Schleswig-Holstein nach Sachsen

  • Hallo,

    bei diesem Brief verstehe ich leider die Taxierung noch nicht:
    Er lief 1849 von Altona (Holstein) über Hamburg nach Dresden. Das holsteinische Porto bis Hamburg ist mit "1" Schilling klar. Die anderen Notierungen sollten preußisch und sächsisch sein, aber wer bekam welchen Anteil bzw. wie setzt sich das Gesamtporto von 75 Neupfennigen zusammen?
    Den Vermerk links unten kann ich nicht lesen, aber ist ggf. postalisch irrelevant.
    Rückseitig gibt es nur den Stempel "Hamburg" (vom preußischen Postamt) und einen Ausgabestempel "ST:POST 29Sept. E.7.U.", sonst nichts (keinerlei Notierungen oder Vermerke).

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    bei Hüttner sind von Dresden nach Altona folgende Taxen angegeben:

    - Dresden - Hamburg 68 Neupfennig (entsprechend 6 8/10 Ngr.)

    - Hamburg - Altona 0 Schilling ("nach ausländischer offizieller Quelle")

    Die vermerkten 75 (NPfg.) lassen den Schluß zu, daß den 68 NPfg. ab Hamburg noch 1 Schilling für die Strecke Altona-Hamburg hinzuaddiert worden ist.

    Ohne die genaue Aufteilung zu kennen, würde ich vermuten: 3 Sgr. für Altona - Hannover

    4 1/2 Sgr. für Altona - preuß/sächs. Grenze

    7 1/2 Ngr. für die Gesamtstrecke

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Altsax,

    vielen Dank!
    Das hilft mir schon mal sehr und in dieser Richtung werde ich nun weiter recherchieren.
    Dass Hannover beteiligt ist, wundert mich zwar, weil der Brief in Hamburg an Preußen ausgeliefert wurde (und nicht an Hannover), aber mal sehen, was man zu den Hauptrouten noch herausfinden kann ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo,

    in einer anderen Sekundärquelle (Cornelius) habe ich folgende Angaben gefunden:
    dänisches Porto bis Hamburg (ab Altona 1 Schilling)
    preußisches Porto bis zur preußisch-sächsischen Grenze (4 Sgr)
    sächsisches Porto (bis Dresden 3 Sgr)

    Alle Angaben sind dicht dran an den Taxierungen auf dem Brief, aber die "4 1/2" wären nur schlüssig, wenn 1 Schilling zu 1/2 Silbergroschen - ungewöhnlicherweise - abgerundet worden wären.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    in der sächsischen Postverordnung von 1841 sind die Taxen aller dänischen Postorte ab Hamburg aufgeführt. Dabei fehlt Altona. Das spricht dafür, daß die Hüttersche Angabe für Post aus Sachsen zutrifft. Möglicherweise galt die Portofreiheit nicht in umgekehrter Richtung.

    Die Postverordnung nimmt für die Strecke aus Sachsen nach Hamburg Bezug auf die "bisherigen Regelungen". Im preußisch/sächsischen Postvertrag ist ab Hamburg bis zur sächsischen Grenze eine Taxe von 3 ggr. vermerkt, ab dort bis Dresden eine solche von 2 1/2 ggr., in Summe also 5 1/2 ggr., umgerechnet 6,88 Sgr./Ngr., was in Einklang steht mit den von Hüttner genannten 68 Npfg.

    Die Differenz von 7 Npfg. zum erhobenen Gesamtporto paßt auch zu dem einen Schilling. Rätselhaft ist lediglich der Taxvermerk "4 1/2".

    Beste Grüße

    Altsax