Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Das altdeutsche Sammelgebiet "Oldenburg" hat in den Hauptnummern nur 19 Briefmarken. Aus meiner Sicht gehört es aber gleichwohl zu dem Spannendsten, was klassische Briefmarken dem Sammler bieten. Und auch aus meiner Sicht zu dem Schönsten. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der Marken sondern auch für die verwendeten, teilweise ungewöhnlichen Poststempel. Und hier ist bisher längst nicht alles "entdeckt" worden, was an Besonderheiten vorkommt.

    Oldenburg teilt sich in vier verschiedene Markenausgaben auf. Die ersten drei Ausgaben sind im Steindruckverfahren durch die Gerhard Stalling'sche Druckerei in Oldenburg erstellt worden (Lithographien/ 3. Ausgabe = Farblithographien), die 4. Ausgabe im Buchdruck- und Prägedruckverfahren durch die Preussische Staatsdruckerei in Berlin.

    Seit Jahrzehnten sammle ich Oldenburg. Ich zeige hier in diesem Beitrag Stücke aus meiner Sammlung.

    (1) Bf. Oldenburg Nr. 2 IV in dunkelblau (Papierlfg. B) mit blauem L1 "Falkenburg" im Jahr 1854 nach Delmenhorst

    (2) Oldenburg 1. Ausgabe 1852/ 1855 umfasst die Nrn. 1 bis 4

    Nr. 1 mit Stpl. Ra2 "Lohne" und "Oldenburg",

    Nr. 2 I mit Ra2 "Edewecht", Nr. 2 II mit L1 "Berne",

    Nr. 2 III mit L1 "Hohenkirchen" und Ra2 "Hooksiel",

    Nr. 2 IV mit L1 "Atens", Taxstempel 2 2/5 (Abbehausen), roter L1 von Schwey und roter L1 Elsfleth,

    Nr. 3 I mit L1 "Vechta" und Ra2 "Friesoythe",

    Nr. 3 II mit Ra2 "Wildeshausen",

    Nr. 3 III mit Ra2 "Abbehausen" und L1 "Steinfeld",

    Nr. 4a mit L1 "Berne" und Ra2 "Hooksiel"

    Nr. 4b mit L1 "Delmenhorst" und Ra1 mit Datum "Ovelgönne"

    (3) Bf. mit Oldenburg Nr. 3 II mit L1 "Wildeshausen" im Jahr 1852 nach Hameln


    (4) Bf. Oldenburg Nr. 4b mit blauem "Franco" und KfD "Delmenhorst" im Jahr 1854 nach Cöthen

    (5) Bf. mit einer Oldenburg Nr. 2 III mit L1 "Sande" und dem sehr seltenen blauen Postablage-L1 "Sengwarden" mit Ortaufgabestempel Ra2 "Sande"nach Delmenhorst

    (6) 2. Ausgabe von Oldenburg vom 10. Juli 1859 - Oldenburg Nrn. 5, 6a, 7 und 8

    (7) Bf. Oldenburg Nr. 6a mit Ra2 "Sande" und dem Postablagestempel von Fedderwarden

    (8) Die 3. Ausgabe von Oldenburg erschien am 1. Januar 1861 als Farblithographie - Oldenburg Nrn. 9 bis 14

    (9) Bf. Oldenburg Nr. 11a von "Hooksiel" ins benachbarte Wüppels

    (10) Bf. mit Oldenburg Nr. 12b und 14 aus "Hohenkirchen" nach Jever

    Beitrag wird fortgesetzt....

  • Hallo Bernd,

    Das sieht wirklich super aus, Eine fantastische Sammlung.

    Es sieht aus wie Bilder aus einem berühmten teuren Auktionskatalog.

    Wirklich schonen Stempel dabei.

    Grusse,

    Jean-Paul

  • (11) Bf. mit Oldenburg 12b in lebhaftpreussischblau mit Ra2 des Stadtpostamtes Bremen nach Brake

    (12) Drucksachenschleife mit Oldenburg 10a gelblichgrün aus "Dinklage" nach Cappeln bei Cloppenburg

    (13) farbübersättigte Drucke


    (14) 4. Markenausgabe Anfang Juli 1862 - Oldenburg Nrn. 15A bis 19A, enger Durchstich 11 3/4

    (15) Bf. Oldenburg Nr. 18A hellultramarin von "Wildeshausen" nach Bassum

    (16) Bf. Oldenburg Nr. 17A mit seltenem "Jade" nach Oldenburg

    (17) links: Oldenburg Nr. 17A in weinrot mit PF "Strich über der Krone" und preussischem Ra3 Feldpost-Relaisstempel. Diese Abstempelung ist sicherlich als Zufallsentwertung in einem preussischem Feldlager im Jahr 1866 entstanden. In diesem Jahr führte Preussen gegen Österreich Krieg. Und Oldenburg stand hier auf Seiten Preussens. Auch die Markenfarbe der Nr. 17A "weinrot" kommt frühestens im Jahr 1866 vor.

    rechts: Oldenburg Nr. 19A ockerbraun mit Doppelentwertung mit Ra2 "Sande" und einem roten "Paid"-Stempel von London

    (18) Drucksache mit Oldenburg Nr. 15A in der seltenen dunkelgrünen Farbe von "Bremen" nach Fedderwarden (ex Boker)

    (19) Oldenburg Nr. 16Aa gelborange als Ortsbrief aus "Vechta" ins nahegelegene Visbek

    (20) grosser Schlüsselstempel von Bremerhaven auf Oldenburg-Ganzsache U 10, der Stempel dieser Ganzsache ist abgebildet bei Paul Ohrt, Die Poststempel von Oldenburg, 1911, S. 262, Abb. 325

  • (21) Langstempel auf der 1. Ausgabe: Sande, Dinklage, Hooksiel, Delmenhorst, Löningen, Burhave, Seefeld, Apen und Warfleth

    (22) Bf. Oldenburg Nr. 2 III im Jahr 1854 aus "Rastede" nach Jever

    (23) Bf. Oldenburg 2 IV dunkelblau mit schwarzem L1 "Hooksiel" am 10 Febr. 1853 nach Bremen

    (24) Bf. mit Oldenburg Nr. 2 I und blauem L1 "Hohenkirchen" nach Osternburg

    (25) Bf. Oldenburg Nr. 4a am 03. Februar 1856 von "Tossens" an die Buchhandlung von Velhagen und Klasing in Bielefeld

    (26) Bf. Oldenburg Nr. 2 I mit blauem seltenen L1 "Langwarden" nach Burhave


    (27) Oldenburg Nr. 8 - 3 Groschen gelb -, das mittlere Exemplar weist in der linken Wertziffer eine "8" statt einer 3 aus

    (28) Brief vom 26.10.1860 von Stollhamm nach Jever, die Oldenburg Nr. 6a ist entwertet mit dem L1 "Stollham", dieser Brief stammt aus dem Besitz von Paul Ohrt (rückseitig P.O.), er erwähnt ihn in seinem Buch "Die Poststempel von Oldenburg" auf S. 198 unter der Nr. 57a als die späteste Verwendung des L1 "Stollham"

    (29) Oldenburg Nr. 6a PF II "untere Randlinie gebrochen" auf Brief mit blauem Ra2 und L1 "Berne" sowie auf 3 Exemplaren der Nr. 6a PF II

    (30) Oldenburg Nr. 7, links eine Normalmarke, rechts Druckbesonderheit Oldewburg , ob es sich um einen Plattenfehler handelt oder nur eine bloße Druckzufälligkeit des Steindrucks ist bisher noch ungeklärt.

  • (31) Oldenburg Nr. 7 PF "verdickter Fuss der rechten Wertziffer 2", hier das Bfst. "Esenshamm" aus meiner Sammlung mit einer Vergleichsabbildung - bisher als Plattenfehler nirgendwo katalogisiert -

    (32) Oldenburg Nr. 6a PF III, leider hat die Marke Mängel

    dieser PF ist nur selten zu finden

    (33) Bf. Oldenburg Nr. 6a von "Damme" nach Wildeshausen

    (34) Ex Nrn. 15A bis 19A mit Stempeln von Rodenkirchen, Brake, Sande, Damme, Hohenkirchen, Lohne, Abbehausen, Friesoythe, ApenOvelgönne, Heppens, Jever und Rastede

    (35) Brief mit Nr. 18A von "Elsfleth" nach Oldenburg

    (36) Brief Nr. 17A "United States Consulate" aus "Oldenburg" nach Deedesdorf

    (37) Bf. Oldenburg Nr. 17A rosa von "Bremen" nach Elsfleth

    (38) Bf. Oldenburg Nr. 19A hellockerbraun von "Abbehausen" nach München im Königreich Bayern

    (39) Bisher nicht katalogisierter Plattenfehler auf 4 Marken Nr. 17A "Bruch des Innenrahmens über dem B" von Oldenburg"

    (40) Brief mit 17A und diesem Plattenfehler auf Brief aus "Burhave" nach Oldenburg

  • (41) Der B-Durchstich 10 von 1867.

    Da es hier viele Fälschungen gibt - Durchstichfälschungen und auch Stempelfälschungen, muss man bei diesen Marken folgendes beachten:

    1. Die Farbe der Marken

    Die Nr. 15B kommt fast nur in den gezeigten helleren Grüntönen vor. Ich habe aber auch einige ungebrauchte 15B mit dunkleren Farbtönen gesehen.

    Die Nr. 16B ist immer hellgelborange.

    Die Nr. 17B kommt in den Farben rot, rosa und weinrot vor (siehe Bilder).

    Die Nr. 18B ist immer blassultramarinblau.

    Die Nr. 19B ist (hell)gelbbraun.

    2. Die Stempeldaten

    Florian Berger gibt an (S.47), folgende frühe Stempeldaten gesehen zu haben:

    Nr. 15B = Juli 1867

    Nr. 16B = September 1867

    Nr. 17B = April 1867

    Nr. 18B = August 1867

    Nr. 19B = April 1867

    Dies heisst nicht, dass es nicht tatsächlich noch frühere Stempeldaten gibt. Es ist aber Skepsis angebracht. Und da echte Oldenburg Nrn. 15 bis 19B zumeist nicht billig sind, ist insbesondere hier eine BPP-Prüfung notwendig. Die B-Durchstiche 10 kamen erst in den Verkauf als am jeweiligen Postschalter die "Altbestände" der A-Durchstiche aufgebraucht waren. Hinweis: Die obige Nr. 16B mit dem sehr frühen Stempel "Delmenhorst 26/6" ist BPP-geprüft.

    3. Der Stempelvergleich der jeweiligen Poststempel

    Dies umfasst die Besonderheiten des Stempels und auch die verwendete Stempelfarbe. Ich habe viele Fälschungen gesehen, die "schwarz" statt "blau" gestempelt waren oder wo auch die Stempelfarbe anders aussah als bei Vergleichsstücken.

    (42) Im Vergleich dazu: Alle Marken mit Durchstich A mit Stempeln von Oldenburg. Die schwarze Stempelfarbe wurde in Oldenburg lt. Ohrt, S. 242 ab dem 21.04.1867 verwendet. Die Marken Nr. 16A sind oxidiert und wirken daher dunkler. Bei der rechten Nr. 18 - 2 Groschen - Stempeldatum 21.08.1867 - kann es auch schon deshalb keine "B" sein, weil die Farbe hier lebhaftultramarin ist und diese Farbe nur auf der Nr. 18A vorkommt. Die 3 mittleren Marken haben "zu frühe" Stempeldaten. Und bei der Nr. 15 liegt eindeutig der enge Durchstich 11 3/4 vor.

    (43) Die Verwendungszeiten der Nr. 17B sind in den einzelnen Postorten recht unterschiedlich. Während am Schalter in "Altenesch" und "Brake" bereits im April 1867 der weite Durchstich verkauft wurde, ist diese Marke bei anderen Postorten oft wohl erst später erhältlich, weil die Bestände der Nr. 17A noch nicht verbraucht waren.

    (44) Brief Oldenburg Nr. 17B mit sehr seltenem Stempel von "Hude" vom 13.11.1867 nach Oldenburg

    Die Postanstalt in Hude wurde zum 15.07.1867 neu begründet. Gleichzeitig wurde die Postanstalt im Nachbarort Sandersfeld aufgelöst. Hintergrund war eine neue Eisenbahnstrecke Bremen-Oldenburg, die ebenfalls am 15.07.1867 eingeweiht wurde. Hude hatte eine Haltestation an dieser neuen Strecke. Es sind aber gleichwohl aus der Zeit der großherzoglich oldenburgischen Post nur sehr wenige Briefe mit dem Stempel „Hude“ erhalten geblieben.


    (45) Seltener K2 "Lastrup" auf Nr. 17B sowie rückseitig als Ankunftsstempel auf Bf. mit Nr. 17B von "Cloppenburg" nach Lastrup

    (46) Nr. 15B und Nr. 17B mit dem preussischen Stempel "Bremen-Bahnhof" von 1867 (beide Marken sind geprüft). Ungewöhnlich und selten ist hier die dunklere Farbnuance der Nr. 15B, mit diesem seltenen Stempel auf dieser Marke wahrscheinlich ein Unikat.

  • (47) Ich zeige hier noch einige B-Durchstiche 10 aus meiner Sammlung mit Stempeln aus Oldenburg, Varel, Zetel, Sande, Delmenhorst, Altenesch, Dedesdorf, Westerstede, Dinklage und Berne.

    Alle Marken sind innerhalb der oben benannten Stempeldaten (Florian Berger, S. 47) abgestempelt. Man beachte auch die Farben. Die Nr. 19B hat die helle Farbe hellgelbbraun und die Nr. 18B ist blassultramarinblau. Die Oldenburg Nr. 16B unten links mit der Abstempelung des Silvestertages von 1867 ist hellgelborange. Die sehr lichtempfindliche Marke ist oxidiert und wirkt daher dunkler.

    (48) Bf. mit einer Oldenburg Nr. 17B mit dem Stempel des Stadtpostamtes am 18.11.1867 aus Bremen nach Delmenhorst

    (49) Brief mit Paar der Nr. 17B rosa am 12.10.1867 aus Bremen nach Lohne, die linke Marke hat den seltenen Plattenfehler "doppelter Rahmenbruch obere Umrandung"

    (50) Der Plattenfehler "doppelter Rahmenbruch obere Umrandung" auf zwei ungebrauchten Nr. 17B und einem Briefstück aus Varel. Dieser Plattenfehler kommt auch auf der Nr. 17A vor.

    (51) Es gibt auch Orte, in denen die A-Durchstiche noch lange verwendet wurden. Das war sehr unterschiedlich. Hier ein Brief Oldenburg Nr. 18A, abgestempelt am 18.10.1867 in Bockhorn. Dass es sich nicht um eine Oldenburg Nr. 18B handelt, ist schon an der zu dunklen Farbe der Marke deutlich erkennbar. Die Marke ist nicht hellultramarinblau sondern ultramarinblau. Rückseitig auf diesem Brief ist der sehr seltene Stempel von Ellenserdamm zu sehen. Diese Poststation bestand Ende des Jahres 1867 nur sehr kurze Zeit und Stempelbelege auf Oldenburg-Briefen sind extrem selten.

  • (52) Die Markenfarbe "weinrot" gibt es nach meiner Beobachtung und Recherche auf der Oldenburg Nr. 17 seit dem Jahr 1866. Zeitlich frühere Belege dieser Farbe sind mir jedenfalls nicht bekannt. Auch bei dieser weinroten Marke gab es Restbestände, die den weiten Durchstich 10 erhielten. Einen ungebrauchten Eckrand-Viererblock der weinroten Nr. 17B aus meiner Sammlung hatte ich oben abgebildet. Hier zeige ich diese seltene Farbvariante "weinrot" einer Oldenburg Nr. 17B als Zusatzfrankatur auf einer Ganzsache aus Oldenburg nach Norderney mit Stempeldatum vom 7.8.1867. Die "Weinrote" tendiert dazu, zu oxidieren und hat dann eine dunkelweinrote Farbe.

    (53) Es gibt ein Pendant zu meinem Stück. In einem Kruschel-Katalog Anfang der 80-er Jahre wurde eine Ganzsache mit Zusatzfrankatur mit gleicher Marke Nr. 17B angeboten, die ebenfalls nach Norderney adressiert war. Kruschel ging aber hier fälschlicherweise davon aus, dass es sich um eine weinrote Nr. 17A handelt.

    Diese Ganzsache hat damals John Boker Jr. erworben. Das Stück erschien dann später als Los-Nr. 157 in der 2. Bokerauktion am 07. Dezember 1985. Da die "Weinroten" in der philatelistischen Literatur nach wie vor unbekannt sind, hat das Auktionshaus Heinrich Köhler dies in der Bokerauktion als "normale" 17A-Zusatzfrankatur ausgewiesen.

  • (54) Hier zeige ich einen Brief mit einer Oldenburg Nr. 17A in weinrot, der am 24. Mai 1866 von "Varel" nach Horsten gesandt wurde. Auch dieses Exemplar ist stark oxidiert und hat die dunkelweinrote Farbe.

    (55) Die Ursprungsfarbe der Nr. 17A "weinrot" ist deutlich heller. Es gibt auch Marken, die wenig oxidiert sind. Ich besitze ein Exemplar auf Brief mit Datum 03.08.1866, welches ein m.E. farblich sehr gut erhaltenes Exemplar zeigt.

  • (56) aus der gleichen Korrespondenz habe ich den Brief mit dem Maschinenstempel aus der Sammlung Florian Berger erworben,

    diese Marke ist ebenfalls offenbar eine "Oldenburg weinrot" und hat im Jahr 1866 zusätzlich den seltenen "Maschinenstempel" von Oldenburg....

    Dieser Brief ist auf der UMSCHLAGSEITE des Handbuches von Florian Berger abgebildet!

    (57) vom den Maschinenstempeln habe ich mehrere Marken und auch Briefe in der Sammlung

    Erkennungsmerkmal dieses Stempels sind die deutlich kleineren Datums-Zahlen.

    Dieser Stempel war ein Versuchsstempel. Während die vorherigen Doppelkreisstempel vom Graveur Schilling in Berlin hergestellt wurden, stammt dieser Stempel von dem Fabrikanten F.E.H. Vaucher in Brake und war mit einer neuen "Farbpresse" ausgestattet (Ohrt, S. 131). Ausgeliefert wurde dieser Stempel am 15. September 1862 und war hier wohl nur wenige Tage und dann ab dem 14. November 1862 nur wenige Wochen in Gebrauch (siehe Ohrt, S. 192 Nr. 46v, S. 62). Wie diese "Farbpresse" im einzelnen ausgeführt war, geht aus den Postakten nicht hervor. Offenbar ist aber diese "Farbpresse" , deren Stempel nur selten zu findet ist, wegen der beim Gebrauch erforderlichen Kraftanstrengung nur sehr wenig benutzt worden (Ohrt, S. 62). Denn auf eine bezügliche Anfrage des hannoverschen General-Post-Direktoriums über die Vauchersche Farbpresse antwortete die Oldenburgische Postdirektion schon am 16. Dezember 1862 wörtlich:

    "Dieser Stempel hat sich nicht als zweckmäßig bewährt. derselbe ist namentlich zur Entwertung der Francomarken und zum Abstempeln der Geldbriefe weniger leicht zu handhaben als die gewöhnlichen Stempel; auch ist der Gebrauch desselben mit einer ermüdenden Anstrengung verbunden."

    Gleichwohl hat man diesen Stempel mit Farbpresse im Jahr 1866 kurzzeitig wieder verwendet, wohl wahrscheinlich weil die beiden Poststempel der Typen I und II zeitweise nach Berlin an den Graveur zur Nachgravur geschickt wurden und es einen zeitweisen Mangel an Poststempeln gab. Da die Verwendung des Farbpressen-Stempels nach der Dokumentation des Hauptpostamtes nur sehr ungern erfolgte, sind Briefe und auch lose Abstempelungen auch aus dem Jahr 1866 sehr selten. Orth, S. 192, gibt an, dass er nur einen einzigen Brief vom 08. Dezember 1866 gesehen hat. Im Handbuch von Florian Berger ist außer dem UMSCHLAGBILD auf S. 91 ein Briefstück mit einer Oldenburg Nr. 17 A vom 07.07.(1866) zu sehen.

    (58) Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 15A und dem Maschinenstempel vom 15.07.1866

  • (61) In Esenshamm wurden zeitweise die Marken, insbesondere die Oldenburg Nr. 17A in rot, rund ausgeschnitten, hier auf Brief mit dem Plattenfehler "Strich über der Krone"

    (62) Brief Oldenburg Nr. 17A in rosa, rund ausgeschitten aus "Esenshamm" nach Rastede

    (63) Brief aus "Esenshamm" mit Oldenburg Nr. 18A, rund ausgeschnitten nach Oldenburg

    (64) Attest zur rundgeschnittenen Nr. 18A

  • (65) Oldenburg Nr. 2 II in der Markenfarbe (helleres) blau der Papierlieferung A. Die erste Marke Oldenburgs auf Brief mit blauem Ra2 von Jever vom 20. May 1852 nach Neustadt Gödens. Blaue Stempelfarbe war im Jahr 1852 nur in Jever zu finden, die anderen Postorte stempelten 1852 in schwarz oder rot.

    (66) Oldenburg Nr. 2 IV mit schwarzem L1 von Seefeld, Taxstempel 2 2/5 von Abbehausen, Ra1 von Esensham und L1 von Tossens, die linke Marke mit Stempel Seefeld und auch die rechte Marke mit dem L1 von Tossens haben das (hellere) Blau der Papierlieferung A, die beiden mittleren Marken das dunklere Blau der Papierlieferung B.

    (67) Oldenburg 1. Markenausgabe Jan. 1852/ 1855 mit den Nrn. 1, 2 I bis 2 IV, 3 I bis 3 III, 4a und 4b.

    Hinweis: Das Bfst. Ra2 "Blexen" ist keine Nr. 2 II wie auf dem Bfst. vermerkt), sondern eine Nr. 2 III.

    (68) Bf. Oldenburg Nr. 2 I in grünlich dunkelblau (Papierlieferung D) vom 22. Juli 1855 mit blauem Ra1 von Esensham nach Tossens

    (69) Bf. mit Nr. 4a in gelb mit blauem Ra2 "Dinklage" nach Halberstadt

    (70) Oldenburg Nr. 4a in den beiden Farben gelb und blassgelb mit Ra2 „Wildeshausen“ und L1 „Vechta“, Nr. 4b zitronengelb mit blauen L1 "Sande" sowie 2 Exemplare Nr. 4b treppenförmig geklebt mit Ra2 "Varel"

    (71) Es gibt lt. Florian Berger, S. 23 bisher einen Plattenfehler, den man auf der Oldenburg Nr. 4a - 1/10 Thaler gelb - gefunden hat. Hier ein Stück aus meiner Sammlung. Der PF zeigt einen "Lücke in der linken Umrandungslinie" und eine "Fehlstelle in der Umrandung neben der 7".

  • Hallo Martin,

    gescannt!

    Ich verwende jetzt einen Epson Perfection V600 Photo. Eine Empfehlung von anderen Forumsmitgliedern. Für mich eine Neuanschaffung, da der bisher von mir verwendete HP-Scanner die Farben ganz schlecht wiedergegeben hat. Und auch das Bild deutlich schlechter war.

    Grüße Bernd

  • (72) Oldenburg Nr. 2 III. Die häufigste Marke der 1. Ausgabe von Oldenburg. Diese Marke wurde frühestens ab dem Jahr 1854 gedruckt, kommt daher nur mit blauen Stempeln vor. Ausnahme: Bremen

    Die Farben der Oldenburg Nr. 2 III:

    In den Jahren 1854 bis 1859 wurde die Marke bei der Druckerei Stalling mit 2 verschiedenen Druckplatten gedruckt. Auf der ersten Druckplatte kommen die Oldenburg Nr. 2 III und die Oldenburg Nr. 2 I zusammen vor und diese sind hier abwechselnd nach einem Schachbrettmuster angeordnet. Mit der zweiten Druckplatte wurde ausschließlich die Oldenburg Nr. 2 III gedruckt.

    Es gibt hier drei unterschiedliche Farben der Nr. 2 III. Die am Anfang ab 1854 verwendete Papierlieferung C hatte die Markenfarbe blau (s. oben, die beiden Marken links). Ab ca. Mitte des Jahres 1855 gab es dann die Marke Nr. 2 III in (grünlich) dunkelblau in der Farbe der Papierlieferung D (siehe 3. Marke von links). Zum Schluss, ab September 1858 findet man die Oldenburg Nr. 2 III in (grünlich) graublau der Papierlieferung E (s. oben Bfst. mit Ra2 "Hooksiel"). Die Markenfarbe (grünlich) graublau gibt es nach meiner Beobachtung auch nur mit der Oldenburg Nr. 2 III und mit keiner anderen Type der Oldenburg Nr. 2. Die Papierlieferung E wurde daher wohl nur für den Druck mit der zweiten Druckplatte verwendet, auf der nur die Oldenburg Nr. 2III vorkommt.

    (73) Bf. Oldenburg Nr. 2 III (grünlich) dunkelblau (Papierlieferung D) aus Bremen am 29.04.1858 nach Oldenburg

    (74) Brief Oldenburg Nr. 2 III in (grünlich) graublau (Papierlieferung E) vom 07.03.1859 von Zwischenahn nach Delmenhorst

  • (75) ...mehr als 99% der Oldenburg Nr. 2 I stammen aus der Druckplatte, in der die Nr. 2 I immer wechselnd mit der Nr. 2 III wie in einem Schachbrettmuster angeordnet ist. Die Farben sind entweder blau (Papierlieferung C) oder (grünlich) dunkelblau (Papierlieferung D - siehe Bild oben)

    Die Stempelfarbe ist immer blau (Ausnahme: Bremen und Sandersfeld), da diese Marke mit dieser Druckplatte erst ab dem Jahr 1854 gedruckt wurde.

    Die spätere (grünlich) graublaue Farbe der Papierlieferung D, die ich oben bei der Nr. 2 III gezeigt habe, gibt es bei dieser Marke nicht!


    (76) Brief mit Oldenburg Nr. 2 I in blau (Papierlieferung C) mit blauem L1 Schwey nach Ovelgönne

    ...es gibt hier aber eine seltene Ausnahme:

    (77) Es gibt auch andere Marken Oldenburg Nr. 2 I, die schwarz gestempelt sind und damit nachweislich im Jahr 1853 oder früher verwendet wurden und die alle Merkmale der Nr. 2 I haben (vgl. Florian Berger, Kennzeichen der Nr. 2 I, S. 19).

    Dies ist in der philatelistischen Literatur bisher unbekannt.

    Diese frühe Oldenburg Nr. 2 I ist sehr selten. Ich vermute, dass auf dem frühen Druckbogen der Oldenburg Nr. 2 IV ein oder zwei einzelne Marken Oldenburg Nr. 2 I vorhanden waren. Anders ist dies kaum erklärbar.

    (78) Hier zeige ich einen Brief einer dieser frühen Oldenburg Nr. 2 I in dunkelblau (Papierlieferung B) aus Delmenhorst, der am 27. Juni 1853 an den "Hammelwarder Außendeich" gesandt wurde. (Bis zum 20. August 1853 gab es in Delmenhorst die schwarze Stempelfarbe. Danach wurde in blau gestempelt).

    (79) Im Vergleich dazu ein weiterer Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 II, ebenfalls aus Delmenhorst vom 05. März 1853 nach Oldenburg