• Hallo Freunde,


    in der September-Auktion 2022 kommt bei A.G. srl in Florenz als Los 730 der bereits an anderer Stelle gezeigte Brief von München nach Bologna zur Versteigerung. Der Ausruf 'bescheidene' 1000 €. Dieses Mal wird auch die Rückseite gezeigt, was meiner Erinnerung nach beim ersten Angebot nicht der Fall war. Weiterhin ein Verweis auf einen möglichen Postbetrug.

    Lassen wir uns überraschen, ob das Stück dieses Mal zugeschlagen wird. :rolleyes:


    Dieter

  • ... m. E. auch für 1.000 netto viel zu teuer. Für die Hälfte brutto wäre das noch ein Wagnis. Just my 2 cents.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    ich würde realistisch 300 € netto für dieses ausgefallene Stück sehen. Das wären nach den Angaben der Firma ca. 380 € brutto. Ein höherer Preis wäre in meinen Augen abenteuerlich. Lassen wir uns überraschen, was jetzt und in Zukunft passiert.

    Ein Los aus den Niederlanden nach Kleve wird jetzt für 30% des mehrmaligen Ausrufes der letzten Jahre angeboten. Vielleicht passiert so etwas auch hier. ;)


    Dieter

  • Wundert uns das? Wären ja 1.300 Euro brutto - dafür bekommt man weit Besseres ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... früher gab es Briefe, die waren über 20 Jahre lang Rundläufer - wenn man sich nicht von der Preisvorstellung lösen kann, droht diese Höchststrafe hier auch. Oder die hausgemachte Inflation des Euros zieht weiter an wie bisher, dann wird er 2024 ein Schnäppchen ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich habe beim Auktionshaus nachgefragt, ob der Brief noch zu haben ist. Er wurde tatsächlich im Nachverkauf verkauft. Den Preis hat man mir jedoch nicht mitgeteilt.

    Mittlerweile habe ich aber auch die passende VO hinsichtlich der Taxe gefunden.

    VO-Blatt No. 61 S. 383 ff + Verzeichnis vom 28.11.1858

    Der Brief kostete 34 Kreuzer, wie zwischen Ortsaufgabe- und Chargéstempel vermerkt.

    2x 9xr für den DÖPV, 2x 8 xr für den Kirchenstaat = 34 xr.

    Das Weiterfranko für den Kirchenstaat wurde in 22 Neukreuzer umgerechnet, auf der Briefvorderseite links unten mit 22 x vermerkt und rückseits die Umrechnung 16x = 22x Neukreuzer.

    Die 34 wurde gestrichen und dafür das Weiterfranko von 22 x vermerkt

    Für die Recogebühr mussten nur 6xr in München bezahlt werden.

    Gültig war hier der Vertrag Österreichs mit den Italienischen Staaten (Österreichisch Italienischer Postverein, ÖIPV).

    Verklebt sind auf dem Brief teils stark verschnittene Franco-Marken, 1x 6xr, 3x 9xr und 1x 1xr, ergibt die vermerkten 34 Kreuzer.

    Bei passendem Preis hätte ich mir das Stück gerne einverleibt.

    Briefe der 2. Gewichtsstufe in den Kirchenstaat sind so gut wie nicht bekannt und als Chargébrief schon gleich gar nicht.

    Gruß

    bayernjäger


  • Vielleicht erleben wir ja, daß der Brief in einer Sammlung wieder auftaucht.

    Der gezahlte Preis ist vermutlich der Ausrufpreis oder wenig darunter. Vor ca. 2 Jahren habe ich wegen eines anderen Briefes mit denen telefoniert, aber zu einem Nachlaß war man nicht bereit.


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    habe ich auch schon mit einem Schweizer Haus erlebt.


    "Untergebote im Nachverkauf sind wohl in Deutschland üblich, aber nicht bei uns"


    sagte mir die Dame am Telefon.

    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • "Untergebote im Nachverkauf sind wohl in Deutschland üblich, aber nicht bei uns"

    Das gilt anscheinend auch für Häuser in Frankreich, die zum Teil keinen Nachverkauf anbieten. Von van Dieten in den Niederlanden kam vorhin auch eine Email, daß man keinen Nachverkauf anbietet.


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    vielen Dank für die Hinweise.

    Der Brief wird immer interessanter.

    Bianchini wurde erst kurz zuvor zum Kämmerer ernannt. Anbei ein Auszug ause Regeirungsblatt für das Königreich Bayern von 1859.

    Leider ist das Siegel auf dem Bild oben kaum zu erkennen. Es sieht aber auf dem mir vorliegendem besseren Bild so aus, als wären zwei übereinander angeordente Kronen zu sehen. Am Ende war es noch die schriftliche Bestätigung/Benachrichtigung zu seiner Ernennung?

    Nochmal zum Text.

    Monsieur

    Le Comte Antoine Montanari

    Bianchini Chembellar

    .... .... Le Roi de Baviere

    Etato Pontificane Bologna

    Den Rest kann ich leider nicht entziffern.

    So langsam kann ich mir erklären, warum sich doch ein Käufer gefunden hat.

    Schade, dass der Kelch an mir vorrüber gegangen ist.

    Gruß

    bayernjäger


  • Ich denke, etwas kann ich beisteuern:

    Monsieur

    Le Comte Antoine Montanari

    Bianchini Chembellan

    ..t M. Le Roi de Baviere

    Etats Pontificaus Bologne

    Zu mehr als ein paar kleinen Korrekturen reicht es leider nicht.


    viele Grüße

    Dieter

  • ... oben befindet sich eine Krone mit fünf Zacken und einem erhabenen Kreuz in der Mitte, darunter ist noch eine weitere schmale Krone mit wohl 9 Zacken, aus der in der Tat ein Doppeladler herausschaut. Das von mir angeforderte Bild beim Auktionshaus gibt zwar mehr her als das bei Philasearch, trotz Vergrößerung aber sieht man nicht alles.

  • Das linke Wappenschild zeigt m.E. 3 Bogen das auf die Grafen von Arco hinweist.


    Bildquelle: Wikipedia



    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



    Einmal editiert, zuletzt von guy69 ()

  • Hallo guy69,

    sehr guter Hinweis.

    Das Siegel ist bis auf das zusätzliche Wappenschild rechts vollkommen identisch.

    Da ich mich mit Wappen nicht auskenne, was hatte es mit den beiden Wappenschildern auf sich?

    Ich hatte eben mal Zeit etwas im Net nachzuelesen. Es dürfte sich um ein sog. Allianzwappen handeln. Links das Wappen des Mannes und rechts das der adeligen Frau. Leider konnt ich im Stammbaum der Arco nur einen brauchbaren Hinweis finden.

    Hier aus wikipedia:

    Graf von Arco-Valley Karl, Maximilian (1806–1875). Er erbte nach dem Tod des Grafen Heinrich von Tattenbach 1821 dessen riesigen Grund- und Güterbesitz, darunter das Münchner Palais, die Grafschaft Valley, die Schlösser St. Martin im Innkreis, Maxlarain, Adldorf, Baumgarten, Aurolzmünster und wurde dadurch einer der reichsten Grundbesitzer Bayerns. Sein Ast durfte sich aufgrund königlicher Genehmigung ab 1827 „Grafen von Arco auf Valley“ nennen. Seine Ehefrau Anna Gräfin Marescalchi (1813–1885) entstammte altem Bologneser Adel.

    Hier findet sich bei der Frau Gräfin Marescalchi ein Hinweis auf eine Verbindung nach Bologna.

    Mehr konnte ich leider nicht finden.

    Gruß

    bayernjäger

    2 Mal editiert, zuletzt von bayernjäger ()