• Hallo zusammen!


    Auch die Nr. 84 bekommt einen eigenen thread - auch hier wird in Form loser Marken gestartet!


    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker :whistling:

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo,


    nachdem Volker heute die Pfennigszeit wieder so richtig schön zum rollen bringt, möchte ich dem gerne unterstützend bei Seite stehen. Hier mit einem Wertbrief der Mi-Nr. 84, der ja einzigsten Marke der Luitpold-Ausgaben, welche nur in einer Type, d.h. der Type II vorkommt. Leider ist der - innerhalb von nur einem Tag zum Kuselaner Adressat beförderte - Beleg auch siegelseitig nicht ergiebig hinsichtlich des Absenders, von der Erhaltung her wie ich meine aber ok.


    Schönes WE wünscht


    Der Pälzer :)

  • Hallo zusammen,


    das hier nennt man dann mal ein Eckrandstück ! Gebührenperiode 01.01.1913 - 01.08.1916: Wertbrief über 75 km 50 Pf und je angefangene 300 Mark Wert (hier 500 Mark) Versicherungsgebühr 5 Pf > 50 Pf + 2 x 5 Pf = 60 Pf Gesamtgebühr. Beim Absendersiegel sieht man leider nur ein Wilh... ?(


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Nachdem schon einige Marken, die ich schon seit etlichen Jahren auf Kärtchen ziehe und die schon bis zu 15 Jahren im Album schlummern, habe ich mich spontan entschlossen heute etwas beizusteuern. Die Stempel sind eher als durchschnittlich einzustufen. 8):rolleyes::rolleyes:


  • Michael

    Hat den Titel des Themas von „Mi.Nr. 84“ zu „Mi. Nr. 84“ geändert.
  • Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich zeigen, nachdem mir die Portobrechnung etwas Kopfzerbrechen bereitet:

    Ortswertbrief innerhalb München 1913: Gewicht 63g - Wert 943,26 RM

    Laut Tarifübersicht komme ich auf folgende Berechnung:
    Beförderungsgebühr 1. Zone bis 75km (gewichtsunabhängig !) 20 Pfg.
    Versicherungsgebühr 5 Pfg. je 300 RM = 4x5 Pfg. = 20 Pfg.

    Zusammen also 40 Pfg.

    Analog diesem Tarif wäre der vom Pälzer oben (Beitrag #3) gezeigte Wertbrief auch überfrankiert:
    Zweibrücken - Wien = 2. Tarifzone = 40 Pfg.
    Versicherungsgebühr 5 Pfg. je 300 RM = 2x5 Pfg. = 10 Pfg.
    Zusammen also 50 Pfg.

    Habe ich etwas übersehen ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo in die Runde,

    nachdem sich noch niemand gemeldet hat, darf ich das Thema nocghmals in Erinnerung bringen, in der Hoffnung, dass jemand zur Lösung beitragen kann.Dabei ist mir aufgefallen, dass der unter #2 gezeigte Wertbrief ebenfalls überfrankiert wäre:

    Neustadt - Kusel

    Beförderungsgebühr 1. Zone bis 75km (gewichtsunabhängig !) 20 Pfg.

    Versicherungsgebühr 5 Pfg. je 300 RM = 4x5 Pfg. = 20 Pfg.

    Der Brief wäre also auch 20 Pfg. überfrankiert.

    Schön langsam glaube ich nicht mehr an eine Überfrankatur - aber woran liegt es? Vielleicht kann Minimarke bei der Lösung helfen?

    Beste Grüße und einen schönen Sonntag
    Postgeschichte-Kemser


  • Postgeschichte Kemser, ich sehe zwei Möglichkeiten die zu prüfen wären:

    - was sagt der Abgangsstempel, könnte es eine Spätauflieferung sein


    Der Vermerk könnte Abs = Absender frankiert heißen.

    Könnte sein das mehrere Briefe zu Post gingen, und einfach die falsche Zone berechnet wurde.

    -

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Uli,

    danke für die Rückmeldung.
    Der Abgangsstempel zeigt 6-7 Nm, der Ankunftsstempel 9-10 Nm - beide vom gleichen Tag.
    Meines Wissens gab es aber 1913 noch keine Spätaufgabegebühr....

    Beste Grüße
    Schorsch

  • .............. das müssten Bayuwaren beurteilen, aber ich tendiere eh zu der Variante Fehlfrankatur durch den Absender.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Bayernspezi,

    vielen Dank für den Hinweis.
    Das Bestellgeld war zu dieser Zeit jedoch:
    5 Pfg. für Wertbriefe bis 1.500 RM
    10 Pfg. für Wertbriefe über 1.500 bis 3.000 RM
    20 Pfg. für Wertbriefe über 3.000 bis 6.000 RM
    Wertbriefe über 6.000 RM mussten beim PA abgeholt werden, so dass keine Zustellgebühr berechnet wurde.

    Minimarke - aus dem Michel-Postgebührenhandbuch entnehme ich gerade, dass es eine "Späteinlieferungsgebühr" von zunächst 20 Pfg. (zumindest am 1.1.1875) gab, wobei ich die Infos aus dem Michel immer mit etwas Vorsicht betrachte.
    Damit taucht aber die nächste Frage auf: Ab welcher Uhrzeit war denn "spät" ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,


    Ich glaube, dass die von dir ermittelten Werte für "zu dieser Zeit" nicht oder nicht mehr gültig waren. Auch war die Zustellgebühr nicht oder nicht mehr vom Wert abhängig.

    In meinem Deutschland Spezial 2021 stehen für den fraglichen Zeitraum 20 Pfennig als Zustellgebühr.

    Ich bin allerdings kein Tarifexperte und kenne die genauen Abläufe nicht.

    Allerdings wäre dann zumindest die Frankatur deines Briefes nachvollziehbar. Die anderen habe ich mir noch nicht genauer angesehen.


    VG

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo,

    eben habe ich mit Alex Predojevic telefoniert - dem einen oder anderen wird er sicher als profunder Kenner der Materie bekannt sein.

    Wie Minimarke schon erwähnte, handelt es sich bei dem unter #7 gezeigten Ausschnitt mit hoher Wahrscheinlichkeit um das Kürzel "Abs", also "vom Absender frankiert" und Letzterer hat sich bei der Berechnung schlicht vertan.
    Ein vorausbezahltes Bestellgeld war möglich, müsste jedoch explizit/deutlich angeschrieben sein.
    Jetzt davon auszugehen, dass das Kürzle nicht "Abs" heißt und man möglicherweise vergessen hat in diesem Falle einen Vermerk anzubringen, wäre spekulativ.
    Überfrankaturen scheinen bei vom Absender frankierten Wertbriefen häufiger vorzukommen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte Kemser

  • Hallo Schorsch,

    Hallo,

    eben habe ich mit Alex Predojevic telefoniert - dem einen oder anderen wird er sicher als profunder Kenner der Materie bekannt sein....Ein vorausbezahltes Bestellgeld war möglich, müsste jedoch explizit/deutlich angeschrieben sein....

    Beste Grüße
    Postgeschichte Kemser

    Super, dann sind wir schon erheblich weiter. Darf man die Auskunft von Alex Predojevic so verstehen, dass die Zustellgebühr dann vom Empfänger abkassiert wurde, wenn kein Vermerk angebracht war?

    Wäre toll, wenn hierzu eventuell eine Literaturnachweis existiert und hier vorgestellt werden könnte.

    VG

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo Schorsch,

    Super, dann sind wir schon erheblich weiter. Darf man die Auskunft von Alex Predojevic so verstehen, dass die Zustellgebühr dann vom Empfänger abkassiert wurde, wenn kein Vermerk angebracht war?

    Wäre toll, wenn hierzu eventuell eine Literaturnachweis existiert und hier vorgestellt werden könnte.

    VG

    Richtig !

    Bei der Nachweisführung mittels Quellenangaben können sicherlich die Fahrpost-Spezialisten in der Leserschaft behilflich sein.

    Beste Grüße
    Postgeschichte Kemser

  • Hallo Schorsch,


    Das war dann natürlich ein tolles Abkassiermodell der bayerischen Post !
    Der Absender zahlt, der Vermerk wird nicht draufgemacht und dann beim Empfänger nochmals 20 Pf. eingetrieben. :)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Liebe Sammlerfreunde,


    lt. Verordnung Nr. 34 vom 24. April 1912, zum 1. Mai 1912, konnte die Zustellgebühr, bzw. Bestellgebühr im Voraus für Pakete, Briefe mit Wertangabe und Postanweisungen, bezahlt werden. Es mußte jedoch "frei einschließlich Zustellgebühr", oder "frei einschließlich Bestellgeld" niedergeschrieben werden, siehe diese Verordnung.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Schönen Tag zusammen,


    nachdem die Wacht an der Isar den hier gerade verfassenden Nachtwächter vom Rhein :pinch: mit seinem post3 zu Recht der schändlichen Fehlbeschreibung überführt hat, steht der selbige zuvorderst in der Bringschuld, den Dingen mit einem jetzt passenden Belegstück weiter Aufklärung zu leisten. Bei dem anbei - Wertbrief über 10 Meilen zu 600 Mark = 40 Pf + 2 x 5 Pf Versicherungsgebühr = 50 Pf - ist es dann wohl endlich einmal eindeutig: Die Zustellgebühr von weiteren 10 Pf war mit dem verklebten Porto mit abgegolten. Wie man hier auch sehr schön erkennen kann, hat nicht der Absender, sondern der Postbeamte den Freivermerk für die Zustellung am Empfangsort zusammen mit der für Wertbriefe vorgeschriebenen Gewichtsangabe angebracht. Von daher wird es wohl so gewesen sein, dass sich der eine oder andere Beamte den Frei-Zustellvermerk erspart hat / ersparen konnte, was dann allerdings eine regelmäßige Nachkontrolle am Ankunftsort nach sich gezogen haben müsste.


    Nunfällig ergebendst um Erteilung der Absolution ersuchend und schönen Gruß

    Tim :whistling:

  • Servus Tim,

    ...wenn denn die "Wacht an der Isar" auch sattelfester gewesen wäre, aber so mußt Du Dir das "ego te absolvo a peccatis tuis" in der Oberpfalz holen... 8)

    Ähm.... eine kleine Ergänzung zu Deinem obigen Beleg:
    Ich vermute, dass der Vermerk "Frei mit Zustellung" nicht erst am Empfangsort angebracht wurde sondern bereits bei der Aufgabe des Briefes. Davon unbenommen natürlich die erneute Kontrolle beim Eingang des Briefes, ob denn die Angabe wirklich stimmt.
    Schöner Beleg !

    Beste Grüße
    Schorsch