Preisbewertungen in Handbüchern

  • Markus,


    das Problem ist dass Neueinsteiger bei einem Gebiet gerne eine grobe Einschätzung eines Wertes haben. Ganz ohne geht es nicht..., wenn die Angaben teilweise zu niedrig sind und der Neueinsteiger nie was bekommt stellt sich sicher nach und nach der Lerneffekt ein...

  • Hallo Rainer,


    selbstverständlich geht es nicht ohne Preisbewertungen, in einem derartigen Handbuch, in dem Marken katalogisiert sind und dies sogar über den Michel hinaus.


    Es ist aber ein schlechtes Zeichen nach Außen, wenn das Prunkstück des Sammelgebietes im Handbuch mit nur Euro 900.- und im Michel mit Euro 3.000.- wertet. Daher hatte ich einen konkreten Vorschlag für die 38 aa gemacht. Einsteiger kaufen sich in der Regel nun erst einmal einen Michel-Katalog und erst dann ein Handbuch.


    Sammler- und Händlerschaft reagieren höchst empfindlich auf Katalogwertreduzierungen, selbst dann, wenn die Preise im Katalog unrealistisch hoch sind, maximal selten erzielt werden und der sonstige Durchschnittspreis weit darunter liegt. Siehe vorstehende Beispiele.


    Wie empfindlich Sammler reagieren können, haben wir hier im Thema und im Thema zum neuen Handbuch von Herrn Berger gelesen.


    Ein Sammelgebiet wird nun einmal durch Bewertungen, wie sie im Michel abgedruckt sind, nach Außen für Sammler interessanter. Soll bedeuten, selbst wenn diese Euro 3.000.- eine Eintagsfliege sind, dann weckt dieser Preis aber größere Sehnsüchte, als ein Preis von Euro 900.-, selbst dann, wenn der gegenüber dem Michel viel niedrigere Preis im Handbuch erklärt bzw. argumentiert wird.


    Beste Grüße

    Markus

  • Liebe Freunde,

    danke für die zustimmenden Meinungen, schön zu lesen das viele hier so denken wie ich :)


    markus wie Hermann auch schon geschrieben gehe ich von mir persönlich aus.


    LG Bernd

  • Hallo Bernd,


    es geht aber nicht um Einzelne sondern darum, wie ein Handbuch einer breiter aufgestellten Sammlerschaft, vom Einsteiger bis zum fortgeschrittenen Sammler, einerseits Wissen und andererseits ein Preisgefüge oder zumindestens ein Seltenheitsverhältnis unterhalb der verschiedenen Marken vermitteln kann.


    Beste Grüße

    Markus

  • Wie empfindlich Sammler reagieren können, haben wir hier im Thema und im Thema zum neuen Handbuch von Herrn Berger gelesen.

    Na ja. Hier wird um 70% Abwertung gestritten. (Hab ich irgendwo gelesen)

    Wir sprechen bei Berger aber um Preisreduzierungen um bis zum 36fachen!

    (50,- zu 1800,- / Cool, schwarze Einser zu 50,- #-) )

    Das ist noch eine ganz andere Hausnummer.

    Hätte Berger in der Größenordnung reduziert, hätte mir das maximal ein Stirnrunzeln verpasst.

    So ist es aber geradezu grotesk !

  • Der schnöde Mammon. Ok.


    Also, man biete mir ordentlich erhaltene echte schwarze Einser für 50,- an.


    Danke.


    Das Berger-Buch ist ja sonst gelungen, habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.

    Es sind ja gerade die Nicht-Oldenburgkenner, die sich das Buch besorgen.

    Wenn niemand sie auf den Unfug aufmerksam macht, könnte man den Schmarn tatsächlich glauben!

  • Hallo,


    in den letzten Tagen habe ich mir ein recht ordentliches Archiv der Marken Lübeck MiNr. 1 bis 7 in gebrauchter Erhaltung angelegt.


    Dabei habe ich verschiedene Online-Auktionsarchive sowie Online-Angebotsplattformen regelrecht abgegrast und alles hierzu aufgefundene Bildmaterial systematisch in Ordner absortiert. Des Weiteren habe ich zahlreiche Auktionskataloge, aus denen ich noch ergänzend einscannen kann.


    Manche Entwertungsstempel sind auf bestimmten der sieben Marken sehr selten. Soll bedeuten, grundsätzlich ist der Zweikreisstempel "LUEBECK." (mit Punkt und Uhrzeit) etwas seltener als Fünfstrichstempelentwertung von der Lübecker Stadtpostexpedition. Aber auf MiNr. 4 kommt dieser wirklich sehr selten vor. Herr Mehlmann bezieht hierzu auch in seinen Attesten Stellung, wenn eine Entwertung auf der attestierten Marke selten ist. Aber wirklich darunter vorstellen, kann sich die Breite von Sammlern nicht wirklich etwas. Wahrscheinlich noch nicht einmal die Spezialisten aus dem Sammelgebiet, weil der erzielte Zuschlagspreis, für das nachstehende Briefstück, ist in Relation, zum Aufkommen anderer Entwertungen auf dieser Marke, regelrecht ein Witz und der Zuschlag entspricht dem Ausruf.


    Selbst habe ich diesen Stempel, als Entwerter auf MiNr. 4, bisweilen nur auf diesem Briefstück und auf zwei Briefen mit Einzelfrankaturen registriert. Des Weiteren gibt es eine Briefvorderseite mit Dreifarbenfrankatur (inkl. MINr. 4), bei welcher aber niemand das Porto erklären kann. Auf den anderen Marken kommt der Stempel häufiger als Entwerter vor. Selbst wenn Herr Mehlmann noch etwas mehr als die vier vorstehend aufgeführten Stücke kennen sollte, dann kann es nicht arg so viel mehr sein und dagegen steht eine zigfache Menge von Marken der MiNr. 4, die mit anderen Entwertungsstempeln oder Federzug entwertet wurden.


    Der Michelwert der Marke beträgt Euro 1.200.-


    Wie kann man in einem Handbuch vermitteln, dass das wirklich selten ist? Vielleicht mit einer Statistik der ausgewerteten bzw. registrierten Exemplare?


    Beste Grüße

    Markus


    Bildquelle: 164. Felzmann-Auktion

  • Sind wirklich alle Sammler so abgeklärt wie die hiesigen Foren-Teilnehmer?

    Solche Informationen sind nicht für diese gedacht!

    Es reicht ja, wenn jemand nach dem Thema sucht und dann hier und im Forum nebenan fündig wird.


    Wer Realität von Fiktion unterscheiden kann, wohl dem!


    Mir liegt nichts daran, euch von etwas zu überzeugen, sondern diese Information weiterzugeben, damit diese ggf. den richtigen Adressaten findet, der eben nicht den Durchblick hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von mbehrends ()

  • In dem Kontext will ich einmal kurz erwähnen, wie ich in dieses Forum gelangt bin.

    Mir war das Forum zwar vorher bekannt, aber ich habe nach Informationen über Vorausentwertungen bei Bayern gegoogelt und bin dann im hiesigen Thread gelandet.


    Genauso wird es jemanden ergehen, der nach Informationen über das Berger-Handbuch sucht!

    Vielleicht nicht sofort, aber in Zukunft wird das sicher zu finden sein.


    Wir müssen vielleicht einmal klar stellen, welcher Art Forenteilnehmer im besonderen hier sind:

    Fortgeschrittene und Profis treffen hier aufeinander. Wohl eher selten Anfänger.

  • Wir müssen vielleicht einmal klar stellen, welcher Art Forenteilnehmer im besonderen hier sind:

    Fortgeschrittene und Profis treffen hier aufeinander. Wohl eher selten Anfänger.

    Und das ist gut so, denn wie soll sonst aus einem Anfänger ein Fortgeschrittener werden? Anfänger der internationalen Postgeschichte vereinigt euch und kommt zu uns, dann werdet ihr garantiert schlauer.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,

    es hat sich ja schon oft gezeigt, und bei Ebay kann man es täglich beobachten, das "Sammler" eher Geld für ein "fragliches" Stück ausgeben, als in ein Handbuch zu investieren. Diese Investion macht sich eigentlich sehr schnell bezahlt, denn man erkennt schnell was dubios oder falsch ist. Preisbewertungen in Handbüchern, interessieren mich, wie schon geschrieben, nicht. Der Preis für ein Stück ergibt sich eh aus Angebot und Nachfrage - es ist daher müsig darüber zu dikustieren, egal welche Preis in einem Handbuch angegeben wird.

    Gruß

    DSBerlin

    "Wer von Nichts eine Ahnung hat, kann wenigstens überall mitreden!"

  • Sagen wir, es gäbe 3 Sammlertypen


    1. Anfänger, aber durchaus mit Geld.

    2. Normalsammler, auch durchaus mit Geld.

    3. Kenner, natürlich auch mit Geld.


    Jetzt lassen wir jedem die Wahl zwischen einen neuen, nie dagewesenen, herrlichen Handbuch (mit, oder ohne Preisbewertung, mit, oder ohne Punktesystem) für 70, 80 oder 90 Euro, und einem Brief, oder einer Marke zum gleichen Preis in der Bucht, einer Messe, oder auf einer Auktion.


    Überwiegende Reaktion bei der Vorstellung des Buches:


    Zu 1. "Sehr interessant, vlt. später mal" (de facto: Das Geld kann ich mir sparen) und kauft am selben Tag zum Preis des Handbuchs einen Brief oder eine hübsche Marke.


    Zu 2. "Sehr interessant, vlt. später mal" (de facto: Ob ich so viel Geld (!) für so ein Buch ausgebe, weiß ich wirklich nicht - evtl. kaufe ich es irgendwann mal gebraucht im Handel, wenn ich es sehr günstig bekomme, vermutlich aber eher nicht).


    Zu 3. "Ein Traum - was kostet das?" Anwort kommt. "Danke, dann nehme ich für 2 Sammlerfreunde und mich insgesamt 3 Stück gleich mit."


    Frage: Wie sehen die Sammlungen dieser 3 Sammlerarten aus? Ich glaube, diese Antwort kann sich jeder selbst geben, sogar die Gruppierungen 1 und 2 ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber mbehrends,


    Die neuen Bücher zu Oldenburg und Bayern-Pfennig mit teilweise seltsamen marktfernen Dumping-Preisen sind nun mal gedruckt. Möglicherweise wurden einfach Durchschnittswerte über alle Erhaltungsstufen ermittelt :?: Näheres könnten nur die Autoren mitteilen.

    Sehen wir es also positiv. Für den Einkauf verwenden wir diese Handbücher.
    Hoffentlich verwendet auch Peter Sem dieses Bayern-Pfennig-Handbuch für seine regelmäßige erscheinende Nettoverkaufspreisliste!


    Ich bin froh, wenn ich dann in Zukunft von meinem Budget mehr, bzw. günstiger kaufen kann. :)
    Sammler, die sich für diese Gebiete neu interessieren, sollten sich auf jeden Fall auf die neuen Handbücher berufen, sind diese doch von 2022 und damit auf dem neuesten Stand.

    ....

    Es steht jedem frei, sie zu nutzen oder weiterhin beim Michel zu bleiben, der halt für diese Ausgabe m.M. nach unbrauchbar ist. Und die Sem-Preise sind 34 Jahre alt, da hat sich viel getan in dieser Zeit. Im übrigen: auch die Michelpreise sind, wenn man so will, selbstgestrickt, sie hatten in den letzten 50 Jahren noch nie etwas mit der Wirklichkeit am Markt zu tun.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo Zusammen


    Ich ziehe den Hut vor all den Autoren, die sich die Mühe nahmen und nehmen ihr erworbenes Wissen in einem Buch zu verewigen und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen!


    In diesen Sinne finde ich eine weitgehende Reduktion der Diskussion eines Fachbuches auf die angegebenen Preise doch schade. Preise ändern sich mit der Zeit und je nach dem welche (oder ob) Sammler bei einer Auktion zusammen treffen, kann ein Beleg günstig oder auch sehr teurer erworben werden.


    Gerade auch das aus Fachbüchern erworbene Wissen (Wissensvorsprung) hilft uns interessante Belege zu erkennen und zu guten Preisen zu erwerben. In diesem Sinne „rentabilisieren“ sich die Kosten für den Erwerb eines Fachbuches schnell.


    Sammlergruss


    Martin

  • Gut geschrieben, Martin, genau meine Denke. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Martin,


    mit Ralph bin ich der Meinung: gut geschrieben. Leider gibt es Leute, die das nicht verstehen können oder wollen. :(


    viele Grüße

    Dieter

  • Lieber Ralph und lieber Dieter,

    Ich habe mir das Handbuch von Juergen Herbst sofort gekauft (ohne wenn und aber), da dieses Wissen beinhaltet - es wurde schon geliefert, aber leider kann Ich es es erst im September, wenn Ich in Deutschland bin, begutachten.

    Gute Literatur (und am bestem Originalquellen) sind fuer uns doch wichtiger als der eine oder andere Brief - und Preisnototierungen werden doch eh irgendwann obsolet ;) .

    Fuer mich sollte also ein Handbuch die Seltenheit eines Stueckes dokumentieren (in Relation zu anderen), jedoch keineswegs den Preis den jemand zu gegebener Zeit bereit war zu bewilligen (Das ist zwar ein Anhaltspunkt, wird sich aber je nach Sammlerpraeferenzen staendig aendern - wenn Ich was will bezahle Ich den geforderten Preis).

    Liebe Gruesse,

    Bruno

    Einmal editiert, zuletzt von Altensteiger () aus folgendem Grund: Ergaenzung

  • Fuer mich sollte also ein Handbuch die Seltenheit eines Stueckes dokumentieren (in Relation zu anderen), jedoch keineswegs den Preis den jemand zu gegebener Zeit bereit war zu bewilligen (Das ist zwar ein Anhaltspunkt, wird sich aber je nach Sammlerpraeferenzen staendig aendern - wenn Ich was will bezahle Ich den geforderten Preis)

    Lieber Bruno,


    wie schon geschrieben: Wer ein Handbuch verkaufen will, kommt um Preisangaben nicht herum. Die Anzahl der Interessenten reduziert ich andernfalls auf eine Handvoll "Hardcore-Philatelisten". Aus dem selben Grund konzentriert sich die Kritik auch auf die Preisnotierungen. Die Anzahl derer, die dazu eine Meinung haben, ist ungleich größer als die derjenigen, die sich sachlich mit einem Handbuch auseinandersetzen können.


    Gleichwohl haben Preisangaben auch insofern einen Sinn, als sie - entsprechende Registraturbasis vorausgesetzt - nicht nur die Seltenheitsverhältnisse spiegeln, sondern auch das Sammlerinteresse.


    Vom sächsischen Nummerngitterstempel "212" beispielsweise habe ich eine mittlere zweistellige Anzahl registriert, wobei immer wieder einmal weitere Exemplare auftauchen. Er ist auch in nicht perfekten Abschlägen kaum unter 1.000 € zu bekommen. Es gibt eine Reihe von Ortsstempeln, die in weniger als einer Handvoll Exemplaren registriert sind, aber ohne nennenswerte Aufpreise zu erwerben sind, weil sich niemand dafür interessiert, wenn nicht zwei Heimatsammler scharf darauf sind. Bei reiner Seltenheitsangabe müßten sie höher als der Nummernstempel eingestuft werden.


    Mich erinnert die ausufernde Diskussion über Preisbewertungen an das, was ich in div. Gesellschafterversammlungen ebenso wie in politischen Gremien erlebt habe: Millioneninvestitionen werden ohne nennenswerte Erörterung durchgewinkt, über die Fassadenfarbe eines geplanten Neubaus aber wird stundenlang diskutiert.


    Beste Grüße

    Jürgen