aus der Pfalz nach Österreich von 1819 bis 1842

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgende Briefe möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief von Speyer (Bayern - Pfalz) nach Dornbirn (Österreich) vom 10.12.1839. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 16 Kr. rhein. von Speyer über Baden - Württemberg - Bayern bis Lindau. Von Lindau über Bregenz nach Dornbirn mußte der Empfänger 2 Kr.C.M. Porto bezahlen.

    Polizeisache als Teilfrankobrief "Franco Grenze" von Neustadt an der Haardt (Bayern - Pfalz) nach Wien (Österreich) vom 16. Januar 1842. Der Absender bezahlte 36 Kr. rhein. bei der Briefaufgabe und in Österreich wurden zuerst 28 Kr.C.M. angeschrieben, durchgestrichen und in 14 Kr.C.M. geändert. Diese wurden beim Empfänger als Porto kassiert.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    zwei herrliche und seltene Briefe - toll der Vermerk des Absenders "so weit als möglich franco". Man muss lange suchen, um solche Rosinchen zu schnappen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph


    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.

    "Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people." Eleanor Roosevelt.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Charge - Teilfrankobrief von Kandel (Bayern - Pfalz) vom 8. Oktober 1838, nach Wien (Österreich).
    Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 36 Kr.rh. bis zur bayerisch österreichischen Grenze,
    zuzüglich Einschreibgebühr von 4 Kr. Der Empfänger 14 Kr.C.M. Porto zuzüglich 3 Kr.C.M. Bestellgeld,
    also 17 Kreuzer C.M.
    Stempel: LANGENKANDEL + CHARGE in rot.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief gibt Rätsel auf. Es war ein Dienstbrief als Königliche Dienst - Sache aus Landau in der Pfalz vom 26.6.1827 an den Magistrat in Wien, wo er ausweislich des dortigen Präsentationsvermerks am 6.7.1827 ankam. Der Brief weist hinten einen Rötelkrüppel auf, den man als eine 4 interpretieren könnte. Vorne stehen auch in Rötel 12 Kreuzer rheinisch, welche theoretisch den Transit eines Briefes im 3. Gewicht (über 1-1,5 Loth) über Thurn und Taxis abdecken könnten (Worms - Frankfurt am Main - Aschaffenburg).

    Für Österreich galt der Grenzfrankozwang und vor "Wien" stehen 42 Kreuzer Conventionsmünze ab der österr. Grenze bis Wien, die innen auch wiederholt wurden und als Porto dem Beteiligten abgefordert wurden, nachdem sie vom Magistrat Wien vorgeschossen worden waren.

    Es bleibt die Frage, wer die 12 Kr. rheinisch bis zur österr. Grenze bezahlt haben soll?

    Inhalt: "In Erledigung des geehrten Schreibens vom 30ten April l. J. (laufenden Jahres) praes. den 11. d. Mts (diesen Monats) übersendet man anliegend den Bericht des Bürgermeisteramts Freimersheim, um den Nikolaus Bruch in Wien gefälligst hiernach verständigen zu lassen.

    Zugleich ersucht man höflichst, im Falle dieses Gegenstandes wegen sich nochmals anher gewendet werden muss, entweder daß das fallsige Schreiben als Königliche Dienstsache zu bezeichnen oder aber bis hierher frankiren zu lassen. Mit vollkommener Hochachtung ...".

    Demzufolge gehe ich davon aus, dass Wien für seinen Bürger Nikolaus Bruch etwas von einer Pfälzer Behörde wollte und ihm dies das BGA Freimersheim gewährte. Allerdings war das Schreiben von Wien mit Porto belastet in der Pfalz eingetroffen und in Landau konnte man das Schreiben nur mit einem Betrag von XY Kreuzern auslösen. Das passte der Landauer Behörde natürlich nicht und sie wünschte zukünftig nur noch Briefe aus Wien frankiert zu erhalten.

    Aber genau das ging nicht, weil wegen des Grenzfrankozwanges im Postvertrag von 1819 jede Seite (also Bayern und Österreich) bis zur gegenüberliegenden Grenze alle Briefe franko zu gestellen hatte - der Transit über Thurn und Taxis bzw. Baden und Württemberg war offenbar kostenpflichtig.

  • Lieber Ralph,

    ich vermute, daß in den Behördenkontakten um offene Forderungen ging. Nur so kann ich mir den Vermerk links erklären: Die Vermögens- und Familienverhältnisse des Drechslers Nikolaus Bruch aus Wien betreffend.
    Deine Fragen kann ich nicht beantworten, aber wieso nur 12 xr rh. bis zur österr. Grenze und dann 42 xr cr. bis Wien? Und wofür steht die 9?

    liebe Grüße
    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (18. November 2024 um 16:09)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    das Stadtmagistrat in Wien bekam mehrere Briefe an diesen Tag und die Stadtpostgebühr für diese gesamten Briefe war 12 Kreuzer C.M., die auf dem oberen Brief geschrieben wurde, denke ich.

    LG, Hermann

  • Hallo Ralph,

    ich glaube Herrmann hat Recht.
    Bei meinem Charge-Teilfrankobrief aus Obermoschel, zur Post gegeben in Kirchheimbolanden vom 27.12.1831 nach Wien stehen auf der Vorderseite 6 Kr. Hier gehe ich auch davon aus, dass an diesem Tag mehrere Briefe an den Magistrat zugestellt wurden.
    Da der Brief 1 Loth schwer war, bezahlte der Absender 36 Kr. (rückseitig angeschrieben). Das Porto in Österreich wurde jedoch nur auf 14 Kr. C.M. festgesetzt, damit nur einfach taxiert.

    Grüße Karl

  • Lieber Dieter,

    der Brief von mir kostete für Bayern eigentlich gar nichts, weil er als Dienstbrief K.D.S. portofrei war. Transite via Baden und Württemberg waren teuer, daher leitete man Pfälzer Dienstbriefe nur in Fällen "besonderer Dringendheit" über Baden und Württemberg. Aber war der dringend?

    Lieber Hermann und Karl,

    die 6x von Wien kenne ich von Dutzenden von Briefen - könnte summarisch gewesen sein. Aber 12x kannte ich bisher bewußt noch nicht und sie wurden auch nicht ausgewiesen (also 42x plus 12x = 54x CM). In Wien hat man nur 42x CM vom Petenten beikassiert, nicht die 12 notierten dazu. Aber das hätte man doch wohl gemacht, wenn man sie schon ausgelegt hatte?

    Ich weiß es halt auch nicht, sollte es aber wissen.

    Liebe Grüsse vom Ralph


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  • Liebe Freunde,

    ein mit 18 Kr. grenzfrankierter Brief vom 24.06.1841 aus Speyer (franco Grenze) war nach Dornbirn im Vorarlberg Österreichs gerichtet und einfachen Gewichts. Vom nahen Lindau im Bodensee aus kostete er dann noch 2 Kreuzer Conventionsmünze bis zu seinem Empfänger, die kaum leserlich über Dornbirn paraphiert wurden.

    Liebe Grüsse vom Ralph


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