Krone/Adler + Auffrankatur

  • lieber Dieter,

    als totaler Laie bei diesen modernen Belegn kann ich nicht nachvollziehen, was an der Frankatur ungewöhnlich ist. Aber Glücjkwunsch, dass du diesen anscheinend nicht häufigen Beleg in deine Sammlun aufnehmen konntest. :) :thumbup:

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    ich sehe auch bei den PK-Anbietern nach, was es da so gibt. Seriengleiche Auffrankaturen gibt es öfter, aber eine Mischfrankatur mit solchen Kleinwerten ist eher ungewöhnlich. Bei den Germania-Ganzsachen gibt es Ausgaben mit amtlichem Zudruck.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    ich habe hier eine interessante Karte, die ich zusammen mit einer anderen für kleines Geld bekam. Zu meinem Erstaunen war dieser Karte ein Schreiben beigefügt, in dem ein früherer Besitzer die PK ihre Reise schildern läßt. Gerichtet war das Schreiben

    An

    Herrn Musiker Ad. Bayer

    An Bord des Reichspostdampfers

    Deutschland

    via Brindisi

    Kurz gefasst beschreibt der Sammler die Reise so:

    aufgegeben am 17.4.1900 in Frankfurt/Main

    aber nicht nach Brindisi, sondern Neapel, weil man seit 1899 ab dort fuhr

    Ankunft am 19.Mai 1900 in Hongkong

    dort gestempelt NOT ON BOARD, anschließend bis zum 8.8.1900 postgelagert und dann gestempelt NON RÉCLAMÉ UNCLAIMED N.Y.-1.B. Daher RETOUR gestempelt am 9.9.1900 in Bremen und am 11.9.1900 in Hamburg. Von dort zügig weiter und am 18.11.1900 wieder in Frankfurt/Main.

    Bei der Beschreibung stimmt meiner Meinung nach eine Menge nicht. Ich denke mir die Reise so:

    am 17.4.1900 in Frankfurt abgeschickt, erreichte die PK tatsächlich am 19.9.1900 Hongkong. Die Deutschland kann es jedoch nicht gewesen sein, da diese seit Anfang 1900 im Nordamerikadienst eingesetzt wurde. Eine Hamburg verkehrte jedoch nach Ostasien. Ich vermute, daß dort der Stempel NOT ON BOARD gesetzt wurde und der Brief landete dann im Dead Letter Office (Ist doch einer von GB, oder?). Am 8.8.1900 wurde in Hongkong der Tagesstempel gesetzt, in schwarz groß RETOUR gestempelt und nun ging es zurück nach Deutschland. Hongkong hatte man mit Blaustift gestrichen und Bremen hinzugesetzt, wo der Brief am 9.9.1900 ankam. Dort strich man Bremen und vermerkte Hamburg, wo die PK am 11.9.1900 ankam. Das Datum 11/09 wurde auch in blau handschriftlich vermerkt. Oben links noch einmal: Nachsenden Hamburg True Post... 11/9 00. Aber was passierte dann? Landete die PK doch an Bord eines Schiffes in New York und wurde dort nicht abgeholt? NON RÉCLAMÉ UNCLAIMED N.Y.-1.B. ?? Wurde dort der blaue Return to Sender-Stempel angebracht? Anders kann ich es mir nicht erklären, daß die PK nach der Ankunft in Hamburg erst weitere 10 Wochen später in Frankfurt ankam.

    Was meint ihr?

    Dieter

  • Hallo Freunde,

    hier habe ich einen weiteren Beleg mit Auffrankatur. Am 20.12.1892 wurde er in Düsseldorf auf die Reise in die USA geschickt.

    Am 4.1.1893 war die PK in New York, das der Stempel bezeugt. Am Tag darauf, den 5.1., war die PK am Zieort Hartford, Conn. Der Empfänger war jedoch nach Boston, Mass. umgezogen, wo die Karte am 12.1. eintraf. Auch in den USA wurde anscheinend ohne Nachporto weitergesandt, wenn die neue Adresse bekannt war und der Postlauf nicht verlassen wurde.

    Die leichte Überfrankierung können wir ignorieren, da das öfter vorkam.

    Dieter

  • und hier das Gegenstück zur Rohrpostkarte, der Rohrpostbrief, in diesem Falle von Berlin nach Breslau per Eilboten!

    Porto waren 30 Pfennig für den Brief im Rohrpostnetz, 10 Pfennig für die Weiterbeförderung ins Reichspostgebiet und 25 Pfennig Eilbotengebühr

    Bei einer solchen Portostufe mache ich auch Kompromisse bei der Qualität der Marken.

    Hoffe das alle die Eier gefunden haben, ein schönes Rest Ostern

  • Hier das"Gegenstück" zur Postkarte #11. Eilpostkarte von Potsdam nach Berlin Schöneberg.

    5 Pf. Gebühr für die Postkarte und 25 Pf. Eilzustellung, für die innerhalb Berlins die Rohrpost als die schnellste Verbindung genutzt wurde.

    Amtsblattverfügung vom März 1877. Dort ist vermerkt, dass „die Rohrpost gegenwärtig die schnellste Besorgung innerhalb Berlins erzielt, so dass deren Benutzung auch der Bestellung durch Eilboten in der Regel vorzuziehen ist.“


    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    3 Mal editiert, zuletzt von oisch (1. April 2024 um 00:55)

  • Hallo Klaus,

    das waren noch Zeiten, als solche Sendungen noch wirklich schnell ankamen. Das war aber nur möglich durch die Rohrpost und das dicht Netz von Postanstalten.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    habe noch eine nachträglich gefundene Amtsblattverfügung eingefügt, die für die Behandlung externer Eilbotensendungen innerhalb Berlins die Rohrpost ohne zusätzliche Gebühr priorisiert (die ist praktisch durch die Expressgebühr abgegolten)

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Auffrankierung einer 5 Pfennig Karte mit 25 Pfennig, so wurde aus einer Inlandspostkarte eine Eingeschriebene Auslandspostkarte die von Bad Nauheim nach Basel in die Schweiz befördert wurde.

    Grüße

    da hat wohl einer seine Zahnarztrechnung nicht bezahlt....