Paketkarten aus der Portoperiode 01-10-1942 bis 11-08-1944

  • Hallo in die Runde,

    bei der Tarifberechnung der nachfolgenden Paketkarte bräuchte ich bitte Unterstützung der Spezialisten:

    Wertpaket (Beutelstück, 1,9 kg) 1.500 RM per Eilboten (oder "dringend" ?) von Wien (Selbstbucher: Reichsbankhauptstelle) nach Mistelbach NÖ (Heeresstandortkasse) vom 29. April 1943 .

    Als Privatpaket wären anzusetzen gewesen:
    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM + Behandlungsgebühr 0,50 RM + Versicherungsgebühr (0,10 RM je 100 RM Wertangabe) 1,80 RM = Gesamt 3,35 RM.

    Ausweislich des Absenderfreistempels betrug das Porto jedoch nur 1,25 RM.

    Nun handelt es sich aber nicht um ein Privatpaket sondern um eine "dringende Wehrmachtssache" (Reichsbank - Heeresdienstelle) und als solche m.E. gänzlich portofrei.
    Wie erklären sich die 1,25 RM ? Mussten etwa Zusatzdienste abgerechnet werden?

    Vielen Dank im Voraus für eine Lösung.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



  • Guten Morgen nach Bad Tölz,

    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM = 1,05, also wären die 1,25 für bis zu 1.000 korrekt gewesen, ich hätte jetzt 1,35 erwartet.

    Besseres fällt mir dazu aktuell nicht ein, sorry.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Guten Morgen nach Bad Tölz,

    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM = 1,05, also wären die 1,25 für bis zu 1.000 korrekt gewesen, ich hätte jetzt 1,35 erwartet.

    Besseres fällt mir dazu aktuell nicht ein, sorry.

    Grias Di Uli,

    vielen Dank für Deine Interpretation.

    Du rechnest also die Versicherungsgebühr für unversiegelte Wertpakete - also pro 500 (statt pro 100) RM und gehst von einem simplen Rechenfehler des Postbeamten aus ?
    Warum war das Paket als "Dringende Wehrmachtssache" nicht gänzlich portofrei?

    Beste Grüße - aus Lenggries ! (Ein kleiner, aber feiner Unterschied... ;) )
    Schorsch

  • Beste Grüße - aus Lenggries ! (Ein kleiner, aber feiner Unterschied...

    Nicht so kleinlich. Sind doch nur ein paar Kilometer. ;)

    viele Grüße vom Niederrhein

    Dieter

    PS: Kenne die Gegend ein wenig. Wir haben früher auf dem Weg in den Süden etliche Male in Sachsenkam übernachtet und nachmittags die Umgebung erkundet.

  • Hallo Nicht-Tölzler,

    zu der Frage einer vermeintlichen Portofreiheit: Der angebrachte Stempel "Dringende Wehrmachtssache" mag da zwar auf den ersten Blick gerade zur damaligen Situation Eindruck hinterlassen haben. Auch die vermeintliche Dringlichkeit ändert aber nüchten betrachtet nichts daran, dass es sich bei dem Absender um eine offenbar nicht portofrei gestellte Institution gehandelt hat. Zumindest war die Reichsbank seit 1924 ein unabhängig von der Reichsregierung agierendes Institut.

    Schönen Gruss

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Schorsch,

    ich denke die Frage zur Portofreiheit ist von Tim vollumfänglich beantwortet.

    Und ob Bad Tölz oder Lenggries, Hauptsache Italien! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig