Vor- und Vorausentwertungen Bayerns auf 1-21

  • Liebe Sammlerfreunde,

    zum Thema Vorausentwertungen von Scheinfeld wurde hier schon ein wenig gezeigt.

    Scheinfeld ist bekannt für saubere Stempelabschläge. Aber hinter jedem mehr oder weniger zentrischen Abschlag eine Vorausentwertung zu vermuten .....halte ich für fraglich. Es ist ohnehin nur auf Beleg nachweisbar. Lose Marken mit gut zentrierten Stempeln sind VE hin oder her jedenfalls hübsch anzusehen.

    Viele Grüße, Siegfried

    Wie man auf dem Brief nach Ulm eindeutig sieht, ist das keine Vorausentwertung. 8o

  • Hallo Siegfried,

    eine tolle Strecke von offenen MR-Stempeln "617" zeigst du uns. Das ist ja richtig was für die Augen.

    Bei manchen kann man eine VE wohl ausschließen; andere wiederum sehen stark nach einer VE aus. Aber bei losen Marken wird die Frage VE ja oder nein offen bleiben müssen.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Hallo Siegfried,

    auf welchen Marken kennst du denn VE von Scheinfeld?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    in meiner Sammlung habe ich zweifelsfrei 4 Briefe mit VE, zweimal 3 Kr. blau, einmal 3 Kr. rot Quadrat und einmal 3 Kr. Wappen. der Brief nach Frankenberg ist bisher ohne Befund/Attest, die anderen 3 sind mit Befund/Attest Sem bzw. Stegmüller.

    Dann habe ich noch einen Brief nach Ansbach mit einer 4 II, da ist links über der obersten Schaufel ein "Hauch" von Stempelfarbe zu erkennen. Den wird vermutlich kein Prüfer anerkennen.

    Beste Grüße, Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    danke für die Info - immerhin.

    Da bei perfekter Abstempelung und idealem Schnitt eine VE anhand übergehender bzw. gerade nicht übergehender Stempelteile geprüft wird, wären für mich die Briefe interessant, die diese Merkmale zwar nicht prüfbar aufweisen, aber ohne jeden Stempeldurchdruck appliziert wurden. Davon wirst du eine Menge haben. Ich halte diese für in der Masse VE, auch wenn das kein Prüfer gerne bestätigen mag. Kämen da noch weitere Nominalen hinzu?

    Insbesonders interessieren mich 1x und 9x Marken (12x und 18x als VE kenne ich bisher nicht) auf Briefen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Bayernfreunde,

    eine kleine Anmerkung zu eventuellen VE´s Mainbernheim sei mir gestattet.

    Ich habe bisher noch keine gesehen, aber auch noch nicht danach gesucht.

    Ich führe die exzellente Qualität der Stempelabschläge auf unseren Frankenwein zurück, der bei nicht übermäßigem Genuss, die Zielgenauigkeit und Motivation des jeweiligen Konsumenten gefördert hat.

    :):P:P:).

    Einen schönen Sonntag wünscht, Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    ja, da hast du Recht - einer der vielen, absoluten Schönstempler Bayerns. Wohl dem, der das sammelt. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • "Insbesonders interessieren mich 1x und 9x Marken (12x und 18x als VE kenne ich bisher nicht) auf Briefen."

    Hallo Ralph,

    damit kann ich leider nicht dienen.

    Ich kann allerdings feststellen, dass selbst bei hauchdünnen bis dünnen Belegen kein Stempeldurchschlag auf der Rückseite zu erkennen ist. Ist für mich auch logisch, wenn ich einen Stempel zentriert draufsetzen will, muss ich behutsam vorgehen. Mit Schwung geht´s meistens daneben.

    Auf diesen beiden Belegen sehe ich rückseitig: "NICHTS"

  • Hallo Siegfried,

    danke für dein Stellungnahme - der wundervolle Streifen ist übergehend gestempelt, also keine VE, während der Postschein sicher eine VE ist, wobei man allerdings sagen muss, dass Postscheine nicht entwertet, sondern allenfalls abgestempelt wurden.

    Gut nachvollziehen kann man das bei Fahrpostscheinen (die Fahrpost hatte gar keine Mühlradstempel damals, weil die Freimarken dort nicht frankaturgültig waren) nach Anfang März 1869, als man in Scheinfeld seinen Mühlradstempel längst abgegeben hatte, aber noch immer mit Postscheinen hantierte, die den oM 617 zeigen. Hast du auch so einen? Viele gibt es wohl nicht und ich habe kaum eine Handvoll bisher sehen dürfen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Siegfried,

    der Expeditor hat vorab seine Blocks von Einschreibezetteln mit dem Mühlradstempel (so nicht vorgesehen) oben links abgestempelt.

    Kam dann ein Kunde an den Schalter, brauchte er den Schein nur noch ausfüllen und den Datumsstempel (Aufgabestempel) abzugschlagen. Es gibt diese Scheine noch bis mind. Ende März 1869.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    wenn die Einschreibezettel Blockweise oder zumindest mehrfach voraus abgestempelt wurden, müsste man dann nicht rückseitig Abdrücke von Stempelfarbe erkennen? Die lagen doch vermutlich aufeinander und Stempelfarbe trocknet jetzt auch nicht blitzartig.

  • Hallo Siegfried,

    das klingt plausibel - aber rückseitige Stempelfarbe findet man eher bei VE - Marken, als bei Postscheinen (aber Postscheine wurden auch kaum vorabgestempelt).

    Oder man hat sie (die Postscheine) zuerst ausgeschnitten und dann separat gestempelt, das wäre ja auch möglich.

    Wenn es jetzt noch Rückscheine (Retour - Recepisse) gäbe mit Vorabstempelung, hätten wir von Scheinfeld ein Unikat, da dergleichen von Bayern gar nicht bekannt ist.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Siegfried,

    schau doch zu VE Mainbernheim mal auf post 216 in diesem Thread.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    obwohl lose Marken nicht als vorausentwertet geprüft werden, kann meiner Ansicht

    nach keinen Zweifel daran bestehen, dass die eingestellte lose 3 Kreuzer blau, Platte 3

    mit Schaufelspitzen am rechten und oberen Rand mit dem MR "323" in Mühldorf Ob

    vorausentwertet wurde.

    Mühldorf ist für Vorausentwertungen bekannt.

    Jede zweite angebotene Vorausentwertung stammt von Mühldorf.

    Dass eine grössere Einheit wie ein Viererbock oder ein Dreierstuhl vom Brief gelöst

    und zerschnitten wurde, das ist mehr als unwahrscheinlich.

    Gruss kilke

  • Hallo Kilke


    Genau deine Vermutung,,getrennte Marken,, sind bei Schweizer Marken bekannt. Ich selber habe einige davon. Nur weil jetzt eine Rayonmarke 2 Rauten besitzt gilt dies bei uns keineswegs als eine Art Beweis für eine VE.

    In Deutschland sieht dies so scheint ganz anders aus…?

  • Hallo St.G

    bei Bayern ist es genauso.

    Eine Vorausentwertung wird nur auf Brief oder Briefstück geprüft, weil nur so 100% nachweisbar.

    Das Entscheidende bei der von mir gezeigten 3 Kreuzer blau, Platte 3 mit zusätzlichen Schaufelspitzen

    ist die Entwertung mit dem MR "323" von Mühldorf.

    Mühldorf war neben Scheinfeld der Vorausentwerter in Bayern, und deshalb ist für mich auch eine lose Marke aus der 2. Verteilung mit MR"323" und zusätzlichen Schaufelspitzen vorausentwertet.

    Auch aus der 1. Verteilung sind von "215" Mühldorf Vorausentwertungen bekannt.

    Einzelne Marken mit zusätzlichen Schaufelspitzen sind mit allergrösster Wahrscheinlichkeit vorausentwertet.

    Äusserst unwahrscheinlich, dass diese Marken aus vom Brief abgelöste und zerschnittene Einheiten stammen.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Kilian

    Ich habe von diesen Ausgaben kaum Ahnung. Auch gebe ich dir grundsätzlich recht. Trotzdem ist wahrscheinlich oder nahezu auszuschliessen usw. eben trotz allem keine 100%. Dies stauch in der Schweizer Philatelie so.

    Ich finde es aber gut, dass man über solche Dinge diskutiert und all die vorhandenen Fakten auf den Tisch legt.