Der Deutsch-Österreichische Postverein

  • Lieber BK,


    ein wirklich tolles Stück, welches Du uns da unter die Augen hälst, dass soetwas selten
    und interessant ist dürften selbst Anfänger verstehen :):)


    Zum PD Stempel eine Frage, der dürfte doch badisch sein, da er dort an FR ausgehändigt
    wurde, oder? Dennoch ist mir diese "PD" Form unbekannt, war die noch aus der VMZ?


    Liebe Grüsse
    BS

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,


    der PD - Stempel war eine spezielle Form, die ich nur von Württemberg kenne - hier der Stempel von Stuttgart, welches Aufgabe- und Kontollpost in einem war.


    Baden hatte zwar 4x für ihn bekommen, ihn aber nicht behandelt. Es gab auch Briefe, die im offenen Transit über Baden nach Frankreich liefen (und umgekehrt) - jene erkennt man aber an den typisch badischen Stempeln. Eine fremde Postverwaltung (hier: Baden) DURFTE NIEMALS auf einem ausländischen Brief PD stempeln, weil dies rechtliche Konsequenzen nach sich zog bzw. ziehen konnte. Daher konnte es nicht vorkommen, dass Baden PD auf anderen, als badischen Auslandsbriefen stempelte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen,


    einen Brief aus der aktuellen Feuser-Auktion möchte ich zur Diskussion stellen:

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    Eine geteilte Frankoabgeltung nach Holland, möglich von 1850-54. Datum ist auf dem Brief leider nicht erkennbar.

    Mir geht es aber eher um den Laufweg...von Nürnberg mit der Bahnpost nach Leipzig-Magdeburg-Minden, also über Preußen. Meine Gedanken waren, warum nicht über TT?


    1. TT war noch nicht im DÖPV, also könnte der Brief aus 1850/51 sein, darum über Preußen.

    2. es war die schnelle Bahnverbindung maßgeblich...auch wenn TT 1852 schon im PV war, wurde trotzdem über Preußen gesendet, zumindest bis 1854, denn da wurde die Bahnverbindung von Nürnberg nach Frankfurt geschlossen.


    Freue mich schon auf Eure Meinungen.


    LG

    Christian


    P.S die Leerzeilen verschwinden schon wieder, hab bald keine Lust mehr zu schreiben... :cursing:

    habs jetzt über anderen Browser probiert, da schauts besser aus, Firefox ist anscheinend der Grund

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M ()

  • Hallo Christian,


    der Brief kann nur vom Februar 1852 bis 1853 stammen (Markenfarbe, Stempeltyp, Transittstempel usw.). Mit dem Eintritt von TT in den DÖPV hat er nichts zu tun und hätte er auch nicht, wenn er von 1851 wäre, weil Bayern seine Post Preussen geben musste, da diese den Vertrag mit Belgien und den Niederlanden damals geschlossen hatten und eine durchgängige Bahnverbindung errichtet hatten, während das bei jedem theoretisch möglichen Laufweg über taxische Postgebiet nicht möglich war.


    Ausnahme: Die Pfalz war angewiesen worden, auf Bad Kreuznach zu spedieren, wenn es nach Belgien bzw. den Niederlanden ging bzw. nach Frankfurt am Main, wenn der Zielort (nicht GB!) nördlicher lag. Aber dergleichen Briefe sind extrem selten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,
    ...interessant. Neuer PV Preußen-Niederlande ist vom 01.04.1851, auch der alte war zwischen Preußen und Niederlande, also immer schon sind die Briefe aus Süddeutschland über Preußen gelaufen.

    Ausnahme: Die Pfalz war angewiesen worden, auf Bad Kreuznach zu spedieren, wenn es nach Belgien bzw. den Niederlanden ging bzw. nach Frankfurt am Main, wenn der Zielort (nicht GB!) nördlicher lag. Aber dergleichen Briefe sind extrem selten.


    Zeig mal! :P


    LG
    Christian

  • Hallo Christian,


    der Vorgängervertrag vom 1.4.1835 war ja auch Preussen - NL bzw. Belgien, da ännderte der Postverein wenig.


    Ich habe leider keine geteilte Frankoabgeltung der Pfalz in den Norden (wäre auch nicht mein Sammelgebiet, daher kann ich leider nichts zeigen).


    Einen nach Dänemark von Kaiserslautern vom Juli 1850 via Preussen wollte ich mal beim Sigi Deider kaufen, aber der ging durch die Decke ... ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... nein, ich will nur alles! :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    Gemäß Art. 10 des Postvereinsvertrages "soll die Correspondenzohne Rücksicht auf die Territorialgrenze einzig mit den verabredeten gemeinschaftlichen Portotaxen belegt werden". Nach Art.15 können lediglichbereits bestehende geringere Sätze fortgeführt werden.


    Was selbst von Taxis-Sammlern gerne übersehen wird: Die Taxissche Postverwaltung scherte sich nicht um diese eindeutige Regelung, sondern erhob über einen längeren Zeitraum für Korrespondenz zwischen Staaten, die ihnen das Postwesen zu Lehen übertragen hatten, 10 statt 9 Kreuzer für den einfach schweren Brief im 3. Rayon.


    So kostete beispielsweise ein einfach schwerer Brief auf Wiesbaden nach Gera 10 Kr., einer ins deutlich weiter entfernte Breslau aber nur 9Kr.




    Hat jemand Kenntnis darüber, ob die taxissche Tarifanpassung von 1861 auf 9 Kr. freiwillig oder auf staatliche Intervention hin erfolgte?


    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax


    könnte es sich bei den 10 Kreuzer-Frankaturen auch bei den überschiessenden 1 Kreuzer um das vorausbezahlte Bestellgeld handeln?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    nein, das liest man zwar immer wieder einmal in Beschreibungen solcher Briefe, die Taxe für den 3. Rayon innerhalb des taxisschen Postgebietes betrug vor dem 1.9.1861 aber tatsächlich 10 Kr.


    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Wann wurde vereinbart, dass die Farben der Portostufen der Postvereinsmitglieder vereinheitlicht wurden. In Preußen erfolgte es z.B. in 1861, in Baden und Bayern 1862?

    Beste Grüße


    Peter

  • Hallo,


    in Bayern hat dies die General-Direktion der königlichen Verkehrsanstalten am 6.7.1862 mit Wirkung ab 1.10.1862 veröffentlicht.


    Grüße von liball

  • Hallo zusammen,


    mit Schreiben vom 9. März 1861 (Hauptstaatsarchiv Dresden 10036, loc 35549, RepXXXI, 40c, S.82), das in dieser Form an alle deutschen Postverwaltungen ging, hatte die Königlich Preußische Generalpostdirektion eine einheitliche Farbgebung der Marken in den Wertstufen 1, 2 und 3 Sgr. bzw. deren Äquivalenten angeregt.


    Die sächsische OPD Leipzig ließ für die 3 Ngr.-Wertstufe Proben in brauner Papierfarbe anfertigen, verzichtete dann aber auf eine Umstellung bis zur Ausgabe der Wappenmarken zum 1.7.1863.


    Eine für alle Postverwaltungen verpflichtende vertragliche Vereinbarung existierte m.W. nicht.


    Beste Grüße

    Altsax