Fingerhutstempel Bayern

  • Hallo Klesammler,

    ich versuche es in wenigen Sätzen zusammenzufassen.

    Die Postexpedition Hamerau wurde offiziell erst zum 1.8.1866 eröffnet. Die Bahnstrecke mit einer Güterexpedition jedoch schon mind. einen Monat vorher (das genaue Datum finde ich im Moment nicht). Es wird davon ausgegangen, dass es sich beiden den Stempeln um Stempel der Güterexpedition handelt, die schon vor dem 1.8. Briefe angenommen und gestempelt hat. Der oMR 870 und der Halbkreis Hamerau kamen zudem wegen des 1866er Krieges wohl erst verspätet Mitte August dort an. Bis dahin wurden diese beiden Stempel verwendet. Warum allerdings der Kastenstempel verwendet wurde ist noch nicht geklärt, vermutlich wegen des kompletten Datums mit Jahreszahl.

    Gruß

    bayernjäger

  • Lieber Wolfgang,


    den hätte ich auch genommen (als Armensachen - Sammler). :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo kilke,


    ein sehr schönes Stück. Ist der Fingehutstempel von Marktl so selten, daß dieses Ergebnis gerechtfertigt ist? Als Heimatsammler weiß ich, was mitunter an Preisen aufgerufen wird.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,


    eine Mi. 4II2 mit Entwertung durch Fingerhutstempel ist sehr selten.

    Dass für die Einzelmarke trotz Bug mehrere Sammler über 100 Euro geboten haben, das spricht für sich.

    Ein Kenner und Liebhaber zahlte letztendlich über 300 Euro.

    Gratulation dem Käufer zu der Bayern-Rarität.


    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,


    ich darf Deine Ausführungen noch etwas ergänzen. Selbst die anderen Ortsstempelformen sind als vorschriftswidrige Entwertung auf 4II ausgesprochen selten. Um ein Vielfaches seltener als aus der Umtauschzeit und auch als vorschriftwidrige auf 2II, auch deutlich rarer als auf 5. Warum das so ist, frage ich mich seit Jahren. Zu einem schlüssigen Ergebnis bin ich noch nicht gekommen. Was nun einen Fingerhutstempel als vorschriftswidrige Entwertung auf 4II angeht, so kann ich mich nicht erinnern, in 50 Jahren jemals ein anderes Exemplar gesehen zu haben bzw. ich finde nichts dazu in meinen Unterlagen. Dazu kommt bei diesem Stück noch die Qualität. Der Eckbug ist dabei völlig unerheblich.


    Dass ich da nicht widerstehen konnte, versteht sich von selbst.


    Beste Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    herzlichen Glückwunsch zu deinem Fang. Als Stempelsammler kann ich deine Freunde nachempfinden. Ich habe auch einige Stempel bekommen, die ich seit langer Zeit gesucht habe und dachte, die bekomme ich nie. Da ist dann die Freude groß. :):thumbup:

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Peter,


    wie schon richtig oben geschrieben wurde, hat hier nicht ein Kenner zugeschlagen, sondern "der Kenner". Glückwunsch zu dieser Bombe, die jeder gerne hätte, nicht nur ehemalige Päpste ...


    Zur nicht vorhandenen Häufigkeit von illegalen Entwertungen:


    1x gab es nur als Drucksachen und Ortsbriefen - als Drucksache war die Entwertung nicht wichtig und am Ort gab es keine Kontrolle.


    3x gab es praktisch nur bei Nahbriefen bis 12 Meilen - da kannte man sich und die Kontrolle war nur eine Theoretische.


    6x war üblich für Fernbriefe in Bayern über 12 Meilen - da konnte es schon mal vorkommen, dass ein 100%iger sich über die falsche Entwertung beschwerte.


    9x war praktisch immer Postverein - es interessierte den Hessen, Preussen oder Hannöverschen nicht, wie die Marke in Bayern entwertet wurde, weil das nicht sein Job war. Es gab also praktisch kaum eine Kontrolle.


    Vlt. ist daher die 6x braun die Marke, die, trotz ihrer Häufigkeit, kaum einmal "falsch" gestempelt daher kommt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Erwin,


    ich danke Dir ganz herzlich für Deine netten Worte.


    Lieber Ralph,


    das haut mich um, mit welcher Logik Du die Antwort auf die für mich so lange nicht beantwortbare Frage erklärst. So wird es wohl gewesen sein. Dein Einverständnis vorausgesetzt darf ich diese Ausführungen auf einem entsprechenden Albenblatt verwenden. Da sieht man halt wieder einmal, wer immer noch einen Schritt weiter denken kann.


    Vielen herzlichen Dank an Euch beide und liebe Grüße


    Peter

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,


    gerne darfst du das - ist ja auch eine Ehre für mich, in so einer Sammlung an den Beschreibungen mitwirken zu dürfen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Peter,


    auch von mir Glückwünsche zu der schönen Marke mit dem sehr seltenen Fingerhutstempel. Sie ist genau in der Sammlung gelandet, in die sie ohnehin hingehörte.


    Du warst sicherlich nicht alleine hier mit Forum (und aus der Arge) an diesem Stück interessiert.

    Auch ich habe versucht, mich mit einem Gebot zu beteiligen. Naiverweise bin ich davon ausgegangen, dass der Preis sich wegen der beiden Büge in der rechten oberen Ecke vielleicht in Grenzen halten würde. Dem war aber nicht so. Ich bin deshalb mit meinem Gebot, dass aber erheblich unter dem Zuschlagspreis lag, von ebay schon gar nicht mehr angenommen worden.


    Ich habe mich dann ein wenig mit dem folgenden Brief, der auch aus Marktl kommt, getröstet.


    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Liebe Freunde,


    vielen Dank für die Erklärungen. Bis auf den Eckbug, den man auf dem Bild im Internet leicht übersehen kann, ist die Marke sehr schön.

    Insgesamt haben sich 5 Leute mit Geboten über 100 € beteiligt. Kurz vor Ende gab es noch ein sehr hohes Gebot, aber Peter blieb der Sieger.

    Mein Glückwunsch zu diesem Ausnahmestück.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo liebe Freunde,


    @Peter - Glückwunsch zu dem schönen Stück, hatte ich auch beobachtet und mir gedacht, dass es bei dir landen würde^^


    @Wolfgang - Glückwunsch - schöner Trost ;)


    SchöneGrüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Lieber Peter,


    Für so eine Rarität kann man schon mal den vollen Sem bezahlen.:):thumbup:
    Gegen die Annahme von Ralph spricht allerdings das äußerst seltene Vorkommen vorschriftswidriger Stempel auf der 4II.
    Bei der riesigen Auflage der 6 Kr. braun müssten bei systematisch (Kontrollresistenz) vorschriftswidriger Stempelpraxis einfach mehr dieser Exemplare überlebt haben. Das ist aber nicht der Fall!
    Ich gehe daher davon aus, dass beispielsweise in seltenen Fällen die Entwertung mit Mühlradstempel unterblieben war und der Ortsaufgabestempler die nichtentwertete Marke einfach noch miterledigte.
    Denkbar sind auch Briefe, auf denen kein Platz für den Ortsaufgabestempel war. Dann musste zwangsläufig der Ortsstempel auf die Marke drauf.


    Just my 2 cents

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Liebe Sammlerfreunde,


    Millionen Marken wurden nach Vorschrift mit dem Mühlradstempel entwertet.

    Die wenigen bekannten Entwertungen mit Ortsstempel sind meiner Ansicht nach Zufallsentwertungen,

    heisst, der Stempler hat aus Versehen auch den Aufgabestempel auf die Marke geknallt.

    Bei den wenigen bekannten Postorten, bei denen Ortsstempelentwertungen häufiger vorkommen,

    vermute ich ein kurzzeitigen Verlust des Mühlradstempels, aus welchen Gründen auch immer.


    Gruss KIlian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo zusammen,


    bei meinen Käufen habe ich mich noch nie von irgendeinem Katalog leiten lassen. Meine Kriterien sind: will ich, will ich unbedingt, brauche ich nicht unbedingt. Ich kaufe ja nicht, um es wieder zu verkaufen, sondern um mich daran zu erfreuen. Daher sind eigentlich für mich bei wichtigen Käufen drei Dinge zu beachten: Qualität, Qualität und Qualität.


    Nichts für ungut und Grüße aus Frankfurt

    Heribert