Oldenburg Nrn. 2 I bis 2 IV - Auflistung der Typen und Farben (nach den Papierlieferungen A bis E) / Unterscheidungsmerkmale

  • @Ludger,

    … und was den anderen Brief angeht: Ich habe mich hier sehr gewundert, dass der BPP diesen Brief als „echt“ qualifiziert hat.

    Denn dass ein vormaliger Postbediensteter diese offensichtlich gebrauchten und gestempelten Marken als nochmalige Frankatur „durchgewunken hat“, ist schon ungewöhnlich.

  • Hallo Bernd,

    welche Stempel sind denn auf der Rückseite angebracht bez. der Laufwege?

    Mißbräuchlich bereits verwendete Marken kommen ja wie auf deinem Bremenbeleg vor, was nachvollziehbar ist, aber das ein Oldenburger am Balaton dann auch noch eine bereits gebrauchte Oldenburgmarke auf den Beleg gepappt hätte?

    Aber wir kommen da ja jetzt nicht weiter, auch von meiner Seite soll dann die liebe Seele Ruh haben.

    Gruß Ludger

  • ...nirgends wurde von hier aus zunächst behauptet, das Porto für Fernbriefe im DÖPV wäre nicht 9 Kr oder 3 Sgr und dass es egal war in welchen Vereinsland solche gelaufen sind. Entgegen der m.E. grundfalschen Feststellung, es hätte im DÖPV bei unterfrankierten Briefen nur 1 Sgr Strafporto gegeben - was in bestimnten Fällen z.B. innerpreussisch vielleicht der Fall war - wurde im DÖPV der volle Portobrief abzüglich der verklebten Werte gerechnet...und hier wurde schlicht nichts verklebt, ausser eines vollkommen sinnfreien Oldenburg-Groschens mit einem Falschstempel. Jede weite Diskussion in Richtung einer DÖPV-gerechten Vorgehensweise ist in meinen Augen Nirvana hoch drei.

    + Gruss

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Entgegen der m.E. grundfalschen Feststellung, es hätte im DÖPV bei unterfrankierten Briefen nur 1 Sgr Strafporto gegeben - was in bestimnten Fällen z.B. innerpreussisch vielleicht der Fall war - wurde im DÖPV der volle Portobrief abzüglich der verklebten Werte gerechnet...

    Sind Bremen und das Großherzoghtum Oldenburg sowie Hannover auch irgendwie Preußen, nur weil es im Norden lag?

    MfG

  • ...nee deswegen habe ich auch "z.B." geschrieben und habe jetzt weder Lust noch Zeit genau das, was hier nichts mit zu tun hat noch weiter zu erklären.

    MfG

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Ludger,

    in meinem Beitrag vom 24. Oktober 22 habe ich die Rückseite des Briefes abgebildet.

    Folgende Geschichte könnte dahinterstecken:

    Ein Deutscher hält sich im April 1854 in Mizla am Balaton auf und schreibt am 22. April 1854 einen Brief an seinen Bruder in Eckartsberga. (Briefinhalt: Absendeort Mizla, Briefdatum 22.04.1854). Nun kommt ein wenig „Spekulation“: Der Absender hat keine österreichische Briefmarke parat und „frankiert“ stattdessen mit einer bereits abgestempelten oldenburgischen Briefmarke, die er von einem Brief ablöst, den er noch dabei hat. Er wirft diesen so „völlig falsch frankierten“ Brief am 24.04.1854 in etwas größeren Ort Alba (Balaton) in einen Briefkasten, wo dieser am gleichen Tag rückseitig (!) ALBA abgestempelt wird. Von dort wird dieser Brief nach Nagy Dorog geschickt (Stempel 25.04.1854 vorderseitig links = in Ungarn üblich) und von dort aus weiter nach Wien (Stempel rückseitig gleicher Tag 25.04.1854). In Wien oder auch in Nagy Dorog wurde in Verkennung des Deutsch-Österreichischen Posttarifes vorderseitig die Nachtaxe „12“ angebracht. Von Wien wurde der Brief über Thurn und Taxis nach Frankfurt transportiert (hier nochmalige Entwertung der Marke mit dem stummen Stempel von Frankfurt) und von dort Transport nach Eckartsberga. Preußischer Ankunftsstempel vom 27.04.1854 rückseitig. Taxvermerk in rot „4“ , = reguläres Porto 3 Sgr. + 1 Sgr. Strafporto, der vormalige schwarze Taxvermerk „12“ wurde (in rot) durchgestrichen.

    Alles nur Theorie. Genauso gut könnte es ein Fake sein. Aber dieser Beleg und diese „Geschichte“ sind derart „verrückt“, dass den Beleg natürlich jeder für einen Fake hält. Daher habe ich ihn gekauft.😁

    Und die oldenburgische Marke hatte in dieser Geschichte in Österreich-Ungarn keinen „Frankaturwert“, genauso wenig wie die oldenburgische 3-Groschen-Ganzsache, die in Vegesack bei der hannoverschen Post eingeworfen wurde…

  • Und die oldenburgische Marke hatte in dieser Geschichte in Österreich-Ungarn keinen „Frankaturwert“, genauso wenig wie die oldenburgische 3-Groschen-Ganzsache, die in Vegesack bei der hannoverschen Post eingeworfen wurde…

    Die Geschichte lass ich jetzt einfach so stehen...

    Der Oldenburgbeleg mit Vegesack-Entwertung im hannoverschen Postamt hat insofern einen gewissen Reiz, da der Einlieferer wohl mehr aus Versehen dort eingeworfen hat. 2 Kilometer Luftlinie über die Weser hätte der Beleg ja Gültigkeit gehabt in einem der ortsansässigen Ämter (Lemwerder, Bardewisch oder Altenesch). Wobei Lemwerder (gegenüber der Weser von Vegesack) da wohl schon wieder geschlossen hatte.

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    @ alle: Der Brief hat mit Oldenburg soviel zu tun, wie ich mit Papst Urban dem 1.

    Die obige Beschreibung ist so wahrscheinlich, wie dass der Mond morgen früh um 04.32 in den Bodensee fällt.

    Es war ein unfrankierter Brief, der mit 12 Kreuzern taxiert wurde (unfrankierte Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen in den DÖPV). Diese wurden korrekt in 4 Groschen reduziert (reduzieren heißt hier nicht vermindern, sondern das ist ein Terminus aus der Zeit und bedeutet zurückgerechnet).

    Später hat man bei einer weiteren Kartierung (hat nichts mit Postkarte zu tun) die erste 4 wiederholt. Der Empfänger zahlte also 4 Groschen bei der Briefabgabe, die von der Abgabepost an Österreich zu vergüten waren. Punkt.

    Die Marke hat ein Ahnungsloser auf den Brief gepappt, um ihn aufzuwerten. Ein simpler falscher Stempel dazu, natürlich übergehend, um alle Zweifler endgültig zu überzeugen - e voila, hier haben wir einen Brief vor uns, der so blöde und billig verfälscht wurde, dass es einem Postgeschichtler schon weh tut, wenn er ihn ansieht.

    Im Übrigen dürfte ein ungarischer Postler mit größter Wahrscheinlichkeit zeitlebens keine Oldenburg-Marke zu Gesicht bekommen haben, aber das nur nebenbei.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Mich würde interessieren, ob der stumme 4-Ring-Stempel von Thurn und Taxis in Frankfurt zwischen dem 25. und 27.4.1854 noch verwendet wurde.

    Dies weiß sich nämlich nicht.

    Ich hoffe, mich "schlägt" keiner, wenn ich aus der Stempeldatenbank von stampsx zitiere:

    "Der stumme Vierringstempel von Frankfurt am Main wurde im November 1852 kurz vor der Einführung der Ringnummernstempel als Versuchsstempel verwendet. Er kann demnach lediglich auf Mi.Nr.7,8,9 und 10 vorkommen (Guldenwährung). Der selbe (!) Stempel wurde Anfang Januar 1853 nach Schleiz abgegeben und dort ebenfalls versuchsweise eingesetzt, allerdings nur etwa eine Woche. Er kann deshalb auch auf den Mi.Nr. 3,4,5 und 6 vorkommen (Talerwährung), ist aber auf diesen Briefmarken wesentlich seltener."

    Demnach wäre eine Verwendung des stummen Stempels 1854 in Frankfurt unmöglich.

  • ... hier wird keiner geschlagen, sind alles Pazifisten hier.

    Danke für die Infos - wußte ich nicht, aber da der Stempel auf den Brief nicht gehörte und gehört, eher für den Thurn und Taxis - Thread geeignet. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die Geschichte lass ich jetzt einfach so stehen...

    Der Oldenburgbeleg mit Vegesack-Entwertung im hannoverschen Postamt hat insofern einen gewissen Reiz, da der Einlieferer wohl mehr aus Versehen dort eingeworfen hat. 2 Kilometer Luftlinie über die Weser hätte der Beleg ja Gültigkeit gehabt in einem der ortsansässigen Ämter (Lemwerder, Bardewisch oder Altenesch). Wobei Lemwerder (gegenüber der Weser von Vegesack) da wohl schon wieder geschlossen hatte.

    Das sehe ich nicht so.

    Die oldenburgische Frankatur hatte in Hannover keine Gültigkeit. Und es kam hier nur darauf an, dass die Ganzsache in der hannoverschen Post aufgegeben wurde. Daher Taxe „4“, inklusive 1 Sgr. Strafporto.

    Und Pälzer ist natürlich Recht zu geben, dass es im Süden die Kreuzerwährung gab. Der Adressat in Eckartsberga musste aber gleichwohl 4 preußische Silbergroschen als Nachfrankatur bezahlen.

  • Das sehe ich nicht so.

    Die oldenburgische Frankatur hatte in Hannover keine Gültigkeit. Und es kam hier nur darauf an, dass die Ganzsache in der hannoverschen Post aufgegeben wurde. Daher Taxe „4“, inklusive 1 Sgr. Strafporto.

    Ich habe ja nichts anderes behauptet!?!

    Natürlich hatte der Beleg keine Gültigkeit im hannoverschen Postamt. Vielleicht war dem Einlieferer (wahrscheinlich Postkasteneinwurf) bekannt, dass das Bremer Amt Vegesack (nicht das hannoversche!) Oldenburgbriefe ausliefert (diese von dort aber nur in das Inner-Oldenburgische). Ich vermute nur folgendes: Wäre der Sachverhalt dem Einlieferer bewußt gewesen, hätte er den Brief wahrscheinlich einige Kilometer weiter in den Gültigkeitsbereich getragen. Das macht die Sache zum Kuriosum.