Augsburg nach Steyer 6. Gewichtsstufe

  • Hallo zusammen.


    Ich möchte einen etwas schwereren Brief aus diesem Postvertrag zeigen.


    Der eingeschriebene Brief lief am 16.06.1845 von Augsburg nach Steyr. 1 Gulden CM. musste bezahlt werden.
    Das heißt, der Brief liegt in der zweiten Entfernungs -und der 6. Gewichststufe.


    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kreuzerjäger


    Ein sehr attraktiver Brief. So schwere Briefe sieht man eher selten. :P :P :P
    Glückwünsche :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen.


    Vor kurzem sah ich bei ebay eine kleine Sammlung von Augsburgbriefen (4 Briefe). Darunter auch der nachfolgende Brief.
    Dieser erinnerte mich an meinen Brief, den ich (s. oben) hier vorgestellt habe.
    Das einzige was fehlte, war der BOC-Stempel. Nichts desto trotz habe ich die paar Euro gerne ausgegeben.
    Und siehe da, es war tatsächlich ein Brief aus dem BOC-OBC Vertrag.


    Der eingeschriebene Brief lief am 17.08.1845 von Augsburg nach Steyr, wo er am 18.08.1845 ankam.
    Es war wieder ein Schwergewicht. Ich denke, dass er über ein Gulden gekostet haben könnte. Ich sehe 1 Gulden 6 Kreuzer.
    Bin mir aber nicht sicher.


    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Hallo Kreuzerjäger,


    die Anzahl der Sammler, die eingeschriebene Briefe der 6. Gewichtsstufe zeigen können, ist übersichtlich. Du gehörst aber zu dieser Spezies. ;)


    Der Brief hat auch 1 Gulden gekostet, nur hat man statt 1f = 1 Florin nun mit 1 fl das gleiche gemeint, aber das "l" mitgeschrieben.


    Glückwunsch zu dem Stück - so etwas ist selten und ergibt eine perfekte Seite mit deinem 1. Brief. Davon können andere nur träumen ...


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Bayern Klassisch.


    Danke. Jetzt passt das bei mir auch wieder mit der Taxtabelle.


    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

    Der Öffentlickeit ist ein simple Lüge lieber als eine komplizierte Wahrheit.

    (T.R. Richmond)

  • Hallo!


    19.7.1835, Augsburg - Wien, Tarif vom 1.6.1817 - 31.7.1842, 5. Entfernungsstufe, über 12 Poststationen, 24. Gewichtsstufe (12 Loth), 14 Kreuzer x 24 = 336 Kreuzer = 5 Gulden 36 Kreuzer, zuzüglich 1 Kreuzer Wiener Stadtpost = 5 f 37 x C. M. Das hohe Porto ergab sich auf Grund der Beilage von 12 Zeitungen.


    Aktenvermerk innen: "Wird wegen Vergütung des Portos per 5 f 37 x Taxeinhebung das Nöthige zu verfügen gebeten ...". Das Porto ging zu Lasten einer vom Magistrat abgehandelten Erbschaft.



    Herzlichen Gruß
    hk1190

  • Hallo hk1190,


    die Parteisache war frankiert bis zur bayer. - österr. Grenze. Kannst du mal die Siegelseite einstellen?


    Der Brief ist der Hammer!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo hk1190,


    danke für den Scan der Siegelseite. Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten:


    Entweder man hat das Franko bezahlt und aufzuschreiben vergessen, oder
    man hat P.S. frey geschrieben und vergessen, das Franko zu zahlen.


    Partei - Sachen waren immer kostenpflichtig in Bayern. Vor dem 1.10.1842 waren Parteisachen immer bis zur Grenze zu frankieren. Von daher kommt auf die Rosine noch eine Rosine - also eine Oberrosine! ^^


    Toller Brief - Glückwunsch hierzu.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammelfreunde


    was ist in rot auf der Vorderseite des Beleges geschrieben worden. Zumindestens das untere sieht mir wie 6 x aus ?


    Was hätte der Brief bis zur Grenze eigentlich an Franco gekostet ?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    die beiden Worte oben kann ich nicht sicher lesen, aber mittig stehen 6 Kr., die es mehrfach auf Briefen Bayerns an das Wiener Gericht zu beobachten gibt.


    Die Gewichtsstufen waren in Österreich und Bayern gleich - je halbes Münchener bzw. Wiener Loth. Die Entfernung betrug kanpp 200 km, wenn ich es recht sehe.


    Das war die Entfernungsstufe 24 bis 30 Meilen. 10 Kr. rh. kostete ein einfacher Brief, jedes weitere Gewicht erhöhte ihn um 5 Kr.. Jetzt bist du dran. ^^


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    also hätte bei 12 Loth so gerechnet werden müssen: für das erste 1/2 Loth 10 Kreuzer + für jedes weitere 1/2 Loth die Hälfte davon, also vereinfacht 10 Kreuzer + 23 * 5 Kreuzer = 125 Kreuzer = 2 Gulden 5 Kreuzer.


    Ich frage mich ja nur, für was die 6 Kreuzer dann sein sollen.


    Die nächste Frage wäre ja auch, wie ist er geleitet wurden. Bis Passau wären es 172 km - aber ob darüber geleitet wurde, kann ich nicht sagen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    danke für die Rechnung, sollte so hinkommen.


    Die 6 Kr. werden als Trägerlohn in Wien angesehen von Leuten, die sich dort besser auskennen. Ob es stimmt?


    Augsburg - München - Passau - Linz - Wien darf man unterstellen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern klassisch!


    Die 6 Kreuzer stehen auf vielen nach Wien gerichteten Briefen und sind meines Erachtens NICHT POSTALISCH. Diese 6 Kreuzer werden im vorhin abgebildeten Abrechnungsvermerk zu den Postgebühren auch nicht berücksichtigt.


    Übrigens danke ich vielmals für den Hinweis auf die portopflichtigen Parteisachen in Bayern.


    Mit freundlichen Grüßen
    hk1190

  • Hallo hk1190,


    nichts zu danken. ;)


    In Österreich waren die postalischen Gebühren i. d. R. mit Rötel ausgeführt worden, daher würde ich nicht sicher sagen, dass sie unpostalisch waren. Die Addition bei deinem Brief geht von einem Kreuzer Bestellgeld aus, der aber auch nicht zu sehen ist.


    Bei dieser aus vielen Tausend Briefen bestehenden Korrespondenz gilt es noch einiges zu klären - es wäre schön, wenn wir dazu beitragen könnten.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo,


    wenn der Brief auch nicht ganz hierher passt, möchte ich diesen Brief aus Amsterdam nach Wien vom 9.2.1842 zeigen, der in der 7. Gew.-St. lag, den ich leider nicht deuten kann.


    Im geschlossenen Briefpacket Cöln-Wien ist er durch Bayern gelaufen. Demzufolge ist auch kein bayerischer Taxansatz angeschrieben. Mit 360 Cent zwangsfrankiert bis Coblenz, hieraus Anteil für Preußen 18 Sgr. (4 x 4,5). 1 Gulden 38 Kr. C.M. = Transitporto (7. Gew.-St., 14 kr. je 1/2 Loth, Dekret v. 21.5.1819). 1 Gulden 12 Kr. C.M. = Inlandsporto (4. Entfernungsstufe, 6. Gew.-St.). Nachdem Wien jedoch in die 5. Entfernungsstufe und 3 1/2 Wiener Loth in die 7. Gew.-St. gehört hätten, wären auch für das Inlandsporto 1 Gulden 38 Kr. C.M. anzusetzen gewesen. Der untere Teil des Gebührenbaumes 47/28 ist mir jedoch völlig schleierhaft. 4 Gulden 8 Kr. C.M. musste letztlich der Empfänger als Gesamtporto entrichten.


    Vielleicht kann jemand zur Interpretation dieses Briefes beitragen.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    ein ganz besonderer Brief. :P


    Im war ein Kaffee - Muster angehängt worden. Ohne es nachgeschaut zu haben - wäre es möglich, dass man Brief und Muster getrennt wog? Dann hätte man eine Taxe für den Brief und eine andere für das Muster gehabt.


    Über die Gebühren mache ich mir mal Gedanken.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Hier ist es zwei aussergewöhnliche und schwierige Briefe gezeigt.


    Der Brief von hk1190 ist bayerischseits ohne Zweifel ein Parteisache, also musste der Absender der Brief frankiert bis Grenze schicken. Nicht nur der Ps deutet dahin, aber auch den Vermerk "in bürgerlichen Rechtsangelegenheiten" sollte ich meinen. Warum es kein rückseitigen Vermerk zu finden ist weiss ich nicht.
    Anderseits waren die Parteisachen in Österreich Portofrei.
    Bayern klassisch hat somit die zwei Lösungen Beschrieben auch meine Meinung nach.



    Zu liballs Brief kann ich auch nichts neues beitragen. Ausser die Frage ob es hier zwei Briefe zusammengeschickt waren? Sollte wohl nicht möglich sein, aber die parallele Taxierung hat mich diese Idee gegeben.


    Auf jeden Fall danke fürs Zeigen an beiden.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,


    aus der bekannten Voith - Korrespondenz möchte ich auch wieder einen zeigen.


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    Er war über 1 bis 1,5 Loth schwer und in der 2. Entfernungsstufe wurden demnach 24 Kr. CM fällig. Die Chargégebühr von 4 Kr. zahlte der Absender allein. Im Falle des Verlusts waren 25 Gulden rheinisch bzw. 20 Gulden CM dem Inhaber des Scheins zu ersetzen. Hier erhielt der Brief die Reconummer 999. In der VMZ habe ich keine Briefe mit höherer Reconummer gesehen. Hat jemand hier einen Brief mit vierstelliger Nummer?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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