Hallo,
Frage an die Württemberg-Experten:
was verbirgt sich hinter dem häufig rückseitig abgeschlagenen Stempel "Württemb. Fahrendes Postamt"?
Ein mobiles Postkutschen-"Postamt"? Behandlung durch die württembeg. Bahnpost mit entsprechendem Bahnpoststempel? Würde der Zusatz "Z 12" dann eine Zugnummer - für welche Verbindung? - bezeichnen? Der Brief kommt aus dem Umland von Würzburg und geht nach Vaihingen bei Stuttgart.
Brauche die Information für die Beschreibung eines Briefes in einem anderen Zusammenhang, deshalb gibts die Ansicht der Vorderseite nicht hier...

Württemb. Fahrendes Postamt
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Hallo mikrokern,
Genau so ist es. Das ist ein Württembergischer Bahnpoststempel, wenn ich mich nicht ganz gewaltig irre.
Viele Grüße von maunzerle und schönen Sonntag
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Lieber maunzerle,
vielen Dank für die Bestätigung der "Bahnpost", das hatte ich so vermutet.
Jetzt fehlt mir zu meinem Glück nur noch ein Hinweis auf die Strecke des Zuges 12 (wohl nach Stuttgart, aber von wo? Heilbronn? Aalen?) im Sommer 1866. -
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Es handelt sich in der Tat um einen Bahnpoststempel, der auf der Strecke Ulm - Stuttgart zu diesem Zeitpunkt eingesetzt wurde. Wie er nun von Würzburg nach Ulm gekommen ist darfst Du auf den bayerischen Bahnstrecken herausfinden
Gruß
wuerttemberger
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Lieber wuerttemberger,
vielen Dank für diese Aussage - wenn sie für mich auch eher schwer nachvollziehbar erscheint, da der Brief jetzt von Würzburg via Gunzenhausen/Nördlingen/Augsburg nach Ulm transportiert worden sein müsste, um dort den Zug Nr. 12 nach Stuttgart zu erwischen...
War dieser "Südschlenker" über Augsburg und Ulm nach Stuttgart schneller als von Nördlingen über Aalen nach Stuttgart? -
@ µkern
Ich kann nur das wiedergeben, was im Rundbrief 129 der Arge Württemberg veröffentlicht wurde. Einen Übertragungsfehler schließe ich aus, da diese Zugnummer auf der Strecke Ulm - Stuttgart auch im im Fahrplan davor und danach vorkommt. Die gleiche Zugnummer kann allerdings auch auf anderen Strecken vorkommen. Die Alternative in diesem Zeitabschnitt wäre die Strecke Stuttgart - Bruchsal, aber das ist gerade entgegengesetzt zum möglichen Laufweg des Briefes. Ob hier aus versehen die Zugnummer nicht umgesteckt wurde vermag ich nicht zu beurteilen - ist aber auch nicht ganz auszuschließen.
Gruß
wuerttemberger
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Zwei, wie ich finde interessante portofreie Dienstsachen aus Württemberg aus dem Jahr 1867, habe ich in meinen "Vorzeitbeständen" entdeckt. Es handelt sich um ein Schreiben der Rathsschreiberei Öhringen an die Rathsschreiberei in Blaubeuren aus dem Jahr 1866, in dem eine Person in das dortige Bürgerrecht aufgenommen wurde. Diese Bestätigung wurde offensichtlich am 20.4.1867 von der Rathsschreiberei Blaubeuren erneut angefordert und das Schreiben als Umschlag doppelt verwendet. Die Mitteilung über die Aufnahme in das Bürgerrecht wurde im Orignal als Dienstsache übersandt. Anhand der Stempel lässt sich der Weg wie folgt darstellen:
BLAUBEUREN, 20.4.67,
ULM 20.APR.1867,
K.WÜRTT. FAHREND. POSTAMT ??? Z16. (Z16 = Friedrichhafen - Heilbronn)
ÖHRINGEN, 21 APR 1867Die Rathsschreiberei Öhringen gab die Bestätigung erneut ab (neues Datum 23. April 1867 vermerkt) und sandte das Schreiben am gleichen Tag wieder zurück.
ÖHRINGEN, 23 APR 1867
HEILBRONN, 23 APR. 8 N 10 1867
K. WÜRTT. FAHREND. POSTAMT 24 4 31 (Zug 31 = Heilbronn - Stuttgart ?)Hinsichtlich der Zugnummern bin ich mir unsicher, da sich diese jährlich geändert haben. Aus meinen Unterlagen konnte ich aber o.a. Zugnummern erkennen.
Auch der Text des Schriftstückes ist es wert, gezeigt zu werden.
Gruß
Postarchiv -
Hallo zusammen,
anbei ein Beleg aus jüngeren Zeiten der württembergischen Bahnpost (November 1914) mit Entwertung einer Ganzsache aus benachbartem Postgebiet.
Viele Grüße
vom Pälzer
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Hallo Pälzer ,
hier ein (trauriger) Nachtrag zu Deinem Beleg in #9, in dem ein noch optimistischer Kriegsfreiwilliger seinen Eltern, dem Hauptlehrer Krauß u. Gattin, seine persönlichen Kriegsvorbereitungen incl. Haushaltsauflösung schildert.
Ich habe ein bischen nachgeforscht, was aus dem Absender des Bahnpostbeleges im 1. Weltkrieg geworden ist, und bin dazu nach Diebach gefahren (ist nicht so weit weg von mir).
Auf dem dortigen Friedhof bin ich fündig geworden. Es gibt an der Friedhofsmauer eine Gedenktafel, die wohl der um ein Jahr ältere Bruder des Absenders, ein später in der Forstwirtschaft berühmt gewordener Professor Dr. Gustav Adolf Krauß (s. Wikipedia ), anfertigen hat lassen. Sie hat folgenden Text:Hier ruht in Gott
Forstpraktikant und Leutnant d. Res. im 3. Bayr. Res. Inf. Reg.Inhaber d. E. Kr.
Hermann Krauss
geb. zu Diebach am 24. Dez. 1889
gefallen vor Arras im Grabenkampf an der Liller Straße
d. Inf. Gesch. am 18. Feb. 1915
Ausserdem ist Hermann Krauß als erster im Weltkrieg gefallener Einwohner auch auf dem Kriegerdenkmal des Ortes vermerkt.
Viele Grüße
Gerd
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Hallo zusammen
Hier einmal ein Beitrag zu einem Thema ausserhalb meines Spezialgebietes: Ich konnte ein Paar Rayon II Marken kaufen und mithilfe von St.G den Stempel bestimmen. Es handelt sich um den "Württemb. Fahrendes Postamt" Stempel. Der Abschlag ist schwach. Ich vermute aber das Datum als 30.12. und den Zug Nr. 10 erkannt zu haben.
Da es sich um einen späten Druckstein E handelt, müsste es sich also um den 30.12.1853 handeln. Kann mir jemand bestätigen, dass der Stempel schon so früh in Verwendung war? Welche Strecke hatte der Zug Nummer 10? Waren die Postbeamten dermassen pflichtbewusst/korrekt, dass Sie sogar Schweizer Marken stempelten wenn diese nicht entwertet wurde?
Hat vielleicht auch jemand ein Bild dieses Stempels mit dieser Zugnummer zur 100% Bestimmung?
Viele Grüsse
Tessin
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Gerne Tessin
Diesen Stempel kenne ich auch auf einer Rayon III grosse Ziffer, sowie auf einer Strubelmarke wenn ich nicht irre.
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Liebe Freunde,
ich kann den Stempel nicht bestimmen, aber wenn es so ist, wie ihr schreibt, müsste das ein Stempel von der Bahnpost ab Friedrichshafen sein, wo die CH-Briefpakete ankamen und weiterliefen nach Württemberg oder noch weiter in den DÖPV. Vlt. ist das eine kleine Hilfe.
Übrigens waren fremde Marken NICHT abzustempeln - das oblag allein den Aufgabeposten in den Ländern, in denen sie aufgeklebt wurden. Aber wenn man routinemäßig auf alles stempelt, was jungfräulich aussieht, ist diese menschliche Routine/Schwäche natürlich nachvollziehbar.
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Lieber Ralph
Nur kurz zur Information
Aus der Altschweiz (Rayon und Strubelmarken) kann man Abstempelungen aus der halben Welt nachweisen wenn zumeist auch durchwegs selten.
Das mit dem Jungfräulichen scheint ja so zu stimmen😉🤣
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Lieber José,
ich weiß - es gibt das ja auch von Bayern, Baden, Taxis, Österreich usw.. Dennoch gab es keine Pflicht, fremde, versehentlich jungfräulich gebliebene Marken zu entwerten - die hatten eh außerhalb der CH keine Frankaturgültigkeit, daher entstand niemandem ein Schaden und ob man als Empfänger in Württemberg, oder sonstwo, auf die Entwertung der CH-Marken geachtet hat im Alltag, glaube ich eher weniger - das war denen egal und Marken hat man 1853 keine gesammelt, zumindest so gut wie keine.
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….. und Marken hat man 1853 keine gesammelt, zumindest so gut wie keine.
Ja diese Verrücktheit kam erst später immer mehr zu Tage🤪
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.... und wir lieben diese Verrücktheiten umso mehr ...
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Lieber José,
Thomas Heinrich schreibt in seinem Buch Stempel der Kreuzerzeit, daß die ersten Stempel der Bahnpost seit dem 1.4.1852 bekannt sind. Also paßt das Jahr 1853, falls es das wirklich ist.
Marken hat man 1853 keine gesammelt, zumindest so gut wie keine.
Lange hat es nicht gedauert, bis die Sammelei einsetzte.
liebe Grüße
Dieter
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Hallo zusammen
Vielen Danke für eure Inputs.
Klesammler Es muss 1853 sein wegen der Ausgabe der Marke im Druckstein E und deren letztem Gültigkeitstag am 30.09.1854.
Viele Grüsse
Tessin
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