Handschriftliche Entwertung

  • Hallo zusammen,

    interessant sind handschriftliche Entwertungen als Beleg von grenzüberschreitenden Postcoursen. Wenn der Einwurf eines Briefes in den Briefkasten der Postkutsche vor dem Grenzübertritt ohne Halt an einer inländischen Poststation erfolgte, entwertete die ausländische Station, die den Briefkasten erstmalig öffnete, auch die Marken. Das geschah nach Vorschrift handschriftlich, unter Hinzufügung des letzten ausländischen Postortes am Kutschcours.

    Nachfolgend zwei Belege dieser Art:

    In Preußen am Postcours Eilenburg - Leipzig in den Kutschbriefkasten eingelegter Brief ins sächsische Waldheim. Entwertung und Herkunftsvermerk erfolgten in Leipzig.

    In Sachsen am Postcours Zittau - Görlitz in den Briefkasten der Kutsche eingeworfener Brief nach Dresden. Der Wertstempel wurde unter Hinzufügung der Herkunftsbezeichnung in Görlitz handschriftlich entwertet und anschließend mit der sächsischen Bahnpost auf dem Cours Dresden - Görlitz nach Dresden befördert. Mit deren NG 185 erfolgte eine zusätzliche Entwertung.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Man kennt solche handschriftlichen Entwertungen ja auch von der Bahnpost.

    Lieber Erwin,

    ja, dort kommen sie am häufigsten vor.

    von Interesse ist aber auch dort immer der Grund für eine solche Abweichung von der Regelentwertung. Bisweilen führten die Bahnposten auf Nebenstrecken keinen Coursstempel oder nicht alle täglich verkehrenden Züge auf Hauptstrecken enthielten Bahnpostabteile, Briefe wurden aber gleichwohl angenommen.

    Letzteres ist bim folgenden Brief zu vermuten:

    Von 5 täglich ab Görlitz nach Dresden verkehrenden Zügen waren 4 mit fahrenden Postämtern und somit mit Stempeln ausgestattet, einer wurde nur von einem Postschaffner begleitet. Der gezeigte Brief könnte also bei letzterem eingeliefert und somit die Marke handschriftlich entwertet worden sein.

    Eine zweite Möglichkeit zeigt der folgende Brief mit demselben Absender und Adressaten:

    Er wurde fälschlicherweise bei der Bahnpost Görlitz - Kohlfurt aufgeliefert und erst in Kohlfurt wieder zurück spediert, um in Görlitz in den Zug nach Dresden zu gelangen. Denkbar ist somit, daß Gleiches auch beim ersten Beleg geschah.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Liebe Sammlerfreunde,

    die Ganzsache ist leider oben beschnitten. Unter dem Wertstempel Preußen 6 Kreuzer steht: "in Frankfurt a.M. entwertet". Der Name des Bahn ? - Beamten ist leider in der Mitte abgeschntten. Diese erfolgte am 12.8.1867. Die Ganzsache ging nach Lauffen am Neckar (Württemberg).

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,

    die folgende Marke der zweiten Kopfausgabe wurde relativ schwach mit dem Zweikreisstempel von LOPIENNO entwertet, so dass man noch mal in Blau den Namen des Aufgabeortes handschriftlich über die Marke schrieb.

    Diesen Ort hätte ich auch nicht im Regierungsbezirk Bromberg in Preußen vermutet.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... und rechts unten noch ein kleiner Plattenfehler obendrein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Du meinst den schrägen Kratzer neben der rechten 1? Das müsste man erst mal erruieren, ob das ein Plattenfehler ist und keine Druckzufälligkeit.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Ja, das ist ein Plattenfehler. Wenn das ein Bayernsammler sagt, dann passt das doch so. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.