Schweiz - Österreich

  • Liebe Freunde,

    sehe ich auch so - trotzdem wäre ein Scan der Rückseite interessant, vlt. war es doch eine DS? Dann würden die 5 Rappen gepasst haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    zunächst vielen Dank für die rege Diskussion.
    Bei der ArGe Schweiz gibt es einen Spezialisten für den Schweizer Grenzrayon. Ihm habe ich gestern die Vorderseite gemailt und seine Meinung eingeholt.
    Er hat mir geschrieben, dass es für Postkarten ab 1.4.1921 (jetzt haben wir ein drittes Datum) eine Ermässigung im Grenzrayon gab und er vermutet auch eine Drucksache.

    Gerne zeige ich noch die Rückseite. Meiner Meinung nach ist der Hard-Stempel österreichischer Herkunft. Ich bin gespannt, ob ihr das anders seht.
    Schade, dass nur der Lindauer Stempel eine Zeitangabe enthält. Aber sonst wäre es ja auch zu einfach. :D

    Viele Grüsse
    kantonal

  • Hallo kantonal,

    danke sehr! Sieht österreichisch aus - demnach war deine schöne Karte unterfrankiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hier zeigt es sich wieder mal, daß man erst einen Beleg beurteilen kann und sollte, wenn man die Kehrseite der Medaille kennt. ;)

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Liebe Freunde,

    es bliebe nur ein bayer. Transitporto von 16x übrig; weitere Möglichkeiten sehe ich keine hier.

    Heute zeige ich eine Drucksache der 2. Gewichtsstufe aus Solothurn vom 28.4.1869 (PV der Vertragsstaaten zur CH vom 1.9.1868) mit 10 Rappen nach Prag. Der Leitweg, Gott-sei-Dank ausnahmsweise beweisbar, erfolgte über Lindau im Bodensee am Folgetag nach Prag, wo sie am 1.5. ankam. Zu vermuten ist hier Augsburg - München - Passau.

    Die Besonderheit ist aber eine andere: Der Absender der Schleife mit Inhalt (heute ist nur noch die Schleife da) beschrieb diese innen mit brieflichen Mitteilungen. Das war natürlich nicht erlaubt. Als DS der 2. Gewichtsstufe wog sie über 2 1/2 bis 5 Loth. Die 10 Rappen teilten sich in 3+3 Rappen für Bayern und 2+2 Rappen für die CH auf.

    Als Brief hätte das Stück über 1 bis 15 Loth 50 Rappen gekostet, wovon Bayern 30 Rappen und die CH 20 Rappen behalten hätten.

    Somit wurde die Schweizer Bundespost um 16 Rappen und das Kgr. Bayern um 24 Rappen betrogen.

    Die damals schwer zu sehende Schrift ist im Lauf der Jahre immer sichtbarer vorgetreten und hat wegen des Vitriolgehalts der Tinte für etwas Tintenfraß gesorgt.

    Ein zweites Stück mit Postbetrug im Transit durch Bayern kenne ich von keinem anderen Land her.

  • ... Pfarrer? Passt doch. Es gibt ja Heilige und Scheinheilige. ;););)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Filigrana,

    vielen Dank für den Link!

    Also von meinem römischen Lieblingskaiser und deutschen Lieblingskönig, dem 4. Karl, ins Leben gerufen. Aber die können auch nichts dafür - der Schuft saß in der Schweiz!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dieser Brief möchte ich gern zeigen, weil man nicht immer den Laufweg so deutlich sehen kann wie hier. Um diese Zeit hat man wohl Freude an Abstemplungen gehabt als was man sonst oft erleben will.

    In Schüpfheim ist der Brief zur Post gebracht. Dann lief der Brief nach Luzern, Zürich, Lindau, Augsburg, München und endlich Linz.
    Da es ein Portobrief war hat der Empfänger 6 Kreuzer CM für Schweiz und 9 Kreuzer CM für die Reststrecke bezahlt.
    Den Inhalt lässt sich auch sehen - hier kommt wieder mal zur Sicht die Bedeutung Lindaus wenn es um Spedition geht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    so interessant wie Nils Brief ist meiner hier nicht, aber schlecht ist er auch nicht gerade.

    Der Brief aus dem aargauischen Wohlen war an den Chef der Firma Isler, Herrn Jacob Isler aus Wohlen, gerichtet, der sich zum Zeitpunkt der Absendung in Wien (per Adresse Herrn Dudolf Morawski) aufhielt. Das Datum war der 29.4.1851 und der Inhalt des Briefes dürfte Chef Isler ziemlich peinlich gewesen sein, denn dieser hatte 2 Wochen vorher mehrere Kaufrechnungen aus Wien in seine Firma geschickt, von denen sich bei der Hälfte Fehler eingeschlichen hatten, die die Rechnungsprüfer (Buchhaltung) von Wohlen als solche ausmachten und ihn nun zu korrigieren bitten. Auf der anderen Seite darf man sich schon mal fragen, warum man in Wohlen den Herkunftsort "Wholen" auf dem Brief schrieb ...

    Nach dem Gemeinschaftsvertrag Österreichs mit der CH kosteten einfache, bis 1/2 Loth leichte Briefe 16 Schweizer Kreuzer her bzw. 12 Kr. CM hin, die von der Aufgabepost zu taxieren waren (hier: Wohlen).

    Die Leitung ist siegelseitig gut zu erkennen: Über Zürich 30.4. nach St. Gallen am 30.4. Richtung Feldkirch 30.4. kam er am 4.5.1851 in Wien an.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich will gern mal wieder einen Brief zeigen der von Schweiz nach Österreich gelaufen war.

    29. November 1863 lief der Brief von St.Imer in westlichen Schweiz über Bienen, Zürich, Bodensee und weiter mit Bahn nach Ulm wo der Brief weiter nach Salzburg wo er 1. Dezember ankam.

    Hier ist es 6 Kreuzer Rh für Schweiz gerechnet + 9 Kreuzer Rh für den Postverein. Da es ein Portobrief war musste der Empfänger deswegen 25 Neukreuzer bezahlen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Glückwunsch zu diesem Brief, bei der Westschweiz hätte ich auf den Laufweg über Basel getippt, schön wenn man einen über den Bodensee und Wü zeigen kann. :thumbup:

    Viele Grüsse
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    bei der Westschweiz hätte ich auf den Laufweg über Basel getippt

    Hallo Christian

    Ja, eigentlich habe ich es auch als Hauptleitung gedacht, aber da ich bis jetzt nur die zwei Briefe mit Leitweg über Bodensee-Raum hatte, ist es vorläufig 2-0. Umgekehrte Richtung lief es wohl dann eher über Baden. Sogar den Brief von Alexandrien nach Ost-Schweiz lief ja über Baden was man nicht erwarten sollte.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    schöner Brief - immer wieder interessant zu sehen, wie Württemberg (bekam ja hier 9 Kr. für den Postverein!) mit seiner Eisenbahn via Bayern große Korrespondenzströme abgreifen konnte, während Baden nur noch im Nord - Süd - Bereich durchsetzen konnte. Von Bayern reden wir da besser erst gar nicht ... :(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    die Bahn wars. Via Baden musste man ja um den doch recht großen Bodensee herum fahren - via Friedrichshafen ging das alles flott und war perfekt aufeinander abgestimmt worden. Aber auch Bayern und Österreich als dahinter liegende Postverwaltungen mussten ihre Fahrpläne optimieren. Eine tolle Entwicklung, die man für kleine Münze perfekt am Brief nachvollziehen kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Christian - ich habe eher an die Schweizer Bahn gedacht. Den Ausbau in Schweiz war wichtig. Kenne leider keine Karte hierzu.

    @Ralph - in der umgekehrte Richtung sehen wir Briefe aus Österreich über Baden in der Schweiz wo ob von Nord oder Süd bestimmend sein kann. Aber seist wie du sagst eine interessante Entwicklung hier zu spüren.
    Es dauert aber noch etwas vor ich die Übersicht habe (wenn/ob es mal kommt).

    Viele Grüsse
    Nils