Die badische Fahrpostexpedition in Straßburg (Frankreich)

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu eine Nachnahme aus Straßburg (Frankreich) vom 1. September 1859 nach Langensalza (Preußen), mit Aufgabe in der badischen Fahrpostexpedition in Straßburg. Die badischen Paketaufgabezettel wurden erst am 1. Mai 1856 eingeführt. Ankunftsstempel in Langensalza am 4. September 1859.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ein sehr interessanter Beleg. Bisher wußte ich nicht, daß es in Straßburg ein Badisches Postamt gab. Aber verwunderlich ist das nicht, da es so etwas auch in anderen Grenzbereichen gab.

    Die Adresse hat es in sich: Langensalza lag in dem preußischen Korridor zwischen Sachsen-Coburg-Gotha und Schwarzburg-Sonderhausen. Weiterhin die Zuordnung bei Gotha, das im T&T-Gebiet von Sachsen-Coburg-Gotha liegt. So etwas sieht nicht gerede jeden Tag.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,


    herzlichen Dank. Bereits in der Zeit der "Kaiserlichen Reichspost" gab es in Straßburg eine Fahrpostexpedition der kaiserlichen Reichspost (Thurn und Taxis). Ab 1. August 1811 dann eine großherzoglich badische Fahrpostexpedition. Am 10. Mai 1871 wurde diese in Folge des Deutsch-Französischen Krieges, als Straßburg mit dem Elsaß dem Deutschen Reich einverleibt wurde, aufgelöst. Belege mit Paketklebezettel von Straßburg sind sehr selten. Die Zahl der erhaltenen Belege liegt sicherlich im einstelligen Bereich.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,


    ein sehr interessanter Beleg. Ich habe mal versucht die Zahlen zu ordnen.

    Nachnahme 1 Florin 22 Kreuzer = 23 1/2 Sgr.

    Gewichtstaxe:

    2 Pfennige * 12 Pfund * 13 (Progressionsstufe laut Siegelseite) = 312 Pfennige = 26 Sgr.

    Nachnahme 23 1/2 Sgr. + 26 Sgr. Gewichtstaxe = 49 1/2 Sgr.


    Prinzipiell fehlt noch das ProCura von mindestens 1 Sgr. , was dann in Summe 50 1/2 Sgr. sind.


    Taxiert wurden 51 1/2 Sgr. und unterstelle ich, dass eine Postdeclaration vorhanden war und dort auch der Wert von 40 Florin mit angegeben wurde, müßte eine Assecuranz-Gebühr von 2 Sgr. erhoben werden. Lasse ich das ProCura weg und addiere nur die Assecuranzgebühr dazu, erhalte ich die angegebene Summe.


    Normalerweise sollte das ProCura zum Nachnahmebetrag addiert werden, was nicht geschah, so dass ich unterstelle, dass dies vergessen wurde.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    herzlichen Dank.

    Liebe Sammlerfreunde,

    zur Vertiefung in dieses Thema darf ich auf folgende Arbeit im Internet von Herrn Michael Ullrich "Die badische Fahrpostexpedition in Straßburg" hinweisen. Der sehr interessante Artikel ist 32 DIN A4 Seiten lang.


    Beste Grüße,

    Hermann