Saargebiet 1920 - 1935

  • Guten Morgen Sammlerfreunde.


    es ist ja schon ein klein wenig erstaunlich, dass man nach so langer Zeit des Bestehens des Forums noch keine Belege aus den deutschen Abstimmungsgebieten vorfindet. Hoffe, mit dem anbei dann ein würdiges Auftaktstück vorstellen zu können. Es wurde 5 Tage nach ihrer zum 1. März 1920 erfolgten Ausgabe mit Werten der im ehem. rheinbayerischen Teil des Saargebiets verwendeten BY Ludwig-Ausgaben mit SARRE-Überdruck frankiert. Aus den großen Spezialitäten dieses seit 30.01.1920 bestehenden Postgebiets (ehem. rheinpreußischer Teil 1.465 km², ehem. rheinbayerischer Teil rd. 416 km²) zeigt Mi-Nr. 20 noch die Aufdruckabart PF HI "e" rechts geschlossen und on top Unterbrechungen in der Gitterlinie. Die Gebührenstruktur ist relativ einfach: In der Gebührenperiode 01.10.1919 - 06.05.1920 waren es vorliegend 20 Pf für den Fernbrief bis 20 gr, 30 Pf für das Einschreiben und 25 Pf für die Nachnahme = die verklebten 75 Pf. Man kann davon ausgehen, dass mit der vom Postsekretär M. Gehringer in Homburg (Pfalz) an seinen Kollegen in Ludwigshafen a.Rh. gerichteten Sendung die neuen Saare-Aufdruckwerte gegen Nachnahme geliefert wurden. Sie wurde noch am selben Tag zugestellt.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Pälzer

    Hat den Titel des Themas von „Saargebiet 1920 - 1985“ zu „Saargebiet 1920 - 1935“ geändert.
  • Hi Pälzer


    I collect philately from the 1920 Schleswig plebiscit, and I share you interest in the Abstimmungsgebiete!


    A very attractive REC-cover - I really like the variant on the Sarre-overprint. Thanks for sharing!


    Viel Grüss

    Ole

  • Hi Ole,


    hope we`ll see some nice ones from your area soon ;) Again to the Saar area letter: Below the two stamps on the right is a cancallation from Homburg (Pfalz) dated 1920-02-09, which probably has nothing to do with the letter. At that time, it was not uncommon for the authorities to reuse envelopes that had already been sent by post. However, somebody will not find any other or raided address for it either.


    Does someone have a different explantion ?


    Regards

    Tim

  • Guten Abend Sammlerfreunde,


    nach langer Zeit wieder einmal ein Neuzugang, diesmal von 08.04.1920, also einige Tage, nachdem in Bayern das Postregal zum 01.04.1920 an das DR gegangen war und die dort verausgabten Freimarken nur noch bis zum 30.06.1920 frankaturgültig waren. Die Germania Freistaat-Bayern-Werte hatten ihre Gültigkeit schon zum 31.01.1920 verloren. Der hier verwendete Germana Sarre-Wert hatte noch Frankaturkraft bis 15.08.1920 und nachträglich nochmals in einer kurzen Phase vom 01.09.1920-15.09.1920. Rückseitig ist der Geschäftbrief aus Neunkirchen (Saar) ohne postalische Behandlung verblieben.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Guten Abend Sammlerfreunde,


    eine (portogerechte) Mischfrankatur aus Bayern-Ludwig und den zum 10. April 1920 verausgabten Saargebiets-Germania-Überdruckwerten hat man ja nun auch nicht alle Tage. Da darf dann auch mal drüber weggesehen werden, dass es vorliegend wohl sammlerisch beeinflusst war. Andererseits stellt sich die Frage, wie lange die "echten" Bayern-Ludwigwerte ohne den schon seit 1. März 1920 verausgabten Sarre-Aufdruck (überhaupt) Frankaturkraft hatten.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Die Mischfrankatur zwischen Marken des Saargebiet und Marken von Bayern oder Marken des Deutschen Reiches war bis 15.04.1920 offiziell gestattet.


    Gemäß Auskunft des Saargebiet Prüfers Axel Braun, auf eine von mir an ihn gerichtete Anfrage vor nicht einmal einer Woche (wegen eines anderen Beleges), wurden die Mischfrankaturen auch noch einige Zeit nach diesem Termin geduldet.

  • Morsche Tim,


    schee isser! Wie lange waren diese Aufdruckmarken der Saar denn gültig?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...ei isch hann das do mo im Kattalogg nohgeguggt: Das war zunächst bis 15.08.1920, dann hat man aber nochmals ein kurzes Zeitfenster eröffnet vom 01-09.-15.09.1920, vermutlich weil der Aufbrauchdruck noch so groß war.


    LG

    Tim :)

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... also gab es Schnittmengen bis Mitte September 1920 - und ab wann gab es diese Überdruckmarken?

    Deiner ist ja vom 31.3.1920, also dem legalen Letzttag der bayer. Post.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... danke - dann ist das Zeitfenster doch weiter, als ich gedacht habe, weil ich bisher kaum einmal echt gelaufene Belege gesehen habe. Von daher hast du da eine optische und zeitliche Rosine geangelt. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen zusammen,


    der Beleg anbei vom 25.02.1935 gehört eigentlich definitiv nicht mehr zur Sammlung, kommt aber doch dort rein. Das liegt nicht daran, dass der Absender aus St. Ingbert vorne demonstrativ "für die Zukunft vorsorgend" zur Kenntnis hinterließ:


    Hoffentlich ist die Postkarte aus Saarbrücken vom 28. II. in Ihre Hände gelangt.

    Bei solchen Spezialitäten für Sammler ist man immer etwas in Sorge.


    Es ist eher der Absendevermerk aus St. Ingbert mit dem Zusatz "Rheinpfalz", welche dort seit 15 Jahren gar nicht mehr exsitierte, sondern längst französisches Mandatsgebiet war.


    Schönen Gruß

  • ... Briefe mathematisch Unterbegabter könnten schlechter aussehen ... :D :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    31.03.1920 Homburg Pfalz nach Königsberg in Preußen.


    Kann mir vll. jemand etwas zu den Gebühren sagen/ bzw. bestätigen falls ich richtig liege?

    Meine Rechnung: 20 pf für Fernbrief und 25 pf für Nachnahme; frankiert wurden aber nur 40 pf, demnach um 5 pf unterfrankiert.

    Allerdings wurde keine mir ersichtliche Nachtaxe erhoben.