Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • ...weitere Stücke aus meiner Sammlung.

    (131) Bf. Oldenburg Nr. 3 I in blass-fleischrot (Papierlieferung C) vom 28.09.1857 aus "Ovelgönne"

    (132) Oldenburg 1. Ausgabe 1852/ 1855 mit Stempeln von Varel, Hooksiel, Damme, Ovelgönne, Elsfleth (rot),

    Vechta, Abbehausen, Grossenmeer, Brake, Blexen, Eckwarden, Steinfeld, Tossens, Lohne, Heppens, Neuenburg, Cloppenburg und Apen (aus meiner Slg.)

    (133) Bf. Oldenburg Nr. 4a hellgelb mit Ra2 "Jever 12 Jan:59" nach Kaltennordheim bei Weimar

    (134) Kl. L1 "Delmenhorst" in blau auf Oldenburg Nr. 2 III blau und Ra2 als Ortsaufgabestempel auf Bf.-VS nach Osternburg bei Oldenburg

    (135) BF.-VS Oldenburg Nr. 2 I mit blauem "Franco" (kl. Type) und Ortsaufgabestempel Ra2 "Delmenhorst" nach Oldenburg

    (136) Bf. Oldenburg Nr. 2 I mit blauem "Franco" (kl. Type) und Ortsaufgabestempel Ra1 mit unterstelltem Datum "Delmenhorst" nach Berne


    (137) Oldenburg Nrn. 3 und 4 mit "Delmenhorster Häuschenstempel"

    (138) Bf. Oldenburg Nr. 2 I mit blauem Häuschenstempel und Ra2 "Delmenhorst" nach Oldenburg

    (139) Bf.-VS Oldenburg Nr. 2 III mit Federentwertung und dem sehr seltenen Postablagestempel Ra1 "Kleinensiel" über Strohausen (L1) nach Oldenburg

  • Einzeilige Rahmenstempel gibt es von Zetel, Kleinensiel, Esensham, Bockhorn und Strohausen...

    (140) Der Ra1 "Bockhorn" ist genau wie der Strohausen-Ra1 nur in der Vorphilazeit zu finden, aber gleichwohl sehr selten, da er lt. Ohrt, S. 281 nur für kurze Zeit vom 14. Februar bis 19. April 1847 verwendet wurde.

    Ich habe bisher in Jahrzehnten nur 3 (!!!) Briefe mit diesem Stempel gesehen. (Bf. aus meiner Slg.)

    (141) Bf. Oldenburg Nr. 2 I mit blauem Ra1 "Esensham" nach Rodenkirchen (aus meiner Slg.)

    Ein weiterer seltener Stempel ist der Doppelovalstempel der Postablage Fedderwarden. Dieser Stempel kommt in schwarz und in verschiedenen blauen bis blaugrünen Farben vor.

    (142) Oldenburg Nr. 2 III mit blauem L1 "Sande" und dem schwarzem Doppelovalstempel "Fedderwarden",

    dies ist der früheste bekannte Brief dieser Postablage, ex Slg. Boker (aus meiner Slg.)

    (143) BF.-VS mit Oldenburg Nr. 2 I, entwertet mit dem blauen Ra2 "Sande 2/2" und dem L1 "Sande" und dem schwarzem Doppelovalstempel "Fedderwarden", ex Slg. Paul Ohrt (aus meiner Slg.)

    (144) Brief Oldenburg Nr. 2 I mit blauem Ra2 "Sande 10/1" und dem blauem Doppelovalstempel der Postablage Fedderwarden nach Apen (aus meiner Slg.)

  • Die Oldenburg Nr. 2 kommt in folgenden Papierfarben/ Papierlieferungen aus folgenden Druckplatten vor:

    Nr. 2 I - A, B, C, D - Druckplatten 2 (unter 1%) und 3 (über 99%)

    Nr. 2 II - A, B - Druckplatte 1

    Nr. 2 III - C, D, E - Druckplatten 3 und 4

    Nr. 2 IV - A, B - Druckplatte 2

    früheste Zeiträume:

    Papierlieferung A - (helleres) blau fast nur 1852

    Papierlieferung B - (leuchtend) dunkelblau 1852 und 1853, in wenigen Exemplaren noch 1854

    Papierlieferung C - blau ab 1854

    Papierlieferung D - (grünlich) dunkelblau ab Mitte 1855

    Papierlieferung E - (grünlich) graublau ab September 1858

    Hier zeige ich noch einmal die einzelnen Papierfarben der unterschiedlichen Papierlieferungen der Oldenburg Nr. 2.

    Das "hellere Blau" der Papierlieferung A habe ich letztlich fast nur auf Briefen und Marken der Oldenburg Nrn. 2 II und 2 IV gesehen, die bis zum Mai 1852 verwendet wurden. Bisher habe ich lediglich einen einzigen Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 I aus dem Jahr 1853 gesehen

    (145) Bf. Oldenburg Nr. 2 II im (hellerem) blau mit blauem L1 "Stollham" vom 28. Dezember 1853 (aus meiner Slg.)

    (146) Bf. Oldenburg Nr. 2 IV in (leuchtend) dunkelblau mit blauem "FRANCO" und Ra2 "Oldenburg 28. Oct: 53" nach Bremen (Papierlieferung B, Druckplatte 2)

    (147) Bf. Oldenburg Nr. 2 III in blau mit blauem "FRANCO" und Ra2 "Oldenburg 5 Jun: 54" nach Quakenbrück

    (Papierlieferung C, Druckplatten 3 und 4)

    (148) Bf. Oldenburg Nr. 2 III in blau mit Ra2 "Zetel" am 23.07.1854 nach Varel

    (Papierlieferung C, Druckplatten 3 und 4)

    (149) diverse Marken Oldenburg Nr. 2 I, alle in der Papierfarbe (grünlich) dunkelblau

    (Papierlieferung D, Druckplatte 3)

    (150) Oldenburg Nr. 2 III in (grünlich) dunkelblau aus Bremen am 29.04.1858 nach Oldenburg

    (Papierlieferung D, Druckplatten 3 und 4)


    (151) Oldenburg Nr. 2 III in (grünlich) graublau mit Ra2 "Hooksiel" - Diese Farbe - Papierlieferung E -kommt nur auf der Nr. 2 III vor und stammt ausschließlich aus der Druckplatte 4.

    (152) Bf. Oldenburg Nr. 2 III (grünlich) graublau aus "Zwischenahn" am 07.03.1859 nach Delmenhorst

    (Papierlieferung E, Druckplatte 4)

  • (153) Der Plattenfehler PF I der Oldenburg Nr. 2 I (Fehlstelle unter NB von Oldenburg) und die Retusche der unteren Randlinie = PF II (hier im Bild) kommt auf der Druckplatte 3 vor. (aus meiner Slg.)


    Im Michel-Spezial ist eine Oldenburg Nr. 2 I DG ausgewiesen. (=Druck auf Vorder- ud Rückseite, Stempel "FRANCO" von Oldenburg). Bisher ist mir nur dieser "Abklatsch" bekannt, den es wohl in 2 Exemplaren gibt. Ich halte es für möglich, dass man dies zunächst für die Nr. 2 I DG gehalten hat und dass diese Michel-Katalogisierung fehlerhaft ist.

    (154) Abklatsch der Nr. 2 I (aus meiner Slg.)

  • Heute eine weitere Fortsetzung...

    (155) Oldenburg Nr. 1, Ausgabedatum 1.2.1855, 1/3 Sgr. schwarz auf (dkl.) grünlicholiv bis grünlicholiv (aus meiner Slg.)

    Die Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. ist ursprünglich keine seltene Marke. Die ursprüngl. Auflage schätzte Paul Ohrt, Krötsch S. 13 auf 270.000 Stück.

    Da diese Marke aber vorwiegend für die Einzelfrankatur als Drucksachenporto eingesetzt wurde und man diese oft zwischen die Drucksache und die Adressschleife der Drucksache klebte, wurde die ganz überwiegende Mehrzahl dieser Marken bei Öffnen der Drucksache zerstört/ zerrissen. Daher ist die Marke heute selten und gesucht. Zumindest deutlich seltener als ein "Schwarzer Einser" von Bayern. Preislich liegt die Marke aber um einiges niedriger als die Bayern Nr. 1. Dies liegt m.E. an der Angebots- und Nachfragesituation, weil es deutlich mehr "Bayern-Sammler" gibt als "Oldenburg-Sammler".

    Es gibt die Marke aber auch gelegentlich als Dreierstreifen als Frankatur für normales Briefporto (=1 Sgr. = 1/30 Thaler). Ich habe auch schon sechs Exemplare auf Brief gesehen. Mischfrankaturen mit anderen Marken waren bei der Oldenburg Nr. 1 nicht vorgesehen bzw. machten wenig Sinn. Gleichwohl kommt auch so etwas vor. Diese seltenen Mischfrankaturen habe ich auf Briefstücken schon gesehen.

    Es gibt aber sehr viele Fälschungen dieser Marke. Daher muss man sich vor Erwerb mit der Marke beschäftigen. Man sollte sich das Papier, die Farbe, die Zeichnung der Marke und die Eigenheiten des Steindrucks genau anschauen, wenn man die Marke ungeprüft erwirbt. Auch gibt es viele reparierte Exemplare.

    Gelegentlich - zumindest habe ich dies auf Delcampe schon gesehen - werden "Plattenfehler" dieser Marke angeboten. Mich überzeugt dies nicht. Denn es gibt hier bei dieser Marke - wie auch bei den übrigen Steindruckmarken der 1. Ausgabe - viele Druckzufälligkeiten des Steindrucks, die auch mitunter Fehlstellen in Randlinien oder ähnliches beinhalten. Letztlich fallen alle Steindruckmarken geringfügig anders aus. Von "Plattenfehlern" kann man nur sprechen, wenn ein und derzelbe markante Fehler auf mehreren Marken identisch vorkommt. Dies habe ich bei der Oldenburg Nr. 1 noch nicht gesehen. Aber letztlich auszuschließen ist das nicht. Es wurde bisher nur noch nicht entdeckt.

  • Die Oldenburg Nr. 3 - 1/15 Thaler - wird im Michelkatalog in drei verschiedenen Typen ausgewiesen, die es zunächst zu unterscheiden gilt. Darüber hinaus wurde diese Marke zwischen 1852 und 1859 mit vier verschiedenen Papierlieferungen (A-D) hergestellt (vgl. Krötsch-Ohrt, S. 27), die man durchaus unterscheiden kann.

    Anders als bei der Oldenburg Nr. 2 gibt es bei der Oldenburg Nr. 3 keine Mischformen der verschiedenen Typen im Druck, d.h. die Oldenburg Nrn. 3 I, 3 II und 3 III wurden jeweils in gesonderten Drucken der jeweiligen Type auf wahrscheinlich drei verschiedenen Druckplatten herstellt.

    In Kombination mit den Papierlieferungen (A bis D) ergeben sich nach meiner Feststellung 8 unterschiedliche Marken der Oldenburg Nr. 3.

    Die erste Marke ab Januar 1852 war die Oldenburg Nr. 3 II in lebhaft rosa (Papierlieferung A), die Papierdicke betrug 5 - 6 1/100 mm.

    (156) Oldenburg Nr. 3 II in lebhaft rosa (Papierlieferung A) mit Stempeln von "Brake" und "Hooksiel", diese Farbe kommt fast nur im Jahr 1852 vor, da lt. Krötsch-Ohrt, 27 ab Oktober 1852 bereits mit Papierlieferung B gedruckt wurde

    (157) Brief mit Nr. 3 I in lebhaft rosa (Papierlieferung A) aus "Wildeshausen" vom 24. Mai 1852

    (158) Oldenburg Nr. 3 II in (blass) rosa (Papierlieferung B) mit Stempeln von "Varel" und "Abbehausen"

    Auf dem Papier der Papierlieferung B wurde von Oktober 1852 bis 1855 gedruckt. Die Type Oldenburg Nr. 3 II findet man fast nur bis Anfang 1853.

    Die Papierlieferung B, auf der dann ab 1853 auch die Oldenburg Nr. 3 I gedruckt wurde, beinhaltete letztlich in der Unterteilung drei verschiedene Papiersorten:

    Die erste Sorte ist das oben abgebildete blasse Rosa mit einer Papierdicke von 4 1/2 - 5 1/2 100stel mm. Die Nr. 3 II gibt es nur in dieser "Sorte".

    Die zweite Sorte ist eine noch blasseres Rosa auf ganz dünnem Seidenpapier.

    Die dritte Sorte ist ein kräftiges und leuchtendes Rosa - fast lebhaft rosa -, welches sich vom blassen Rosa der ersten beiden Sorten deutlich unterscheidet.

    (159) Die Oldenburg Nr. 3 I, Sorte 1 hat die gleiche blasse Rosafarbe wie die zuvor abgebildete Nr. 3 II (Papierlieferung B, erste Sorte)

    (160) Die Oldenburg Nr. 3 I, Sorte 2 hat ebenfalls eine sehr blasse Rosafarbe, die oft ins bräunliche geht, und ist auf dünnem Seidenpapier gedruckt (Papierlieferung B, zweite Sorte)

    (161) Die Oldenburg Nr. 3 I, Sorte 3 hat ein deutlich kräftigeres Rosa (Papierlieferung B, dritte Sorte)

    (162) Bf. mit Marke Oldenburg Nr. 3 I, Papierlieferung B, dritte Sorte aus "Abbehausen"

    Die Farbe der Papierlieferung C, die von 1855 bis 1858 verwendet wurde, war ein (blasses) Fleischrot.

    (163) Oldenburg Nr. 3 I in blassem Fleischrot (Papierlieferung C)

    (164) Brief mit Marke Oldenburg Nr. 3 I in blassem fleischrot aus "Ovelgönne" (Papierlieferung C)

    Ab dem 1858 und 1859 gab es dann mit der Papierlieferung D ein sehr lebhaftes Rosa. Dieses Papier ist mit 8 1/2 - 9 1/100 mm deutlich dicker als die vorherigen Papiere ("Kartonpapier").

    (165) Die Marke Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert" gibt es in dem blassen Fleischrot (Papierlieferung C) - obere Reihe -und in einem lebhaftem Rosa (Papierlieferung D) - untere Reihe -.

    Ob es die Oldenburg Nr. 3 I auch in dem zum Schluss verwendeten lebhaftem Rosa gibt, weiß ich nicht. Gesehen habe ich das noch nicht.

    Alle abgebildeten Marken sind ohne jedwede Farbkorrektur, Aufhellung etc. mit meinem EPSON Perfection V600 Photo gescannt. Vielleicht kann jemand mit diesen Vergleichsphotos etwas anfangen.

    Die Differenzierung von Farben der Oldenburg Nr. 3 ist nicht einfach. Und gelingt insbesondere bei ausgeblichenen Marken auch nicht immer sonderlich gut.

    Zusammengefasst gibt es bei den Nrn. 3 II und 3 III jeweils nur 2 verschiedene Farben, während man bei der Nr. 3 I drei verschiedene Sorten der Papierlieferung B und die fleischrote Farbe der der Papierlieferung C findet. Dies sind unter Einbeziehung von Farben und Papierdicken 8 verschiedene Marken.

  • Bei der Oldenburg Nr. 4 - 1/10 Thaler gibt es lt. Michel-Katalog zwei Typen: 1. Nr 4a = gelb und 2. Nr. 4b zitronengelb. Hier differenziert der Michel-Katalog nach Farben.

    Paul Ohrt hat im Krötsch, S. 27 drei verschiedene Typen gelistet: Nach seiner Beobachtung gibt es auch noch die Oldenburg Nr. 4 in blassgelb. Er gibt hier die Papierlieferungen A, B und D an.

    Ich denke, dass man sogar auf vier verschiedene Marken erweitern kann, wenn man die Marke, die auf Seidenpapier gedruckt wurde, zur Aufzählung hinzunimmt.

    Die erste Marke, die Anfang Januar 1852 durch die Grossherzoglich Oldenburgische Post herausgeben wurde, war die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b. Diese stammt aus der Papierlieferung A, die von 1852 bis 1854 für den Druck verwendet wurde.

    (166) Oldenburg Nr. 4b zitronengelb, die frühen schwarzen Stempel von Oldenburg sind immer ein Indiz, dass es sich um eine "Zitronengelbe" handelt.

    (167) Bf. Oldenburg Nr. 4b zitronengelb vom 16. Februar 1854 aus "Delmenhorst" nach Cöthen in Preussen

    Zweite Marke:

    Ab dem Jahr 1855 bis 1856 wurde dann mit der Papierlieferung B eine blassgelbe Nr. 4 gedruckt, die vom BPP nicht gesondert geprüft, sondern der Katalognummer 4a zugeordnet wird.

    (168) Die Marke Oldenburg Nr. 4a in blassgelb ist eine eigene Marke und nicht etwa nur eine "verblasste Oldenburg Nr. 4a" in gelb, denn diese Marke wurde genau wie die Oldenburg Nr. 4 b auf dünnem Papier gedruckt (5 - 5 1/2 100stel mm), während die Oldenburg Nr 4a in gelb nur auf dickem Papier (8 1/2 - 9 100stel mm) zu finden ist. Das ist ein deutliches Unterscheidungskriterium dieser Marke, den man sogar mit der Hand "erfühlen" kann. Die Farbvarianten der Blassgelben sind hier etwas unterschiedlich und und reichen von einem blassen Gelb bis hin zu fast weißen Marken mit ganz leichtem Gelbton. Die oben gezeigte Marke - 1. Reihe Mitte - aus "Lohne" ist auf dünnem Papier gedruckt, (diese Marke kann aber von der Farbe schon durchaus manchmal mit der Nr. 4a in gelb verwechselt werden.)

    Die dritte Marke ist die Oldenburg Nr. 4a in blassgelb auf sehr dünnem Seidenpapier, die ich ebenfalls der Papierlieferung B (1855 und 1856) zuordne.

    (169) Oldenburg Nr. 4a auf Seidenpapier, die Marke hat zumeist einen sehr schwachen Gelbton, hier mit Stempeln von "Vechta" und "Berne".

    Vierte Marke:

    Von 1856 bis 1858 wurde mit der Papierlieferung D die Oldenburg Nr. 4a gedruckt. Die Marke unterscheidet sich von den anderen Marken nicht nur durch die Farbe, sondern auch durch das deutlich "dickere" Papier.

    (170) Oldenburg Nr. 4a in gelb, Papierlieferung D

    (171) Bf. mit einer Oldenburg Nr. 4a in gelb (Papierlieferung D) aus "Dinklage" nach Halberstadt

  • Heute eine kleine Fortsetzung meines Beitrags...

    (172) Die Marke Oldenburg Nr. 5, 2. Markenausgabe Juli 1859, Ein Drittel Groschen (Michel: (lebhaft) grünoliv, Ohrt bezeichnet die Farbe als "wiesengrün") ist eigentlich ursprünglich keine seltene Marke. Ohrt schätzte die zwei Auflagen auf 100.000 bis 125.000 Stücke (Ohrt-Krötsch, S.47). Aber hier gilt das Gleiche wie bei Oldenburg Nr. 1. Diese Marke wurde vornehmlich als Drucksachenporto verwendet (und war dafür auch vorgesehen). Die 1/3-Groschen-Marke wurde dann fast immer zwischen dem Streifband und der Drucksache geklebt, was dazu führte, dass die Marke beim Öffnen fast immer zerrissen wurde. Daher ist die Marke - auch aufgrund der kurzen Verwendungszeit/ zum 1. Januar 1861 gab es bereits die nächste Markenausgabe - heute eine Rarität. Geprüfte Briefe mit der Oldenburg Nr. 5 kosten zumeist 5stellige Eurobeträge.

    Wenn ich mir ebay ansehe, werden aktuell eine ganze Anzahl der Nr. 5 angeboten. Hier muss man Vorsicht walten lassen. Es gibt viele Fälschungen dieser Marke. und die überwiegende Mehrzahl der echten Nr. 5 ist mehr oder minder stark repariert. Daher sollte man sich (nicht nur) bei ungeprüften Stücken das Markenbild und die Eigenheiten des Steindrucks genau ansehen. Denn es gibt auch "gute" Fälschungen.

    Auf Delcampe wurden schon angebliche "Plattenfehler" angeboten. Meine Meinung dazu: Nachweisbare Plattenfehler habe ich auf dieser Marke noch nicht gesehen. Das heißt nicht, dass es nicht auch Stücke mit Druckausfällen oder anderen Besonderheiten bei der Oldenburg Nr. 5 gibt. Auch hier gilt: Alle Steindruckmarken weichen immer etwas voneinander ab. Das ist die Eigenart dieses Drucks. Von Plattenfehlern kann man allenfalls dann ausgehen, wenn ein und dieselbe Druckabweichung exakt gleich auf mehreren Marken zu finden ist.

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    Die Marke Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau, ebenfalls Ausgabe Juli 1859 ist demgegenüber eine sehr häufige Marke. Früher gab es die Unterteilung dieser Marke in a) hellblau und in b) blau. So jedenfalls frühere Michel-Kataloge und auch Hans Grobe, Altdeutschland-Katalog. S. 369, 5. Aufl. 1975.

    Ohrt-Krötsch, S. 43 unterschied zwischen der 1. Auflage in (grünlich) graublau (Aufl. Juli 1859) und der 2. Auflage in (leuchtend) dunkelblau (Aufl. Frühjahr 1860), wobei er hier wahrscheinlich nur zwischen der heutigen Nr. 6a und der indigofarbenen (leuchtenden) Nr. 6c differenzierte.

    Von der Nr. 6 habe ich bisher insgesamt 3 unterschiedliche Farben gesehen. Dies heißt nicht, dass es nicht noch mehr Farben gibt. Die Steindruckerei Stalling in Oldenburg hatte hier offensichtlich verschiedene Papiersorten für den Druck verwendet, die sie noch im Bestand hatte.

    (173) Oldenburg Nr. 6a, obere Marken in hellblau, unten in blau, zwei der unteren Marken (links und Mitte) sind noch vormals als "b" geprüft. Die Farbunterschiede sind nur sehr gering, daher ist die Aufhebung der "b"-Katalognummer sehr wahrscheinlich zu Recht erfolgt. Wer soll diese Farbunterschiede und Farben prüfen?

    Unter StampX ist dies etwas anders dargestellt. Auch von den Bildern. Diese ganz hellen (grünlichen) Farben der hier abgebildeten 1. Variante der Nr. 6a habe ich bisher so noch nicht gesehen. Daher muss jeder seine eigenen Marken ansehen. Die "Unterscheidung" von Nr. 6a zu Nr. 6b ist im oberen Bild dargestellt.

    Andererseits wird bei StampX eine weitere Marke mit Stempel von Friesoythe gezeigt, die farblich von den anderen Marken abweicht.

    (174) Diese Marke mit Stempel von "Varel 4/9" hat demgegenüber und abweichend von den vorherigen Marken eine gewisse "Leuchtkraft". Deshalb waren Bolaffi und Diena als Prüfer wohl etwas irritiert. Ich besitze hier noch einen Brief mit einer Marke dieser Art mit Stempel "Varel 11/9" mit der gleichen leuchtenden Farbe. Von BPP Stegmüller wurde diese Marke auf Oldenburg Nr. 6a geprüft.

    (175) Die Oldenburg Nr. 6c - indigo - weicht hiervon ab. Hier ein Auktionsbild eines Briefes aus Varel.

  • Andererseits wird bei StampX eine weitere Marke mit Stempel von Friesoythe gezeigt, die farblich von den anderen Marken abweicht

    Kannst Du einmal einen Link dazu posten, da ich dazu nichts finden kann?

    Ich gehe im allgemeinen von verschiedenen Scannern bzw. Scannereinstellungen aus, wenn Ergebnisse stark abweichen sollten.

    Dennoch würde ich gerne die Friesoythe gestempelte Marke sehen. ;)

  • Moin Ludger,

    die vergrößerte Marke hat den Stempel von Friesoythe.





    stampsX-Forum - Thema: Oldenburg MiNr. 6

    (176) Der Beitrag ist von Jürgen Kraft. Du kommst auf diese Seite, wenn Du auf auf google "stampsX-Forum - Thema: Oldenburg MiNr. 6" eingibst.

    Grüße Bernd

    Ich benutze den Epson Perfection V600 Photo, scanne mit 1200 dpi und belasse den Scanner in Helligkeit und Kontrast in seiner Grundeinstellung 0.

  • Danke Dir Bernd!

    Dann hatte ich das Briefstück beim Blättern einfach nur übersehen.

    Auf stampsx arbeiten einige mit Farbprofilen beim Scannen (Epson V500-V600 oder höher), die dann angeblich zwecks Vergleichbarkeit und / oder Meßbarkeit eine größere Bedeutung haben.

    Dabei kommen zum Teil Farben herum, die unecht wirken. So wie im obigen Beispiel von Jürgen Kraft.

    Marken in a/b - wie dort gezeigt - kenne ich so auch nicht. Die c-Farbe weicht von meinen Scanns meiner beiden Ex-6c ebenfalls ab.

    Allerdings sind viele Auktionsbilder der seltenen c und auch auf den Attesten ähnlich abgebildet wie bei der Farbe im Beispiel von Herrn Kraft.

    Da du den dortigen Thread dazu ja gelesen hast, wirst Du ebenfalls Scans von mir dort finden, auf denen alle 3 Farben zusammen gescannt wurden.

    Persönlich komme ich mit meinen Scanergebnissen besser zurecht als mit denen von Herrn Kraft, um die Farbe der Ausgabe 6 zu bestimmen....

  • Es gibt noch allerhand bei der Nr. 6 zu entdecken. Insbesondere Farben. Und damit meine ich nicht die vormaligen Nrn. 6a und 6b.

    Und für den jetzigen BPP stellt sich die Prüfung auch verschiedener Farben einfach dar. Was nicht Nr. 6c indigo ist, kann nur eine Oldenburg Nr. 6a sein. Denn mehr gibt es nach dem Michel-Katalog nicht. Mehr ist nicht katalogisiert.

    Ich hatte hier ja schon einmal geschrieben, dass Florian Berger davon ausgeht, dass die "Indigo" aus Papierrestbeständen der 1/30 Thaler entstanden ist (Florian Berger, S. 28). Gemeint ist die Papierlieferung B, die ebenfalls ein leuchtendes Blau ausweist.

    Allerdings sind viele Auktionsbilder der seltenen c und auch auf den Attesten ähnlich abgebildet wie bei der Farbe im Beispiel von Herrn Kraft.

    Dies habe ich auch festgestellt. Ich habe mindestens 3 Auktionsabbildungen gesehen, die dieser Stampsx-Abbildung sehr ähnlich sehen. Auch in diesem Forum Stampsx schreibt jemand, dass er diese Farbe auch schon gesehen hat.

    Dies ist kurios. Denn die Originalfarbe der Nr. 6c ist oft eine andere, deutlich hellere Nuance. So auch die allermeisten Auktionslose der Oldenburg Nr. 6c.

    (177) Ich habe ein ähnliches Stück mit ziemlich ähnlicher Farbe wie dies von Herrn Kraft und auch in Auktionskatalogen abgebildet war. BPP Stegmüller: "stark repariert und gefärbt = verfälscht" ...

    (178) Im Vergleich dazu die Marke aus Stampsx in ganz ähnlicher Farbe. Aus einer Felzmann-Auktion. Ebenfalls wohl attestiert.


    (179) Dies ist eine Oldenburg Nr. 6c aus dem oben abgebildeten Varel-Brief. In der typischen (helleren) Farbe der Mehrzahl dieser Marken.

    In der Darstellung dieser unterschiedlichen Farbnuancen kann man wohl sagen, dass es entweder eine "dunkle" und eine "helle" Oldenburg Nr. 6c gibt, oder aber alle "dunklen" Marken sind gefälscht.

  • Ich habe ein ähnliches Stück mit ziemlich der gleichen Farbe wie dies von Herrn Kraft und auch in Auktionskatalogen abgebildet war mal erworben. BPP Stegmüller: "stark repariert und gefärbt = verfälscht" ...

    Dann zeige ich noch einmal anbei meine beiden Ex-6c.

    Das Briefstück wurde seinerzeit noch mit einem Epson V30 gescannt. (Privatverkauf über die Arge)

    Die lose Marke mit einem Epson V500. (übrigens ist dies die zweite 6c aus der letzten Köhler-Auktion)

    In beiden Fällen habe ich die Standardeinstellungen der Epson-Scannersoftware beibehalten.

    Mein persönliches Gefühl sagt mir: So sehen die 6c eher in Natura aus als wenn man Farbprofile beim Scannen hinzuzieht. Aber jedem, wie er es mag und es stecken bei den Scan-Versuchen unserer stampsx-ler auch andere Intentionen dahinter...

  • Ich habe ein ähnliches Stück mit ziemlich der gleichen Farbe wie dies von Herrn Kraft und auch in Auktionskatalogen abgebildet war mal erworben. BPP Stegmüller: "stark repariert und gefärbt = verfälscht" ...

    Übrigens: Man sieht bei der gefärbten Marke außen ein anderes Blau als im Innenbereich.

    Das würde ich ohne Prüfergebnis zunächst als Reparatur / Anflicken nicht ursprünglicher Außenränder deuten. Möglicherweise hat danach jemand versucht, die Farben anzugleichen, was natürlich der absolute Obermurx ist...

    Wenn jemand damit etwas anfangen kann:

    Ich meine, die beiden echten - nicht reparierten - 6c leuchten etwas im Gegensatz zu allen anderen Marken der Ausgabe 6.

    Die reparierte Marke zeigt insgesamt einen matten Farbton.

    2 Mal editiert, zuletzt von mbehrends (8. Mai 2023 um 18:12)

  • Meine Marke ist repariert. Ohne Frage. Man hat hier Ränder angesetzt. Und hat diese Ränder auch noch nachgefärbt. Die Ränder wirken "grünlich". Also eine richtige "Schwerst"-Reparatur. (?)

    Und diese Marke wirkt nicht "matt und stumpf" wie die vielen "normalen" Nr. 6a aus meiner Sammlung. (Aber manchmal kann man sich das auch einbilden.) BPP Stegmüller hat dies als "eingefärbte" Marke qualifiziert.

  • Und diese Marke wirkt nicht "matt und stumpf" wie die vielen "normalen" Nr. 6a aus meiner Sammlung. (Aber manchmal kann man sich das auch einbilden.) BPP Stegmüller hat dies als "eingefärbte" Marke qualifiziert.

    Mag sein, dass dem so ist, wenn du diese Marke ohne Vergleich einer echten c ansiehst.

    Wenn man etwas nach oben scrollt, kann man deine mit den beiden von mir zusammen auf dem Bildschirm sehen. (Zumindest auf meinem Riesen-Monitor / 43-Zoll.)

    Bei meinen 6c sticht ein Rot-Ton heraus (welcher "leuchtet"), der auf anderen Marken der Ausgabe 6 fehlt.

  • Ich stelle jetzt noch einmal die von dir gezeigte Varel-Marke mit meiner Ex direkt zusammen.

    Der Hintergrund? Das zugehörige Attest zu meinem Ex-Briefstück spricht die Marke des von dir gezeigten Briefes direkt an! Ex-Sammlung Strauß mit gleichem Stempeldatum.

    D.h., die jetzt nebeneinander gezeigten Marken sind an demselben Tag verwendet worden und stammen zu nahezu 100 Prozent aus demselben Bogen. Man möge sich dahingehend die unterschiedlichen Scan-Ergebnisse ansehen.