Bayern und der 1.Weltkrieg

  • In die Finger gefallen als ich die Heeressache einsortiert habe.

    Paaketkarte Landshut nach Dolhain - wo immer das Kaff auch liegen mag.

    Pakete an Abteilumgem sind deutlich seltener als an Soldaten direkt.

    In dieser Art, mit Werbung, fast beinahe sehr selten.

    Bilder

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Portopflichtige Diernstsache aus dem Felde.

    Der Mpfänger bezahlte für die Strecke Depot zu seiner Adresse 25 Pfennig.

    Die Beförderung zum Depot war portofrei da Feldpost.

    Bilder

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Und dann war da noch heute ein Kärtchen in der Post!

    Deutsche Feldpost Stempel 798a. K. B. 23 Infanterie-Regiment,

    unten stehend *Baun" ???


    Quelle Wikipedia


    "Ab Anfang Februar 1918 war der Verband zwischen Aisne und Ailette in Aufstellung. Am 23. März 1918 war das Regiment bei La Fère als Reserve eingesetzt und löste am 30. März 1918 bei Lassigny und Thiescourt Teile der erschöpften 1. Infanterie-Division ab. Am 31. März richtete sich das Regiment dort zur Verteidigung ein. Am 15. April 1918 löste Major Karl Clingenstein Oberstleutnant Friedmann ab und blieb Kommandeur des Regiments bis Kriegsende. Im Zuge der Kämpfe bei Noyon war es beim Angriff über die Matz beteiligt (8. bis 12. Juni 1918), wo es noch Wochen nachher südlich der Matz im ständigen Kampf gegen die neu herangeworfenen französischen Truppen stand. Das Regiment wurde am 13. August 1918 mit voller Wucht von den französischen Angriffsverbänden getroffen. Am 20. August 1918 gelangten die Reste des Regiments hinhaltend kämpfend nach Belval, tags darauf setzte man sich befehlsgemäß bis vor Noyon ab. Ab 29. August 1918 stand das abgekämpfte Regiment verzweifelt bei Chauny und ab 18. September 1918 bei Mörchingen, wo es schon 1914 schlechte Erfahrungen machte, im Gefecht. Von 27. September bis 11. November 1918 deckte es gegen amerikanische Kräfte bei Étain nahe Verdun unter Verlusten den Rückzug.

    Vom Regiment ließen sich genaue Angaben zu Verlusten, Ersatz und Auszeichnungen nicht mehr ermitteln. Es hatte mehr als 5.000 Tote zu beklagen und lag damit an der Spitze aller Regimenter der Bayerischen Armee."


    Zumindest sind in meiner Sammlung diese Karten seltener als Gefangenenkarten!


    Meldungen und Meinungen immer herzlichst willkommen!

  • Hallo Ulrich,


    BAON = Bataillon.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • bayern klassisch - Danke!


    Also steht da, wenn mans ganz geenau nimmt III Batallion ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,


    super duper korrekt heißt es III.Bataillon :P


    Die Abkürzung Baon war typisch für die KuK-Armee und im deutschen Heer ungebräuchlich. Da es kein verbindliches Abkürzungsverzeichnis militärischer Bezeichnungen gab, kommen aber alle möglichen Abk vor.

    Gruß

    Robert

  • @Uli, - betrifft #181

    Dolhain ist eine Teilgemeinde der Stadt Limbourg in der Provinz Lüttich in Belgien, damals im Gebiet der deutschen Besetzung Belgien (Landespost in Belgien).

    Beste Grüße
    Schorsch

  • Bei der Sichtung meiner diversen bayerischen Brief- und Postkartenbelege waren mir auch aufgedruckte und aufgestempelte amtliche Dienstsiegel aufgefallen. Auch jene, die nicht mehr "königlich" sind (waren). Wir wissen ja, dass im November 1918 die Monarchie der Wittelsbacher in München endete. Aus dem Geschichtsunterricht im Gymnasium weiß ich auch noch bruchstückhaft, dass nach dem Ersten Weltkrieg Bamberg für kurze Zeit in den Mittelpunkt bayerischer Geschichte rückte. Die Staatsregierung floh aus München und verabschiedete am 14. August 1919 die sogenannte "Bamberger Verfassung". Quasi war Bamberg zu jener Zeit die Hauptstadt auf Zeit.


    Danach fand ich nur noch nach revoltionäre bayerische Dienstsiegel, die nur das Rautenmuster aufweisen. Meine Frage (an die Franken hier im Forum): "Gibt es auch Dienstsiegel aus der Zeit 1918 bis 1920 in denen nur der Frankenrechen gezeigt wird?

    Gut, der derzeitige bayerische Ministerpräsident ist ein Franke, und trotzdem trägt er den wegen der COVID-19 Pandemie die Mund- und Nasen-Maske mit weiß-blauen Rautenmuster.


    "Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."

  • Hallo Sammlerfreunde,


    auf der Suche nach Marine-Schiffsbelegen für`s eigene Sammelgeniet hat man es hierzugegen ja nun nicht gerade einfach, aber heute ist dann mal so einer von den allerdicksten Pötten eingelaufen. Ein echter "super-dreadnought" (~ absoluter Fürchtenichts), das Großlinienschiff SMS "Thüringen" der Helgolandklasse mit fast 170 m Länge über alles. Es ist eines der Schiffe, die aus dem Rüstungswettlauf mit England hervorgegangen sind, ausgelöst wegen der dort zuvor entwickelten Orion-Klasse. Weiteres hier:


    https://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Th%C3%BCringen


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,


    hätte kaum gedacht mal etwas mit Post von einem U-Boot-Kommando zu tun zu bekommen und hinter der ersten anbei steht dann auch noch eine besondere Geschichte. Der wegen dem Zensurstempel schwer lesbare Marine-Schiffspoststempel No. 98 wurde von dem auch lt. Inhalt erwähnten "Spezialkommando Pola-Marine" verwendet.


    Es wurde am 1. April 1915 gebildet, um den Zusammenbau der aus Deutschland per Bahntransport nach dem österreichisch-ungarischen Kriegshafen Pola (heute Pula / Kroatien) überführten bzw. zu überführenden U-Boote zu überwachen. Am Anfang waren dies UC-Minenleger, dann mehr und mehr Hochsee-U-Boote, mit schließlich etwa zwei Dutzend. Einige wurden an Österreich verkauft.


    Später wurde die Flottilie als "U-Flottilie-Mittelmeer" umbenannt und zur Hälfte in Cattaro (heute Kotor / Montenegro) stationiert. Unter dem Kommando des Korvettenkapitäns Waldemar Kophamel standen 14 Flotten-, 6 UB- und 14 UC-Boote, die zwischen November 1915 und Juni 1917 insgesamt 746 Handelsfahrzeuge mit 1.809.884 BRT und 12 Kriegsschiffe mit zusammen 67.577 t versenkten.


    Dass die von den Marineangehörigen verfassten Sendungen vor der gesammelten Weiterleitung an das Marine-Postbüro Berlin von der kuk-Zensur erfasst worden sind, ist schon bemerkenswert, vielleicht aber auch nur für Auslandspost geübte Routinepraxis. Die Postkarte zeigt das Motiv der nicht unweit von Pola gelegenen Inselgruppe Brioni (heute Brijuni / Kroatien).


    Viele Grüße

    vom Pälzer


    verwendete Quellen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/U-Flottille_Mittelmeer

  • What a dream :)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Postkarte von Wachenheim 12. FEB 1919, an ein Interniertenlager in den Vogesen / Frankreich Interniertenlager St. Dien??? - Epinal.


    Wie lange ging die Internierung bayrischer Soldaten in Frankreich?

    Ist das nun eine Inlandskarte, oder Ausland?



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ad. 1:


    Gemeint war wohl Saint-Dié-des-Vosges (Département Vosges / Region Grand Est), in der Weiterleitung korrigiert auf das 50 km weiter entfernt gelegene Epinal / Vosges.


    ad. 2:


    Bis Ende 1918 kamen mehr als 800.000 Deutsche in Kriegsgefangenschaft. Die letzten von ihnen konnten nach Ratifizierung des Versailler Vertrags im Januar 1920 aus den alliierten Lagern in ihre Heimat zurückkehren.


    ad 3:


    Karte war zwar in der Gebührenperiode 1.10.1918 - 1.10.1919 für`s Ausland mit 10 Pf freigemacht. Das Reichsland Elsaß-Lothringen wurde aber erst am 17. Oktober 1919 aufgelöst. Schwer zu sagen, was Frankreich bzw. seine Post in dieser Zwischenphase von Deutschland aus erwartete, zumal Karte auch noch an einen Kriegsgefangenen gelaufen und eigentlich doch gebührenfrei. Hier müssten die französischen Sammlerfreunde mal einspringen.


    Sehr interessantes Stück.


    + Gruß

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Paketkarte vom 24. Mai 1917 aus München 19 an das Ers. Batl. Bayr. Lands. F. R. No 3 in Freising

    Absender K. B. Fernsprech-Ersatz-Abteilung

    Versendet wurden 16 kg Kleidungsstücke, in eine Zeltbajn gewickelt, als Heeressache und damit Portofrei.





    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo,


    Hier ist ein Brief, der im Etappengebiet zirkuliert hat. Sie ist mit 20 Pf frankiert (Etappen-Posttarif vom 20. März 1917).

    Dieser Brief wurde von der Militär-Bergverwaltung Nr. 1. geprüft, die Etappeninspektion unterstellt war.

    Der Brief ist leider nicht datiert, aber es kann vermutet werden, dass er nach April/Mai 1918 gesandt wurde.


    Im Buch "Völkerrecht im Weltkrieg" (1927) heißt es:

    "Die deutsche Bergverwaltung im nordfranzösischen Grubengebiet war bis Herbst 1916 eine Abteilung der Etappen-Inspektion (6 und ff.), danach selbständige Verwaltung unter dem Generalintendanten des Feldheeres, später Beauftragten des Generalquartiermeisters und zuletzt (1918) dem Generalquartiermeister unmittelbar unterstellt.

    Die Bergverwaltung für das nordfranzösische Grubengebiet hatte ihren Dienstsitz in Valenciennes und hieß zunächst "Deutsche Bergverwaltung Valenciennes", später "Militärbergverwaltung 1".

    Eine gleiche Verwaltung namens "Militärbergverwaltung 2" mit dem Dienstsitz in Mons bestand für die belgischen Gruben des Bezirkes Mons.

    Im Herbst 1917 wurden diese beiden Verwaltungen zwecks einheitlicher Regelung von Personalfragen, Materialbeschaffung und dergleichen in der "Militärbergwerks-Direktion" in Valenciennes zusammengefasst. Die Militärbergwerks-Direktion mit ihren beiden Bergverwaltungen war etatisiert vom Preußischen Kriegsministerium."


    Zum Zeitpunkt des Briefes besetzte die 2. (preußische) Armee Valenciennes.

    Eine Vereinbarung zwischen den deutschen Staaten erlaubte die Verwendung von bayerischen Briefmarken in den preußischen Besatzungszonen und umgekehrt.


    Viele Grüsse.

    Emmanuel.



  • ... wunderschön ... :love::love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo

    nachfolgend ein eigentlich trivialer Zensurstempel der Auslandsstelle Cöln-Deutz auf einer Auslandskarte mit einer noch trivialeren 10 Pfg. Ludwig Frankatur.....

    ....ginge die Karte nicht 1916 nach Cuba :love:....

    Abgesandt vom Bamberg am Neujahrstag 1916, über besagte Prüfstelle Cöln-Deutz und vermutlich weiter über Holland mit neutralem Schiff, welches (ebenfalls vermutlich) undurchsucht die englische Seeblockade durchlief, nach Cuba.
    Und dort war die Karte nicht etwa - wie in gefühlt 99,9% der Fälle - nach Havanna adressiert sondern in ein kleines "Nest" namens "Cascajal" mit heute gerade mal 7.000 Einwohner, welches ca. 240km von Havanna entfernt in der Provinz Villa Clara liegt.

    Dazu vorderseitig noch der saubere Ankunftsstempel von Cascajal vom 19. FEB 1916 - also gerade mal 7 Wochen und das unter den damaligen weltpolitischen Umständen.

    Beste Grüße
    Schorsch Kemser


  • Hallo Schorsch,


    schön Dich hier wieder mal zu sehen, das ist natürlich wieder mal so ein Oberdoppelbrummer von Dir, von dem einem die Nase ohne Ende lang wird. Ich habe oben die Überschrift noch etwas weiter klarstellenderweise ergänzt, denn der müsste eigentlich unter die bayerischen Zensurbelege des 1. WK. Sowas werde ich da wohl nie einstellen, einfach nur vollkommen sagenhaft 8o


    + Gruß !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis