Correspondenzkarten und Postkarten

  • Liebe Freunde,


    manchmal bekommt man bei eBay zum Preis einer schmackhaften Currywurst (oder einer großen Brezen) ein kleines Schmuckstück, dessen Besitzerfreunde noch gesteigert wird, weil es aus dem Geburtsort stammt und eine kleine Contravention darstellt.


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    Im Speyer des Jahres 1873 sandte man eine einfache Postkarte nach Mainz (Dt. Reich). Nach der bayer. Instruktion war der Wertstempel mit dem Ortsaufgabestempel zu bedrucken, was hier unterblieb. Auch die Stempelfarbe war nicht schwarz, aber das kam in dieser Zeit ja öfter vor, warum auch immer.


    Die Reichspost vergaß natürlich auch die Karte vorderseitig oben links zu stempeln, so dass man getrost sagen kann, dass hier so ziemlich alles schief gegangen ist, was schief gehen konnte. Mich freuts! :thumbup:


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bayern klassisch,


    Das ist ein typischer "Murphy's Law"-Beleg: >Whatever can go wrong, will go wrong!<


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,


    erwähnte ich schon, dass ich im philatelistischen Sinne Murphy liebe? :thumbup::thumbup::thumbup:


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bk,


    Erwähnt hast Du es noch nicht, aber ich wusste es auch so!


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo bayernjäger,


    ein außergewöhnliches Stück - die Faltung in der Mitte deutet auf einen Kauf bei einem Briefträger hin, die sie ja auf ihren Touren mitführen mussten und sie gefaltet in der Tasche trugen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo allgemein in die Runde :)


    nach längerer Abstinenz habe ich heute mal ein bisschen Zeit um Euch ein schönes Stück aus meiner Heimatsammlung zu zeigen:



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    "Hüstel" - ich glaube die lange Abstinenz hat mein technisches Verständnis für die Seite zunichte gemacht. Nils......Hilfäääää !!



    Doch zum Beleg:


    Antwortteil einer bayerischen Correpondenzkarte korrekt vorfrankiert mit 2x 1 Kr. Wappen gezähnt. In Carlsruhe jedoch war offensichtlich der dortige Postbeamte mit der Frankatur nicht einverstanden und überschrieb die marken mit Blaustift "Marken ungültig", setzte seinen Rahmenstempel Carlsruhe Bahnhof 27.6.74 daneben und taxierte das gute Stück mit 7 Kreuzer für unfrankierte Postkarten. Der (wesentlich clevere 8) ) Postbeamte in München bei der Bahnpost erkannte den Fehler natürlich und strich die 7 Kr. wieder mit Rotstift. Die Marken wurden nun entwertet mit dem Bahnpost-K1 München-Tölz.


    Was habe ich nach einem Kreuzer-Beleg mit Tölzer Bahnpostentwertung gesucht all' die Jahre und jetzt bekomme ich ein solches Stück und dann noch aus dem ersten Monat der Bahnlinien-Eröffnung (München)-Holzkirchen-Tölz. :thumbup: Bahnpost-Kreuzer-Belege sind bei mir ja nur von Juni 1874 bis Dezember 1875 möglich.
    @ralph - ich weiß, dass ich Dir da jetzt lange Zähne mache für Deine Contraventions-Sammlung, aber das Leben ist halt manchmal grausam.... :P


    Ähh übrigens... - falls jemand den dazu passenden Frageteil hat: Meine Anschrift ist leicht herauszufinden. :D


    Herzliche Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kemser


    Erstens; Glückwunsche zum super Beleg. Besser kann ein Heimatbeleg kaum sein (ausser wenn du der Frageteil findest :))


    Zwitens; du hast doch alles hier rein technisch geschafft? Wenn dir Übung fehlt - komm lieber öfters vorbei ;) Würde uns freuen :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Schorsch,


    nachdem ich das gesehen habe, sind meine Zähne auf Dracula - Niveau angewachsen. ;)


    Glückwunsch zu dem PO - Traum; sollte ich die Hinkarte finden, lasse ich mir einen Preis einfallen, der 50% über dem Michelpreis liegen wird. Versprochen. :thumbup:


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ihr beiden,


    danke für die "Blumen".
    Anbei noch eine 2 Kreuzer Brustschild Postkarte. Passt zwar nicht ganz hier ins Thema, habe sie aber eben mit der Post bekommen und ist als 2 Kr. Incomming Beleg alle mal ein nettes Stück zumal ich ja auch ein 2 Kr. Bayern-Pondon dazu habe. Leider habe ich interessanterweise noch keine qualitiv einwandfreie 2 Kr. GA von Tölz gesehen.


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    Tja und da war da noch die frankierte 2 Kr. Correspondenzkarte und ihre (unbeanstandet) unterfrankierte (Contraventions-Sammlungs-verdächtige :D ) Schwester: (die untere Karte übrigens mit dem ramponierten "OELZ"-Stempel (rauhe Sitten hier im Oberland 8) )


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  • ... da hält man einmal einen Vortrag über die Contraventionen, und schon fliegen einem die Prachtstücke um die Ohren! :P8):D


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Heute zeige ich eine schöne Karte der von Zweibrücken nach Erlangen geschickt war. Weil nicht Drucksache oder Ortskarte musste man die Einkreuzerkarte mit Einkreuzermarke zusätzlich frankieren. Somit war die Karte richtig frankiert geworden.
    Auch bei diese Karte hat man im Empfängerort die Karte falsch gestempelt und wir finden hier die Ankunftsstempel auf die Textseite.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden, leider ramponierten Beleg möchte ich zeigen:
    Correspondenz-Karte (Antwortteil), verwendet im benachbarten Ulm (Württemberg)
    mit einer württ. 2 Kreuzermarke nach Köln am 25. Oktober 1873. In der Regel wurden
    die Correspondenzkarten bereits vorfrankiert (bei Doppelkarten Frage - und Antwort-
    teile und zum frankierten Wert von 4 Kreuzer verkauft). Auf Verlangen konnten die Formu-
    lare jedoch auch zum Preis von 2 Kreuzer je 5 Stück an das Publikum abgegeben werden.
    So eine Antwortkarte gelangte nach Ulm. Das "Wappen und Bayern" strich der Absender
    und schrieb darüber "Württemberg". Sicherlich ein nicht alltäglicher Beleg.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    eber leider erst gesehen - ein Ausnahmestück! :P:P


    In diese Rubrik dürfte auch das fallen, was mir ein befreundeter Händler (zu einem eher wenig sammlerfreundlichen Preis) in Sifi andiente:


    Correspondenz - Karte als portofreie Regierungs - Sache des Landgerichts Vohenstrauss an "Joseph Bauer, Öconomensohn in Od, Post Moosbach".


    Bei Moosbach habe ich nur ein "Ödpielmannsberg" gefunden, kein "Od" und da Vohenstrauss und Moosbach direkt aneinander grenzen, sollte man eigentlich gewusst haben, wo man den Empfänger zu suchen hatte. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.


    Die Karte lief wohl retour oder Moosburg ergänzte handschriftlich "bei Eslarn". Doch scheint auch das nicht so glücklich verlaufen zu sein, denn darunter notierte man "Auf der Oeth unbekannt bei Eslarn, Hamann, Postb(ote)".


    Von daher war der Text auf der Rückseite der Karte "Adressat wird zur Entlassung aus der Pflegschaft auf Donnerstag den 23. Dezember 1875 früh 9 Uhr anher vorgeladen. Vohenstrauß den 4. Dezember 1875 Königl. Landgericht Pfeiffer" auch bedeutungslos geworden und wer weiß, wie viel Zeit zwischen der Einweisung und der Entlassung des Zöglings gelegen haben mag (können Jahre gewesen sein), so dass der Empfänger vlt. längst wo anders wohnte oder gar selbst zum Pflegefall geworden war.


    In jedem Fall sind Correspondenz - Karten für den Dienstgebrauch äußerst selten, denn in der Regel sollte ja die Menschen, die von dienstlichen Anordnungen nicht betroffen waren, also alle, außer dem Empfänger, erst gar keine Kenntnis von dienstlichen Vorgängen erhalten.

  • Liebe Freunde,


    im Rahmen meiner Contraventionssammlung sind relativ wenige Karten vorhanden, weil die Bedienung narrensicher war und für diejenigen, die lesen konnten, sogar aufgedruckt worden waren. Dennoch kam es vor, dass man seitens der Post bzw. der Postkunden seine Probleme hatte, die Vorschriften zu erfüllen und so sind alle Belege, die Contraventionen bei Correspondenz- und Postkarten zeigen, äußerst sammelnswert.


    Die 1. aus Nürnberg datiert vom 1.12.1874 und lief nach Graefenthal in Thüringen. Wer lesen kann, ist und war schon immer klar im Vortei. Rechts hatte die bayerische Post sicher nicht aus Langweile aufgedruckt "Zum Aufkleben der Freimarke" und darunter im Kreis "Post-Aufgabe-Stempel" beigefügt, wollte also haben, dass der Absender oben rechts frankiert (früher gewünscht oben links!) und die Aufgabepost ihren Stempel unter die Frankatur setzte.


    Danke an einen Unbekannten in Nürnberg, dass er das Paar links klebte, nach alter Sitte also und an die Post in Nürnberg, die auf einen Aufgabestempel ganz verzichtete.


    Weil man auf einem Bein schlecht stehen kann, folgte in dieser Woche noch der 2. Schlag - diesmal allerdings ohne Zutun eines Schreib- und Leseungewohnten. Am 25.5.1873 im lieblichen Kempten frankierte man korrekt mit 2 Kreuzern eine Karte ins ebenso schöne Prag. Man(fred?) Brugger warf seine Karte wohl direkt in den Schlitz des Zuges Richtung Norden ein, denn Aufgabe- und Entwertungsstempel von Kempten mangeln. Ungewöhnlich ist eine so späte Federzugentwertung schon ein bisschen. Weil man schon in Bayern Fehler machte, stempelte man die Karte in Prag auch nicht - wenn schon, denn schon, wird man sich gedacht haben, so dass der Postenlauf und die Zeit nicht nachvollziehbar bleiben müssen.

  • Glückwunsch zu den 2 Postkarten. Wohin als in deine Contraventionssammlung könnten sie besser passen.


    Hallo Christian,


    danke! Die 2. Karte passte auch, wenn gleich eher periphär, in die Bayern - Österreich - Sammlung. Gut, dass es gute Kopierer gibt, dann bekommt die eine Slg. das Original und die andere die Farbkopie. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    Beifang - aber vlt. bringe ich diese Karte vom 29.7.1874 von Wunsiedel nach Culmbach (Kulmbach) noch in meiner Mini - Sammlung Wunsiedel unter. Ich finde sie ganz nett ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.