Fussacher Boten

  • Lieber Ralph,


    sorry wenn ich nachfrage... paritätisch bedeutet das was ich in Währung/Geld gewechselt bekomme,

    aber beim Posttarif waren 4x rh. = 6 Bluzger?


    LG

    Christian

  • Lieber Christian,


    postalisch war die Verrechnungsweise, paritätisch war das, was ich im Geschäft zahlen musste, also die tatsächliche Kaufkraft.


    Einfacher zu sehen bei rh. Kreuzern und Silbergroschen: 3x = 1 Sgr. postalisch, aber paritätisch 1 Sgr. = 3,5x (eher 3,6x).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Portobrief aus Mailand vom 26. August 1800, der dem Fussacher Boten mitgegeben wurde, der ihn über Chur nach Lindau, zum Forwarder Cramer brachte. Die Botengebühr für den Fussacher Boten wurde mit 4 Kreuzer vermerkt. Der Forwarder gab den Brief bei der Post in Lindau auf. Das weitere Porto von Lindau bis Kempten betrug 4 Kr., so daß der Empfänger 8 Kreuzer Porto bezahlte.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo Hermann,


    toller Brief...und die ganze Strecke Mailand-Lindau gelaufen für 4x, da kann man nicht meckern.


    Kann es sein, dass die Gebührenerhöhung stattfand als der Kanton Graubünden einen PV mit Österreich im Jahr 1820 aushandelte?


    LG

    Christian

  • Lieber Hermann,


    ich bin wie Christian erstaunt, daß ein einzelner Bote die Strecke Mailand - Lindau bediente. War der Bote zu Fuß oder zu Pferd unterwegs?


    liebe Grüße

    Dieter

  • hier nochmal eingestellt.



    im anderen Thread hatte ich nach dem Wort rechts über Chur gefragt: "Grosz", "Gross".


    Kann sich jemand die Bedeutung erklären.


    Habe im Internet noch weitere Briefe mit diesem Wort gefunden:



    LG

    Christian

  • Hallo Christian,


    ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um ein Schutzzeichen mit dem Abkürzel "Gott ergeben" handelt. Damit wurden die Briefe symbolisch dem Schutze und Geleite Gottes empfohlen.


    Grüße Karl

  • Hallo Sammlerfreunde,


    hier ein Brief zum Ende des Fussacher Boten:




    Portobrief von 1825, geschrieben in Lautrach bei Bregenz, bei der österreichischen Post aber in Feldkirch aufgegeben, siehe schwarzer Einzeiler Feldkirch.

    Evtl. mit Forwarder nach Feldkirch gebracht, der Lindauer Bote wurde 1826 aufgelöst, auch ein Jahr zuvor ist der Weg mit dem Boten unwahrscheinlich, weil der größte Teil zu jener Zeit mit der Landespost befördert wurde.

    Feldkirch notierte 2 xCM bis zur Grenze Graubünden.

    Von dort bis zur Oberzollbrücke bei Maienfeld nochmal 2x ( Notiz "an der oberzollbrügge abzugeben"), insg. 4x = 6 Bluzger + 1 Bluzger Botenlohn bis Malans, macht insg. die 7 Bluzger die der Empfänger zu zahlen hatte.


    LG

    Christian

  • Hallo Christian,


    von diesem Absender gibt es etliche Briefe nach Malans, wobei eine Postaufgabe in Bregenz naheliegender war, da Lauterach wesentlich näher bei Bregenz liegt als bei Feldkirch.

    Dieser Brief vom 3.6.1825 wurde in Bregenz zur Post gegeben. Obwohl Österreich zu dieser Zeit noch einen Grenzfrankozwang hatte, ist er gegenüber Graubünden im Postvertrag von 1820 aufgehoben worden. Nach § 16 D kostete ein Brief aus Bregenz oder Feldkirch nach Chur 4 Kr., wobei jeder Teil 2 Kr. in Rechnung zu stellen hatte.

    Daher 2 Kr. C.M. für Österreich und 2 Kr. C.M. für Graubünden. Ab der Oberzollbrücke übernahm die Malanser Bötin den Portobrief. Hier berechnete sie 2 Bluzger Botenlohn.

    Grüße Karl

  • Hallo Karl,


    wobei eine Postaufgabe in Bregenz naheliegender war, da Lauterach wesentlich näher bei Bregenz liegt als bei Feldkirch.


    Hätte dann nicht Bregenz gestempelt, es ist ja bei meinem Brief ein Feldkirch-Stempel abgeschlagen?


    LG

    Christian

  • Hallo Christian,


    dein Brief wurde sicherlich in Feldkirch aufgegeben.

    Ich habe nur geschrieben, dass Lauterach näher bei Bregenz liegt als bei Feldkirch. Daraus habe ich geschlossen, dass ein Briefaufgabe in Bregenz naheliegender war als in Feldkirch. Aber vielleicht hatte der Absender etwas in Feldkirch zu tun oder er hatte den Brief einem Dritten mitgegeben, der nach Feldkirch musste.


    Grüße Karl

  • Hallo Karl,


    alles klar, habe ich missverstanden.


    Habe mich auch gewundert, da Lauterach ja direkt bei Bregenz liegt. Da aber, wie du schreibst, es nach dem PV 1820 egal war ob in Bregenz oder Feldkirch der Brief aufgegeben wurde und immer 4x bis Chur kostete, hat ihn wohl jemand nach Feldkirch mitgenommen. Oder die Lauteracher sind mit den Bregenzern verfeindet gewesen ^^ :whistling:


    LG

    Christian

  • Hallo Sammlerfreunde,


    heute ein früher Brief von 1742 aus Mailand nach Chur, der meiner Meinung nach mit dem Lindauer Boten gelaufen ist.


    Ist die "6" auf der Rückseite beim Datum evtl. die Taxe die in Mailand bezahlt wurde?




    LG

    Christian

  • Lieber Christian,


    C. 8 Maggio ist nur ein Vermerk über den Erhalt bzw. die Absendung des Briefes - eine 6 lese ich hinten nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Stimmt!! Lese ich auch so. :)

    C 8 Mago. Das ist typisch italienische Abkürzeritis. Ich habe allerdings keine Ahnung, wofür das C und der Vermerk Corro stehen.

    Gibt es auch einen Inhalt? Vielleicht ist er interessant.


    viele Grüße

    Dieter