Bayernsammlung Weber bei Köhler

  • Hallo zusammen,


    Zum dritten Teil der Weber-Sammlung hier ein Kurzbericht zu den schwarzen Einsern.


    Soweit ich das beobachten konnte, wurde das Material insgesamt sehr gut aufgenommen und es wurden teils sehr hohe Preise bewilligt.

    Wie ich schon im Beitrag 132 schrieb, ist natürlich auch der Sammelstil und Qualitätsbewusstsein des Sammlers entscheidend dafür, wie das Material aufgenommen wird. Ist es selten, begehrt und einwandfrei werden euphorische Preise erzielt.

    Weber neigte aber bei der Qualität zu Zugeständnissen, wenn es sich ansonsten um eine Spezialität handelte. Was diese Einstellung für die Versteigerung der Schwarzen Einser bedeutete, sei hier kurz berichtet.


    Bereits der erste gestempelte Einser Mi. Nr. 1Ia ist mit Fingerhutstempel Weiden entwertet und natürlich eine Bombe.

    Blöd nur, wenn ein Prüferzeichen vorne in rot durchscheint. Dieser Umstand wurde zwar weder im Attest noch vom Versteigerer erkannt. Ich vermute, dass Weber diesen Mangel bewusst in Kauf nahm. Bei einem Ausruf von 2000 Euro hätte ich die Marke gerne genommen, allerdings nicht mit Rotverfärbung der Vorderseite. Die Marke ging im Nachverkauf dennoch zum Ausruf weg. Ob sie bald wieder auftaucht, wer weiß. Die Unsitte Marken zu signieren hat schon viele Signaturschäden hervorgebracht.


    Gleiches gilt auch für das erste Los der Versteigerung, einen ungebrauchten 4-er -Block der Mi. Nr.1a mit Plattenfehler der mehrfach rückseitig mit Signaturen verunziert wurde. Beim Betrachten der Rückseite besteht die Gefahr, sich Augenkrebs zu holen und nicht nur beim Betrachten des Jacketts von Dieter Michelson.;) an PeJa Das und auch die Büge durch zwei Marken nahm Weber wohl in Kauf wegen des markanten Plattenfehlers. Der Block brachte 4.150€ bei einem Ausruf von 3000€.


    Ein schwarzer Einser als Einzelfrankatur mit vielen Briefbügen brachte immerhin für mich erstaunliche 3600. Vermutlich hatte ihn Weber einmal billig erworben, denn ansonsten ist es ein Allerweltsbrief ohne Besonderheiten.


    Dagegen blieb ein Brief mit 3 schwarzen Einsern der Mi.Nr.1a als seltene Spätverwendung mit 15.000 ausgerufen, liegen. Auch hier war wohl die Seltenheit für Weber ausschlaggebend den Brief zu erwerben. Der Ausrufpreis war allerdings wohl etwas zu hoch und nicht die Qualitätseinschränkungen.


    Ähnliches gilt für einen innerpfälzischen Brief mit 3-er-Streifen der Platte 2. Dieser blieb mit 10.000 Euro für mich doch leicht überraschend liegen. Auch hier mögen die unerwähnten Briefbüge und fehlender Ankunftsstempel eine Rolle gespielt haben, denn diese fielen sofort ins Auge.


    Zu guter Letzt noch der Bayern-Kracher der Auktion, zwei Dreierstreifen der 1IIa auf Brief von Straubing auf attraktivem Brief. Auch hier wieder jede Menge Unzulänglichkeiten, so dass der Brief lediglich 30.000 Euro Zuschlag erreichte, bei einem Ausruf von 20.000.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

    3 Mal editiert, zuletzt von Bayernspezi ()

  • Nur zur Richtigstellung:

    Weber begann pünktlich um 16 Uhr und nicht mit viel Verspätung und dauerte knapp zwei Stunden. Und es waren nicht 10 Sammler im Saal, sondern, wenn man Begleitpersonen abzieht, nur 5.

    Es gibt daher die früher vorzügliche Verpflegung bei Köhler nicht mehr, weil sich ein Catering oder auch nur eine Zubereitung vor Ort einfach nicht mehr rentiert für die paar Besucher. Dafür gab es für jeden Besichtiger einen Gutschein von € 10,-- für einen italienischen oder China-Imbiss im Erdgeschoß.

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Weber begann pünktlich um 16 Uhr und nicht mit viel Verspätung und dauerte knapp zwei Stunden.

    Stimmt! Habe ich verfolgt, weil ich die Versteigerungen der Nr 8 mitbekommen wollte. Wenn ich mich recht erinnere, war vorher eine längere Pause.


    Dieter

  • Lieber Peter,


    dein Beitrag zur E.-Weber-Auktion hat mich sehr erstaunt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass gerade bei solchen Spezialauktinen der Saal rappelvoll ist. Und du schreibst von nur 5 Sammlern, die anwesend waren (Ralph hat sich ja schon ähnlich geäussert.) Wie sieht das denn bei anderen Bayern-Auktionen aus? Ich denke hier an z.B. an Deider oder Kirstein in München.


    Hat sich in der Zwischenzeit - auch wegen Corona - neben den üblichen schriftlichen und telefonischen Geboten alles auf das Bieten übers Internet verlagert?


    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    bei Kirstein war ich lange nicht mehr, aber bei Deider ist es das gleiche Bild. Zuletzt wieder ein paar Sammler mehr als beim Tiefpunkt zu Coronahochzeiten, als außer mir noch ein Sammler und zwei Kommissionäre da waren. Zuletzt vielleicht 6 bis 7 Sammler, dazu dieselben zwei Kommissionäre. "Video killed the Radio Star" sangen in den 80ern die Buggles. Heute kann man sagen "Internet killed the Personal Attendance". Keiner nimmt die Reiseunannehmlichkeiten in Zeiten des Internets mehr auf sich, was sehr schade ist, weil die persönliche Anwesenheit mehr ist als nur Auktion, oder zumindest war, als man noch persönliche Begegnungen hatte.


    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Nur zur Richtigstellung:

    Weber begann pünktlich um 16 Uhr und nicht mit viel Verspätung und dauerte knapp zwei Stunden. Und es waren nicht 10 Sammler im Saal, sondern, wenn man Begleitpersonen abzieht, nur 5.

    Nicht ganz, die Weber Versteigerung war für 15:00 Uhr geplant. Aber bereits nach der ersten Stunde am Morgen war klar, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Wenn ich den Tag im Auktionssaal verbringe, wäre es mir egal. Nachdem ich aber in der Arbeit war und nur für kurze Zeit der Auktion beiwohnen konnte, ist das logistisch schon eine Herausforderung gewesen. Ein Los habe ich dadurch verpasst.
    Das ist schon sehr ernüchternd, nur fünf Sammler im Auktionssaal.

    Beste Grüße


    Peter

  • Hallo Wolfgang,


    Ich glaube, wenn die Coronahysterie einmal wieder aufhört, dann kommen auch wieder mehr Leute zu den Auktionen. Also ich hatte gar keine Lust irgendwo hin zu fahren, um dann mit einer lächerlichen wirkungslosen Maske herumzusitzen. Wer mit der Bahn fahren will und nicht mit einem Bundeswehrflieger oder als Politikerbonze auf Steuerzahlerkosten ohne Maske durch die Gegend fliegen kann, der wird sich das Bahnfahren nach wie vor auch nicht antun wollen.
    Zur Deider-Auktion fahre ich mit dem Auto, da ich geschäftlich in München zu tun habe. Das Geschäftstreffen ist natürlich nicht zufällig einen Tag vor der Auktion. :)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Nicht ganz, die Weber Versteigerung war für 15:00 Uhr geplant. Aber bereits nach der ersten Stunde am Morgen war klar, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Wenn ich den Tag im Auktionssaal verbringe, wäre es mir egal. Nachdem ich aber in der Arbeit war und nur für kurze Zeit der Auktion beiwohnen konnte, ist das logistisch schon eine Herausforderung gewesen. Ein Los habe ich dadurch verpasst.
    Das ist schon sehr ernüchternd, nur fünf Sammler im Auktionssaal.

    Wo Du den Zeitplan herhast, weiß ich nicht , anscheinend von philasearch. In allen Katalogen ist die Weber-Sammlung auf 16 Uhr terminiert.

    Und es stimmt auch nicht, dass der Zeitplan schon am Vormittag nicht eingehalten werden konnte. Ich war ab halb zwölf im Saal. Da war die Vormittagssitzung schon weit fortgeschritten, so dass etwa gegen 12.15 eine großzügige Pause eingelegt werden konnte, ehe es pünktlich um 13 Uhr mit der Rolf Rohlfs-Sammlung weiterging. Mit der war man dann gut vor halb vier durch, so dass nochmals eine halbe Stunde blieb bis zum planmäßigen Beginn der Weber-Sammlung.

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Wo Du den Zeitplan herhast, weiß ich nicht , anscheinend von philasearch. In allen Katalogen ist die Weber-Sammlung auf 16 Uhr terminiert.


    Da hast Du auch wieder recht. Philasearch und die Angaben im Katalog passen nicht überein. Das hätte auch Köhler auffallen und berichtigen können.


    Beste Grüße


    Peter

    Beste Grüße


    Peter

  • Auf der Internetseite von Köhler ist die Uhrzeit korrekt angegeben.

    Da hätte ich auch vorher achten sollen. Nachdem aber an den anderen Tagen der Zeitplan nicht eingehalten wurde, insbesondere am Sammlungstag kam ich Nachmittags ins Straucheln, habe ich nur noch auf Philasearch geschaut, da die sonst angegebenen Zeiten übereingestimmt haben.

    Beste Grüße


    Peter