Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Deine beiden Marken sind echt.

    Und ich sehe bei den letzten Scans gar nicht so einen grossen Unterschied. Es kann durchaus sein, dass hier ein geringer Farbunterschied besteht. Und der muss auch gar nicht am Scan liegen. Immerhin sind beide Marken aus dem Jahr 1860. Der "Zahn der Zeit" kann hier sehr unterschiedlich wirken. Vielleicht ist eine der Marken etwas mehr ausgebleicht.

    Herr BPP Stegmüller hat demgegenüber meine Marke als "Fake" und "Eingefärbt" abqualifiziert. Frage ist natürlich, was ist das für eine "dunkle" Marke auf Stampsx? (Diesen dunklen Farbton habe ich - wie gesagt - schon öfter gesehen.

    Ich weiß das nicht. Aber interessant.

    Morgen oder übermorgen schreibe ich hier voraussichtlich über die Oldenburg Nr. 7....

  • Deine beiden Marken sind echt.

    Herr BPP Stegmüller hat demgegenüber meine Marke als "Fake" und "Eingefärbt" abqualifiziert. Frage ist natürlich, was ist das für eine "dunkle" Marke auf Stampsx? (Diesen dunklen Farbton habe ich - wie gesagt - schon öfter gesehen.

    Ich weiß das nicht. Aber interessant.

    Du hast Dich im Gegensatz zu mir weit mehr mit den verschiedenen Papierlieferungen auseinandergesetzt.

    Mag sein, dass mir deswegen etwas entgeht.

    Tatsächlich mache ich mir deswegen keinen Kopf, da die Vergleichbarkeit der Bilder selten gegeben ist und die unterschiedlichen Farben meistens auf unterschiedliche Scanner (bzw. deren Einstellungen) zurückzuführen sein werden.

    Um dies auszuschließen, müsste man diverse Marken auf einer Steckkarte in demselben Scan erfassen und dann vergleichen.

  • In Deinem Beitrag #60 hast Du den Varel-Brief und Deine Marke gegenüber gestellt. Der farbliche Unterschied ist nur sehr gering. Sehr wahrscheinlich stammen beide Marken aus demselben Bogen. Da stimme ich mit Dir völlig überein. Trotzdem können die Marken heute - nach so langer Zeit - farblich ganz geringfügig anders aussehen. Das bleibt nicht aus. Der unterschiedliche Scan kommt noch hinzu.

    Ich finde Papierlieferungen interessant.

    Bei den "Pfennig"- und "Pfennige-Ausgaben des Deutschen Reiches wird nach geringsten Farbvarianten differenziert. Und es gibt hier für diese Massenware "dicke Literatur" dazu. Und bei den wirklich schönen Steindruckmarken von Oldenburg interessiert sich dafür (angeblich) niemand.

    Was die Druckerei Gerhard Stalling für viele unterschiedliche Papiere verwendet hat, darüber haben sich bisher wenig Leute Gedanken gemacht. Und darüber gibt es wenig Literatur. Nur Paul Ohrt hat sich damit etwas auseinandergesetzt.

  • Mich interessieren die Farben. Und ich bin der Meinung, dass die 3. Ausgabe von Oldenburg mit den Farblithographien auf weißem Papier zum Schönsten gehört, was die Philatelie zu bieten hat. Das sind Kunstwerke auf Briefen.

    Das "Monetäre" stand für mich nie im Vordergrund. Obwohl ich für seltene Stücke wie z.B. die "Heppens-Halbierung" auch richtig GELD auf den Tisch gelegt habe.

  • Auch wenn vorstehende Äußerungen provokant klingen mögen, darf ich nach deren allgemeinem Erkenntnisgewinn fragen. Wer interessiert sich für derlei Kommentare?

    Natürlich kann nicht jeder die Erstausgabe von Mauritius sammeln, ohne dass dies einer persönlichen Erläuterung oder Entschuldigung bedarf.

    Aus demselben Grund mag auch die eine oder andere Marke von Oldenburg nicht mehr im Fokus des Sammlerinteresses bestimmter Forumsmitglieder liegen. Was soll das aber den übrigen Sammlern von Oldenburg sagen, was sich nicht bereits bei aufmerksamer Lektüre des Michel-Katalogs erfahren lässt?

  • Zur Oldenburg Nr. 6c indigo doch noch einige Bemerkungen von mir.

    Florian Berger listet auf S. 28 seines Handbuches einige Postorte und Verwendungszeiten auf (Bockhorn, Elsfleth, Essen, Löningen und Strohausen) auf, auf die 2/3 aller bekannten Stücke entfallen. Es gibt auch noch einige wenige andere Postorte (z.B.: Varel). Florian Berger gibt an, dass ihm bisher keine 50 Stück der Nr. 6c bekannt geworden sind.

    Ich hatte hier gestern folgendes geschrieben:

    In der Darstellung dieser unterschiedlichen Farbnuancen kann man wohl sagen, dass es entweder eine "dunkle" und eine "helle" Oldenburg Nr. 6c gibt, oder aber alle "dunklen" Marken sind gefälscht.


    Zu diesem dunklen Farbton:

    Die von Jürgen Kraft auf Stampsx abgebildete Marke aus der Felzmann-Auktion hat den K2-Stempel von Langwarden. Die Marke war attestiert. Ich gehe auch davon aus, dass die Marke echt ist und tatsächlich eine dunklere Nuance hat als andere Oldenburg Nr. 6c. Da ich genau diese dunklere Farbnuance schon mindestens 2 x auf verschiedenen Auktionen gesehen habe, wäre es schon ein riesengroßer Zufall, wenn auch in jedem einzelnen Fall der Scanner auf diese dunkle Farbe eingestellt wurde. Davon gehe ich nicht aus. Leider beinhalten die Scanner-Bilder oft Farbabweichungen, so dass man nicht 100% sicher sein kann. Dafür müßte man die Marke im Original sehen.

    Im Ergebnis deutet dies n.E. darauf hin, dass es möglicherweise einige ganz wenige Stücke in diesem dunklen Farbton gibt.

    Mein Exemplar, welches von BPP Stegmüller als "eingefärbt" begutachtet wurde, - ich hatte es gestern abgebildet - ist ungebraucht. Rückseitig sieht man noch Reste eines Gummis. Ich habe das Stück in einem französischen Shop auf Delcampe gefunden und damals 50,- € dafür bezahlt. Die Marke ist stark repariert. Es sind alle Ränder angesetzt worden. Und da man offenbar die Ränder einer Nr. 6a genommen hatte, wurde wohl anschließend versucht, nur die Ränder in genau der gleichen dunklen Farbe einzufärben. Das ist natürlich ziemlich "vermurkst" und missglückt. Und da gebe ich Ludger völlig recht. Aber anderseits: Dies sind nur die Ränder. Die Marke ist m.E. - nach meiner Prüfung - nicht komplett gefärbt, sondern nur in den Rändern, die man hier relativ aufwendig farblich angleichen wollte. Aus meiner Sicht könnte diese Marke eine dieser seltenen "Dunklen" sein. Ich finde das spannend. Und bereue auch nicht die 50,- €, die ich für diese sehr "kuriose" Marke ausgegeben habe.

    Die Marke - ob nun "Fake" oder nicht - hat eine gewisse "Leuchtkraft", leuchtet aber farblich nicht so stark wie die helleren Oldenburg Nr. 6c.

  • Gibt es wirklich verschieden dunkle Töne der 6c?

    Ehrlich gesagt, da habe ich Zweifel!

    Ich stelle jetzt noch einmal komplett die beiden 6c von mir mit dem zugehörigen Attesten ein.

    Man beachte bitte, dass die Varel gestempelte Marke (mit Attest) mit einem Epson V30, die Essen gestempelte mit einem Epson V500 gescannt wurden.

    (Ich weiß durch Probieren beim Scannen von anderen Marken, dass der V500 eine andere Helligkeitsstufe wiedergibt als der V30)

    In beiden Fällen kommen die Bilder auf den Attesten den Bildern von Auktionshäusern nahe.

    Die Originale hingegen wirken tatsächlich nie so kräftig.

    Da schon ein Unterschied im Ergebnis beim Scannen vom V30 zum V500 vorhanden ist, schließe ich eigentlich Farbvarianten der 6c aus.

    Das von Herrn Kraft gescannte Stück ist m.E. schlicht anders gescannt und bearbeitet und stellt nicht wirklich etwas anderes dar.

    Das einzig erklärbare wäre es m.E., dass sich im Lauf von 150 Jahren lagerungsbedingt leichte Unterschiede bei den wenigen 6c entwickelt haben.

    An verschiedenes Papier mag ich nicht glauben bei der geringen Stückzahl, die wohl produziert wurde.

    Letztlich sind beide Argumentationen aber spekulativ.

    Wir müssten tatsächlich mehrere 6c in einem Scan zusammenfassen, um daran eine Beurteilung vorzunehmen.

    Aufgrund der wenigen verfügbaren Stücke wird das aber ein schwieriges Unterfangen, zumal meine beiden 6c nicht mehr in meinem Besitz sind.

  • Gibt es wirklich verschieden dunkle Töne der 6c?

    Ehrlich gesagt, da habe ich Zweifel!

    Ich weiß es nicht. Da ich auch das Original, welches Jürgen Kraft hier eingestellt hat, nicht gesehen habe. Und auch nicht die beiden weiteren Stücke aus verschiedenen Auktionen, die in der Abbildung ähnlich dunkel aussahen.

    Kann auch alles durch den Scanner verursacht sein. Natürlich! Wäre ungewöhnlich, aber kann sein.

    Aber ich habe es hier trotzdem mal geschrieben, weil die stark reparierte Marke, die ich habe, nach meiner Prüfung nur in den Rändern gefärbt wurde. Vielleicht liest das hier ja jemand, der so eine dunkle Marke besitzt.

    Ich schreibe hier meine Beiträge über „Neues“ und über vielleicht bzw. möglicherweise „Unerforschtes“. Was im Allerweltskatalog mit den dargestellten wenigen Oldenburg-Farben steht, muss ich nicht vorbeten.

  • Ehrlich gesagt teile ich Deine Beurteilung Deiner verfärbten Marke nicht.

    Dort ist nirgends der Rot-Ton enthalten, der zur 6c gehört.

    Der Außenrand ist dunkler als der Kern und es gibt keine Zuordnung dazu.

    Ich vermute im Markenkern hier eher eine ursprüngliche 6b, aber keine c.

    Um die Widersprüchlichkeit von Jürgen Krafts Scanergebnissen zu anderen Scans zu verdeutlichen, anbei die 3 Marken von Herrn Kraft 6a, 6b, 6c und ein Scan auf einer Steckkarte von mir, die alle Farbvarianten enthalten. Auch die 6a und 6b von Herrn Kraft sehen komplett anders aus als in der Realität. Das läßt wiederum einen Rückschluß auf den Scan der 6c von Herrn Kraft zu. Die Ergebnisse taugen schlicht nicht für einen Vergleich.

    Das zitierte Stück von Herrn Kraft mit dem Stempel Friesoythe habe ich auch noch angehängt.

    Das Scanergebnis von Herrn Kraft widerspricht seinen eigenen vorgestellten Scans, aber es gibt wiederum eine Ähnlichkeit zu meinen 6b, die ich gescant habe.

    Also gehe ich auch bei der Friesoythe gestempelten Marke von nichts Besonderem aus.

    Sieht man im übrigen beide Atteste von Herrn Stegmüller an, gibt es auch da einen erheblichen Farbunterschied der beiden 6c, die aber real bei weitem so nicht ausfallen, wenn überhaupt.

    Hat Herr Stegmüller nun den Scanner gewechselt zwischen den beiden Attesten? Oder ein anderes Farbprofil zum Scannen verwendet?

    Last not least ein Kommentar zu dem Handbuch Berger:

    Die dort angeführten ca. 50 Stück basieren alleinig auf seinem eigenen Archiv, beinhalten aber nicht die geprüften Marken durch Herrn Stegmüller, wie es sinnvoll gewesen wäre.

    Außer meinen beiden, die nicht im Archiv Berger enthalten waren, sind mir zumindest noch mindestens 3 weitere 6c bei Sammlerkollegen der Arge bekannt, wovon mindestens 2 ebenfalls nicht im Archiv Berger enthalten waren.

    Ich gehe also davon aus, dass wir die Zahl der bislang echt geprüften 6c im Verhältnis zur Angabe von Herrn Berger mindestens verdoppeln müssen, um auf eine realistische Zahl bekannter Stück zu kommen.

  • Ich kenne Deine Meinung.

    Aber man muss gar nicht „rumstreiten“, die Marke ist „verfärbt“ und ist außerdem stark repariert. Und hat nur geringen Wert unter Sammlern.

    Und was Florian Bergers Angaben zu der Anzahl der Nr. 6c angeht, hat er lediglich geschrieben, dass bisher keine 50 Stück bekannt geworden seien, S. 28.

    In der Schätzung erscheint mir dies auch niedrig.

    Was ist los? Ärgerst Du Dich, dass Du Deine beiden Exemplare verkauft hast?

  • Was ist los? Ärgerst Du Dich, dass Du Deine beiden Exemplare verkauft hast?

    Nein, eigentlich nicht. Möglicherweise hätte ich mich nicht innerhalb der Arge beraten lassen sollen beim ersten Verkauf, da ich beim zweiten ein besseres Ergebnis bei Köhler im Verhätlnis zur Qualität erzielen konnte. Das ist dann das Einzige, über das ich mich ärgere. Der Erfahrungsgewinn: Lieber auf mich selbst und meine gesammelten Erfahrungen hören und nicht auf andere (bezieht sich auf Meinungen aus der Arge zur ersten 6c. Neumann BPP hätte die erste auch gerne wieder herausgekauft zum abgegebenem Preis, was aber nicht passiert ist. Faktisch habe ich die Varel gestempelte Marke im 4stelligen Bereich unter Wert verkauft).

    Ich möchte mich auch genauso wenig wie du herumstreiten.

    Allerdings meine ich, dass wir in punkto 6c wenig Brauchbares ableiten können, wenn wir andere Quellen wie die von Herrn Kraft heranziehen.

    Es ist jetzt ja genügend verschiedenes Bildmaterial online, was man vergleichen kann, um sich daraus ein Bild der Lage machen zu können.

    Meine Meinung: Je mehr verschiedene Quellen als Bildmaterial, desto besser der Eindruck, den man ableiten kann.

    Auch, weil die Bildergebnisse doch sehr unterschiedlich sind.

  • Hallo Bernd,

    An erster Stelle konnen Farben durch verschiedene Scanner ganz anders aussehen, aber auch beim selbem Scanner. Beim verschiedene Epson einstellungen habe ich auch andere Farbresultat. Also nur wenn Marken zusammen gescannt sind kann man Sie wirklich gut vergleichen. Ich habe verschiedene 7c Bilder damals gespeichert und das sieht man auch verschiedene Tone, wo aber die Marken wahrscheinlich alle ganz genau dasselbe aussehen.

    Wenn die 6c auf anderes Papier gedruckt ist, ware es nicht einfach moglich alle deiner 6 (und das sind viel) schon ein Differenz im Papier zu sehen wie beim Nummer 2?

    Weiter uber Stegmuller. Ich habe zufallig eine Baden 2a ungebraucht wobei alle Rander repariert sind. Die Marke ist als Neudrucke gepruft (so habe ich die Marke irgendwo bekommen). Jedoch kann man erkennen anhand Papier und Druck dat es sich handelt um eine Original Marke. Markus Pichl (Mitglied hier und auf Stampsx) hat die Marke im Hande und sagte softort auch es sei eine Original. Also es gibt diesen art Fehlprufungen...

    Grusse,

    Jean-Paul

  • Dann habe ich gleich noch etwas.

    Ich habe eine Marke, die im genennte Stampsx Forum auch am Ende abgebildet ist, die mir ander vorkommt.

    Das interessante ist, die Farbe diese Marke kommt uberein mit die Braunschweig 7b. Die Braunschweig 7b ist auch beschrieben als grauultramarin.

    Gibt es hier Sammler die beide Marken haben und da auch ein Vergleich machen konnte? (Die Braunschweig 7a ist viel dunkeler dann die Oldenburg 6 Marken).

    Grusse,

    Jean-Paul

  • Hallo Jean-Paul,

    du hast auf stampsx die vakante Marke ja in 2 Scans abgebildet.

    Im ersten kommt ein Rotton durch, im zweiten weniger.

    Ich halte es immerhin für möglich, dass die oben angeschnittene Bremen gestempelte Marke eine 6c ist.

    An Deiner Stelle hätte ich nicht solche Angst vor Prüfkosten.

    Denn die Prüfkosten richtigen sich auch nach dem Marktwert.

    D.h., Du wirst für diese Marke - sollte sie tatsächlich als 6c geprüft werden - weniger Prüfkosten aufbringen müssen wie ich es bei meinen Marken tat.

    Als Vergleich dazu habe ich z.B. im Laufe der Zeit ganz unterschiedlich viel für Prüfungen des schwarzen Einsers zahlen müssen. Je schlechter die Qualität, desto niedriger sind auch die Prüfkosten.

    Die 6c, die ich prüfen ließ, haben in etwa bei der Essen-Marke unter 300 Euro ausgemacht, bei dem Briefstück Varel waren es etwa 350 Euro.

    Sollte Deine Marke als c geprüft werden, gehe ich von Prüfgebühren deutlich unter 200 Euro aus.

    Das sollte sich also lohnen.

    Wenn die Marke nicht bestätigt wird, sind die Prüfkosten dann auch erheblich kleiner.

    Also: Für Dich sollte das ein Win-Win sein. Verlieren kannst Du da nichts aus meiner Sicht.

    Mögliche Prüfkosten holst Du bei Bestätigung doch locker beim Verkauf wieder heraus.

    Auch wenn der Preis dafür wegen der Qualität deutlich unter den hier vorgestellten 6c liegen wird.

  • Leute,

    ich habe diesen Beitrag hier für "Oldenburg" aufgemacht. Und wollte hier noch etwas zum Oldenburg-Thema einstellen/ schreiben. Das macht allerdings immer weniger Sinn, wenn hier Beiträge über "Braunschweig" und "Prüfkosten" dazwischengepackt werden. Sorry. Kann man das nicht woanders einstellen?

  • Leute,

    ich habe diesen Beitrag hier für "Oldenburg" aufgemacht. Und wollte hier noch etwas zum Oldenburg-Thema einstellen/ schreiben. Das macht allerdings immer weniger Sinn, wenn hier Beiträge über "Braunschweig" und "Prüfkosten" dazwischengepackt werden. Sorry. Kann man das nicht woanders einstellen?

    Man möge es ggf. in ein untergeordnetes Thema verschieben.

  • Hallo Bernd,

    An erster Stelle konnen Farben durch verschiedene Scanner ganz anders aussehen, aber auch beim selbem Scanner. Beim verschiedene Epson einstellungen habe ich auch andere Farbresultat. Also nur wenn Marken zusammen gescannt sind kann man Sie wirklich gut vergleichen. I

    Hallo Jean-Paul,

    ich habe mittlerweile einen richtig guten Scanner, den EPSON PERFECTION V600 Photo.

    Kein Billigteil. Der liefert Ergebnisse, mit denen ich recht zufrieden bin und die sehr nahe am Original sind. (Der vormalig verwendete HP-Scanner war dagegen "Voll-Katastrophe", weil er nahezu jede Farbe veränderte.)

    Einstellung beim EPSON: 1.200 dpi, Einstellung 0, also keine Veränderung bei der Helligkeit und dem Kontrast.

    Dies zur Info über das Bildmaterial, welches ich hier einstelle.

    Grüße Bernd

  • Heute ein Beitrag von mir zur Oldenburg Nr. 7 - 2 Groschen - Ausgabe Juli 1859.

    Vorab aber folgender Hinweis:

    Auf Plattenfehler der Oldenburg Nr. 6 - 1 Groschen -, von denen es eine ganze Anzahl gibt, gehe ich zu einem späten Zeitpunkt ein. Einige dieser Plattenfehler sind weder im Michel-Katalog noch bei Florian Berger erfasst. Auch auf Mischfrankaturen der Oldenburg Nr. 6 mit anderen Oldenburg-Ausgaben werde ich später noch eingehen.

    Paul Ohrt hielt von Plattenfehlern gar nichts. Dies hat er im Krötsch, S. 51 und auch in einem Beitrag "Die vermeintlichen Typen und sogenannten Fehldrucke der oldenburgischen Marken", abgedruckt als Nachtrag im Krötsch mit Datum vom 21.5.1896, mehr als deutlich gemacht. Ohrt war der Meinung, dass es bei der der II. Ausgabe keine wirklichen Farben- oder Schriftfehldrucke gibt. "Allerdings werden häufig vermeintliche Schriftfehldrucke mit der Inschrift OLDEWBURG, OLBENBURG u.s.w. entdeckt und leichtgläubigen Sammlern, deren Kenntnisse meisens im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Sammelwut stehen, zu hohen Preisen angeboten. ..."

    (180) OLDEWBURG auf Oldenburg Nr. 7 (aus meiner Slg.) mit Ra2 "Burhave"

    ..."Derartige Fehldrucke sind in Wirklichkeit aber unmöglich, weil die oldenburgischen Marken nicht mit einzelnen Buchdrucktypen hergestellt sind - wobei ja eine Verwechslung der Buchstaben leicht denkbar wäre - sondern nach der Seite 353 (oben) beschriebenen Weise im Steindruck; bei diesem Druckverfahren ist aber völlig ausgeschlossen, dass an Stelle eines auf dem Urstempel richtig eingezeichneten Buchstabens später auf dem Abdruck des Markenbogens ein gänzlich anderer Buchstabe entstehen kann." (Krötsch-Ohrt, S. 51)

    Ohrt führt die "Fehldrucke" auf Papierfasern oder abgelöste Papierstücke zurück, die auf die Druckplatte gelangt sind.

    Der Meinung von Ohrt stimme ich nur eingeschränkt zu. Man muss hier differenzieren. Nicht jeder Druckausfall, z.B. an Randlinien etc. muss ein "Plattenfehler" sein. Denn dies kann tatsächlich durch Fremdkörper oder unzureichenden Farbauftrag auf der Platte entstanden sein. So auch z.B. die oben abgebildete Marke OLDEWBURG, die ich bisher nur ein einziges Mal gesehen habe. Dies muss daher nicht zwingend ein Plattenfehler sein, sondern könnte auch zufällig durch eine Papierfaser entstanden sein. Es ist aber darüber hinaus durchaus möglich und auch nachgewiesen, dass die Druckplatte beschädigt wurde und hierdurch immer der gleiche Druckfehler an gleicher Stelle entstand.


    (181) Eindeutig ein Plattenfehler: Oldenburg Nr. 7 PF II "Fleck im Zierstück" (oben rechts), bei diesem Plattenfehler sieht die "Zwei" so aus als läge hier ein Schmitzdruck vor. Die Marke Nr. 7 mit diesem Plattenfehler befindet sich immer in der gleichen Randposition im Bogen. (aus meiner Slg.) - Stempel Ra2 "Apen", "Varel" und "Dedesdorf"

    Es soll bei der Oldenburg Nr. 7 den Plattenfehler I "Ausbruch im Oval" geben.

    (182) Bestätigen kann ich das nicht. Denn gesehen habe ich diesen Plattenfehler noch nicht, weder im Original noch in Auktionskatalogen. Dies heißt aber nicht viel. Alle Marken der Nr. 7 mit Plattenfehlern sind selten bis sehr selten.

    Es gibt nach meiner Beobachtung bei der Nr. 7 noch einen dritten Plattenfehler, der aber weder in der Literatur erwähnt noch katalogisiert ist.

    (183) Oldenburg Nr. 7 PF III "verdickter Fußstrich der rechten 2" außerdem hat die rechte 2 links einen kleinen Strich (unteres Bfst. mit Ra2 "Esenshamm" aus meiner Slg./ oben eine Vergleichsabbildung dieses PF auf einer anderen Marke)

    Die Marke Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen, hat im Michel-Katalog die Farbbezeichnung "schwarz auf mattrötlichkarmin". Ohrt bezeichnet die Farbe dieser Marke als "lebhaft rosa". Es gibt zwei Auflagen dieser Marke. Nach Angaben von Ohrt haben beide Auflagen die gleiche Markenfarbe, Krötsch-Ohrt, S. 43, er schätzt die Auflagenhöhe auf 90.000 bis 120.000 Stück, Krötsch-Ohrt-S. 47. Die oben gezeigten Plattenfehler kommen jeweils nur auf einer Auflage vor.

    (184) Die typische Markenfarbe der Oldenburg Nr. 7 sieht zumeist aus wie die beiden Marken links, es gibt aber auch verblasste bzw. hellere Exemplare, gelegentlich - aber gar nicht so selten - findet man auch dunklere Marken (s. rechts mit Ra2 "Steinhausen"), die oft als "dunkelrosa" bezeichnet werden. Bei letzteren habe ich die schon die Ansicht gelesen, dass diese Markenfarbe die "1. Auflage" der Nr. 7 gewesen sei und diese in der dunkleren Farbe gedruckt worden sei. (aus meiner Slg.)

    Die hauptsächliche Verwendung fand die 2-Groschen-Marke Oldenburg Nr. 7 als Einzelfrankatur auf Briefen bis 20 Meilen. Es gibt aber auch einige höhere Frankaturen und auch sehr ungewöhnliche Mischfrankaturen dieser Marke.

    (185) Auslandsbrief in die Schweiz mit Mischfrankatur Nrn. 7 und 8, Brief der 2. Gewichtsstufe = Gesamtbetrag 8 Groschen, links unten ist das Weiterfranko 2 Sgr. in rot ausgewiesen, dies entsprach umgerechnet 6 Kreuzern (= blauer Vermerk), ex 7. Boker-Auktion vom 19. März 1988, Los 337, Ausrufpreis 80.000,- DM

  • Heute ein Beitrag von mir zur Marke Oldenburg Nr. 8 - Drei Groschen gelb - , Ausgabe Juli 1859.

    (186) Oldenburg Nr. 8 in den vorkommenden gelben Farbvarianten (aus meiner Slg.)

    Ebenfalls im Juli 1859 erschien mit der II. Ausgabe Oldenburgs die Marke Oldenburg Nr. 8. Diese Drei Groschen-Marke gibt es lt. Krötsch-Ohrt, S. 43 ebenfalls in 2 Auflagen, die beide in schwarzem Steindruck auf gelbem Papier gedruckt wurden. Dass es einen farblichen Unterschied zwischen diesen beiden Auflagen gibt, ist nicht bekannt. Die Gesamtauflage wird von Ohrt auf 100.000 bis 120.000 Stück geschätzt, Krötsch-Ohrt, S. 47.

    Die Marke Oldenburg Nr. 8 war mit der Portostufe 3 Groschen ganz überwiegend für die Frankatur von Fernbriefen über 20 Meilen vorgesehen. Es gibt aber darüber hinaus auch einige sehr interessante Mehrfachfrankaturen dieser Marke, insbesondere auf Auslandsbriefen.

    Plattenfehler der Nr. 8 sind selten bis sehr selten, selbst recht auffällige Druckzufälligkeiten des Steindrucks sind bei der Oldenburg Nr. 8 demgegenüber häufig zu finden. Man muss auch in diesem Fall unterscheiden.

    Ich habe bisher 2 Plattenfehler der Nr. 8 gesehen:

    Der 1. Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 PF I ist auch bereits im Michel-Katalog ausgewiesen. Es handelt sich um den Plattenfehler "D in Oldenburg mit Querstrich (wie"B") = "OLBENBURG". Außerdem hat bei diesem Plattenfehler das O von Oldenburg unten links eine Fehlstelle.

    Oldenburg Nr. 8 PF I (180. Felzmann-Auktion am 14.3.2024, Los-Nr. 2660)

    (187) Der 2. Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 PF II hat eine "Fehlstelle im rechten Rand in Höhe der oberen Verzierung. Dieser Plattenfehler wurde bei Florian Berger, S. 30 erstmals abgebildet.

    (188) Dies ist die Originalmarke mit dem 8 PF II, die bei Florian Berger auf S. 30 abgebildet ist (aus meiner Slg.)

    Aus meiner Sicht könnte ein 3. Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 PF III "linke Wertziffer 8 statt 3" bestehen. Ich habe aber bisher nur dieses Exemplar dieses Plattenfehlers gesehen, es könnte sich daher auch nur um eine Druckzufälligkeit des Steindrucks handeln und grosser Zufall sein.

    Jedenfalls korrespondiert dies mit dem Plattenfehler Oldenburg Nr. 14 II "linke Wertziffer 8 statt 3".

    (189) Ob dies ein 8 PF III ist, wurde bisher noch nicht geklärt. Rechts eine Marke Oldenburg mit dem korrespondierenden PF II der Nr. 14 "linke Wertziffer 8 statt 3" (aus meiner Slg.).

    (190) Von der Oldenburg Nr. 8 gibt es grosse Einheiten, hier ein Viererstreifen mit dem "Franco" von Brake.

    (191) Auslandsbrief mit Oldenburg Nr. 8 von "Oldenburg" nach Kuba, Laufweg über "Prussian Closed Mail" über London nach Liverpool mit Steamer nach Havana, Kuba. Es wurde nur das Vereinsporto von 3 Silbergroschen frankiert, das Weiterfranko von 19 Silbergroschen wurde in bar bezahlt und vorderseitig. vermerkt. (3. Erivan-Auktion vom 27. Juni 2020 bei Heinrich Köhler, Los 132, Ausrufpreis 5.000,- €, Zuschlag 32.000,- € - Bei Beförderung über London betrug das Gesamtporto 22 Silbergroschen, vgl. Florian Berger, S. 133.

  • Bevor ich mit der III. Oldenburg-Ausgabe vom 1. Januar 1861 beginne, möchte ich einige Vorbemerkungen zu dieser Ausgabe machen. Die Farblithographien dieser Ausgabe gehören aus meiner Sicht mit zu dem Schönsten was altdeutsche Marken bieten können. Und auch dem zu dem Seltensten und Interessantesten. Die Steindruckerei Gerhard Stalling, die diese Marken gedruckt hat, experimentierte in dieser Ausgabe mit Farben und es gab auch "DG's", farbübersättigte Drucke und etliche Besonderheiten. Und da Papier damals teuer und knapp war, brachte der Drucker vieles Kuriose an den Postschalter, was heute sicherlich "Ausschuss" wäre und was man im heutigen Standard vernichtet hätte. Für jetzige Sammler ist dies ein Glücksfall, weil diese III. Ausgabe bisher in vielerlei Hinsicht kaum "erforscht" wurde - schon gar nicht in den Farben - , es sehr wenig Literatur dazu gibt und man noch so manches "Highlight" für einen "erträglichen" bzw. überschaubaren Preis erwerben kann.

    Ich beginne mit der 1/4 Groschen-Marke, Oldenburg Nr. 9, im Michel-Katalog in der Farbe mit dunkelgelborange bis gelborange beschrieben. Krötsch-Ohrt, S. 52 hat etwas andere Farbbezeichnungen und weist hier 2 Auflagen aus: 1. Auflage Januar 1861 dunkelorange und 2. Auflage Herbst 1861 hellorangegelb. Ohrt-Krötsch, S. 56 schätzt die Auflagenhöhe auf 50.000 bis 80.000 Stück.

    Diese Marke wurde von der grossherzoglich oldenburgischen Postverwaltung eingeführt, weil man offenbar von der bisherherigen Handhabung der Barfrankierung "wegkommen" wollte, weil dies wohl vormals einen ziemlichen Verwaltungsaufwand für die Postverwaltung bedeutete. Alle Briefe ab dieser Ausgabe 1861 sollten nunmehr vollständig frankiert werden. Dafür sollte diese sehr kleine Porto-Zwischenstufe 1/4 Groschen verwendet werden.

    Man übersah dabei, dass es für Auslandsbriefe nur ein einziges Land gab, für die diese Portostufe von 1/4 Silbergroschen Verwendung fand. Dies war Kuba. Die Frankatur von Oldenburg nach Kuba betrug 7 + 3/4 Silbergroschen, wenn der Brief über Bremen und New York nach Spanisch Westindien weitergeleitet wurde. Bei der Beförderung durch die Preussisch Amerikanischen Paketen über Aachen via New York nach Kuba betrug das Porto sogar 15 + 1/4 Silbergroschen, vgl. Florian Berger, S. 133.

    Alle anderen Länder hatte Portostufen, bei denen diese 1/4 Groschenmarke gar nicht benötigt wurde bzw. es gibt keine nachgewiesene Korrespondenz ab 1861. Im Letzteren kommen hier nur Mexiko und Norwegen im "Wintertarif"in Betracht, der für die Auslandsstrecke dann 6 + 3/4 Silbergroschen vorsah, vgl. Florian Berger, S. 140. Ob es hier allerdings damals Korrespondenzen gab, ist nicht bekannt. Briefe sind hier jedenfalls meines Wissens nicht erhalten geblieben.

    Die einzigen Briefe, die ich kenne, sind einige Kuba-Briefe aus Varel.

    (192) Brief mit Frankatur 7 + 3/4 Silbergroschen mit u.a. einer Oldenburg Nr. 9 aus "Varel" über Bremen und New York nach St. Jago de Cuba (heute: Santiago de Cuba), Das Porto nach Bremen betrug 1 Silbergroschen, das Weiterfranko in Höhe von 6 + 3/4 Silbergroschen ist unten rechts auf dem Brief ausgewiesen (Frankatur Oldenburg Nrn. 6, 9 - 1. Auflage -, 11a und 14), Abb. 16. Kruschel-Auktion, Los 1863

    Florian Berger geht davon aus, dass diese Briefe nach Kuba alle an Herrn Adolph Reimers adressiert sind. Dies sehe ich nicht so. Auf einem noch bar bezahlten Brief mit einer Teilfrankierung ergibt sich der Name Reiners als Adressat.

    (193) Teilfrankierter Brief aus "Varel" nach Kuba aus dem Jahr 1861mit bar bezahltem Weiterfranko, vermerkt unten mit "6 3/4" Silbergroschen, adressiert an Ad. Reiners. (Ad. = Adolph)

    Dies ist aus meiner Sicht ein Indiz für den vermeintlichen Absender dieser Kuba-Briefe. Aus "Varel" sind nämlich ganze Anzahl von Oldenburg-Briefen an einen "Assessor Reiners" erhalten geblieben, der hier damals offensichtlich kaufmännisch tätig war und Rechnungen stellte.


    (194) Briefe aus "Oldenburg" und "Tossens" adressiert jeweils an Assessor Reiners in Varel

    Im Oldenburger Land entstand zu damaliger Zeit die Zunft der Zigarrenmacher. In der vorindustriellen Zeit ab 1860 gabe es im Oldenburger Land viele, die diesen Beruf ausübten. Mir ist das aus dem Bereich Delmenhorst bekannt, vgl. Mehrtens, Müsegades, Schröer, Alt-Delmenhorst, Bd. 1, S. 53, Verlag Siegfried Rieck, Delmenhorst, 1981. Auch im übrigen Oldenburger Land, u.a. in Varel soll es es viele Zigarrenmacher gegeben haben.

    Ich vermute daher, dass es sich bei den Kuba-Briefen aus Varel um Geschäftsbriefe handelt, die die Lieferung von Tabakblättern aus Kuba nach Oldenburg zum Gegenstand hatten. Und dass "Assessor Reiners" hier diese kaufmännischen Sachen mit abwickelte.

    Zurück zur Marke Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen.

    (195) Ich besitze 3 Marken der Oldenburg Nr. 9, 1/4 Groschen, links eine Marke mit K2 "Oldenburg" und zusätzlichem roten Stempel "Franco" (1. Auflage dunkelorange), Mitte K2 "Oldenburg" (2. Auflage hellorangegelb), rechts eine ungebrauchte 2. Auflage. (aus meiner Slg.) Es gibt hier die Druckbesonderheit eines "schrägen D" in OLDENBURG. Außer dieser "Kuba-Verwendung" habe ich bislang keine anderen Auslandsbriefe mit der Nr. 9 gesehen. Der "rote Franco" ist der einzige mir bekannte Stempel, der bislang darauf hindeutet, dass es auch andere Auslands-Frankaturen gab (möglicherweise mit mehreren Marken der Nr. 9).

    Man hat die Marke Oldenburg Nr. 9 im Jahr 1861 und auch später im Jahr 1862 und zeitlich darüber hinaus öfter für Frankaturen von Ortsbriefen verwendet. Daher sieht man auf oft auf diesen Marken ZWEI Stempelabschläge. Denn es wurde in diesem Fall immer mit zwei Marken Nr. 9 frankiert.

    (196) Paar Oldenburg Nr. 9 mit K2 "Oldenburg" auf Nahbereichsbrief nach Ohmstede, 5. Boker-Auktion, vom 14. März 1987, Los 223, Heinrich Köhler

    (197) Gesehen habe ich auch einen "Blexen"-Brief mit einem Viererstreifen der Nr. 9 auf Brief. (8. Boker-Auktion vom 12. November 1988, Los 332, Heinrich Köhler)

    Sehr interessant finde ich auch einige Abstempelungen des Oldenburger Maschinenstempels, der offensichtlich Anfang 1863 erfolgte. (Die Marke war unbegrenzt bis Ende 1867 frankaturgültig!)

    (198) Dieser oldenburgische Stempel war ein Versuchsstempel mit einer Farbpresse, den die Fa. F.E.H. Vaucher in Brake geliefert hatte. Erkennbar ist dieser Stempel an den kleinen Ziffern. Aufgrund seiner schwierigen Handhabung (aufgrund der Farbpresse, die wohl einen deutlichen Kraftaufwand erforderte) kam dieser Stempel über ein Versuchsstadium bzw. eine "Testphase" nicht hinaus. Auf der Oldenburg Nr. 9 habe ich bereits mehrere Abschläge dieses Stempels mit Daten von Anfang Januar 1863 gesehen.

    Für die oldenburgische Postverwaltung war die Oldenburg Nr. 9 ein Totalflop, für die Sammler ein "Glücksgriff". Denn es gibt nicht allzu viel echt gestempelte Oldenburg Nr. 9. Und der ganz wesentliche Hauptbestand der Marke blieb letztlich "ungebraucht". Daher kann man ungebrauchte Oldenburg Nr. 9 für relativ wenig Geld erstehen.

    Dies hatte zur Folge, dass die Stempel auch vielfach auf echten Marken gefälscht wurden. Wenn man sich aber mit den echten Stempeln beschäftigt und nicht die absoluten Luxusansprüche stellt, kann man noch gute (geprüfte) Exemplare dieser Seltenheit für einen annehmbaren Preis erwerben.