aus der Pfalz nach Österreich vor 1819

  • Liebe Sammlerfreunde,
    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief aus Grünstadt in der Pfalz (ab 1. Mai 1816 zu Bayern),
    aufgegeben in Worms (Thurn und Taxis Überrheinische Post
    unter provisorischer Verwaltung aus österreichischen und
    bayerischen Kommissaren) nach Wiener Neustadt (Österreich)
    mit Ankunftsvermerk vom 3. April 1816.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein wunderbarer Brief aus der gesuchten überrheinischen Zeit der Pfalz. Wer hätte den nicht gerne?

    Mit den Taxen habe ich ein großes Problem. Ich schaue schon 5 Minuten auf den Brief und kann ihn bezüglich der Gebühren nicht erklären. Was soll da 54 Kr. CM gekostet haben? Kein Grenzfranko? Portofrei linksrheinisch?

    Die beiden Werte, die 54 Kr. CM ergeben sollen, kann ich nicht lesen. Soll es etwa 30 und 24 heißen? ?( Wenn ja, 30 Kr. für welche Strecke?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Ein sehr interessanter Brief die jeder sich wünschen sollte.

    Der Brief ist in Österreich mit 14 Kreuzer CM taxiert geworden. Ob man von Worms bis Österreichischer Grenze etwas bezahlt hat, wage ich nicht zu beurteilen. Es kann aber sein dass der Brief mit Taxis gelaufen war, weil es ein Dienstsache von Ober... in Grünstadt ist.

    Eine wichtige Frage hier ist warum man der Brief nach Worms gebracht war. Die Antwort hier liegt wohl in der Tat dass Grünstadt noch unter taxischen Posthoheit war? Somit war es ein Taxis-Österreichischer Brief. Taxis und Österreich hatte erst 1817 ein bilateralen Vertrag, so hier ist es wenig Hilfe zu holen.
    Aber wenn wir rechts die 14/40/54 Notierung sehen, ist es wohl so dass Taxis für die Strecke von Worms nach Österreichische Grenze 40 Kreuzer CM verlangt hat, so dass der EMpfänger tatsächlich 54 Kreuzer CM bezahlt hat. Diese 54 Kreuzer CM sind auch auf die Rückseite vermerkt, aber wohl nicht als eine postalischer Vermerk.

    Hoffentlich finden wir mal ähnliche Briefe die etwas mehr licht bringen konnte. Danke fürs Zeigen :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo VorphilaBayern,

    ein toller Brief.

    Meine Portointerpretation sieht wie folgt aus: Linksrheinisch portofrei. Der Brief lief über Bayern. Hierfür erhielt Bayern ein Transitporto von 14 Kr. C.M. (Vertrag von 1808). Der Empfänger in Österreich zahlte jedoch für den bayer. Transit 30 Kr. und für das Inlandsporto 24 Kr. (Tarif v. 1815), insgesamt also 54 Kr., jedoch in Einlösscheinen. Aufgrund der Inflation in Österreich wurden die Transitportos für die österreichischen Empfänger mehrfach angepasst.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Ich denke deine Interpretation besser als mein ist, weil ich ganz falsch in der Tabellen gelesen habe. Es stimmt dass die Innländische Taxen für Auslandsbriefe 24 Kreuzer WW ist.

    Eine Frage an dich, waren die Transitgebühren immer so wie hier notiert geworden? Ich habe in meine Sammlung keine Vergleichsbriefe.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Bayern-Nils,

    bei den Briefen die ich kenne, wurde die Transitgebühr wie beim Brief von VorphilaBayern notiert.

    Ich Österreich gab es zwischen 1809 und 1817 5 Perioden, in denen die Transitgebühr angepasst wurde. Dies kann auch im Handbuch des Münchener Briefmarken-Clubs (Postbeziehungen Bayern-Österreich) auf Seite 119 nachgelesen werden.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Der ganze Beitrag von Vogel s. 105-122 ist sehr empfehlenswert. Danke dass du dieser Artikel nennst :)

    In meinem Kopf war die ganze Zeit die Grenzfrankozwang, so dass ich dieser Vertrag ganz im Hintergrund gesteckt habe :(

    Danke für die Klärung hier :)

    Viele Grüsse
    Nils