Jahreshälfte 1855 den gMR 20 in der Type c tragen.

    Mir liegen mittlerweile 3 Briefe mit dem gMR 20 in Type d vor, die jeweils vom September / Oktober 1856 stammen.

    2 davon möchte ich nachstehend zeigen, wobei der erste vom 29.9. an einen auch in Philateliekreisen bekannten Bayer. Unternehmer in Schweinfurt ging. Der zweite nach Jena stammt vom 10.10.

    Zusammen mit dem von Kilke gezeigten Beleg vom 11.10. (#240)

    wären das jetzt schon mal 4 Bamberger Briefe aus dem Herbst 1856 mit dem gMR 20 Type d.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    4 Mal editiert, zuletzt von oisch (31. Mai 2020 um 15:42)

  • Hallo oisch,

    ja, jetzt ist ja alles klar.

    Wenn ich vorher mal die Rundbriefe unserer Arge durchforstet hätte, hätte ich mir meine dumme Frage zum "neuen" gMR 20 von Arnstein sparen können. Aber wer hat nach jetzt 74 Rundbriefen schon alle Beiträge im Hinterkopf?

    Auf jeden Fall werde ich jetzt mal die Augen nach dem Arnsteiner gMR 20 auf Bamberg-Briefen offenhalten.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Hallo Klaus,

    von dem Brief von Bamberg nach Norwegen mit der Type d hatte ich mir eine Kopie vom Attest

    schicken lassen. Nicht weil ich den Brief kaufen wollte, sondern weil mir für den RB-Artikel das Briefdatum wichtig war. Im Attest war das Jahr 1855 angegeben.

    Wegen dem seltenen Vorkommen von Type d in Bamberg halte auch ich den Oktober 1856 für wahrscheinlicher. Eine handschriftliche Datumsangabe im Briefinhalt ist oft schlecht lesbar und eine Verwechselung von Ziffer "5" und "6" leicht möglich.

    Für den Heimatsammler von Bamberg und für den spezialisierten Mühlradsammler sind Belege von Bamberg mit der Type d kleine Kostbarkeiten.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Kilian,

    danke für die Info und die durchaus plausible Erklärung.

    Wenn man wirklich kurz vor dem Umtausch nach Bamberg noch einen "neuen" Mühlradstempel geliefert hat, scheint im Umkehrschluß einer der bislang verwendeten Typen 2 a-c unbrauchbar geworden zu sein. Ich vermute den 2-c, von dem stammt mein letzter datierbarer Abschlag bei der Bamberger Stadtpost vom 26.02.1856. 2-a und 2-b mit Daten vom 3.11.1856 bzw. 20.9.1856 waren zu diesem Zeitpunkt beim Bahnhofspostamt im Einsatz.

    Der 2-d mit dem weiten Ziffernabstand blieb bis zum Ende der Mühlradzeit unverändert in Arnstein in Gebrauch.

    Gruß Klaus

    PS: Weist Du, ob der 33 Kr.-Brief seinerzeit beim Deider verkauft wurde ?

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    Einmal editiert, zuletzt von oisch (1. Juni 2020 um 00:21)

  • Hallo bayern-kreuzer,

    Vielen Dank fürs Nachschauen.
    Seltenere Frankaturen und Destinationen hatten wohl schon immer ihren Preis, demgegenüber fällt ein Stempel, so er denn überhaupt als ungewöhnlich bemerkt wurde, nicht ins Gewicht.

    Aber wie sagte schon der Fuchs, dem die Trauben zu hoch hingen:

    "Ich mag keine sauren Trauben"
    (bzw. gewichtsmäßig ein schlechtes Geschäft, denn für die Summe bekommt man ein Mehrfaches an Kilo verrosteten Oldtimer-Motorradschrott). ;)

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
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    3 Mal editiert, zuletzt von oisch (1. Juni 2020 um 23:22)

  • Lieber Erwin,

    zur Not kann ich ja Platz schaffen, indem ich einige Kartons und Alben mit Briefmarken wegschmeisse. Ich sag dann Bescheid.

    Gruß Klaus

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  • Lieber Erwin,

    das, was ich von Preussen wegwerfen kann, wist Du keine Blickes würdigen,

    geschweige denn mit behandschuhten Fingern aufheben wollen.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
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  • ... das habe ich bei einem Brief so noch nicht gesehen. Ein wirklich seltsames Format.

    Nummernstempel als Siegel habe ich für Preußen mehrere gesehen. Einer davon mit 251 Kleve. Der dümpelte etliche Jahre bei 300,- € Ausruf bei Pumpenmeier von Auktion zu Auktion. Einige Jahre nach der Übernahme tauchte er dann bei Gärtner auf. Bei 200,- € Ausruf wurde zu meinem Bedauern mit 300,- € der alte Wert erreicht.

    Bewegen sich solche Belege aus Bayern in preislich ähnlichen Regionen?

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    von Hergatz gibt es mehrere derart gefaltete Briefe nach Dornbirn. Etliche von ihnen haben zudem den Mühlradstempel auch auf der Rückseite. So auch bei diesem Brief vom 5.12.1859 mit dem relativ seltenen geschlossenen Mühlradstempel 196.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    das ist der Schönste, den ich bisher gesehen habe. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.