Argentinien - Wuerttemberg

  • Liebe Freunde,

    heute moechte einen Brief aus Buenos Aires (Argentinien) per steamer Southhampton an Herrn ?? in Asperg Koenigr. Wuerttemberg Germany vorstellen (wer kann den Rest lesen?). Taxiert mit 27 Kreuzern in blauer Tinte.


    Abgestempelt mit R "GB 1.60 F" sowie einem Stempel "Calais 19 Avril 1866".

    Verso:

    roter E "LONDON FO APR 4 66", Ovalstempel "Frankreich ueber Baden", K2 "GR. BAD, BAHNPOST 6 APR 66 Z12", DKr "K, WUERTT FAHREND POSTAMT 6 4 16??", sowie DKr "STUTTGART 6 APR 5 N7" und eine "29??" in blauer Tinte.

    Was ist Eure Meinung dazu? Vor allem wuerde mich interessieren weshalb ein Brief aus Brasilien (siehe tread Brasilien- Wuerttemberg) mehr kostete als einer aus Argentinien (obwohl wahrscheinlich mit dem gleichen Boot befoerdert).

    Und war jetzt die Taxe 27 oder 29 Kreuzer

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno




    .

  • August Wepfer

    Leut. im Königl. Württembergl.

    1ten Garde Jäger-Battailion

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • Zum Ort. Es sollte die Festung Hohenasperg sein.

    Zu den weiteren Fragen kann ich leider nichts beitragen.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • Lieber Bruno,


    24x für GB und FR bis zur Grenze Strasbourg/Kehl. Ab da 3x bis zum Empfänger. Mit 2x Landposttaxe waren das dann die hinten notierten 29x total.

    FR kaufte 30g dieser Briefe von GB für 1 Franken 60 Centimes pauschal ab (das waren ca. 48x postalisch und 45x paritätisch). Du siehst, bei diesem Brief bis 7,5g hat man also noch etwas verdient ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    wie immer souveraen und gut unterrichtet ;) . Das mit den 24 Kr bis Baden und dann 3 Kr bis Asperg ist schon klar. Die 2 Kr Landposttaxe (oder Botenlohn?) kann Ich im Moment noch nicht bestaetigen (waere aber eine Moeglichkeit). Die rueckseitige "29" sieht fuer mich auch nicht sehr Wuerttembergisch aus (aber woher sollte Sie dann stammen?)

    Was mich aber wirklich interessieren wuerde waere, warum ein Brief aus Argentinien gegenueber einem aus Brasilien, obwohl wahrscheinlich mit dem gleichen Schiff befoerdert, billiger war?

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,


    die 29 kann nur von Württemberg stammen, da ja sonst keiner wissen konnte, ob und wie hoch ein Landbestellgeld (Botenlohn wäre der etwas laienhaftere Ausdruck) dort war.


    Zeigt der Brief aus Brasilien auch den 1 Franken 60 Centimes - Stempel? Aus exakt der gleichen Zeit, also kein anderer Postvertrag bzw. Modifikation möglich?


    Ich kann nur für Bayern sprechen und da kosteten alle Briefe via Frankreich von Südamerika ab 1.7.1858 30x pauschal je 7,5g.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,

    ja der Brief zeigt den gleichen 1.60 Stempel.

    Der Brief von Brasilien war von1864, dieser hier ist von 1866 (Ich denke nicht dass sich die Postgebuerhen massgeblich geaendert haben.

    Auf Seite 200 schreibt Herr Dr. Zangerle (Handuch der Auslandstaxen - Gulden Waehrung), dass ein Brief von Buenos Aires fuer die franzoesische Post fuer 24 Kr befoerdert werden soll. Dazu kommen 3 Kr fuer den Transport von Baden nach Wuertttemberg (Asperg lag im gleichen Bezirk) - weshalb nochmals 2 Kr?

    Auch die Frage weshalb Argentinien billiger als Brasilien war ist hiermit noch nicht geklaert.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,


    2x können nur ein Landbestellgeld sein, oder es gab einen Boten, der für 2x die Briefe ausgetragen hat.


    Was schreibt Zangerle zu Briefen aus Brasilien - auch 24x fremdes Porto?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    Zangerle schreibt unter Nr, 79 auf Seite 200, dass von Brasilien im Jahre 1860 24 Kr angesetzt wurden, unter Nr 230 (auf der gleichen Seite) aber, dass der Frankaturzwang am 01.10.1860 aufgehoben wurde und deshalb Portobiefe von Brasilien nach Wuerttemberg ueber GB,F, und Baden fuer 30 Kr versandt werden konnten und dann weitere 3 Kr bis Stuttgart kosteten. Das ist der Fall fuer der meinen Brasilienbrief - 33 Kr.

    Fuer Buenos Aires (Argentinien) finde Ich nur den Vermerk (Nr. 217), dass diese Briefe mit 24 Kr. bis Frankreich taxiert werden (und per Extension der Postvertraege nach Baden und Wuerttemberg - also 27 Kr kosten). Die 2 Kr Landbestellgeld sind noch zu klaeren .

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,


    dann waren Briefe aus Argentinien halt günstiger, als aus Brasilien, warum auch immer.


    Schließlich waren die Süddeutschen froh, überhaupt die Möglichkeit gehabt zu haben, solche Korrespondenzen führen zu können, denn Alternativen boten nur die Briten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,

    dass der Brief billiger war als einer aus Brasilien (wenn auch mit dem gleichen Schiff geschickt), mag ja noch angehen (anderer PV) - Trotzdem wurden beide ueber die Briten (Ich sehe jedesmal London als Durchgangsstempel) nach Frankreich versandt.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,


    den Postvertrag schloß Baden mit Frankreich - da musst du einhaken.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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