Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Ich finde die Diskussion und den Sengwarden-Stempel faszinierend.

    Einerseits scheint mir klar zu sein, dass ein etwaiger Fälscher über profunde Fachkenntnisse verfügt haben muss und unterstelltermassen aus seiner Fälschungtätigkeit von Sengwarden keine Massenproduktion gemacht hat. Andererseits wissen wir, dass kein Prüfer unfehlbar ist und deshalb technische Hilfsmittel im Zweifelsfall heute unerlässlich geworden sind. Das Briefstück verdient es daher, unter dem Mikroskop oder auch mit anderen Mitteln untersucht zu werden. Dann wird sich zeigen, was wozu gehört und wann es aufgebracht wurde.


    Alles andere bleibt eine schwierige Spekulation, da beide Seiten gute Argumente für sich wissen. Letztlich fallen wir damit nur auf die beschränkten Möglichkeiten eines Herrn Grobe und einer Frau Brettl zurück.

  • Die Frage stellt sich, wer 4stellig für das Briefstück bezahlen möchte, wenn voraussichtlich niemand die Echtheit bestätigt? Ich weiß nur eines: Ich nicht.

    Interessant mag das sein, aber zum Investment taugt das wohl eher nicht.

  • Die Frage stellt sich, wer 4stellig für das Briefstück bezahlen möchte, wenn voraussichtlich niemand die Echtheit bestätigt? Ich weiß nur eines: Ich nicht.

    Interessant mag das sein, aber zum Investment taugt das wohl eher nicht.

    Das Sammeln dieser alten Stücke (= "Antquitäten") ist ein wunderbares Hobby. Es macht Freude und es ist inspirierend, sich mit diesen alten Stücken aus längst vergangenen Zeiten intensiver zu beschäftigen und den Stücken "hinterzujagen", um das eine oder andere seltene Stück für seine Sammlung zu bekommen. Alte Briefe aus dem 19. Jhd. sind Originalzeugnisse der Zeitgeschichte (und geben aus damaliger Zeit sehr vieles wieder) und auch die Oldenburg-Marken sind wahre Kunstwerke, weil man derart alte Farblithographien heute sonst kaum noch findet. Mitunter leuchten die Farben noch derart stark als wären sie erst gestern von der Post herausgegeben worden. Die wirkt oft wie ein Fenster in eine Vergangenheit von vor mehr als 150 Jahren, in denen die Welt noch ganz anders funktionierte als heute.

    Und ob irgendetwas ein sinnvolles "Investment" ist, stellt sich immer erst heraus, wenn man seine Stücke wieder verkauft. Erst wenn ein Käufer bereit ist, hier mehr zu zahlen als Du, ist dies offenbar für Dich ein lohnendes "Invest". Unter dieser Prämisse, sind diese Stücke eigentlich nie ein "Investment". Denn Du weißt nie, was ein zukünftiger Käufer für ein Stück in der Zukunft zahlen wird. Die Freude und Begeisterung, mit der Du Dich mit diesen Stücken beschäftigt hast, kann Dir aber keiner nehmen.

    Das Sengwarden-Briefstück ist außergewöhnlich. Und aus meiner Sicht ein authentisches Stück Zeitgeschichte. Aus meiner Sicht und nach meiner Beurteilung ist das Stück echt.

    Es gibt nur noch einen einzelnen BPP für Oldenburg. Woher willst Du wissen, ob er Recht hat, wenn er dieses Stück kritisch sieht? Zumal er dieses Stück wohl noch nicht einmal im Original gesehen hat. Die vormaligen Prüfer Grobe und Brettl haben das Briefstück als echt begutachtet. und auch im Original begutachtet.Und man muß diese nicht als völlige "Idioten" klassifizieren, die von dem Prüfgebiet absolut keine Ahnung hatten, nur weil der aktuelle BPP anderer Meinung ist.

    Über Kaufpreise kann man vieles schreiben. Was der eine für angemessen hält, ist dem anderen viel zu teuer. Und Echtheitsgutachten spielen natürlich dabei eine maßgebliche Rolle.

    Natürlich ist ein Fakt, wenn der jetzige BPP sich so äußert. Überhaupt keine Frage. Aber dies offenbart auch, wie verrückt diese Welt ist. Im letzten Jahr ist genau dieses Briefstück noch für 1.800,- Euro + Gebühren als Einzellos verauktioniert worden. Und jetzt sagt der aktuelle BPP, der das Stück möglicherweise noch nie im Original gesehen hat, etwas dazu und der "Wert" des Stückes sinkt ins Bodenlose. Das wirklich Verrückte daran ist, dass es gar nicht mehr um die Echtheit des Stückes geht, sondern um die Meinung des jetzigen BPP. Denn WESWEGEN die Echtheit des Stückes von ihm infrage gestellt wird, hat mittlerweile nur noch eine sekundäre und völlig untergeordnete Bedeutung. Ich bin ja gerne bereit, dazuzulernen, wenn mir jemand sagt warum ein Stück falsch ist. Denn ich will dies verstehen.

    Es gibt den Sengwarden-Langstempel offenbar in zwei verschiedenen Typen. Und wenn man hier die Type 1 nimmt und mit der Type 2 vergleicht, kommt man natürlich zu dem Ergebnis, dass dieses nicht übereinstimmt. Und wenn man mit diesem Stempelvergleich die Echtheit anzweifelt, wären ein Grossteil der Sengwarden-Briefe Stempelfälschungen.

    Die Form des "S" in Sengwarden (der Type 1) ist auf mehreren Briefen belegt. Und auch die besondere Form des "g". Weswegen die Echtheit des Briefstückes infrage gestellt wird, ist mir daher nicht klar. Ich werde demnächst mal einen umfassenden Beitrag zur "Postablage Sengwarden" schreiben. Und hierbei zwischen den beiden unterschiedlichen Stempeln differenzieren.

  • An wen soll der Rat gerichtet sein? Hat jetzt hier jemand den Haufen Schrott bei der Realauktion aufgekauft? Der Einlieferer hat so was von keine Ahnung von der Materie, dass davon auszugehen ist, dass er hier und in anderen Foren auch nicht mitlesen wird. Sonst hätte er nie so einen großen Haufen Müll gesammelt wie abgebildet in der Auktion.

    Ich hatte mir die Mühe gemacht, Gärtner vorzudeklinieren, was alles falsch in dem Lot war.

    Daher gehe ich davon aus, dass der Einlieferer sich nun wieder selbst bespassen kann...

    Schaun wir mal, bei welcher Auktion das erneut auftauchen wird.