Hallo Sammlerfreunde,
eine mögliche Erklärung findet sich im Baden -Handbuch Band II:
Mit Zurichtbogen wurden Höhendifferenzen der einzelnen Stöckel in der Druckform ausgeglichen.
"Auch druckten Linien schärfer als eine grosse Zahlenfläche, da hier der Anpressdruck geringer war.
Also musste die Anpressung z.B. der Zahlen erhöht werden. Die geschah über den Zurichtbogen.
Aus Seidenpapier schnitt man die Zahlen aus, und klebte sie auf die aufgedruckten Zahlen des Zurichtbogens. Dadurch kam es zu einer geringen Erhöhung und besseren Flächenpressung.
Diese Vorarbeiten waren äusserst Zeitaufwendig, so dass man von einigen Tagen ausgehen konnte,
bis mit dem Markendruck begonnen werden konnte." (alles aus Baden Handbuch)
Für die Erstellung der Zurichtung der Druckform erfolgte ein Druck auf einem kartonartigen Papier.
Die Platte wurde grau eingefärbt und auf dem gegenüberliegend im Aufzug der Handdruckpresse befindlichen kartonartigen Zurichtbogen gedruckt.
Anschliessend wurde die Platte gereinigt, Markenpapier (Seidenpapier) aufgelegt und der noch feuchte graue Zurichtbogen auf das Markenpapier gedrückt.
Ein spiegelverkehrter Abklatsch der kompletten Druckform erscheint auf dem Markenpapier.
Der graue Abklatsch könnte dem Drucker für die Erstellung der Zurichtung Hinweise gegeben haben,
und /oder es wurden Ziffern zum Aufkleben auf den Zurichtbogen ausgeschnitten.
Gruss Kilian