Oldenburg Mi. Nr. 12a/ 12b/ 12c - Seltenheit / Farben/ Plattenfehler

  • Es ist ja nicht nur eine Frage des Scanners, sondern auch eine Frage des Monitors bzw. des Druckers. Eigentlich müsste das alles aufeinander kalibriert werden.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    lassen wir den Drucker erst mal außen vor. Alleine die Kalibrierung von Scanner und Bildschirm ist eine Prozedur, die nicht einfach ist. Auf stampsx gibt es dazu einen umfangreichen Thread mit diversen Unterthemen.

    Man braucht einen guten Scanner, einen guten Monitor, passende Software und ein Target, auf dessen Farben man die Einstellungen aufsetzt.

    Eine kurze Frage/Antwort auf stampsx:


    Frage: "Geht das auch mit einem HP All in one Gerät älterer Bauart?"

    Antwort: "Das geht theoretisch mit jedem beliebigen Scanner, der es erlaubt, Scans ohne Farbkorrektur aufzunehmen. Natürlich benötigen andere Scanner dann auch andere Farbprofile. Im Idealfall fertigt man das Farbprofil mit dem jeweiligen Scanner selber an (IT 8.7-Target kaufen, meine Empfehlung dafür sind die Targets von Wolf Faust für 15,- EUR inkl. Versand und mit Argyll das Profil anfertigen).

    Am Wochenende werde ich das spaßeshalber auch mal mit meinem Büro-Laserdrucker/scanner/fax-Gerät Dell C2665dnf ausprobieren (wenngleich ich nicht sicher bin, ob ich da die automatischen Korrekturfunktionen abschalten kann)...

    PS: Aus einem schlechten Scanner wird durch die Kalibrierung natürlich noch längst kein guter Scanner. Aber ein "farbechterer" schlechter Scanner ...

    Hier ein Thema mit 19 Seiten zur Darstellung von Farben mit Scannern der Serie V500 bis V850:

    stampsX-Forum - Thema: Epson Perfection V500 - V850 Photo, Tipps für korrekte Farben und mehr


    viele Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Ich kämpfe immer noch mit dem Scanner. Meine Bilder sehen zu einem nicht unerheblichen Teil immer etwas anders aus als die Originale. Das liegt aber möglicherweise an meinem Bildschirm.

    Ich habe jetzt mit dem Epson V 600 auf 1200 dpi auf Foto gescannt und weder Farbveränderungen noch Lichtveränderungen vorgenommen (alles 0!). Dies nur zur Info.



    Bild 4 erneut gescannt: Bf. Oldenburg Nr. 12b in lebhaftpreussischblau



    ganz rechts: Bild 13 = Oldenburg Nr. 12 b in lebhaftgraublau (bis graublau), Mitte: Bild 16 = Oldenburg Nr. 12 b lebhaftgrautürkis, links Oldenburg Nr. 12b dunkelpreussischblau (farbübersättigter Druck)



    neues Scan von Bild 9: Bf. Oldenburg Nr. 12b hellgrünlichblau



    linke Marke Bild 7: Oldenburg Nr. 12b in schwärzlichpreussischblau, Mitte Bild 8 Oldenburg Nr. 12b hellgrünlichblau (farbübersättigter Druck), rechts Oldenburg Nr. 12b grautürkis



    links Neucsan des Bild 11 Oldenburg Nr. 12b dunkelgrünlichblau, rechts Oldenburg Nr. 12b in der Farbe schwärzlichgrünlichblau (die linke Marke wirkt aufgrund der Farbübersättigung dunkler)



    links Neuscan des Bild 5 Oldenburg 12b preussischblau - farbübersättigter Druck -, rechts Neuscan des Bild 6 Oldenburg Nr. 12 b dunkelpreussischblau



    links Neuscan des Bild 18 Oldenburg Nr. 12b dunkelgrautürkis, Mitte Oldenburg Nr. 12a dunkelgraublau, rechts Oldenburg Nr. 12b preussischblau - farbübersättigter Druck -



    links Oldenburg Nr. 12b lebhaftgrünlichblau bis grünlichblau / farbübersättigt, Mitte Oldenburg Nr. 12b lebhaftgrautürkis, rechts Oldenburg Nr. 12b grünlichblau bis dunkelgrünlichblau



    Neuscan Bf. Bild 17 - 4 Gr.- Mischfrankatur Oldenburg Nr.12b grautürkis und Oldenburg Nr. 14 (aus meiner Sammlung)



    Vergrößerung

  • Solche (dunkelgrau)türkisfarbene 12b sind bei mir als 12a geprüft worden.

    Natürlich sehe ich das verschwommene Druckbild, was eher zu 12b gehört.

    Ich möchte aber doch darauf hinweisen, dass so etwas nicht unbedingt als b geprüft wird.


    Sonst sieht das doch schon ordentlich aus mit den Scan-Ergebnissen


    Gruß Ludger

  • Die Prüfung der Oldenburg Nr. 12 ist nicht nur manchmal abenteuerlich. Gerade bei den seltenen Farben. Wenn man auf Prüfungen achtet, wird man feststellen, dass hier ganz oft „frei nach Schnauze“ geprüft wird. Bei der graublauen Farbnuance gibt es dann sogar alles: a, b und auch c beim dunkelsten Farbton.

  • Die Prüfung der Oldenburg Nr. 12 ist nicht nur manchmal abenteuerlich. Gerade bei den seltenen Farben. Wenn man auf Prüfungen achtet, wird man feststellen, dass hier ganz oft „frei nach Schnauze“ geprüft wird. Bei der graublauen Farbnuance gibt es dann sogar alles: a, b und auch c beim dunkelsten Farbton.

    @Ludger,

    nach meiner Beobachtung differenzieren Prüfer, ob eine a) b) oder c) vorliegt, in allererster Linie danach, ob der Druck der Marke klar oder "verschwommen" ist. So ist die Vorgabe des Michel-Kataloges. Der die Farbe der Oldenburg Nr. 12b als "trübblau" mit dem Zusatz "lebhaftgrünlichblau" angibt.

    Nun kommt es natürlich vor, dass der Druck der Marke weder vollständig klar noch wirklich "verschwommen" ausfällt, sodern irgendwie "semi". Und wenn dann noch hinzukommt, dass die Marke nun wirklich nicht als "lebhaftgrünlichblau" zu identifizieren ist (sondern in Deinem Fall eine "dunkelgrautürkisfarbene"), dann ist die Prüfung schnell bei der a)-Einordnung. Ich kann Dir versichern, dass meine dunkelgrautürkisfarbenen Oldenburg Nr. 12 alle als Nr. 12b geprüft wurden.


    Diese wirklich irreführende Michel-Katalogisierung bildet die Ursache für diesen ganze Unsicherheit.

    Nun ist es natürlich so, dass es gar nicht einfach ist, diese Farben zu katalogisieren. Hier wurden in diesem Beitrag auch schon entsprechende Fragen gestellt...

    Als in diesem Thema Unerfahrener...: Waren die Farben handgemischt? Wurde eine Auflage "in einem Rutsch" durchproduziert? Gibt es "Übergänge" bei den Farben, wie bei Bayern superoft?

    neigen Teile der Farbbeimischungen zur Oxidation?

    Die Auflagen, insbesondere zu den seltenen Farben der Nr. 12b waren winzig. Die Nr. 12 hatte eine Auflage von ca. 400.000 Stück. Im Vergleich dazu: Die Marke Bayern 2 II - 3 Kreuzer blau - hatte eine Auflage von 74 Millionen Stück.

    Und wenn man zusätzlich einbezieht, dass von der Oldenburg Nr. 12 nach meiner Einschätzung mehr als 70% auf die Oldenburg Nr. 12a kobaltblau (in diversen Tönungen) entfällt, bekommt man eine ungefähre Vorstellung von der Seltenheit einzelner 12b-Farben. Wieviele Marken sind nach 160 Jahren davon heute noch existent?


    Genaue Farbvergleiche oder Untersuchungen sind deshalb schwierig, weil es nach meiner Erfahrung bereits eine deutliche Zeit des Suchens erfordert, um überhaupt nur ein paar verschiedene dieser seltenen Farben zusammen zu bekommen um Vergleiche durchzuführen. Diese Marken sind einfach nicht häufig zu finden. Da ist dies bei den Bayern-Sammlern mit der Millionenauflage der Bayernmarken schon "komfortabler". Hier gibt es Kataloge, die auf viele Besonderheiten eingehen.


    Die Oldenburg-Marken wurden als Farblithographie in der Gerhard Stalling'schen Steindruckerei in Oldenburg gedruckt. Und ja, ich gehe davon aus, dass die Farben in den jeweiligen Tranchen "handgemischt" wurden. Wenn man dafür Maschinen gehabt hätte, gäbe es sehr wahrscheinlich nicht diese Farbfülle.


    Dass ich insbesondere die Farblithographien der 3. Ausgabe von Oldenburg besonders mag, ist kein Geheimnis. Aus meiner Sicht gehört diese Ausgabe zu dem "Schönsten", was die Philatelie hervorgebracht hat. Allerdings auch zu dem Seltensten.Und gerade die Farbfülle macht das Sammeln hier aus meiner Sicht attraktiv. Und dies bezieht sich nicht nur auf die Marke Oldenburg Nr. 12 - 1 Groschen -.


    "hellgrünlichblau" als Lithographie gab es danach wahrscheinlich nie wieder, nirgendwo


    Und was die Katalogierung angeht, sollte man sich nicht durch die mangelhaften Auflistungen irritieren oder gar abschrecken lassen. Dass ich die Auflistungen dieses Verlages vielfach für falsch halte (siehe z.B. meinen Beitrag zur Oldenburg Nr. 2 - 1/30 Thaler), habe ich m.E. deutlich gemacht.

    Es ist allein Sache des Sammlers, sich zu entscheiden, wie er sammelt.


    Das "Dilemma" ist natürlich ein bißchen, dass eine Vielzahl von Sammlern sich nicht von Katalogpreisnotierungen "emanzipieren" können und natürlich vielfach das Geld im Vordergrund steht. Nur für das, was als seltene Unternummer katalogisiert ist und was auch entsprechend geprüft und attestiert ist, wird in Auktionshäusern eine "fette Summe" gezahlt.


    Wenn man hier ganz und gar Neues und sehr Seltenes entdeckt, was der zuständige Bundesprüfer noch nie gesehen hat, hat man natürlich ein Problem, wenn es auch keine entsprechende Michel-Katalogisierung gibt. Ich verweise auf meinen Beitrag zur fleischfarbenen Probenmarke Oldenburg Nr. 17P3, die ich sogar auf Brief entdeckt habe.


    Ich möchte ein weiteres Beispiel anführen. Auf einer Schlegel-Auktion habe ich eine recht kuriose Oldenburg Nr. 6a entdeckt. Hierzu muss ich Florian Berger, S. 27 zitieren, der die Unterscheidungsmerkmale zur Oldenburg Nr. 6c wie folgt beschreibt: "Die seltene Nuance ist nicht eine sehr dunkle Farbe (was die Bezeichnung 'indigo' nahelegen würde), sondern es ist ein schönes, eher leuchtendes blau. Im Gegensatz dazu steht der normale Blauton der meisten Marken, der einen matten und stumpfen Eindruck macht."


    Ich besitze eine ganz erhebliche Anzahl von Oldenburg Nr. 6a und kann bestätigen, dass diese Marken in der Farbe "matt und stumpf" wirken. Auch habe ich die Oldenburg Nr. 6c schon einige Male gesehen. Abweichend davon hatte diese Schlegel-Marke ebenfalls in der Farbe eine gewisse Leuchtkraft und wich damit von den anderen Oldenburg Nr. 6a mehr oder minder deutlich ab.


    Diese Marke, abgestempelt Ra2 "Varel 24/9" war signiert von Albert Diena und Bolaffi und wurde offenbar von diesen beiden Prüfern für eine Nr. 6c gehalten. Dies ergibt sich aus einem schwachen Bleistift-c, welches offenbar ausradiert wurde. BPP Stegmüller prüfte diese Marke als Oldenburg Nr. 6a.


    Nun besitze ich einen weiteren Brief mit exakt dem gleichen leuchtenden Farbton, ebenfalls abgestempelt in Varel am 11/9.



    Bf. mit dem gleichen leuchtenden Farbton


    Grundsätzlich stelle ich hierzu fest, dass diese Marken von den mir bekannten Nr. 6c abweichen, weil meine Marken heller sind. Aber mit der Nr. 6a stimmen sie ebenfalls nicht überein, weil sie nicht "stumpf" und "matt" wirken, sondern eine gewisse Leuchtkraft haben. Hier sind offenbar ein oder wenige Bögen dieser aus meiner Sicht abweichenden Papierfarbe nach Varel geliefert worden, denn es sind mir bisher nur diese beiden Varel-Verwendungen bekannt.


    Oldenburg ist nach wie vor ein Sammelgebiet, in dem es noch viel Interessantes zu entdecken gibt.


    Abschließend möchte ich daher auf 2 interessante Stücke aufmerksam machen, die sozusagen "unentdeckt" derzeit auf Auktionen angeboten werden. Wenn man sich auskennt...


    Das erste Stück ist eine sehr seltene Luxus-Oldenburg Nr. 7 II PF "weißer Fleck unter RG von Oldenburg links an der Blattverzierung", die als normale Oldenburg Nr. 7 für 150,- € Ausrufpreis angeboten wird.



    angeboten am 03. März 2023 bei Auktion Galleries Hamburg, Los-Nr. 1147D für 150,- € Ausrufpreis


    Diese Oldenburg Nr. 7 II wurde von BPP Stegmüller als Normalmarke Oldenburg Nr. 7 attestiert


    Hier ein Attest zu einer Oldenburg Nr. 7 II (Marke aus meiner Sammlung) mit Beschreibung als Vergleichsstück


    Die zweite Marke ist eine unreparierte Oldenburg Nr. 9 (allerdings mit kleinem Einriss) mit dem seltenen Maschinenstempel von Oldenburg in Type III (meine vorläufige Einschätzung!) - siehe meinen Beitrag zu den Doppelkreistempeln von Oldenburg



    Oldenburg Nr. 9, 2. Auflage in hellgelb, angeboten bei Auktion Galleries Hamburg am 03. März 2023, Los 1153 D m.E. mit Maschinenstempel für 500,- € Ausrufpreis



    Vom BPP als "normale" Nr. 9 ohne Maschinenstempel attestiert


    Maschinenstempel als Vergleich


    Hier ein weiteres Vergleichsstück in Abb. aus einer Auktion des Auktionshauses Müller.



    Ich werde bei diesen beiden angebotenen Stücken nicht mitsteigern. Daher ist dies für Interessierte, die Seltenheiten suchen, möglicherweise eine günstige Gelegenheit hier u.U. etwas zu bekommen, was nicht alltäglich ist .

  • Hallo,


    Ich habe diese 12 mit PF II in Sammlung hinzufugen konnen. Die Marke hat gummi, weiB aber nicht ob es Original Gummi ist. Beim diesem PF ist den Katalog leer fur ungebraucht. Nehme an die kommt wenig vor.


    Sowieso verstehe ich den normalen Katalogwert nicht, Gestempelte Oldenburg 12 sind massawar verglichen mit ungebrauchten Marken. Das sieht man beim andere D.Staaten Marken hier und da auch. Beim Braunschweig hat sich das einige Jahre zuruck geandert. Zwei Jahre zuruck beim Hannover und Bremen auch, da sind einige ungebrauchte Marken im Wert weit nach oben gegangen.


    Grusse,

    Jean-Paul