Paketkarten mit Zoll- und Bestellgebühren

  • Paketkarte von Pest nach Gronau an der Leine vom 8.02.1886, Durchgang Dresden 10.02.1886, angekommen am 12.02.1886.

    Nur als kleine Warnung, fast 4 Seiten Text! Kommentare, Ergänzungen und weitere Belege sind herzlichst willkommen.


    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke (18. Oktober 2022 um 14:16)

  • Minimarke 18. Oktober 2022 um 14:11

    Hat den Titel des Themas von „Paketkarten mit Zollbehandlung“ zu „Paketkarten mit Zoll- und Bestellgebühren“ geändert.
  • Hi Uli,

    Hammerteil das hier so unscheinbar schlummert, bin nur etwas verwundert, was war wenn die 20 Pfennig Verzollungsgebühr verklebt waren, wie bekam der Postbeamte sein Bestellgeld?

    Fragen über Fragen, aber davon abgesehen sind solche Verzollungsgebühren wahnsinnig selten aus der Zeit (1875-1900) zumindest.

    Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    ja Hammerteil, seltener als jede 70 Kreuzer gestempelt.
    Kannst ja den Ersteller der Beschreibung fragen wie der Postbeamte an seine Kohle kam, kann dir gerne seinen Namen via PIN geben. ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Bei manchen Stücken muss man einfach ein paar Abstriche bei der Qualität machen, hier und da ein Bug, erstmal bessere finden

    Österreichische Begleitadresse für eine Paketsendung mit Nachnahme über 3 Gulden = 5,04 Mark, von Graz nach Schloß Arenfels bei Hönningen am Rhein vom 13.8.1884

    Bis zum Grenzeingangspostamt Linz war eine zollamtliche Vorabfertigung erfolgt, es musste aber noch eine zollamtliche Schlussabfertigung erfolgen. In einem solchen Falle wurde dem Adressat die Begleitadresse zugestellt , das Paket selbst verblieb bei der zuständigen Zollverwaltung. Der Empfänger des Paketes musste sich dorthin begeben um der Untersuchung seines Paketes beizuwohnen, allerdings bestand die Möglichkeit, dass ein Beamter der Postverwaltung, gegen eine Entschädigung, die Vertretung des Empfängers bei dieser Zollabfertigung übernahm.

    Bei dieser Karte wurde so verfahren, wie es auch aus den Poststempeln hervorgeht. Über Frankfurt/Main gelangte das Paket nach Linz am Rhein, wo nach entsprechendem Ersuchen vom 17.8.1884 ein Postbeamter der Schlußabfertigung beiwohnte, die in einem Öffnen und Wiederverschließen der Sendung bestand. Für diese Amtshandlung war eine Verzollungsgebühr von 20 Pfennig zu zahlen, die bei Postpaketen bis 5 kg die Bestellgebühr von 5 Pfennig beinhaltete.

    Nach anschließender Übermittlung des Paketes nach Hönningen, war die Verzollungsgebühr vom Empfänger, der Gräfin Westerholt auf Schloß Arenfels, einzuziehen und diese quittierte zum Abschluss den Empfang des Paketes.

    Grüße

    Dieter

  • Sehr schönes Teilchen ;) - Schau mer mal ob dieses Jahr noch eins oder zwei dazukommen.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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  • Hallo,

    2 Ungewöhnliche Superpaketadressen , zum Glück nicht meine Zeit, somit kein Neid.

    Zu der von Dieter meine Meinung, wieso sind 85 Pf. als Nachporto taxiert ? Die 15 Pf. mehr zur Transportgebühr von 50 Pf. und die 20 Pf. Zoll und normale Zustellung können nur mit der Zustellung erklärt werden. Die Zustellung auf dem Schlossberg war wohl anders vergütet ( aus der Postkasse). Somit mussten die 20 Pf. gesamt vom Postboten !! verklebt werden, denn er erhielt zwar die 20 Pf. ,davon war aber nichts für ihn. Er erhielt seine gesamte Zustellgebühr aus der Postkasse, genau die 15 pf. Die 20 Pf. Zoll und Zustellgebühr wurde immer in Marken vom Postboten auf der Rückseite verrechnet, er kaufte also Marken und und somit in die Postkasse.

    Bei Ulrich seiner ( 70 Pf. taxiert) behielt der Postbeamte aber 5 Pf von den 20 Pf., das war sein Geld für die Zustellung. 50 Pf. der erhaltenen 70 Pf. gingen direkt in die Abrechnung für den Transport, der Postbote nahm sich die 20 Pf., kaufte aber nur für 15 Pf. Marken und verklebte sie. Somit landeten die 15 Pf. auch in der Postkasse. Eine grandiose Vereinfachung der Abrechnung, aber nicht umsonst musst der Vorgesetzte prüfen, ob der Bote die Marken auch verklebt hatte.

    Beste Grüße Bernd

    2 Mal editiert, zuletzt von BaD (10. Januar 2025 um 11:51)

  • Paketkarte aus Wien nach Pfarrkirchen vom 18.04.1914, der Empfänger bezahlte 2 Mark Zoll, plus 20 Pfennig Zustellgebühr. Leider haben die Bayern diese 20 Pfennig nicht verklebt. Leider liegen mir zu Österreichischen Perfin keine Unterlagen vor, aber ich würde sagen es ist "M . Q" aus Wien.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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