Oldenburg Stempel-Nachverwendungen auf Brustschildmarken Deutsches Reich

  • Wilhelmshaven ist ein interessantes Thema. Die vormaligen alten oldenburgischen Postablagen Sengwarden und Fedderwarden hatten zeitweise eigene Postämter, in denen dieser Einkreisstempel verwendet wurde. Heute gehören diese Ortsbereiche zur Stadt Wilhelmshaven.


    Sengwarden, Lithographie-Karte aus 1899 - auf dem Bild ein Bauer mit Pferd und Pflug - diese Art der oft mit stilisierten Blumen verzierten Karten stammt aus der Zeit des „Jugendstils“.


    sehr seltener K1 "Sengwarden" aus 1899


    Fedderwarden, Lithographie-Karte aus 1899


    Stempel K1 "Fedderwarden" von 1899 (- findet man gelegentlich noch -)

  • Zurück zum Beitragsthema, den Oldenburger Nachverwendungen auf Brustschildmarken.


    Ich zeige daher noch einige weitere Marken und Stücke, die ich in letzter Zeit erworben habe. Auch wenn die gezeigten Stempel hier in diesem Beitrag nicht neu sind ...


    L1 "Varel", K2 "Hohenkirchen", Ra2 "Rodenkirchen" und Ra2 "Westerstede" auf DR Nrn. 19 und 18.


    Eine sehr schöne Karte, frankiert mit einer DR Nr. 18, durch den Apotheker W. Meyer aus "Berne" versandt am Silvestertag des Jahres 1872

  • Heute doch noch ein kleiner Exkurs...

    Auch die "Ablöser"-Stempel zu den Oldenburg-Nachverwendungen und neue K1 in oldenburgischen Postorten sind interessant. Und auf Brustschildausgaben mitunter nicht leicht zu finden....


    Kleiner Brustschild. Der neue K1 "Augustfehn" im Dreierstreifen einer DR Nr. 2a (bei Apen gelegen), K1 "Vechta" auf DR Nr. 14, K1 "Cloppenburg" auf DR Nr. 4 und der Ra3 "Neuenburg in Oldenburg" auf DR Nr. 4


    Großer Brustschild. K1 "Elsfleth" auf DR Nrn. 16, 19 und 20, "Elsfleth E.P.T." auf DR Nr. 17b (m.E.), K3 "Oldenburg im Grossherzogthum" auf DR Nr. 18, K1 "Jever" auf Nr. 19 und K1 "Cloppenburg" auf DR Nr. 22.

    (Einzelne dieser Marken aus "Elsfleth" hatte ich schon "als Kleinabbildung" in meinem Beitrag vom 23. Februar 2023.)

  • Moin Alexander,


    Du hast natürlich recht. "Augustfehn" ist ein Neustempel der Reichspost und es gab auch dort vorher keine Poststation. Briefe aus Augustfehn wurden zu oldenburgischen und NDP-Zeiten aus Apen versandt.


    Brief Oldenburg Nr. 6a mit Ra2 "Apen" aus Augustfehn mit dem privaten Absenderstempel "Oldenb: Eisenb: Gesellschaft zu Augustfehn"



    Zum L2 "Elsfleth E.P.T." schrieb Paul Ohrt folgendes:

    "Aber schon im Jahr 1873, also schon unter der Verwaltung der Deutschen Reichs-Post, tauchte plötzlich in "ELSFLETH" ein zweizeiliger Langstempel auf , welcher mir auf Deutschen Postwertzeichen und mit einer Gebrauchszeit vom 19. November 1873 bis 18. November 1878 vielfach vorgekommen ist. Da der Typus dieses zweizeiligen Langstempels von allen damaligen Stempeltypen der Deutschen Reichs-Post erheblich abweicht, so liegt die Vermutung nahe, daß jener Stempel von der Reichs-Post zum Abstempeln ihrer Postwertzeichen nur mitbenutzt, aber nicht von ihr angeschafft ist. Die abgekürzte Inschrift jenes zweizeiligen Stempels "ELSFLETH E.P T." soll wahrscheinlich andeuten, daß jener Stempel damals auf dem Bahnhof in ELSFLETH benutzt wurde von den Beamten der Eisenbahn, Post und Telegraphie. Hierzu stimmt auch, daß die Eisenbahnlinie HUDE-BRAKE, an der ELSFLETH liegt, erst am 1. Januar 1873 eröffnet ist, also in demselben Jahre, wo obiger Stempel zuerst auftaucht, und die erste oldenburgische Telegraphenlinie, welche im Jahre 1856 zwischen BREMEN-DELMENHORST-OLDENBURG-ELSFLETH-BRAKE-NORDENHAM eröffnet wurde, auch in obiger Stadt "ELSFLETH" eine Station hatte."

    Quelle: Paul Ohrt, Germania-Handbuch Nr. IV: Die Poststempel von Oldenburg, S. 117 f., Chemnitz 1911

  • Moin Alexander,


    ein toller "Tettens"-Beleg!



    Ich habe einen ähnlichen Paketbegleitbrief mit einem Paar DR Nr. 5 Stempel "Wilhelmshaven" neulich erworben.

    Leider hat der Verkäufer Lose in seinem Shop vertauscht und den Brief versehentlich nach England geschickt. Der englische Adressat schickt mir jetzt diesen Brief zu. Kann nur ein paar Wochen dauern. Die Post war vor 150 Jahren deutlich schneller.

  • Schönes Gesicht hat dieser Beleg. Irgendwer hat leider wieder rumgekritzelt.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main

  • Das ist m.E. ein sehr interessanter Brief. Der mir auch Rätsel aufgibt.


    Was meint Ihr mit Kritzelei?

    Die Taxe "4" (Groschen) für die Entfernung WHV-Celle und der Rotstift oben ist ganz ähnlich wie beim Tettens-Beleg von Alexander, bei dessen Nahbereichsbrief "2" taxiert wurde. Es kann folglich nur das blaue "B" bzw. der blaue Vermerk auf der Vorderseite gemeint sein.

    Mit wahrscheinlich dem gleichen Blaustift hat jemand gross den Adressort "Celle" auf die Rückseite geschrieben. Nach meiner Vermutung könnte es sich vorderseitig um einen Zustell- oder Transportvermerk für diesem Paketbegleitbrief handeln, der ja wahrscheinlich zusammen ("begleitend") mit dem Paket transportiert wurde.

    Das sind aber nur Mutmaßungen. Ich habe leider keine Ahnung. Dass jemand nachträglich "Celle" auf die Rückseite dieses Briefes schreibt, macht auch für "Nichtphilatelisten" wenig Sinn. Denn der Stempel ist "Wilhelmshaven".

    Vielleicht hat ja jemand Ahnung. Auch ich bin für Ideen sehr dankbar.

  • Oh Nein. Ich meinte die Bleistiftnotiz zwischen in und Celle.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main

  • Oh Nein. Ich meinte die Bleistiftnotiz zwischen in und Celle.

    Okay. Das ist für mich nur "Piff". Das kann man leicht korrigieren und noch etwas besser (vorsichtig) ausradieren. Mit so einem "Quatsch" muss man als Altbriefsammler leben. Denn solche Vermerke und auch Preisnotierungen von Händlern findet man fast auf jedem 3. Altbeleg. Selbst die Auktionshäuser setzen ihre Los-Nrn. mit Bleistift teilweise sogar vorderseitig direkt auf die Belege. Das zeigt mir, dass der Beleg in seinem Originalzustand gar nicht "wertgeschätzt" wird.

  • Das blaue B auf der Vorderseite könnte Beutelstück heißen.

    Hallo Erwin,

    die erste Idee, die man hat, ist oft richtig. Denn für den Paketbegleitbrief ging es darum, welches "Paket" hier diesem Brief im Transport zugeordnet wird, wenn man beides gleichzeitig zustellen will.

    Grüße Bernd

  • Ich habe letzte Woche wieder einige schöne und "bunte" Stücke "aus der Bucht gefischt".



    Oldenburg-Nachverwendungen "Ovelgönne" auf DR Nr. 3, "Altenesch" auf DR Nr. 4, "Rodenkirchen" auf DR Nr. 17a und "Abbehausen" auf DR Nr. 21a


    Und auch diesen Drucksachen-Brief mit dem Ablöser-K1 "Varel" und einer DR Nr. 17a habe ich im Nachverkauf eines Auktionshauses für einen noch passablen Preis erwerben können.