• Liebe Freunde,

    da ich keine passende Rubrik für diesen Stempel gefunden habe, mache ich mal ein neues Thema auf. Es ist wohl Geschmacksache, ob man diesen Stempel unter Preußen (er stammt von der preußischen Post) oder unter Transit-, Grenzeingangs- und Vertragsstempel oder im entsprechenden Länderforum zeigt. Bei letztgenanntem bliebe er vermutlich allein, wie ein anderer Beleg mit diesem Stempel hier aus Frankreich zeigt.

    Dieser Brief hier stammt nun aus Portugal und war bis zur belgisch-preußischen Grenze frankiert, wie in dem entsprechenden Vertrag geregelt - dementsprechend auch P.D. gestempelt. Dies war in diesem konkreten Fall Hamburg, der Zielort Altona gehörte zu Holstein und war damit im März 1865 nicht Mitglied im DÖPV. Insofern trifft die Angabe im Stempel Franco Preuss: resp: Vereinsl: Ausgang:Gr: in diesem speziellen Fall nicht zu, da das preußische Porto bei Briefen aus Portugal vereinbarungsgemäß von Preußen getragen wurde.

    Jedenfalls lief der Brief aus Porto im direkten Kartenschlus Lissabon - Eisenbahnpostamt X (Cöln-Verviers), dann nach Hamburg an das dortige T&T-Postamt. Dieses war für die Post nach Holstein nicht zuständig, so dass der Brief an das Stadtpostamt übergeben wurde, das den Brief dann nach Altona leitete. Dort wurden 1 1/2 Sh.C. als Portoforderung notiert.

    Die Brieferhaltung ist sicherlich nicht im Kabinett-Bereich anzusiedeln, aber bis ich einen entsprechenden finde (wird mir sicherlich innerhalb der nächsten 2 Dekaden gelingen), wird dieser seinen Platz einnehmen.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael (14. Oktober 2022 um 19:49)

  • Lieber Michael,

    diesen seltenen Stempel habe ich nie besser abgeschlagen gesehen - von daher ist das für mich Luxus.

    Heißt das nicht 1 1/2 HShC, statt 1 1/4 HShC?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    der Stempelabschlag gefällt mir auch - deshalb warte ich sehr gelassen, wann ich einen besseren Brief finde ... ;)

    Hamburg hätte für einen Brief (aus Hamburg) nach Altona nur 1/2 H.Sh. berechnet.

    Die 1 1/4 Sh.C. entsprachen dem gültigen Tarif für Briefe innerhalb Holsteins. Ehrlich gesagt, kann ich nicht genau erkennen, ob da 1 1/2 oder 1 1/4 stehen - da bin ich jetzt einfach von den bestehenden Tarifen ausgegangen.

    Links steht noch m.M. nach f(ranco)H(am)b(urg)

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    das habe ich auch so gelesen mit Franco Hamburg. Vlt. kann uns ein Nordlicht weiterhelfen mit 1 1/2 oder 1 1/4?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    ich finde, das istein toller und seltener Brief und über Stempelvielfalt braucht man auch nicht zu klagen :thumbup: .

    Mich würde mal interessieren, wie der Titel der Sammlung ist, in die der Brief kommt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    meine Sammlung hat eigentlich keinen Titel.

    Zunächst einmal ist es eine Preußen General-Sammlung, die möglichst viele Aspekte der preußischen Postgeschichte abbilden soll.

    Darin befindet sich ein Abschnitt Stempel, in dem ich diesen Bereich der Post darstelle mit seiner Entwicklung und den Varianten. In diesem Abschnitt gibt es dann einen Bereich, der sich mit Stempeln auf Auslands-/Transitpost beschäftigt. Also Postvertrags- / Herkunfts- und Taxstempel - dies könnte man als Titel dieser (Teil-)Sammlung nehmen.

    Er würde sich natürlich auch gut im Bereich der Auslandspost machen.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Danke Michael,

    ich muss gestehen, dass ich in meiner Stempelsammlung zwar gut mit allen möglichen Stempelarten bestückt bin, aber bei solchen Grenzübergangsstempeln bin ich total unterbelichtet. Ich habe auch den Eindruck, dass es zwar sehr vielfältige Arten gibt, aber angeboten werden sie nicht häufig.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    der von Michael gezeigte Stempel ist wirklich selten. Vermutlich wird er nur alle paar Jahre angeboten und wird bei Feuser in blau mit 500 € bewertet.

    Einen van der Linden habe ich noch nicht gefunden. :(

    liebe Grüße

    Dieter

  • Moin,

    der Brief ist ein (eingehender) Auslandsbrief, der zu dieser Zeit noch nach dem Postvertrag mit Dänemark abgerechnet wurde. D.h. die Reststrecke nach Altona kostete 1 Silbergroschen = 1 1/2 Schilling Courant.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,

    danke für die Klarstellung.

    hallo Erwin,

    die Situation bei den Grenzübergangsstempeln ist etwas unübersichtlich und manche fliegen unter dem allgemeinen Wahrnehmungsradar. Da gibt es aber auch Beispiele von anderen Stempeln. Dieser Stempel gehört sicherlich zu den Exoten; die beiden von mir gezeigten Belege gehören auch ohne Stempel nicht unbedingt zur Massenware.

    Die Preise liegen bei diesen Stempeln aber oft niedriger als die Handbücher suggerieren.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (16. Oktober 2022 um 17:59)

  • Hallo Michael,

    Porto - Altona ist sicher nicht alltäglich. :)

    Die Preise liegen bei diesen Stempeln aber oft niedriger als die Handbücher suggerieren.

    Ich schätze, daß je nach Destination bei diesem Stempel ca. 25 - 50 % vom Handbuch ok sind.

    viele Grüße

    Dieter