Oldenburg Stempel-Nachverwendungen auf Brustschildmarken Deutsches Reich

  • Ich zeige hier zur Abwechslung aus meiner Sammlung mal einige Stücke von Nachverwendungen alter oldenburgischer Stempel auf Brustschildmarken.

    Deutsches Reich Nrn. 1 bis 6 kleines Brustschild,

    Stpl. Stollhamm, Zwischenahn, Varel, Grossenmeer, Friesoythe, Wildeshausen, Ovelgönne, Hooksiel, Bockhorn, Delmenhorst, Zetel und Blexen

    Bf. DR Nr. 4 kleiner Brustschild mit sehr seltenem K2 "Altenesch"

    DR Nr. 2 kleiner Brustschild auf Vertreterkarte mit Ra2 "Rodenkirchen"

    DR Nr. 5, Stpl. Ra2 "Dedesdorf" auf Paketbegleitbrief ins hannoversche Lehe

    DR Nr. 3 kleiner Brustschild auf Postkarte mit seltenem K2 "Lastrup"

    Briefe DR Nr. 3 und Nr. 4, jeweils 1872 im Juli in "Berne" versandt

    DR ex Nrn. 14 bis 29 mit Stempeln von Löningen, Damme, Delmenhorst, Jever, Esenshamm, Apen, Ellenserdamm, Lohne, Brake, Friesoythe, Abbehausen und Hooksiel

    DR Nr. 19 grosser Brustschild auf Firmenbrief von Lohne

    DR Nr. 21 mir Stempeln K2 "Hooksiel" und Ra2 "Tossens"

    DR Nr. 20 auf Brief von "Dinklage" nach Braunschweig

  • Ich zeige einmal eine kleine Besonderheit, die wohl eher schwer zu finden sein dürfte.

    Tatsächlich kann ich mich an kein weiteres Stück erinnern, was ich gesehen hätte, aber das ist sicher subjektiv.

    Eine Preußenmarke mit dem Oldenburger Ra2 Heppens in blau.

    Es ist vom 12/3 1868 auszugehen, da dieser Stempel in blau und schwarz auf NDP bekannt ist.

    (Schwarz löste Blau ab)

    1869 wurde Heppens ja in Wilhelmshaven umbenannt.

    Der Ra2 Heppens ist nach meinen Unterlagen auf Nachverwendungen des NDP zu finden, nicht DR, da war es ja auch schon Wilhelmshaven.

    Meine Unterlagen geben garnichts zur Verwendung auf einer Preußenmarke her,

    außer dass Preußen Mi-Nr 20 und 21 als einzige Marken nach Ablauf der Preußenzeit weiterverwendet werden durften.

  • Liebe Leute. vielen Dank für die Blumen. Freut mich, dass es gefällt.

    Ich denke, ich zeige noch einige weitere Stücke aus meiner Sammlung.

    DR Nr. 3 kleines Schild mit Ra2 "Bockhorn"

    DR aus Nrn. 1 bis 6 mit Stempeln von Jever, Hude, Rastede, Varel, Delmenhorst, Westerstede und Abbehausen

    Brief DR Nr. 19 XXV "Kerbe im Innenkreis unter EI in Reichs-" und "keilförmiger heller Fleck im rechten Rahmen" mit dem seltenen K2 "Hude"

    DR grosser Schild mit Stempeln von Esenshamm, Varel, Rodenkirchen, Wildeshausen, Westerstede, Blexen und Rastede sowie eine Innendienstmarke DR Nr. 12 mit handschriftlich "Elsfleth"

    Brief DR Nr. 5 mir Ra2 "Sande" auf ungewöhnlichem selbst erstellten Umschlag aus kariertem Papier

    Brief DR Nr. 19 mit Ra2 "Zwischenahn" nach Oldenburg

    Brief mit DR Nr. 3 und 5, kleiner Schild auf Wertbrief von "Westerstede" nach Damme

    Brief DR Nr. 19 mit Ra2 "Rodenkirchen" nach Zwischenahn

    DR Nr. 18, grosser Brustschild auf Postkarte aus "Tossens" nach Norden


    Brief aus "Brake" mit DR Nr. 4 kleiner Brustschild nach Norden Ostfriesland

  • So ganz viele weitere Oldenburg-Nachverwendungen (auf Brustschildmarken) habe ich nicht mehr. Aber ich stelle einige Stücke in Kürze, wahrscheinlich nächste Woche noch mal ein. Es fehlen mir natürlich in meiner Sammlung noch ein paar seltenere Abstempelungen.

    Auch enden viele Nachverwendungen bereits in der Zeit des Norddeutschen Postbezirks vor 1872. "Oldenburg-Nachverwendungen auf NDP-Marken" ist daher ein weiteres Thema. Zwei Beispiele:

    Der nachverwendete Oldenburg-Ra2 "Elsfleth" kommt auf Marken des Norddeutschen Postbezirks nur sehr kurze Zeit bis Februar 1868 vor und ist sehr selten. Danach gab es den Rundstempel "Elsfleth" (s.o. großer Brustschild) und später ab 1873 den Bahnpost-Zweizeiler "Elsfleth E.P.T.".

    Auch den nachverwendeten Oldenburg- K2 findet man nur bis zum Jahr 1870 bzw. daher ist dieser Stempel zeitlich nur noch auf Marken des Norddeutschen Postbezirks zu sehen. Der nächste (nachfolgende) Stempel für Oldenburg war dann der Ra3 "Oldenburg im Grossherzogthum", hier abgebildet als Einzelfrankatur einer DR Nr. 17.

    Es sind natürlich auch alle "aufgerufen", hier in diesem Beitrag noch interessante Abbildungen von Oldenburg-Nachverwendungen auf Brustschildmarken einzustellen...

  • Ein paar weitere Belege aus meiner Sammlung...

    DR kleiner Brustschild mit Stempeln von Ovelgönne, Burhave, Sande, Dedesdorf, Apen und Brake

    Bf. mit DR Nr. 19 grosser Brustschild aus "Rastede" nach Colmar

    Brief mit DR Nr. 4 XXIII PF "Akzent über C in REICHS- auf der 1. Strichleiste (Felder 10, 11,12) aus "Brake" im Jahr 1872 nach Rostock

    Postkarte mit DR Nr. 18 aus "Varel" im Jahr 1872 nach Berlin

    DR grosser Brustschild mit Stempeln von Jever, Ovelgönne, Rastede, Damme und Hooksiel

    DR Nr. 19 auf Brief aus "Burhave" nach Oldenburg

    Brief mit Nr. 19 grosser Schild aus "Damme" 1872 nach Stickgras bei Delmenhorst

    Bf. DR Nr. 19 aus "Abbehausen" nach Oldenburg

    Brief mit DR Nr. 4 von "Sande" nach Jever

    Brief aus "Hooksiel" mit DR Nr.19 nach Zetel

  • Ra3 "Brake Zollverein". Dies ist keine Oldenburg-Nachverwendung, denn diesen Stempel gab es bis zum Jahr 1867 noch nicht. Gleichwohl m.E. sehr interessant. Daher zeige ich die beiden DR Nr. 19 mit diesem Stempel in diesem Beitrag.

  • Es fehlen nur noch die Stempel von Ahlhorn, Edewecht, Hohenkirchen, Neuenburg und Schwei in dieser Darstellung auf Brustschildmarken. Und auch Stollhamm in blau.

    Vielleicht kann ja jemand noch ein Bild eines dieser Stempel einstellen. Das wäre super.

    Auch habe ich noch nie eine DR Nr. 16 mit nachverwendetem Stempel gesehen. Das einzige Exemplar einer Nr. 16, welches ich in der Sammlung habe, ist der K1 von Elsfleth, abgebildet im Beitrag vom 23. Februar 23.

  • Brief DR Nr. 19 (Scherenschnitt oben und unten) mit Ra2 "Delmenhorst" nach Oldenburg

    Eine Neuerwerbung von mir: Ungewöhnlicher Firmenbrief mit Aufdruck "Lohne bei Bremen" mit DR Nr. 4 und Ra2 „Lohne" am 04.10.1872 nach Crefeld (rückseitig Hufeisenstempel als Ankunftsstempel)

  • Dies wollte ich doch mal zeigen, weil ich insbesondere nach der Nr. 16 als Nachverwendung sehr lange gesucht habe...

    Drei neue Marken in meiner Sammlung: DR Nr. 16 mit K2 "Berne", DR Nr. 17b mit L1 "Varel" und DR Nr. 19 mit Ra2 "Schwei".

  • Hier einige meiner Neuerwerbungen.

    DR Nr. 1 mit Ra2 "Löningen" und frühem Datum 3.1.1872, Bfst. DR Nr. 18 mit K2 "Hohenkirchen", DR. Nr. 29 mit Ra2 "Dinklage", DR Nr. 20 mit K2 "Hooksiel" und ein Bfst. Paar Nrn. 14X und 14 mit K2 "Varel", die linke Marke mit dem Plattenfehler "helle Punkte im Rahmen oben rechts" (Feld 23)

    Drucksachen-Bf. DR Nr. 2a aus "Zwischenahn" am 22.05.1872 nach Hatter Wüsting. Sehr seltener Adressort. Hatterwüsting ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Hatten.

  • Hallo Ludger,

    Wilhelmshaven und Heppens sind postalisch ein Thema für sich.

    Die Preussen haben im Jahr 1853 das "Jade-Gebiet" von Oldenburg gekauft und dort im Hafenbereich vor dem Ort Heppens Werften, Kajen und Schleusen für die preussische Kriegsmarine gebaut. Diese neue Ortsansiedlung lief ebenfalls unter dem Namen "Heppens". Zeitweise gab es hier aber alles doppelt, nämlich eine preussische und eine oldenburgische Verwaltung und sogar ein preussisches und ein oldenburgisches Rathaus. Daher wohl auch dieses Kuriosum auf einer preussischen Dienstmarke.

    Mit der Umbenennung dieser Werften, Kajen und Schleusen am 17. Juni 1869 von "Heppens" in Wilhelmshaven durch den preussischen König und späteren Kaiser Wilhelm I. endete wohl auch die Verwendung des Stempels Ra2 "Heppens". Ich habe jedenfalls diesen Stempel nur in NDP-Zeit bis zu diesem Zeitpunkt gesehen.

    Ra2 "Heppens" auf Oldenburg Nr. 19A und nachverwendet auf Norddeutscher Postbezirk Nr. 16, Ausgabe Januar 1869

    Der ursprüngliche oldenburgische Ort Heppens, der nicht direkt am Wasser lag, existierte aber namentlich wohl zunächst weiter. Und zwar noch relativ lange. Postalisch hat man wohl zunächst nach der Umbenennung alles über Wilhelmshaven versandt. Später hatte Heppens dann aber wieder ein eigenes Postamt mit eigenem Poststempel. Im Jahr 1911 erfolgte die Vereinigung von "Heppens" mit den Gemeinden Bant und Neuende zur Stadt Rüstringen, die sich wiederum im Jahr 1937 zur Stadt Wihelmshaven zusammenschloss.

    Postkarte von Heppens aus dem Jahr 1910 - noch völlig „autofrei“, damals waren Pferdefuhrwerke das Waren-Transportmittel Nr. 1 - , der Baustil der damaligen Häuser stammt überwiegend aus der „Gründerzeit“, die ab 1880 begann. Heute sieht das alles natürlich ganz anders aus, da Wilhelmshaven im 2. Weltkrieg weitgehend zerstört wurde bzw. auch alte Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert nahezu komplett abgerissen wurde

    Poststempel von "Heppens" im Jahr 1910

    Demgegenüber: Heppens-Wilhelmshaven im Jahr 1906

    Stempel "Wilhelmshaven" auf dieser Karte aus dem Jahr 1906

    Der erste Stempel von "Wilhelmshaven" war ein einzeiliger Rundstempel, hier auf DR Nrn. 19 und 21.

    Auf Brustschild nicht gerade häufig, auf NDP-Marken habe ich diesen Stempel noch nicht gesehen.

    Ab den Markenausgaben des Deutschen Reiches im Jahr 1875 - Pfennige -findet man den Stempel allerdings deutlich häufiger.

  • Wilhelmshaven ist ein interessantes Thema. Die vormaligen alten oldenburgischen Postablagen Sengwarden und Fedderwarden hatten zeitweise eigene Postämter, in denen dieser Einkreisstempel verwendet wurde. Heute gehören diese Ortsbereiche zur Stadt Wilhelmshaven.

    Sengwarden, Lithographie-Karte aus 1899 - auf dem Bild ein Bauer mit Pferd und Pflug - diese Art der oft mit stilisierten Blumen verzierten Karten stammt aus der Zeit des „Jugendstils“.

    sehr seltener K1 "Sengwarden" aus 1899

    Fedderwarden, Lithographie-Karte aus 1899

    Stempel K1 "Fedderwarden" von 1899 (- findet man gelegentlich noch -)

  • Zurück zum Beitragsthema, den Oldenburger Nachverwendungen auf Brustschildmarken.

    Ich zeige daher noch einige weitere Marken und Stücke, die ich in letzter Zeit erworben habe. Auch wenn die gezeigten Stempel hier in diesem Beitrag nicht neu sind ...

    L1 "Varel", K2 "Hohenkirchen", Ra2 "Rodenkirchen" und Ra2 "Westerstede" auf DR Nrn. 19 und 18.

    Eine sehr schöne Karte, frankiert mit einer DR Nr. 18, durch den Apotheker W. Meyer aus "Berne" versandt am Silvestertag des Jahres 1872

  • Heute doch noch ein kleiner Exkurs...

    Auch die "Ablöser"-Stempel zu den Oldenburg-Nachverwendungen und neue K1 in oldenburgischen Postorten sind interessant. Und auf Brustschildausgaben mitunter nicht leicht zu finden....

    Kleiner Brustschild. Der neue K1 "Augustfehn" im Dreierstreifen einer DR Nr. 2a (bei Apen gelegen), K1 "Vechta" auf DR Nr. 14, K1 "Cloppenburg" auf DR Nr. 4 und der Ra3 "Neuenburg in Oldenburg" auf DR Nr. 4

    Großer Brustschild. K1 "Elsfleth" auf DR Nrn. 16, 19 und 20, "Elsfleth E.P.T." auf DR Nr. 17b (m.E.), K3 "Oldenburg im Grossherzogthum" auf DR Nr. 18, K1 "Jever" auf Nr. 19 und K1 "Cloppenburg" auf DR Nr. 22.

    (Einzelne dieser Marken aus "Elsfleth" hatte ich schon "als Kleinabbildung" in meinem Beitrag vom 23. Februar 2023.)